Hinter den sieben Bergen...

Hinter den sieben Bergen...

...bei den sieben Zwergen
Also die sieben kleinen Bergleute habe ich nicht gefunden, auch nicht Schneeflittchen. Aber den bösen Drachen! Am Drachenfels.
Am 15.Okt. habe ich eine schöne Fahrt gemacht. Eifel, Siebengebirge, Westerwald, Oberbergisches. Mit einigen Mitfahrern. Peter (Sternenkutter), Gisela, Gerd und Elke. Dabei wurden aber zu wenige Fotos geschossen. So habe ich die Tour anschließend noch mal alleine gemacht, mit reichlich Foto-Batterien im Gepäck. Daß die Dinger aber auch immer dann leer sein müssen, wenn die schönsten Motive locken!
Den Gerd hatten wir unterwegs verloren. Der mußte sich noch auf die Schnelle einen Pullover besorgen, ihm war´s zu kalt. Aber auf der Fähre waren wir wieder alle komplett. So ging es erstmal weiter, Richtung Sieg, dann Much, Vilkerath, Kürten. In Kürten sollte noch die Elke zu uns stoßen. Nur warum hat mir der Peter denn nicht gesagt daß wir nach Peffekoven müssen? Weiß doch (fast) jeder wo der Ort liegt! (Fünf Häuser in drei Reihen.) Hätten wir uns den Umweg über die Stadt Kürten sparen können. Bei Elke gab es erstmal ein lecker Käffken.
Ab dort führte Elke, die kennt sich schließlich in ihrer Heimat aus. Freßpause am Landhaus Fuchs bei Kürten. Ab dem Siegtal trennten wir uns wieder. Nun nur noch nach Hause durchschlagen. Gelang "halbgut". (Na, man findet halt nicht immer und überall schön kurvige und autofreie Straßen.) Jedenfalls, und das ist das wichtigste, sind alle heile nach Hause gekommen. Nun kommt meine Foto-Tour.
Und wieso werfen die Landwirte denn tonnenweise Gülle, also flüssige Scheiße und auch reichlich Stallmist auf die Lebensmittel erzeugenden Flächen? Neuerdings auch Klärschlämme. Man kann´s doch gut riechen, die "Landluft". Und da sollen 100g Hundekacke was ausmachen? Das soll mir erst mal jemand plausibel erklären. (Habe selbst keinen Hund.)
Wunderschön anzusehen. Aber: Vorsicht ist angesagt. Nasse Blätter auf der Straße verringern die Traktion ganz erheblich. Und in den Waldstücken trocknet die Straße den ganzen Tag nicht ab.
Der König Siegfried von Xanten verlor sein Königreich. Die bösen Hunnen aus den Weiten Asiens hatten es verwüstet. So entschloß er sich eines Tages zu seinen Verwandten, den Burgundern, nach Worms zu ziehen. Immer den Rhein entlang. Auf halbem Wege jedoch, da hauste ein böser Drache. Der wollte ab und zu eine Jungfrau haben, die hatte der zum Fressen gern. Nun sind Jungfrauen im lebenslustigen Rheinland Mangelware. Die Bevölkerung fütterte ihn halt mit ältlichen Nonnen, das waren schließlich auch noch Jungfrauen. Auf der benachbarten Rheininsel "Nonnenwerth" gab es genug davon, wenn ab und zu mal eine fehlte, das fiel kaum auf. Aber der Drache war damit gar nicht zufrieden, die waren ihm zu zäh. Er drangsalierte die Bevölkerung, Feuer spucken konnte der übrigens auch! Nun kam Siegfried. Der muß wohl mächtig angegeben haben, mit seiner Abstammung, Kampfkraft, seinen Heldentaten. Auch ein abgesetzter König hat immer noch genügend Kleingeld in der Tasche um den großen Mann zu spielen. So sahen die Bauern in dem angeberischen Siegfried ihre letzte Chance. Der hatte in der Schänke wohl zu viel aufgeschnitten. Nun kam die Bitte an ihn heran, doch die Bevölkerung von dem ach so grauslichen Drachen zu befreien. Na, was blieb ihm anderes übrig, wollte er nicht seine Ehre verlieren! Jedenfalls, er schaffte es diesem Untier den Garaus zu machen.
Nun ist das mit Drachen so eine Sache, die sind nämlich unsterblich. Wenn man einen Drachen umbringt, dann lebt der als Geistwesen weiter. So haust dort, am Drachenfels, immer noch der von Siegfried getötete Drache. Seine Höhle ist knapp oberhalb des Weinberges. Der Wein heißt übrigens "Drachenblut". Es gehen immer wieder Spaziergänger an der Höhle vorbei. Normalerweise verhält sich dieses Tier ruhig. Nur, wenn ihm die Leute allzu aufdringlich auf seinen Schuppenpanzer rücken, dann wird er ungemütlich. Ich hatte das Glück, den erzürnten Drachen vor die Camera zu bekommen! (Alles von mir erlogen.)
Wenn nicht gerade ein hoher Staatsbesuch ist, dann darf man auf den Petersberg hinauffahren. Von der Terasse des Restaurants hat man eine traumhafte Aussicht über das Rheintal.
So, weiter ins Hinterland. So schlimm ist das doch gar nicht. Wenn man erst mal Oberpleis hinter sich hat, dann sind die Straßen wieder nach Motorradfahrer´s Geschmack. Zwischen Hennef und Eitorf findet man die Stadt Blankenberg. Auf einem Bergsporn oberhalb der Sieg gelegen. Sieht so aus, als wäre hier die Zeit stehen geblieben. Durchaus mal eine Besichtigung wert. Noch (wie lange noch?) darf man durch die engen Gäßchen tuckern. Mal wieder ein paar Bilder um einen Eindruck davon zu vermitteln.
So, die Schatten werden länger, Zeit um an die Heimfahrt zu denken. Ein Stück die Sieg entlang, noch mal die sieben Berge sehen, diesmal von der Rückseite. Der kegelförmige Berg rechts, das ist der große Ölberg, mit 460m der höchste Gipfel des Siebengebirges. Ein letztes Mampf an der Futterkrippe in Schönenberg. Anschließend die Heimfahrt. Die Sonne, die immer so geblendet hat ist nun hinter dem Horizont verschwunden. Dann eben im dunklen weiter. Über Schnellstraßen und Autobahnen, da kann man auch noch bei Nacht relativ sicher fahren.
Denkt an die zermatschten Blätter, fahrt weiterhin knitterfrei! In diesem Sinne: Vorsicht ist keine Feigheit, Leichtsinn ist kein Mut.
Euer Grufti

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