Ein Wochenende im Garmisch

Ein Wochenende im Garmisch

Oder sollte man es die Repara-Tour nennen?
Tja, angefangen hat alles ganz harmlos mit einem Cappuccino im Ticino, in der Zeit, als Jens und ich uns einen Cappuccino in Bellinzona gönnten, hatten uns Anja (Bonsai oder auch Jennfloh genannt) mit Ingo in der Schweiz besucht.
Wir machten kurzentschlossen aus, das wir (um die Enttäuschung ein wenig zu mildern) am kommenden Wochenende schönes Wetter bestellen und es mit nach Garmisch bringen. Gleichzeitig konnten die liegengelassenen Sachen vom Wintertreffen für Anja mitgenommen werden.
Irgendwann erzählte ich Schiedi, das ich in Garmisch bin und er fragte mich, ob ich was dagegen hätte, wenn er mit auf die Tour am Samstag kommt. Nööö, ich hatte nix dagegen, im Gegenteil, ich freute mich Schiedi mal wieder zu treffen und Anja freute sich auch , also sagte ich ihm, dass er kommen kann. Allerdings wollte er dann noch ein paar mitbringt, höchstens fünf Leute. Na gut, warum nicht?
Zum Schluss waren es 17 Motorräder... das zu den 5 Leuten.
Teilgenommen haben:
SnoopyQ, Carsten, indsmen, airvent, rw, QTreiberin, Hansdampf , Bikersplace, KlapperQ, Schiedi, GS Bob, Alfred, Ramiro, Maren, Bonsai, Jens, Heike.
Da wir ja immerhin eine Anreise von 250 km hatten, sind wir Freitag abend schon nach Garmisch gefahren. Treffpunkt war Samstag um 10.00 Uhr gegenüber der Polizei ( irgend wie makaber) auf dem Parklatz des Friedhofes.
Bonsai war schon recht nervös, als Fahrahnfängerin und dazu noch mit der ihrer ersten, eigenen Maschine mit so vielen Leuten auf Tour zu gehen, machte sie doch sehr unsicher. Aber ihre Unsicherheit schwand schnell.

So nach und nach füllte sich der Parkplatz und Jens versuchte noch schnell das Licht zu reparieren, das am Freitag Abend ausgefallen ist. Alle trampelten, sie wollten los, die Reifen auf den Strassen heiss fahren und diese kleine Birne ging und ging einfach nicht auf ihren Steckplatz. Mit einer Stunde Verspätung ging es los.
Die Strecke: Garmisch, Ettalerberg, Ammersattel, Plansee, Reutte, Lechtal, Weissenbach, Gaichtpass, Oberjoch, Hindellang, Oberjoch, Nesselwang, Marktoberdorf, Schongau, Oberammergau, Ettalerberg, Garmisch
Den ersten Stopp machten wir am Plansee. Die Strecke dorthin war noch Nass, ausserdem kamen noch zusätzlich ein paar vereinzelte Tropfen von oben dazu. Ich fragte mich, wo denn das schöne Wetter geblieben ist, das ich bestellt hatte?
Aber das kam dann bald, irgendwie ist es wohl in der Schweiz hängen geblieben, denn mein Sohn erzählte, das in der Schweiz die Sonne strahlte. Eigentlich wollten wir mit mehreren Gruppen fahren, aber irgendwie sind wir doch ziemlich zusammen geblieben als wir zum nächsten Halt am Oberjoch gefahren sind. Dabei sind wir an der Stelle vorbei gekommen, wo ich am 1. Advent meinen 1. Sturz hatte, auf dem Weg zum Gaichtpass. Aber die Kurven haben mich nicht weiter erschreckt und ich bin ruhig und auch wieder sicher an der Unfallstelle vorbei gezogen. Am Oberjoch haben wir die nun endlich angekommene Sonne genossen, eine Kleinigkeit gegessen und auch das eine oder andere Bild gemacht und was ja nicht fehlen darf, eine Schneeballschlacht, das ist doch normal bei einer Motorradtour?!?
Nachdem wir so gestärkt wieder aufbrachen, beschlossen wir das Oberjoch auf der anderen Seite in Richtung Hindelang noch mal hinunter und wieder hoch zu fahren. Wow, hat das Spass gemacht, sogar so viel, das die meisten beschlossen, einfach noch einmal runter und hoch zu fahren. Ich fuhr als erste los und suchte mir einen Parkplatz um noch ein paar Bilder zu machen. Aber als ich endlich soweit war und der Fotoapparat ausgepackt und betriebsbereit war, waren die ersten schon wieder weg. So ein Mist, das meine Digicam so lange Ver-schlusszeiten hat, aber 2 Bilder sind ja was geworden. Als alle an mir vorbeigerauscht waren, nahm ich auch noch den Rest des Oberjochs unter meine Räder. Wieder oben angekommen ging es dann weiter. In Marktoberdorf hielt die ganze Truppe schon wieder. Was war denn nun schon wieder? Schiedi hatte seinen Vorderreifen platt gefahren. Jetzt hiess es, wer kann einen Reifen flicken?
Aber die ersten Bilder sahen eher nach Reifenmord aus, als nach Reifenflicken. Mit einem Messer ging Ramiro auf Lochsuche. Als er fündig wurde, haben die beiden das Loch mit dem hier zu sehenden Utensilien geflickt und mit zwei Patronen wieder Luft in die Reifen gepumpt. Dank GPS wussten wir, das in 400 Meter Entfernung eine Tankstelle war. Dort wurde die Luft ganz aufgefüllt.[img 14657] Anscheinend hielt der Flicken und die Reise konnte weiter gehen. Den nächsten Halt machten wir bei Mac Donald in Schongau, da gegenüber eine Tankstelle war, gab es dort noch einmal eine Luftkontrolle. Der Luftdruck war konstant, also war die Flickarbeit erfolgreich. Von hier verabschiedeten wir uns um in verschiedene Richtungen wieder unsere eigenen Wege zu gehen, nein fahren. Jens, Bonsai, Heidi und ich fuhren über den Ettaler Berg wieder nach Garmisch zum Ausgangspunkt. Eine tolle Tour war das mit vielen Erlebnissen und neuen Erfahrungen und ganz tollen Leuten.

Sonntag machten wir dann noch eine Tour mit Bonsai.

Die Strecke:
Garmisch, Krün, Walchensee, Kesselberg, am Kochelsee vorbei, Bad Tölz, Miesbach, Schliersee, Sudelfeld, Degerndorf, Richtung Miesbach, Bad Wiessee am Tegernsee, Achenpass, Sylvenstein Stausee, Vorderriss, die Mautstrasse nach Wallgau, Garmisch.

Bei der Tour haben wir festgestellt, das die schönsten Strecken alle Geschwindigkeitsbegrenzt sind. Da erzähle mir mal einer in der Schweiz könne man nicht fahren wegen den Geschwindigkeitsbegrenzung von 80 km/h auf den Pässen. In Deutschland geht das ja erst recht nicht mehr. Was nutzen mir die schönsten Kurven, wenn ich nur mit 30 km/h fahren darf? Dann doch lieber die Schweizer Pässe mit 80 km/h. Trotz allem waren die Strecken auch sehenswert und erfahrenswert. Die Zeitschrift Motorrad bringt in der nächsten Ausgabe einen Bericht über Bitumenschmiererei am Sudelfeld, da wir dort gefahren sind, haben wir mal darauf geachtet und es war schon ein Haufen schwarzer Bitum auf den Strassen verschmiert. Aber durch die trockenen Strassen haben die Schmierereien auch nicht gestört.
Bei wiederum herrlichen Sonnenschein mussten wir uns dann am Nachmittag um 17.00 Uhr verabschieden, denn wir mussten ja wieder in die Schweiz. Wir fuhren dann noch einmal fast die Strecke von Samstag bis zum Oberjoch. Dann sind wir nach Hindelang, Sonthofen, Fischen, auf Riedberg Pass. Da machten wir noch einen kurzen Halt, hier fing es auch an zu tröpfeln, also schnell wieder aufgesattelt und weiter ging das Q Treiben bis Dornbirn und dann ab auf die Autobahn Richtung Heimat. Zum Abschluss noch über den Kerenzerberg, allerdings war es da schon dunkel und um 21.00 Uhr waren wir endlich zu Hause. Das waren nun genug Kilometer, die wir heute unter die Räder genommen haben. Der Vorteil war, da wir so spät los sind, waren die Strassen schön frei und wir konnten kräftig am Gashahn drehen. Die Unsicherheit bei mir wegen den Reifen und meinem Unfall haben sich gelegt, die alte Form ist fast wieder erreicht.
Also gibt es fast nur positives zu berichten von diesem Wochenende. Ach ja, ich hatte ja schon wenig in den Koffern, aber ich habe trotzdem noch die Hälfte vergessen. Ich muss ja einen Grund haben, wieder nach Garmisch zu kommen.
Alle Bilder gibt es hier zu sehen.
Ich freue mich schon auf das nächste Mal in Garmisch und Umgebung.
Heike
Ach ja, eh ich es vergesse, ich soll allen einen schönen Gruss von Jens bestellen.

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