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Gelöschter Benutzer 02.12.2006

Der Navigator

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Der Navigator

- dein Freund
„Na, freust Du Dich?“ Was soviel heisst: Freu Dich! Ich will, dass Du dich jetzt freust! Na klar freue ich mich, Sie will mir etwas Schönes, etwas Gutes und für meine Fei-zeitlieblingsbeschäftigung​ Brauchbares schenken. Sie weiss, Geschenke für mich sollten funktional sein; - Blumen verwelken, - aber z.B. eine Endurojacke nie.
Ich öffne die Verpackung des TomTom und sehe, dass alles gaaanz einfach ist. Auf dem beiliegenden Chip ist die Grossraumregionalstandardkarte​ „räddi for gooooo“!
Ganz schnell informieren die Hilfspiktogramme. Ich starte das Gerät und ja... es geschieht was,... in der Wohnung... der TomTom zeigt mir, dass ich zu Hause bin.
Ich gebe es ja zu, ich bin etwas konservativ, - in den letzen Jahrzehnten zeigten mir die Strassen- und Landkarten immer Standort und Fahrziel an. Das ging lange Zeit, da ich keine Lesebrille brauchte, auch währende der Fahrt mit Sicht auf den Tankrucksack ganz gut. Na klar, hab’ ich mich auch schon mal verfahren. So mitten in Almeria sind wir irgendwie immer um einen grossen Platz mit viel Abraum herumgetuckert... oder ich versuchte in Nordeuböa, ohne den gewünschten Erfolg, durch Wald und Hügel die Südwestküste der Insel bei Rovies zu erreichen.
Aber die Zukunft kommt unaufhaltsam auf uns zu, - warum sollte man nicht, wenn man schon ein modernes Motorrad mit Einspritzung fährt, nicht mit moderner Orientierungstechnik sein Ziel suchen?
In der Tat, der TomTom lässt sich ganz einfach am Möfi installieren. Ziel und nur zwei Zwischenstationen (waypoints) sollten den Gesamtweg bestimmen. Natürlich legte ich eine Strecke fest, auf welcher ich viele Details gut kannte. Hinter Genf sagte mir die kleine Orientierungsmaschine alles genau so gut voraus, dass ich tatsächlich den Eindruck gewann, man könne ihr vertrauen. Im Grossraum Ardèche hingegen war sie wohl noch nie gewesen. So wusste sie z.B. nicht, dass man durch die alte Dorfmauer von Lussan im Süden das Örtli verlassen kann.
Die Aktivierung von Voice war keine gute Idee, zwar sagte die Stimme in 95% aller Fällen die Wahrheit, aber ich hasse es, wenn mir einer sagt, wo ich hinfahren soll, vor allem weil ich es als Mann sowieso besser weiss. Jedenfalls kann man Männer- oder Frauenstimme wählen. Ich hab’ die Funktion dann wieder abgeschaltet.
Fantastisch ist, dass man auf dem Display auch erkennen kann, dass da eine Kurve kommt. Dabei arbeitet der TomTom logischerweise schneller, wenn man auch schneller fährt. Nachteil, man hat keine Zeit mehr, um auf das Display zu schauen, um da zu sehen, ob da eine Kurve kommt. Aber es ist sehr beruhigend zu wissen, dass TomTom auch weiss, was ich weiss. Während einer kleinen Juraausfahrt, hatte sich eine Selbstfahrerin so in Ihr GPS vertieft; Luftdruck, Temperatur, tatsächlich gefahrene Geschwindigkeit und Tachodifferenz, Strasse, Kurven.... Kuuuurven? Aus uns unerfindlichen Gründen, so schien es zuerst, fuhr sie in einer Linkskurve in die Wiese, und dann den Hügel rauf... legte oben das Möfi noch recht sanft ins Gras und kam unverletzt zurückgelaufen. Die Bremsspur war etwa einen Meter lang, dann kam das Gras. Wir sehen, die Liebe zum GPS kann zu ganz neuen Wegen führen.
Auf einer Reiserückfahrt wies mir mein TomTom den „besten Weg“. Da ich beschlossen hatte, IHM blind zu vertrauen, befuhr ich dann eine heimelig Waldstrasse, dann ein Hügeli runter über ein Brückli, kleines Serpentinenwegli hoch, dann scheinbar eine Abkürzung durch’s Hinterdörfli der kommenden Ortschaft, Landstrasse 9. Ordnung nach Rütihof. Oh, welch ein Pech, Ortdurchfahrt für Automobile und Motorräder gesperrt... Machte nichts, kannte die Gegend ja, nahm die Abkürzung über den Feldweg links an der Ortschaft vorbei.
Wir haben den TomTom dann im Auto meiner Frau eingebaut. Jetzt findet sie den Weg zum Arbeitsort viel besser und auf die Heimfahrt von dort ist ein Verirren quasi nicht mehr möglich.
Ich freue mich auf die wieder gewonnene Freiheit. Kann ohne ein schlechtes Gewissen, in Bezug auf die geplante Route, einer Gewitterfront ausweichen und bei Bedarf spontan auch ein anderes Reiseziel, ohne ein Korrekturprozedere am technischen Helfer durchzuführen, ansteuern. Aber auch einen grossen Nachteil hat’s, - beim Tourenpausenkaffee kann ich zu den dann diskutierten interessanten GPS-Themen keinen Beitrag leisten und fühle mich dann einsam in der Gruppe und trinke traurig mit Ben (sein GPS liegt nun seit zwei Jahren im Regal) ein Mutbier.

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Gelöschter Benutzer
„Na, freust Du Dich?“ Was soviel heisst: Freu Dich! Ich will, dass Du dich jetzt freust! Na klar freue ich mich, Sie will mir etwas Schönes, etwas Gutes und für meine Fei-zeitlieblingsbeschäftigung​ Brauchbares schenken. Sie weiss, Geschenke für mich sollten funktional sein; - Blumen verwelken, - aber z.B. eine Endurojacke nie.  mehr...
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
So ein Ding ist ja ganz praktisch... für Liefer-
fahrer. Wer findet schon in einer fremden Stadt z.B. die Röntgenstraße? Wenn die noch in einem Gewerbegebiet liegt kennt die sowieso niemand, den man nach dem Weg fragt. Hast Du aber nett geschrieben, wie man mit so einem Navigator auf Abwege geraten kann. Dafür gibt es Punkte!
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