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jj1963 22.08.2001

KITE AND BIKE DREAMTOUR IV Teil 2

Wegstrecke 0 km
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Straßenart
Tour-Motorrad
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KITE AND BIKE DREAMTOUR IV Teil 2

Eine Abenteuerreise durch die endlosen Weiten Amerikas
Text: Jörn Töpfer
Photos: Jörn Töpfer, Jens Fromme, Michael Pastor
HIGHWAY PATROL
Nach einer temperaturmäßig heißen Nacht in Moab führt uns unsere Strecke weiter durch die Ausläufer Utahs und die Hügellandschaften Idahos.
Hier ereilt uns auch der erste Kontakt mit den Ordnungshütern des Staates. Meine Männer sticht auf halber Strecke der Hafer und sie fahren mit ca. 95 mph voraus, während ich in aller Ruhe mit 75 mph., statt erlaubter 60 mph hinterherfahre. Plötzlich sehe ich im Rückspiegel einen Cop aus einer Seitenstrasse herauskommen und er nimmt mit Vollbeleuchtung unsere Verfolgung auf. Als er mich erreicht, fahre ich artig an die Seite und erwarte seine Handschellen. Der gute Mann schreitet auf mich zu und fragt mit finsterem Blick: "Are you in a hurry - (Habt Ihr es eilig)?" und ich erzähle ihm ausschweifend, dass wir Testfahrer von Harley Davidson sind und aus Deutschland kommen usw.usw.. Nach kurzer Zeit erhellt sich seine Miene, denn Harley-Testfahrer sind sehr beliebt und so lässt er mich, mit dem Kommentar: "Chill out - (Kühlt ab )!!!", weiterfahren.
Auf diesen Schreck muss ich erst mal meine Männer einholen und eine Pause einlegen. Wir finden dafür das passende Drachenflugplätzchen am Devils Creek, einem entlegenen See, inmitten grüner Hügel, bei ca. 6 Bft., ideale Verhältnisse für den Carat Vented.
Während ich so fliege, amüsieren sich die Männer, dass ich erwischt wurde, trotzdem ich der langsamste Fahrer der Gruppe war. Na wartet, Burschen.
Unsere Nacht verbringen wir in Pocatello-Idaho.
RICHTUNG SONNENTANZ - RICHTUNG PAZIFIK

Wie verabredet, trennt sich die Mannschaft nach Pocatello. Jens und Michael fahren westwärts zum Highway I und ich fahre weiter gen Norden, wo ich, wie im letzten Jahr, am Sonnentanz der Blackfootindianer teilnehme. Als wir uns am nächsten Tag auf dem Highway 15 trennen und die beiden Richtung Portland abbiegen, habe ich einen ziemlichen Kloß im Hals, denn unsere Zeit miteinander war wirklich klasse. Dennoch geht es weiter durch Montana, fast 1.500 km, bis nach Stand-Off in Canada, dem Ort, wo alljährlich die Sonnentanzzeremonien der Bloodtribe-Blackfoot Confederacy stattfinden.

SONNENTANZ
Meinen zweiten Sonnentanz erlebe ich in absoluter Ehrfurcht. Es ist ein großes Geschenk, dass ich wiederum an den Zeremonien der Blackfoot teilnehmen darf. Wenn ich dabei bedenke, dass diese Menschen 4 Tage lang tanzen, ohne zu essen und zu Trinken, um damit der gesamten Menschheit zu dienen und ihren Teil dazu beizutragen, dass sich das Geschehen auf dieser Welt zum Guten wendet, so fordert dieses Opfer meinen höchsten Respekt.
Wenn ich darüber hinaus bedenke, dass diese Menschen mich in ihren Reihen aufnehmen, als sei ich ihresgleichen, mich respektieren und in die heiligsten Zeremonien ihres Stammes
einweihen, so ist dieses eine Erfahrung, die ich tief in mein Herz schließe.
Ich werde, wie auch in den letzten Jahren meine Arbeit weiterhin dahin ausrichten, diese Menschen darin zu unterstützen, unsere Welt lebenswerter zu gestalten und den Respekt für die Schöpfung zu stärken.
ROCKY MOUNTAINS
Nach einer Woche Sonnentanz brauche ich Besinnung und so ziehe ich mich auf meiner Reise in die Rocky Mountains zurück, entlang der Gebirgsketten am Waterton Lake, wo ich innehalte und meinen Hot Stripe im angesicht Gebirgshöhen fliege, zum Norbury Lake, wo ich in einem kristallklaren Gebirgssee meine Runden schwimme, bis hoch zum Lake Louise, einem von einem Gletscher gespeisten See in der Nähe von Banff, der in majestätischer Ruhe vor mir liegt und mir die Zeit gibt, die Reise Revue passieren zu lassen.
Insgesamt 2.000 Kilometer durchfahre ich die Rocky Mountains, entlang dieser herrlichen Gebirgswelt, sehe in der Ferne Hirsche, Elche, Bieber und Adler und kann so klar die Verbindung zur Natur um mich herum fühlen. Die Strassen führen mich in Höhen von fast 3000 Metern, ich sehe wunderbare Täler mit scheinbar unberührter Natur und genieße die Highways Canadas.
BIKER BLUES IN MONTANA

Auf der Rückfahrt übernachte ich in Great Falls und erreiche telefonisch meine Männer in Los Angeles, die mir von Ihrer sensationellen Tour am Pazifik berichten und schon die nächstjährige Tour planen.

Auch für mich heißt es, meinen Weg nach Los Angeles anzutreten, gute 3.000 Kilometer durch Montana, Idaho, Utah, Nevada, Arizona und California. In diesem Jahr begleiten mich auf dieser Route heftige Gewitterstürme, Windgeschwindigkeiten ohne Gleichen, die mich mit meinem Bike über zwei Spuren hin und hertragen und Regengüsse die mich gerade noch 10 Meter weit sehen lassen. Getragen werde ich dabei von einem Ausspruch meines Freundes Shooting in the Air:
"Wenn Du im Leben von einem Sturm ereilt wirst, sei wieder Büffel. Er ist das einzige Tier, das sein Haupt neigt, um den Sturm zu durchschreiten, anstatt vor ihm wegzulaufen. Du durchschreitest damit den Sturm schneller und bist bald wieder im Licht."
Und so durchfahre ich alle Stürme dieser Reise in Leichtigkeit und erreiche wohlbehalten Los Angeles, wo mir noch einige Tage bleiben, um anzukommen und am Strand von Venice Beach meine Drachen zum Abschied zu fliegen.

DANKESCHÖN
An ersten Stelle bedanke ich mich bei meinen Sponsoren, HARLEY DAVIDSON, SPACE KITES, LIPPMANN TAUWERKE UND SPORT -DESIGN DRACHEN, welche diese Tour tatkräftig unterstützten.
Insbesondere geht mein Dank aber auch an die vielen Unterstützer, die es mir ermöglicht haben, in diesem Jahr bereits gute DM 10.000,-- an die Blackfoot-Foundation weiterzureichen, um Sie im Erhalt ihres Kulturgutes zu unterstützen. Und zu guter Letzt danke ich meinen Männern, die wirklich gut drauf waren.

P.S. Als ich meine Harley nach 11.200 km schweren Herzens abgeben muss, fragt mich Gene Thomason, der Manager, ob ich noch eine Stunde habe, bevor ich abfliege. Als ich das bestätige, gibt er mir die neue Harley Davidson V-Rod, welche gerade vor zwei Tagen der internationalen Presse vorgestellt wurde, für eine kleine Spritztour. Der krönende Abschluss einer Reise durch Amerika.
Hier geht's zum ersten Teil http://biker.de/touren/tourenb​erichte?cmd=Anzeigen&id=35​807​
Unsere Photogalerie mit weiteren Photos sowie den Online-Bericht findet Ihr unter http://www.windspiele.org

Kommentare


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heike1303
Lieber Werner.
dazu fehlen mir die nötigen Rappen und die Fahrerfahrung für ne Harley... du weisst doch ich hab mir doch ne nagelneue BMW gleistet und dazu noch ne nagelneue Kombi und nen nagelneuen Helm... *lol*
*knuddel* komm heil wieder ...
Gruss Heike
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heike1303
*träum* ob ich da jeeee mal hin finde? warscheinlich wenn ich 70 bin *g*
Gruss Heike
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jj1963
Wollte mal hören, ob jemand schon mal den Logans Pass im Glacier National Park /Montana gefahren
ist ?
Gruß JJ
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jj1963
Text: Jörn Töpfer
Photos: Jörn Töpfer, Jens Fromme, Michael Pastor
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jj1963
Hi biker,
die Kite and Bike Draemtour V wird demnächst auf die Reise gehen. Wir werden den Highway I von
L.A. nach Seattle fahren und dann quer durch Oregon zum Glacier National Park. Ist einer von
Euch schon mal den Logans Pass im Glacier National Park gefahren? Soll ca. 3500 m hoch sein
und schwer befahrbar. Meldet Euch mal zwecks Info.
Dieses JAhr hat uns Harley die neue V-Rod zur
Verfügung gestellt. Mal sehen, ob sie hält, was sie verspricht. Grüße von JJ
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