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heike1303 14.11.2005

Dem Winter nochmal entfliehen Teil 2

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Pyrenäen
Straßenart
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Dem Winter nochmal entfliehen Teil 2

Das Land der Katharer, orientalische Pyrinäen
Auch wenn der 1. Teil nicht mal veröffentlicht ist, werde ich mich gleich an den 2. Teil wagen.
Dienstag, 1. November 05
Heute wollten wir eine Art Pflichtprogramm absolvieren, Georges de Galamus und die Katharerburgen. Aber vorher kommen ja auch wieder die kleinen Strässchen, die zur Schlucht führen. Der Startpunkt ist natürlich Prades, logisch, denn dort wohnen wir ja im Bikers-Paradise . Die genaue Tour bekomme ich gar nicht mehr hin, die vielen kleinen Strässchen, die wir abgefahren sind kann ich gar nicht aufzählen. Ich werde euch ein Stück von der Karte scannen, damit ihr einen kleinen Eindruck von den vielen Strassen bekommt, die schon auf dem Papier aussehen, als ob es dort nicht eine einzige Gerade gibt.
Die Georges de Galamus ist eine kleine aber feine Schlucht, nicht sehr tief, nicht sehr breit, aber wunderschön.[img 32391]
Bevor wir in die Schlucht fahren, halten wir auf einem grossen Parkplatz, von dort haben wir einen guten Blick zur Ermitage Dt. Antoine de Galamus.
Aber die Schlucht reichte uns nicht und so machten wir uns auf ein wenig vom Land der Katharer zu entdecken. Zuerst steuerten wir die Burg Peyrepertuse an, die zu den fünf Söhnen von Carcasonne gehört.
Die Burgen Aguilar, Queribus, Peyrepertuse, Puilaurens und Termes bildeten an der damals nahen spanischen Grenze eine eindrucksvolle Verteidigungslinie. Als die Grenze 1659 weiter nach Süden verlegt wurde, waren die Burgen nicht mehr von strategischer Bedeutung.
Weiter ging es zur Burg Queribus. Der Name bedeutet " Auf dem Felsen gebauter Ort." Dieser Name ist äusserst passend, mussten wir doch ziemlich hoch kraxeln um die Burg auch von innen zu besichtigen. Schon 1020 wurde die Burg in dem Testament des Grafen von Besalu erwähnt. Immer wieder gab es Besitzerwechsel und auch dementsprechende An- und Ausbauten. Zahlreiche Katharer flüchteten während des Albigenserkreuzzuges auf die Burg Queribus. Bis 1255 hielten die Katharer die Stellung dort, bis sie nach einer dreimonatigen Belagerung durch den Senschall von Carcassonne, mit Unterstützung des Erzbischofs von Narbonne, kapitulierten.
Es ist immer wieder erstaunlich was schon im Jahre 1020 für Bauten errichtet wurden, 3 stöckige Gebäude, Terassen mit Kacheln ausgelegt, Säle mit Rundbögen verziehrt. Steile Treppen, die den Turm empor führen und geheime Gänge, die unter die Burg führen. Schiessscharten, die genau auf die Zugangswege offen sind.
So genug Kultur für heute, wir machen uns auf den Rückweg. Der führt uns an einem schönen Wasserfall vorbei. Jens hat mal wieder nix gesehen ausser Strassen und Kurven. Ich erkundete die Gegend ein wenig und fand einen Waldweg auf der anderen Seite des Flüsschens, vieleicht kann man ja dort direkt zum Wasserfall gelangen? Wir probierten es aus. Als ich das Schlammloch sah, drehte ich um, Schlamm und ich lieben uns nämlich hab ich beim Endurotraining festgestellt. Schlammlöcher haben auf mich und meine Maschine magische Anziehungskräfte, wir können nicht anders und legen uns mitten rein und das wollte ich mir hier in Frankreich nicht unbedingt antun. Jens wollte noch ein Stück weiterfahren dann drehen und zurück kommen. Von wegen zurückkommen..... schon wieder haben wir uns verloren, aber nicht lange. Plötzlich hörte ich das vertraute Geräusch der Adventure auf der unter mir liegenden Strasse. Der Waldweg führte direkt auf die Strasse zurück. Ich fuhr das Stückel zurück und sah ihn dann beim Wasserfall stehen.
Weiter ging es in Richtung Prades und heute nahmen wir den Col de Jau um wieder nach Prades zu gelangen. Der lag leider im Nebel und war dadurch verdammt kalt. Das erste mal fror ich richtig. Wir machten das wir runter kamen, es wurde bereits wieder Dunkel und in der Villa du Parc brannte sicher bald das Feuer um uns zu wärmen.
Mittwoch, 2. November 05
Heute wollten wir nach Andorra, Jens seine Stiefel lösen sich schon nach einer Saison auf. Wir hoffen, das zu dieser Jahreszeit und mitten in der Woche nicht soviel los ist, wie uns immer berichtet wurde.
Wir fuhren von Prades über Olette zum Mont Louis, an Font Romeau vorbei zum Col de Puymorens. Auch in 1915 Meter Höhe war es noch angenehm warm. Weiter ging es nach Andorra La Vella. Jens fand einen Motorradladen und auch Stiefel. Es war zwar voll in der Stadt, aber wenn man seinen Fahrstil den Rollern anpasste kam man recht zügig voran. Ausserdem standen ja auch ganz viele Ampelmännchen auf den Strassen, die darauf bedacht waren den Verkehr in Fluss zu halten.
Zurück fuhren wir über Puigcerda, nicht ohne vorher noch getankt zu haben und natürlich Zigaretten gekauft zu haben.
Die gabs grad im vierer Pack mit einer Flasche Wisky als Zugabe. Als wir durch den Zoll kamen wurden wir gefragt was wir eingekauft hatten, wir gaben je 2 Stangen Zigaretten an und durften ohne Probleme weiter fahren. Wieder am Mont Lois angekommen, werden wir von der französischen Polizei hinausgewunken, au weiha.. 90 km/h haben wir kräftig überschritten und durgezogene Linien haben wir nun gar nicht beachtet beim Überholen. Aber darum ging es gar nicht, auch sie wollten wissen, was wir in Spanien eingekauft haben. Sie wollten den ganzen Einkauf sehen und fragten ob wir denn das Paket mit den Zigaretten und dem Wisky so komplett gekauft hätten. Nachdem ich das bestätigte konnten wir weiterfahren. Irgendwie sehen wir wohl wie Schmuggler aus, das die spanische und die französische Polizei uns immer anhalten.
Donnerstag 3. November 05
Eigentlich hätten wir ja Heute schon ausziehen sollen, aber von der angemeldeten Truppe kamen einige erst am Freitag Morgen und so durften wir bis Freitag Morgen bleiben. Heute wollten wir die Orgelpfeiffen von Ill S-Tet anschauen. Wir sind von Prades über eine kleine Strasse am Fluss entlang gefahren. Um zur Strasse zu kommen mussten wir mitten durch eine Weinkelterei fahren, wo fleissig gearbeitet wurde. Der Trester gab der Luft einen säuerlichen Geruch, der die Strecke lang nie ganz verschwand, denn es waren einige Weinkelterein am Weg. Der Weg stellte sich als Enduro Pfad heraus, tiefe Schlaglöcher und teilweise ganz fehlender Asfalt machten auch mal wieder Spass. Dann ging es wieder in die Berge, herrliche Ausblicke bescherten uns die Wege über die Hügel des Russillion. Wir hatten am Morgen noch schnell ein Picknick eingekauft und fanden zu unserer Überraschung einen tollen Picknickplatz, der von der Strasse nicht einzusehen war. Richtig romantisch sah das aus, mit einer Brücke[img 32418] über einem kleinen Bachlauf und Tische und Bänke aus Stein in einer kleinen Senke. Gestärkt ging es weiter und wir entdeckten unterwegs einen Waldweg, der in die Richtung ging, in der wir wollten. Mal richtig erdferkeln war angesagt. Zum Schluss sind wir noch einmal den Col de Jau gefahren, heute bei besserem Wetter, aber der Nebel lauerte schon auf uns.
Freitag, 04. November 05
Heute mussten wir nun endgültig abreisen, aber so schnell wird man uns nicht los. Wir fragten Oli ob wir den Hänger und das Auto im Hof noch stehen lassen könnten. Dann können wir ja noch eine Runde mit den Motorrädern drehen. Selbstverständlich packten wir unseren Kram vorher und luden alles schon ins Auto ein. Das gab uns die Gelegenheit Heute noch einmal Strecken zu fahren, die wir bis jetzt noch nicht unter die Räder genommen haben. Wir sind von Olette aus wieder auf kleinsten Strassen unterwegs gewesen. Die D4 war eine faszinierende Strasse die am Berg entlang ging., sogar bei den Apachen sind wir vorbei gekommen. Die Strasse wurde immer schmaler bis wir schliesslich auf der Passhöhe des Col de Creu ankamen. Leider holte uns hier wieder der Nebel an und es wurde noch einmal richtig kalt. Wir fuhren die D118 weiter in Richtung Axat, wollten aber vorher in Richtung Ax-les-Thermes abbiegen um die wunderschön aussehenden Strecken üer den Pic Tarbezou Ax-les-Thermes, über den Col de Chiaula, Col de Freres nach Quillan zu gelangen. Doch wir hatten so starken Nebel, das wir nicht einmal den neben der Strasse liegenden Stausee sahen, so entschieden wir uns direkt über die D118 nach Axat und Quillan zu fahren, wo das Wetter dann auch deutlich besser wurde. Von da aus nahmen wir wieder kleine und kleinste Strassen unter die Räder in Richtung Prades, denn langsam wurde es Zeit wieder aufzusatteln, äähhh ich meine aufzuladen. Wir fuhren dann noch bis Montepilliere und übernachteten dort. Nächsten Tag fuhren wir den Rest der Strecke.
Hätte ich vorher gewusst wie das Wetter wird, wäre ich sicher nicht mit dem Anhänger gefahren.
So ich hoffe der Bericht hat euch Spass gemacht. Noch mehr Bilder und von besserer Qualität könnt im Album anschauen, unter Album Frankreich 11/05 seht ihr meine Bilder unter Frankreich /05 sind Jens seine Bilder zu sehen.
Es grüssen Euch
Heike und Jens

Kommentare


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tuffi1967
Wie immer klasse Heike! :-)) 10 P.!!
Die Gegend kenne ich auch noch nicht...
Aber Dein Bericht animiert mich *lach*
Wir sehen uns im Februar...freu mich! :-))
GLG Petra :-))
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Hallo !
Mal wieder nett geschrieben und klasse bebildert.
Eben einfach mal wieder "Heike-Standart".
Wie immer 10 Punkte. Auch "Heike-Standart".
Ich hoffe das Wetter spielt noch ein bißchen bei euch mit, damit noch einige Motorradtourenberichte zustande kommen.
Aber Du schickst uns doch bestimmt auch Lesestoff vom Wintertreffen mit Rodeln und Skifahrn, etc. *smile*
Gruß: Dirk
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traum-wunsch
da kommt mir doch manches recht bekannt vor....
die eine oder andere Stelle/Kurve hab ich mir ja 2003 auch schon angesehen :-))
Schöner Bericht, wie von Dir gewohnt...
die 10 sind Dir sicher :-))
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nika1961
.... und nochmal
leider nur 10 Punkte!
Kann mich nur anschließen:
schöner Bericht, als würde man mitfahren
Bilder...!!! Da möchte man auch hin,
einfach ein Traum!
Macht Ihr auch was anderes als Urlaub? *gfg*
Gruß Moni
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heike1303
Wie? du wolltest keinen ortskundigen Tourgide haben?
Von dieser Gegend bekommt man so schnell nicht die Nase voll :-))
LG Heike
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Hi,
ein starker zweiter teil.
werde mir auch mal die ecke anschauen, nach dieser beschreibung. klasse bilder.
ihr ward ja jetzt schon da und kommt dann bestimmt nicht mehr mit mir, wenn ich dort hin fahre.
lhg
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
suuuupi
die vollen 10 punkte
conny
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juescho
Toll Heike, 10 Points ... ohne Worte ~seufz~
Jürgen ;o)
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bad-girl77
Da dachte ich mir, mach ich doch mal eine kleine Lernpause und lese mir Heikes Berichte durch. Und schon bin ich nicht mehr an meinem Schreibtisch mit irgendwelchen Krams für die Abschlussprüfung, sondern fahre mit Euch durch die herrliche Landschaft und sitze auf einer Klippe und genieße den Blick auf das Meer...*seufz*
Sehr schön...die vollen 10...;-)
Und nun stecke ich meine Nase mal wieder in die Bücher...
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fresh36-4
....und nochmal die vollen 10 !!!
DANKE euch für den tollen Bericht.
LG
Tina
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