In den Ardennen unterwegs...
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Ardennen |
Straßenart | |
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In den Ardennen unterwegs...
In den Tälern von Our, Amblève und Ourthe schlägt das Herz des Bikers höherIn den Ardennen gibt es wunderschöne Routen entlang der Flusstäler. Man kann der Our folgen in Richtung Luxembourg und dann entweder über Vielsalm und Stavelot ein Stück an der Amblève entlang, oder die Ourthetalroute fahren. Beide Strecken führen schließlich ins Hohe Venn und die Nordeifel.
Angefangen hat alles mit dieser Straßenkarte mit dem Titel ADACmotorradtouren Luxemburg, Eifel-Ardennen. Diese Karte kann ich nach ca. 30.000 Km in der Eifel und ein paar hundert Km in den Ardennen nur empfehlen. In dieser Karte sind die schönsten Motorradrouten grün unterlegt und die ausgewiesenen Strecken sind alle ausnahmslos empfehlenswert. (Die Karte gibt es übrigens kostenlos unter www.eifel.info Prospektbestellung)
Nachdem ich also die Eifel schon ziemlich abgegrast habe und daher auch schon ein wenig kenne, habe ich mal wieder diese Karte zu Rate gezogen. "Wohin sollen wir denn heute mal fahren?" war die Frage. Und ich verspürte Lust auf mir bisher unbekannte Strassen. Also schaute ich mir auf der Karte an, wo ich bisher nie war - Tief im Westen (keine Angst, ich meine etwas weiter westlich als Bochum) :-)
Ganz am Rand der Karte gab es eine Route entlang der Ourthe. Da wollte ich hin!
So, das Ziel war also klar. Nun die zweite Frage des Tages: "Wie komme ich da hin? Wo gibt es eine schöne Anfahrt?" Da ich es gut habe, weil ich direkt am Rande der Eifel wohne, kann ich frei wählen. Aber weil ein bekannter Startpunkt immer gut ist, beginnen wir die Tour mal in Monschau.
Von Monschau aus geht es auf schöner kurvenreicher Strecke über Höfen und Schöneseiffen nach Hellenthal. Dort angekommen biegt man im Kreisel die erste Strasse rechts ab Richtung Trier und wir folgen der Strasse bergan über super ausgebaute (teils zweispurige) Serpentinen hinauf nach Hollerath. In den Serpentinen kann man den "Hobel" richtig zügig laufen lassen, weil man Platz hat und die Fahrbahnen in Top Zustand sind. Leider steht in Hollerath häufiger mal ein Empfangskomittee. Also bitte ein wenig auf den Tacho achtgeben. Hinter dem Ortsausgang geht es über den Höhenzug durchs Hollerather Knie und dann mehr oder weniger geradeaus auf die Belgische Grenze zu.
Zum Ourtal - und da wollen wir zunächst mal hin - geht es geradewegs über die Grenze und geradeaus über den Kreisel nach Lanzerath. Hier treffen wir auf die Ourtalroute, die vorzüglich ausgeschildert ist.
Das nächste Örtchen heißt Manderfeld und ein paar hundert Meter nach dem Ortseingang nehmen wir im Kreisel die erste Abfahrt in Richtung St. Vith. An der Our abwärts folgen die Örtchen Schoenberg, Mackenbach, Alfersteg und Steinebrück. In Steinebrück folgen wir der Ausschilderung und biegen rechts ab. Wir verlassen dabei kurz das Ourtal, biegen auf dem Kopf aber wieder links ab nach Lommersweiler um über Burg Reuland wieder ins Ourtal einzutauchen. Hinter Lommersweiler folgen wir der Route nach Maspelt, durch eine Spitzkehre, die es in sich hat - da lacht das Bikerherz!!!
Wir nähern uns Burg Reuland von der schönsten Seite und folgen der ausgeschilderten Route im Ort nach links in Richtung Stupach und Ouren. Hier wird das Tal wildromantisch. Zumeist liegt das Flüsschen links unterhalb der Strasse, während rechts schroffe Schieferwände die Strasse säumen. Vor dem Ortseingang von Ouren liegt der "Rittersprung" - die bisher höchste Felsformation auf der Route. Rittersprung heißt auch ein Hotel Restaurant im Ort am Wegesrand, wo eine schöne Sonnenterasse mit Blick auf den Fluss zum Verweilen einlädt.
Hinter Ouren auf dem Weg nach Lieler gelangen wir zum Europa Denkmal, wo sich das Dreiländereck Luxemburg-Belgien-Deutschland befindet. Hier verlassen wir das Ourtal auf gut asphaltierten Serpentinen, fahren durch Lieler und gelangen über einen schönen Höhenzug mit einem tollen Panorama nach Weiswampach. Jetzt sind wir in Luxemburg und es ist ein Tankstop angesagt, denn wir wollen schließlich noch ca. 250 Km durch Belgien fahren.
Die Strasse durch Weiswampach führt uns zu einem Kreisverkehr, in dem wir die dritte Abfahrt nehmen - also links abbiegen :-) - und über Troisvierges und Tavigny nach Houffalize an die Ourthe gelangen. Dabei trifft man auf diese herrliche Allee.
Solche tollen Bäume mit dunkelroten Blättern sah ich bisher noch nicht. Da es keine Blutbuchen sind, und Roteichen keine roten Blätter haben, glaube ich, dass es sich um Blut-Ahorn Bäume handelt. Jedenfalls zieht sich diese schöne Allee mehrere Kilometer über die Ebene, und man fährt selbst bei größter Hitze angenehm im Schatten der Bäume.
Wie schon gesagt, trifft man dann in Houffalize auf die Ourthe, die im oberen Flusslauf ein wildromantisches Tal hat. Während links das Flussbett unterhalb der Strasse liegt, schaut man rechts teilweise auf schroffe Schieferwände, die am Strassenrand steil aufragen. Die Fahrt vorbei an Felsen und Bäumen in diesem urigen Flusstal macht einfach Spass. Die Fahrbahnen sind griffig und in guten Zustand, wenn auch teilweise abgefräst und mit leichten Spurrillen. Bei moderater Fahrweise ist das aber kein Problem und man kann die Kurven so richtig genießen. Einziger Wehrmutstrofen: Man muss sich entscheiden - fahren oder gucken! Ansonsten endet die Fahrt im Fluss, aber ohne Kajak :-)
Bis La-Roche-en-Ardennes behält die Ourthe ihren wildromantischen Charakter und überall gibt es Anlegestellen in den Kurven, wo man mit dem Kajak anlanden kann.
Ein wenig nervig sind nur die Touri-Busse, die die Kajakfahrer flussaufwärts bringen und dann leer das Tal hinunterzuckeln um die Flussschipper weiter unten wieder abzuholen... Da muss man halt mal ein paar Kurven Dieselruß schnuppern. Es gibt aber auch genügend gerade Strassenstücke, wo man gut überholen kann.
Der Ortseingang von La-Roche wird von einem Hotelkomplex dominiert, der sich ein wenig an den alten Baustiel anlehnt und daher ganz gut zum restlichen Ortsbild passt.
La-Roche-en-Ardennes ist ein schönes Städtchen mit historischem Ortskern und Burgruine. Es liegt in einem kleinen Talkessel und die Ourthe fließt mitten durch die zum Verweilen einladende Altstadt. Da zurzeit dort heftig Strassen renoviert werden, muss man auf die eine oder andere Umleitung gefasst sein. Solange man aber der Beschilderung nach Hotton folgt, ist alles in Ordnung.
Flussabwärts von La-Roche-en-Ardennes verändert sich allmählich die Landschaft - das Tal wird weiter, die Hügel sanfter und der Flusslauf gerader. Die schroffen Felsen, die das obere Ourthetal geprägt haben, findet man auf dem Weg nach Durbuy über Hotton nicht mehr. Trotzdem hat die Landschaft auch hier ihren Reiz. Leider habe ich im Verlauf der restlichen Strecke nur noch ein Bild machen können, weil das Akku meines Handys total niedrig war :-(
Also versuche ich meine Eindrücke vom unteren Ourthetal auch ohne Fotos so gut wie möglich zu vermitteln.
Wenn La-Roche-en-Ardennes schon ein schönes Städtchen war, dann ist Durbuy eine Wucht! Hier muss man einfach ein Päuschen machen... Dieser Ort hat soviel Flair, man weiß garnicht, wo man zuerst hinschauen soll.
Nach einer kurzen oder auch längeren Pause geht es weiter in Richtung Aywaille. Dazu muss man die Ourthe kurz verlassen und in Richtung Tohogne fahren. Kurz vor Hamoir trifft man dann erneut auf die Ourthe, die ab jetzt wieder mehr Flussbiegungen aufweist, so dass der Strassenverlauf kurviger wird. Das freut dann doch das Biker Herz!
In Comblain-au-Pont trifft die Amblève auf die Ourthe. An dieser Stelle verlassen wir das Ourthetal und folgen der Amblève aufwärts nach Aywaille, und weil die Fahrt an Francorchamps vorbei ein Muss ist, folgen wir ab Remouchamps der 697 nach Spa.
Über Spa muss ich wohl nichts sagen, oder? Gut für Biker ist eine Stadt jetzt fahrtechnisch nicht soo interessant, aber trotzdem Spa ist eine Reise wert. Weiter geht´s nach Francorchamps (man kann von der Strasse aus ein paar Blicke auf die Rennstrecke erhaschen) und über Burninville nach Malmedy - Hier muss man dann einfach durch in Richtung Robertville. Dort gibt es einen schönen Stausee - den Lac du Robertville - mit einer atemberaubenden Staumauer, die man überqueren muss. In Robertville biegen wir links ab in Richtung Sourbrodt und folgen der Venn und Seen Route anschliessend weiter nach Kalterherberg und Monschau, wo wir mit unserer Tour gestartet sind. Monschau lädt dazu ein, noch ein Käffchen einzuträufeln, bevor man sich endgültig auf den Heimweg macht.
Für die Tour braucht man schon mit An- und Abfahrt einen ganzen Tag. (Die beschriebene Strecke ist ca. 400 KM lang)
Anbei ein kurzes Roadbook:
Monschau -> Höfen -> Schöneseiffen -> Hellenthal -> Hollerath -> Grenzübergang nach Belgien.
Dann:
Lanzerath -> Manderfeld(Rchtg. St. Vith) -> Schönberg(Die Ourtalroute ist ab hier ausgeschildert) -> Mackenbach -> Schlierbach -> Alfersteg -> Steinebrück -> Lommersweiler-> Maspelt -> Burg-Reuland -> Stupbach -> Ouren -> Lieler(Ende der Ourtalroute) -> Weiswampach.
Tankstop und danach:
Troisvierges -> Hachiville -> Buret -> Tavigny -> Houffalize(Beginn Ourthetal) -> La-Roche-en-Ardennes -> Rendeux -> Hotton -> Durbuy -> Tohogne -> Aywaille -> Remouchamps -> Spa -> Francorchamps -> Malmedy -> Robertville -> Sourbrodt -> Kalterherberg -> Monschau.
Das Roadbook ist nicht ganz vollständig, reicht aber nach meiner Erfahrung aus um die Strecke zu finden. In La-Roche muss man etwas aufpassen, damit man die richtige Strecke nach Hotton findet, und in Durbuy geht es erst mal nicht entlang der Ourthe sondern nach Tohogne.
So nun höre ich auf zu schreiben und wünsche jedem viel Spass, der die Route einmal ausprobieren möchte.
Ride save and free!
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