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Ole_Pinelle 13.12.2007

Frankreichurlaub 2007

Wegstrecke 0 km
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Straßenart
Tour-Motorrad
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Frankreichurlaub 2007

Zu Land und zu Wasser
Ein Motorrad - Segel Urlaub an die, bzw. an der französischen Atlantikküste
Nach einem Motorradtreffen am Edersee fuhr ich, am Dienstag dem 21.08. morgens um 07.30 Uhr, voll bepackt von zu Hause los. Mein Plan war es, über die Landstraßen durch die Eifel, den Hunsrück und den Pfälzer Wald nach K.arlsruhe, genauer gesagt Blankenloch, zu fahren.
Der Morgen ging gut los, leichter Frühnebel wurde durch herrlichen Sonnenstrahl abgelöst und über fast Dosen freie Straßen (das kommt davon wenn man die großen Bundesstraßen meidet) fing das Kurven fahren quasi direkt vor der Haustüre an.
In vielen Dörfern der Eifel sah ich dann die I-Dötzchen mit ihren Eltern auf dem Weg zu ihrem ersten Schultag.
An einer besonders schönen Stelle dann der erste ZwischenFall. Ein wunderschöner Eifelblick mit Nebel in ein Tal, ein Platz zum anhalten und ... nicht bemerkt, dass auf der rechten Seite die Straße etwas abfiel. Langsam das Mopped auf die Seite gelegt, einmal anständig laut geflucht (die Tiere im Wald mögen es mir verzeihen) und den Bock wieder aufgerichtet.

Ich war kurz am überlegen, ob dieses ein Zeichen war, die gesamte Tour abzusagen, entschloss mich aber dann doch weiter zu fahren.
Über wunderschöne Straße fuhr ich an diesem Tag 452 km und erreichte um 17.15 Uhr Karlsruhe-Blankenloch, wo ich bei einem Freund aus Abi - Zeiten nächtigte.
Am nächsten Morgen - die Sonne schien immer noch - machte ich mich um 07.45 Uhr auf den Weg. Wieder ging es über wunderschöne Straßen und mit ganz viel Kurven nach Villingen-Schwenningen. Ziel dort war ein befreundetes Motorradpaar, die mir freundlicher Weise Asyl gewähren wollten.


Während der Fahrt durch den schwarzen Wald kam mir immer wieder der Spruch eines Bekannten in den Kopf
die sinnloseste Verbindung zwischen zwei Kurven ist eine Gerade
und ich muss gestehen, im Schwarzwald gab es an dem Tag wenig sinnlose Verbindungen ;o) .


Die direkte Strecke zwischen meinen beiden Stationen wäre ca. 150 km gewesen. Als ich aber gegen 14.15 Uhr von Petra begrüßt wurde hatte meine Violette 315 km sauber und diesmal auch ohne ZwischenFall abgeschnurrt.
Wir hatten einen sehr schönen Abend und an dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön an die beiden für die herzliche Gastfreundschaft.
Der dritte Tag war allerdings dann doch das Highlight der gesamten Tour. Zwar bot nach meiner Abfahrt um 09.00 Uhr der Schwarzwald auch wieder eine schöne Strecke für mich auf, aber nachdem ich bei Breisach über die deutsch - französische Grenze wieder auf die richtige Seite des Rheins gefahren bin, kamen die Vogesen ... einfach herrlich. Ich hatte optimales Wetter, trocken mit ein paar Wolken, also nicht zu heiß und wunderschöne Straßen.
Mein erstes Ziel war der Col de la Schlucht,

wo ich auf eine Motorradtruppe aus Siegen stieß, die mir noch ein paar gute Tipps für meine Weiterreise geben konnten. Danach ging es auf das Hohneck mit 1362m und weiter zum Grand Ballon mit 1424m. Über Goldbach, Masevaux und Sewen ging es hoch bis fast auf den Ballon d´ Alsace.


Ganz rauf bin ich dort allerdings nicht, da ich ja mein Tagesziel, das Jugendhaus in Dijon nicht aus den Augen verlieren durfte und dort der letzte Zeitpunkt zum einchecken 19.00 Uhr war.
Um 18.30 erreichte ich nach 439 Tageskilometern mein Ziel und stellte nach der Nacht dort fest, dass ich dieses Jugendhaus nicht weiterempfehlen werde.
Am nächsten Morgen machte ich mich dann gegen 07.30 Uhr wieder auf den Weg in Richtung Atlantik. Es ging über kleinere Hügel, flache, gerade und kurvige Strecken, militärische Sperrgebiete ;o)


und durch wunderschöne Landschaften. Unterwegs machte ich ab und an kurz halt, um einen Kaffee zu trinken oder ein paar Erinnerungsfotos zu schießen. Gegen Nachmittag und ca. 50 km vor meinem Etappenziel wurde der Himmel schwarz und es kündigte sich ein ziemlich heftiger Schauer an. Ich zog also schnell meine Regenkombi über die Lederklamotten und fuhr weiter. Kurz vor dem Ziel hörte es auf zu regnen und da es noch früh am Tag war, beschloss ich, weiter zu fahren um nicht mit den ganzen nassen Klamotten in die Jugendherberge zu müssen. Die Regenpelle verstaute ich schon nach weiteren 30 km endgültig und habe sie erst am letzten Tag wieder auspacken müssen.
So erreichte ich am 24.08.2007 - Abends um 20.00 Uhr und nach weiteren 720 Tageskilometern - St. Gilles Croix de Vie. Mit einem herzlichen Hallo wurde ich durch meine Freunde Rita und Wolf auf ihrem Schiff begrüßt. Gepäck aufs Schiff, umgezogen und dann herrlich gespeist und das Abenteuer „Segeln auf dem Atlantik“ konnte beginnen.
21.08. zu Hause - Karlsruhe (Blankenloch) -> 452 km
22.08. Blankenloch - Villingen-Schwenningen -> 315 km
23.08. Villingen-Schwenningen - Dijon ->439 km
24.08. Dijon - St. Gilles Croix de Vie -> 720 km
Am nächsten Morgen haben wir dann vormittags mein Motorrad zu einem Schiffshändler gebracht, bei dem die Violette 16 Tage in der Halle trocken und wohlbehütet stehen durfte. Der Schiffshändler hat übrigens die Vertretung für Suzuki Bootsmotoren ;o).

Eine weitere einzelne Tagesbeschreibung erspare ich mir, aber wir hatten herrlichstes Segelwetter, viel Sonne und viel Spaß. Außerdem ist Wolf ein wunderbarer Koch und ich schwelgte in kulinarischen Genüssen, deren Hauptbestandteil frischer Fisch war, den wir täglich auf den Märkten kauften.
Getrübt wurde der ganze Spaß nur dadurch, dass ich 5 Tage mehr oder weniger an die Koje gefesselt war und mich mit Antibiotika wieder fit schlucken musste.
Hier mal eine Zusammenstellung der Reisedaten:
25.08. St. Gilles - Port Jointville (Ile d´ Yeu) -> 15sm
26.08. Port Jointville - Le Crouesty -> 55 sm
27.08. Le Crouesty - Vannes -> 12 sm durch den wunderschönen Morbihan
01.09. Vannes - La Turballe -> 32 sm
02.09. La Turballe - Pornic -> 26 sm
04.09. Pornic - Port Jointville -> 30 sm
06.09. Port Jointville - Ankerbucht Anse des Vieilles (Ile d´ Yeu) -> 6sm
07.09. Anse des Vieilles - St. Gilles -> 18 sm



Erwähnenswert ist noch die Exvoto Ausstellung, die ich in Vannes besucht habe.
Bei einem Exvoto handelt es sich um einen Gegenstand, ein Gemälde oder eine beschriebene Tafel, die als Erfüllung eines Gelübdes oder als Dank für eine Gnade in einer Kirche oder Kapelle angebracht wird. Exvoto, eigentlich ex voto suscepto, bedeutet „auf Grund eines Gelübdes“. Das Gelübde läuft in 3 Etappen ab: Ein Mensch befindet sich in einer Lage, die er alleine nicht meistern kann und bittet um Beistand des Himmels. Er macht ein feierliches Versprechen zum Dank dafür, dass sein Flehen erhört wird, und schließlich löst er sein Versprechen ein.
Zweck des Exvotos ist es, dem angeflehtem Heiligen oder Gott für sein Erbarmen zu danken, und immer belegt es ein Ereignis und einen Schutz, den der Betroffene einem himmlischen Eingriff zuschreibt


Am 08.09. habe ich dann mein Mopped aus der Garage abgeholt (sie hat es augenscheinlich gut dort gehabt) und nach einem herzlichen Abschied von meinen Freunden ging es am 09.09. wieder auf die große Reise. Rita und Wolf auch an dieser Stelle ein riesengroßes Dankeschön für diesen schönen Urlaub und Eure Einladung zu diesem wunderbarem Erlebnis.
Geplant war es, von St. Gilles in 2 Tagesetappen bis Widdig zu fahren, also pro Tag ca. 500 km. Ich startete meine Rückreise also an der Loire entlang und als ich nach Amboise kam, sah ich auf der anderen Seite des Flusses ein wunderschönes Schloss. Anhalten und ein Foto machen war eines

- aber ich hatte nicht mit den Überredungskünsten der Violetten gerechnet. Kaum von dem Parkplatz wieder gestartet meinte sie wohl, dass es Sonntag sei und 290 km wohl genug wären und ließ ihren Kupplungszug reißen. Rechts anhalten und doof aus der Wäsche gucken, genau mitten auf der Brücke über die Loire und gegenüber eines Restaurants war eins. Aber sofort stand ein französischer Biker mit einer Yamaha XJ 900 Diversion neben mir, der auch noch Englisch sprach und fragte nach meinen Problemen. Selber kein Schrauber brachte er mich als Sozius zu einem Bikertreffen im Schatten des Schlosses. Aber auch dort hatte leider keiner ein Ersatzteil dabei, aber ich sollte wiederkommen, wenn ich eine Unterkunft suchen müsste. Der französische Biker hat mich dann zu meinem Mopped zurück gebracht und ich habe den ADAC angerufen (ich bin ADAC Plus Mitglied).
Um es kurz zu machen, der Abschleppwagen war nach 30 Minuten vor Ort und brachte mein Mopped in die Garage, ich bekam ein Hotel zugewiesen und durfte auf ADAC-Kosten meinen Aufenthalt in Amboise um einen Tag verlängern. Ich nutzte den Nachmittag zum Sightseeing und am nächsten Morgen besuchte ich das königliche Schloss und stand auch am Grab von Leonardo da Vinci.



Um 11.00 Uhr bekam ich vom ADAC den Anruf, das mein Motorrad fertig wäre, um 11.45 Uhr war ich aus dem Hotel raus und bei der Garage und um 11.59 bin ich weitergefahren.
An der Loire ging es dann weiter über Orleans und dann quer durch Frankreich nach Verdun. Am Abend stand der Tageszähler auf 494 gefahrenen km und ich machte Rast in der Jugendherberge von Verdun, die im Hof der dortigen Kathedrale untergebracht ist.
Am nächsten Tag ging es dann von Verdun auf die 4 Ländertour. Frankreich - Belgien - Luxemburg - Deutschland. Wieder eine landschaftlich wunderschöne Fahrt, bei der ich zwischen Belgien und Luxemburg und dann auch nach Deutschland, die grüne Grenze genutzt habe und immer plötzlich im anderen Land fuhr.


In der Sackeifel wurde ich durch eine nette Freundin meiner Motorradclique herzlich begrüßt und auf einen Kaffee eingeladen, bevor ich dann Abends nach 361 Tageskilometern zu Hause ankam und einen wunderschönen Urlaub beendet habe.

09.09. St. Gilles - Amboise -> 290 km
10.09. Amboise - Verdun -> 494 km
11.09. Verdun - Heimat -> 361 km
Insgesamt waren es 3071 km in 7 Tagen. Wunderschöne Kurven und Gegenden. Besonders die Vogesen und die Fahrt durch Luxemburg haben mir sehr gut gefallen und schreien nach Wiederholung.

Kommentare


ABSENDEN

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Ole_Pinelle
Danke Euch allen, für das positive Feedback ;o)
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Ole_Pinelle
Hallo Martina,
ja, das Grab und das Schloss haben für die kurze Unterbrechung mehr als entschädigt. Es war ein schönes Erlebnis.
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Ole_Pinelle
Hallo Peter,
ich hatte das Mopped vorher gechecked und es war auch nicht erkennbar. Allerdings ist der Zug auch nicht an den Enden gerissen ...
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Offline
greeneyes07
Guten Morgen Ole,
Danke für den herrlichen Bericht mit tollen Bildern, 10 points.
So ein Kombi-Urlaub ist sicher unvergesslich. Das Schloss Amboise und das Leonardo da Vinci Grab haben den Zwang der Pause relativiert :-)
Grüßle aus Unterfranken
Martina
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juescho
Moin Ole, schöner ausführlicher Bericht und gute Bilder ... 10 Pts.
Jürgen
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Kralli
Schöner Bericht mit schönen Fotos. 10 Punkte dafür
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Kupplungszug gerissen? Einmal erlebt, vor einer längeren Fahrt. Da war von etwa 20 nur noch ein Drähtchen heile. Eher zufällig beim Aufpacken entdeckt. Am nächsten Tag sollte es losgehen. Nun aber gaanz schnell Ersatz besorgen und einbauen! Reißen tut der immer nur oben oder unten, nie in der Mitte. Deswegen vor jeder Fahrt rasch nachgesehen, dauert nur Sekunden. Wenn nur ein Drähtchen durchgescheuert, dann Schrott. Ja, durch Schaden wird man klug!
Tolle Fotos, guter Bericht, Full House.
Peter
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Ole_Pinelle
Ein Motorrad - Segel Urlaub an die, bzw. an der französischen Atlantikküste  mehr...
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Ole_Pinelle
Moin zusammen, würde mich über Feedbacks freuen ;)
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