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heike1303 30.06.2003

Endurotraining

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Endurotraining

wozu quält man(n)/frau sich eigentlich so?
Da mich das immer wieder fasziniert wie einige so im Gelände rumhopsen mit ihren Geländemaschinen, wollte ich das auch mal ausprobieren. Also hab ich mich und Jens zu einem Endurotraining angemeldet.
Das Training hat Bruno durchgeführt, geholfen hat ihm Andi. Wir waren 10 Fahrer mit verschiedenen Ansprüchen an das Training. Aber Bruno und Andi haben das prima geschafft, den Ansprüchen gerecht zu werden.

Als erstes konnten wir uns an unsere Maschinen gewöhnen, indem wir ein paar Runden im Flachen Gelände gefahren sind. Das Gelände bestand aus Sand, lockerem Geröll, tiefen Fahrspuren und Regenfurchen.
Also schon mal eine ganz schön wackelige Angelegenheit. Mit der Zeit wurde man aber sicherer und man gab einfach mal Gas um über eine ausgewaschene Rinne zu fahren. Schnell ging es den ersten Hügel hinauf. Oha, da fang ich schon an zu schwitzen wenn ich mir das anschaue.
Auch im oberen Teil wurden ein paar Runden gefahren und dann hiess es ein wenig Gymnastik machen. Das rechte Bein auf die linke Seite, das linke Bein auf die rechte Seite.
Das ging ja alles noch, aber dann kam es dicke. Im Gelände muss man ja ab und zu mal absteigen, also wurde das auch gemacht, aber während der Fahrt. *schwitz* Man o man, was die alles von mir verlangen. Das Abspringen auf die linke Seite ging ja noch, wir liefen ein Stück neben unseren Maschinen und dann stiegen wir während der Fahrt wieder auf. Nun das ganze auf der rechten Seite.... Verdammt war das schwer. Kurz gesagt, die Übung hab ich nicht gemacht. Das links absteigen war schon schlimm genug.

Wir fuhren noch ein paar Runden und dann wurden Gruppen eingeteilt.
Die, die zum Schluss sogar Springen wollten und die, die Softenduro machen wollten. Softenduro, dass ich nicht lache....

Also, es war ja wohl klar in welcher Gruppe ich mitfuhr?
Es wurde uns erklärt was für ein Ziel für heute angesagt wurde. Diesen Hügel rauf unter runter fahren können. Mensch war mir schlecht, nur allein bei dem Gedanken, dass ich da hoch und runter fahren sollte.
Aber erst einmal die Flüssigkeit nachfüllen, die wir in der ersten halben Stunde schon verloren hatten. Petrus zeigte sich heute von der gnadenlosen Seite, nach dem Motto, wenn ihr schon schwitzen wollt, dann richtig. Er sorgte mit Temperaturen von über 30 Grad dafür, das wir nicht so schnell auffüllen konnten, wie wir das Wasser verloren.

Jetzt ging es weiter, Andi zeigte uns ein paar Übungen und brachte uns dazu einige kleine Hügel in Angriff zu nehmen. Wir übten uns im Gelände mit dem rechten und linken Bein ein bisschen höher stehenden Halt zu suchen.
Wir lernten, wenn wir mehr Gas gaben ist man schneller durch den Sand und das Geröll *gg*.
Wir lernten nur mit 2 Fingern zu bremsen und mit der Kupplung zu spielen. Ich war wiedermal zu langsam und schaute einen kleinen Hügel lockeren Schotter an. Ich wusste, wenn ich da drauf fahre, rutsch ich weg und ich liege lang. Ich konnte aber irgendwie den Blick nicht lösen. Nun ratet mal was passierte? Klar, ich lag wie ein Maikäfer auf dem Rücken *gg*. Jaja, die Blickführung......

So jetzt wurde es ernst. Im Gelände kann es immer mal wieder passieren das man an einem Hang steht und nicht runterfahren kann. Was macht man da? Na, neben dem Motorrad hintunterlaufen. Hiiiillffffeee, da kann ich ja nicht mal stehen und da soll ich runter laufen?
Bruno meinte nur: Das schaffst du schon... na, der muss Gottvertrauen haben. Also gut, packen wir es an. Das Motorrad an meiner rechten Seite mit einigem Abstand, zum besserem Handling und ich muss mir gleichzeitig etwas Halt im Hang suchen. Schei... natürlich bin ich gerade beim 1. Schritt ausgerutscht und nun? wie krieg ich den rechten Fuss wieder nach vorne ohne das Mopped los zu lassen und mit dem linken nicht noch weiter abzurutschen? Also irgendwie hab ich es geschafft.
Verflucht ist das heiss, der Schweiss läuft in Bächen aus dem Helm, aus den Ärmeln der Jacke in die Handschuh, aus den Hosenbeinen in die Stiefel.... aber ich schaffe es, ich bin unten...
Endlich Pause... wir brachen auf zum Mittagessen. Jetzt fiel mir auf, was ich vergessen hatte einzupacken. Ein frisches T-Shirt, was war ich nass, stinkig und dreckig.
Nach der Mittagspause ging es weiter, nun sollten wir einen steilen Hang hinunter fahren. Neeee lieber Bruno, nicht mit mir, ich habe schiss. Da komm ich nie heile runter, ich überschlage mich sicher und du kannst meine Überreste einsammeln. Nein, nein das geh ich nie im Leben runter.

Nachdem ich dann zugeschaut habe wie die anderen tapfer da runter sind und keinem ist was passiert, bekam ich übermenschlichen Mut und habe meine Grenze mal wieder überschritten.. ich bin runter *jippiieeehhhh* ich bin unten.
Aber jetzt musste ich wieder hoch... auf einer Strecke mit 3 Etagen... Jens ist auf dem letzten Stück bisher immer gescheitert, dann schaff ich das sicher auch nicht.
Phhhh, ich versuchs, Gas geben und los, erster Hügel geschafft... Mist das ist ja Sand... egal weiter, nächster Hügel geschafft, da gehts ja ganz scharf links und mit dem Geröll dazwischen auf dem nächsten Hügel.... boahhhhh, mein Herz klopfte wie wild... die Gedanken überschlugen sich, was machst du, wenn du es nicht schafftst? Ach was, ich schaff das... Gas geben und hoch... hehehe... das kann ja gar nicht sein.. ich bin oben.
Weiter ging es, noch 2 mal bin ich da runter, es ging von mal zu mal besser. So nun hiess es ein wenig im Gelände herumfahren mit Steigungen mit Gefälle.
Frischen Mutes machte ich mit, schliesslich bin ich ja den steilen Hügel auch runter gekommen. Alle vor mir waren die kleine Auffahrt schon oben, na das schaff ich doch auch. Ich geb Gas und Gas und huuuuuchhh was ist das denn?!?! Kein Boden-Kontakt mit dem Vorderreifen. Was mach ich jetzt? Erst mal gar nix, nicht panisch werden einfach weiter... Ich kam oben an.. auf dem Hinterrad. Oben hat mir Bruno dann erklärt, das ich oben das Gas weg nehmen muss, dann geht das Vorderrad wieder runter... die Erklärung kam ein wenig spät.

Nachher wurde gefrotzelt, ich sollte mich doch in Raching melden, ich würde sicher hoch kommen. Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. *fg*

Aber nun war ich auch langasam fertig mit meiner Kondition. Ich bekam kaum noch Luft, meine Zunge fühlte sich an wie ein Reibeisen und mein Kopf war rot wie eine Tomate. Ich entschloss mich auszusteigen und ein bisschen zu fotografieren. So kamen noch ein paar schöne Bilder zustande.
Was es mir nun gebracht hat für die Strasse? Also ein bisschen Geröll und Schotter und Split oder Sand erschreckt mich nicht mehr so. Ich weiss jetzt wie einfach und leicht es ist mit der Strassenmaschine auf geteerten Strassen zu fahren.
Es hat einfach Spass gemacht, aber das ich nun nur noch Enduro fahren will? Nein, das nicht. Aber vieleicht mach ich so ein Training noch mal mit, wer weiss? Eins weiss ich ganz sicher, sollte ich sowas noch mal machen, dann werde ich 6 Monate vorher erst mal meine Kondition verbessern.
Gruss Heike

Kommentare


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Deaktiviert
Speedfreak
Ja, da hätte ich auch mal wieder Bock zu. Oder direkt zwei Trials ausborgen und ein komplettes Wochenende austoben.
Ich hatte damals ja Glück, kein Kies, sondern nur Lehm und passerendes Wetter. Und wir hatten ne richtig geile Huckelpiste. Inklusive Wenden aufm Hügel und dann jeweils im 45Grad-Winkel rauf&runter. Megafett !
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Geil - 10 points, ohne Diskussion. *g*
Das muß ich auch mal testen. *gg*
Thrill me, but don\'t kill me... *lol*
Erinnert mich irgendwie an schwarze Pisten, wie das Kanonenrohr.... Hat zufällig wer nen Fallschirm mitgenommen? *grööööhl*
Zumindest beim Skifahren stell ich dann aber fest. Man macht sich nur blöde Gedanken, solange man dumm an der Kante rumsteht.
Einmal entschlossen sich in den Abgrund zu stürzen, sind alle Bedenken weggefegt und nur die gedachte Linie ist noch präsent. *gg*
So, oder so... man kommt immer unten an. *fg*
Ich denk mir, mit dem Knallfahrrad ist das nicht anders, oder?
;o) Jojo
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heike1303
Da mich das immer wieder fasziniert wie einige so im Gelände rumhopsen mit ihren Geländemaschinen, wollte ich das auch mal ausprobieren. Also hab ich mich und Jens zu einem Endurotraining angemeldet.  mehr...
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Ist ja toll! ich hatte mal neue Reifen aufgezogen, die mußten rauh gefahren werden. Also, ab zur holländischen Grenze bei Roermond. Dort ist ein Wald-Heide Gebiet. Die Grenzschneise: Auf der Nederland-Seite: Radweg. Auf der Deutsch-Seite: Reitweg. Also viel loser Sand. Da bin ich mal (DerFörster guckte gerade nicht!) den Sandweg einen halben Kilometer hin, und wieder zurück gefahren. Vollstoff! (Wenn ich schon hinfliege, dann wenigstens weich.) die Transalp schwänzelte wie doll, aber keine Hektik! Wo das Vorderrad hinzeigt, da fährt sie auch hin. Das sind so meine kleinen Gelände-Erfahrungen. Die Reifen waren danach rauh genug.
Gruß vom ollen Peter.
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