Deutsche Mittelgebirge 2011
Wegstrecke | 1180 km |
Länder/Regionen/ Wegpunkte |
Odenwald, Spessart,Vogelsberg, Rhön, Thüringer Wald, Hassberge, Schwarzwald |
Straßenart | Landstraße |
Tour-Motorrad | BMW F 650 GS (R13) |
Schwierigkeit | leicht |
Schlagworte | Warum in die Ferne schweifen |
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Deutsche Mittelgebirge 2011
Dieser Sommer, der seinen Namen nicht verdient, hat uns veranlasst, unsere ursprünglichen Pläne für unsere Slowenientour auf nächstes Jahr zu verschieben. Der Blick auf die Wettervorhersage war trüb, aber im Nordosten nicht ganz so deprimierend, wie woanders. Somit war es entschieden - wir bleiben in Deutschland und fahren Richtung Rhön. Und im Nachhinein muss ich sagen, es war eine gute Entscheidung!Mein Start ins Schwabenland war profan, denn da ich direkt nach der Arbeit noch das Motorrad aufrödeln und das Haus urlaubssicher machen musste, blieb mir vor der Dunkelheit nur noch die Autobahn, zumindest bis zur Ausfahrt Pforzheim Nord. Von da bis zu meinem Lieblingsnavi Micha (ERw8) geht es durch den wirklich schönen nördlichen Nordschwarzwald, vorbei an dem sehenswerten Kloster Maulbronn. Die Landschaft ist hügelig, mit Obstwiesen, Wäldern und Weinbergen und richtig guten Motorradstrecken.
Danach durfte ich mich wieder an einen tollen Guide hängen. Unser erstes Ziel war Miltenberg am Main. Der direkte Weg dahin führt durch Odins wilden Wald, für den wir uns nicht soviel Zeit gelassen haben. Von früheren Touren weis ich aber, dass es der Odenwald verdient, dass man ihn in alle Richtungen abfährt.
Das mittelalterliche Miltenberg lädt zum Bummeln ein und vom Zeltplatz am Mainufer hat man einen freien Blick auf das Städtchen. Unser nächster Zeltplatz in Gmünden war nur wenige Kilometer entfernt, aber man kann die Strecke dahin ja ausdehnen. Die Burg Breuberg im Odenwald (eine der grössten Burganlagen in Süddeutschland), das Schlösschen Mespelbrunn (bekannt durch den Film "das Wirtshaus im Spessart") und das schöne Maintal haben uns dabei geholfen.
Und dann der Spessart - für den haben wir uns richtig Zeit gelassen und sind so ziemlich alles an Strassen gefahren, die er zu bieten hat. Kurvenspass pur in einer wunderschönen Landschaft. Man ist einsam auf den Strassen durch Mischwälder auf den Hügeln und dene, die sich in den kleinen Tälern an Flüsschen entlang schlängeln.
Bevor wir in die Rhön sind, haben wir einen kleinen Abstecher in den Vogelsberg gemacht - der grösste Vulkan Deutschlands. Am Rand ausgedehnte Wälder, in der Höhe Wiesen. Die Dörfer einsam und ein bisschen wie früher.
Die Rhön - Land der Weite. Immer wieder dieser Blick in die Ferne. Man muss aufpassen, dass man nicht zuviel in der Gegend rumguckt, denn auch hier gibt es Kurven ohne Ende, die die volle Konzentration des Fahrers brauchen. Zum Gucken bleiben dann die Pausen auf der Ebersburg, dem Kreuzberg (gutes Klosterbier, preiswertes Essen, aber viel los), der Wasserkuppe (Segel- und Drachenfliegerhochburg) oder dem Wachtküppel. DIE RHÖN IST SCHÖN !!!
Da uns die Feuchte des Himmels - Gott Freyr hat einfach zuviel gepisst - länger in der Rhön gehalten hat, als geplant, blieb uns für Thüringen zuwenig Zeit. "Nach Eisenach nur 50 km - ok, das machen wir noch schnell, die Wartburg sehen". Pustekuchen - in jedem zweiten Ort eine Baustelle mit Umleitung. Micha ist schier verzweifelt und nach 120 km sind wir dann endlich angekommen. Vom Thüringer Wald habe ich dann nicht mehr soviel mitbekommen, denn um zum geplanten Zeltplatz zu kommen, mussten wir es laufen lassen und sind über die B 247 nach Coburg. Selbst im Skizentrum Oberhof haben wir nicht gehalten. Dafür aber auf dem Weg nach Eisenach in Schmalkalden - kennt das jemand, der nicht dort wohnt? Nein? Lohnt sich aber!!!
Coburg - unser Highlight ! ! ! Die Veste Coburg ist zum Wiederkommen!!! Stundenlang haben wir sie erkundet und hunderte (fast) Fotos gemacht.
Der vorletzte Abschnitt unserer Tour waren die Hassberge - auch so was Unbekanntes, aber schön. Prima Zeltplatz, gutes Weissbier, preiswertes und gutes Essen und nette Menschen - Franken eben. Die Hassberge verlaufen von Coburg nach Hassfurt am Main, sind klein und fein, mit wunderschönen Dörfern und Städtchen, kurvenreich und der Stadt Ebern. Kennt jemand Ebern, wo es noch einen Turmrufer gibt, der die Uhrzeit ausruft? Und einem Rathaus aus dem Jahre 1609 mit gewaltigem Fachwerk? Hinfahren!!!
Über Würzburg und Bad Mergentheim ging es dann zurück zu Michas Zuhause im Zabergäu und einen Tag später durch den Nordschwarzwald zurück an den Rhein. Eine heisse Strecke im Nordschwarzwald ist die "rote Lache" - anspruchsvoll in wildromantischer Landschaft, leider mit schlechtem Strassenbelag. Ein Bekannter hat mal gesagt - "die hat nicht umsonst ihren Namen".
Alles in Allem zwei tolle Wochen, zum Fahren, zum Gucken und zum Erholen, obwohl das Wetter nicht so gut war. Auf dem Motorrad sind wir aber nur einmal nass geworden - am letzten Tag im Schwarzwald. Damit kann man leben.
Die Zeltplätze waren, bis auf einen, preiswert und gut. Zweimal war Freibadbenutzung inklusiv.
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Da ich am nördlichen Alpenrand wohne führen meine Touren meist nach Süden.
Dieser Bericht könnte der Anlass sein mal wieder Richtung Norden zu starten!
Schöner Bericht - Na so schön kann Deutschland sein. Bin ich froh das ich mir dies fürs alter aufgespart habe. Da muß man nicht bis Malaga fahren... Viele Deiner Stationen habe ich auch schon durchfahren. Die Linke zum Gruß
Schöner Bericht, zum Teil war ich dieses Jahr auch in den beschriebenen Gegenden. Kann Dir nur zustimmen, es gibt so schöne Ziele hier in Deutschland. Liebe Grüße Andrea