Herbstzeit
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Herbstzeit
Der Herbst mit seinen leuchtenden Farben, mit seinen erdigen und kräftigen Gerüchen, mit seinen Blättern auf der Strassen, mit den feuchten und Kuhfladen bedeckten Strassen lädt geradezu dazu ein, mal etwas besonderes zu erfahren.Da Jens und ich sehr viel fahren, kennen wir auch schon jede Menge Strecken um uns herum. Die Pässe rauf und runter fahren macht auch nicht mehr soviel Spass wie vor dem 50sten mal. Was macht man dagegen? Schauen wir mal, wo die vielen kleinen Nebenstrassen in den Tälern hinführen. Samstag, 09. Oktober 04 haben wir uns entschlossen das Prättigau genauer anzuschauen. Wo das ist? Wenn man von Landquart in Richtung Davos fährt, schon kurz hinter Landquart fängt das Prättigau an. Rechts und links gibt es immer wieder Abzweigungen zu Ortschaften, die ich noch nie gesehen habe. Einem Hinweisschild wollte ich schon lange mal nachfahren. Das Hinweisschild auf die Salginatobelbrücke, die in der Liste der Worldmonumente aufgenommen wurde.
Die Strasse schlängelt sich erst durch das Dorf Schiers, an kleinen Dorfläden und alten Holzhäusern vorbei. Dann beginnt der Aufstieg, ja es geht eine winzige Stasse weiter, man fragt sich ob man wirklich richtig ist. Die Strasse ist so breit, das ein Auto und ein Motorrad gerade so aneinander vorbeikommen. Keine Leitplanken grenzen die Strassenränder ab, auf der einen nur die Felswand auf der anderen Seite Wiese und dann Schlucht.
Die Strassen sind in den bewaldeten Abschnitten noch feucht und die Blätter machen den Strassenbelag extrem rutschig, Vorsicht ist angesagt. Ausserdem kreuzen immer wieder Eichhörnchen die Strasse, die sind so im Stress mit ihrer Nahrungssuche, das sie Autos, Motorräder oder herumstehende Menschen gar nicht wahrnehmen.
Angekommen an der Brücke staunten wir nicht schlecht, die Brücke war wirklich was besonderes. Sie sah ziemlich modern aus und überspannte eine Gewaltige Schlucht. Aber sie war soooo schmal, das nur 1 Auto darüber fahren konnte. Die Brücke wurde 1930 gebaut und ist die Verbindung zum Dorf Schuders.
Hier ein paar Infos:
Die Salginatobelbrücke bildet das Kernstück der Verbindungsstrasse von Schiers nach Schuders. Mit einem 90 m weit gespannten Bogen führt sie in einer Höhe von 90 m über den Salginabach. Mit der Salginatobelbrücke besitzt die Gemeinde Schiers das einzige Weltmonument der Schweiz. 1991 erkürte die grösste amerikanische Ingenieurvereinigung ASCE diese aussergewöhnliche Brücke zu einem "world monument". Insgesamt 30 Bauwerke bilden heute den kleinen Kreis der bedeutendsten Ingenieurschöpfungen, u.a. so bekannte wie der Eiffelturm in Paris, die New Yorker Freiheitsstatue, der Panamakanal oder der Alaska-Highway.
Und hier noch mehr Geschichte über die Entstehung der Brücke.
Natürlich mussten wir schauen was das für ein Dorf ist, für das so eine Brücke gebaut wurde. Aber Hilfe, die Strasse wurde noch enger und eine Spitzkehre nach der anderen musste überwältigt werden. Ausserdem gab es Spitzkehren mit bestimmt 20 % Steigung dabei. Da es das erste mal mit meiner R1100S war, das ich so eine schmale Strasse und so komplizierte Spitzkehren fuhr eierte ich ganz schön da rum. Ich fand den richtigen Gang nicht, die richtige Gasmenge war irgendwie auch nicht mein Ding.. aber bei der 5. oder war es bei der 10.? Spitzkehre ging es dann einigermassen. Ich war jedenfalls froh, erst einmal nach 15 Spitzkehren oben angekommen zu sein, ohne das es Blechschaden gab.
Das Dorf Schuders besteht aus ein paar Häusern, einigen Bauernhöfen und einer Kapelle. Wenn dort 50 Einwohner wohnen ist das viel geschätzt.
Am Ende der Strasse winkte ein Ausblick der mich an die Dolomiten erinnerte. Kann man etwa von hier aus bis nach Südtirol schauen??? Ist das etwa ein Teil der Sellarunde?
Nein, es ist sind wohl noch die Schweizer Alpen.
Nach dem Fotostopp ging es wieder abwärts, von Schiers ging es dann weiter über Fajauna, Putz und Pany nach St. Antönien (ja das heisst wirklich so)
Die Strasse nach St. Antönien führt an einem kleinen Fluss entlang, je höher wir kommen, desto weiter ist der Herbst schon fortgeschritten, die Bäume leuchten hier oben schon in den schrillsten Farben. Die Strasse war ziemlich breit ausgebaut und man konnte hier wieder relaxt fahren. Wir fuhren auch hier bis zum Ende der Strasse, wollten wir doch sehen wie weit wir kamen. Zwischendurch gabelte sich der Weg und wir entschlossen uns den linken Abzweig zum Restaurant Sulzfluh zu nehmen. Noch einige hundert Meter weiter und wir landeten direkt vor dem Gasthaus. Tische vor dem Gasthaus luden zum Mittagessen an der frischen Luft ein. Der Gang zum WC bescherte noch eine Überraschung, unter einem riesigen Kupferkessel knackte das Feuer... wozu war der Grosse Kessel wohl da? Warmwasserbereitung? Nein, ich war neugierig und fragte, es ist der Hauseigene „ Whirlpool“, wo man ein Heublütenbad geniessen kann und die gibt’s hier wohl reichlich.
Das Essen war sehr gut und reichlich und wir nahmen so gestärkt den Rückweg unter die Räder. Jetzt hiess es nur noch den Kuhdreck wieder abwaschen und nach Hause ab in den Stall mit den Motorrädern.
Ich hoffe euch hat der Ausflug genauso viel Spass gemacht wie mir.
Gruss Heike
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Hi Heike,
danke für Deinen schönen Bericht. Macht an, insbesondere, weil es bei uns am Bodensee grad nur neblig ist.
Natürlich 10 Punkte!
Gruß
Paco
Eben.. wir werden uns sicher wieder über die Füsse laufen ... SW oder Schweiz schauen wir mal *gg*
Danke *strahl*
Der Herbst mit seinen leuchtenden Farben, mit seinen erdigen und kräftigen Gerüchen, mit seinen Blättern auf der Strassen, mit den feuchten und Kuhfladen bedeckten Strassen lädt geradezu dazu ein, mal etwas besonderes zu erfahren. mehr...
Hallo Heike der Bericht hätte wieder mal mehr als 10 Punkten verdient. Einfach Super gemacht. Gruß Uwe