Mein Kumpel Ralf und ich
Wegstrecke | 0 km |
Länder/Regionen/ Wegpunkte |
Spessart |
Straßenart | |
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Mein Kumpel Ralf und ich
Kurztour im SpessartMeinen Kumpel Ralf kenne ich bereits seit meiner Zeit in Frankfurt. Das ist mittlerweile fast 10 Jahre her. Seit einem Jahr wohne ich nun im Spessart, und an diesem Samstag, den 05.02.05 hat Ralf endlich mal den Weg hierher gefunden. Da wollte ich ihm natürlich ein klein wenig bieten ...
Die Fahrt ging los, erst mal zum nur etwa 6 Kilometer entfernten Hafenlohrtal. Ich hatte zwar meinen Fotoapparat dabei, aber nicht wirklich damit gerechnet, groß Bilder zu machen - schließlich ist es ziemlich störend, wenn man fährt und der Fahrtfluß ständig unterbrochen wird, sei es aufgrund von PP's, Kettenrauchern, Leuten die vergessen haben vor der Tour zu tanken oder eben auch Fotos.
An der Lichtenau verließen wir das Hafenlohrtal wieder und fuhren diese wunderschöne, schmale kurvige Straße durch den Wald bis an die B26, die wir überquerten.
Zunächst ging es weiter nach Neuhütten.
Von dort fuhren wir auf einer kleinen Straße durch zahlreiche Viadukte, auf denen noch eifrig Regionalbahnen fahren. Es ist ein und dieselbe Bahnstrecke, die auf einem Abschnitt von etwa 10 Kilometern gleich 4 mal die Straße kreuzt, bis Partenstein.
Hier wählte ich die Fahrtrichtung nach Lohr, aber nur für etwa 3 Kilometer. Da Ralf schon eine Andeutung in Richtung Hunger gemacht hatte hielt ich es für eine gute Idee, eine Schotterpiste (eher einen festgefahrenen Waldweg) zu fahren, an dessen mittlbarem Ende eine Gaststätte liegt, von der ich ohnehin mal wissen wollte, ob und wie die so taugt.
Ich sagte zu Ralf "noch kannst Du es Dir überlegen, es sind etwa 9 Kilometer!" Außerdem sagte ich zu ihm "ich weiß halt nicht wie sich Schotter zusammen mit Schnee oder Eis fährt". Er wußte es auch nicht. Aber die Tragweite meiner Aussage würden wir beide noch zu spüren bekommen ...
Wir fuhren etwa 500 Meter, da begann der Weg weiß zu werden - eine Mischung aus Schnee und Eis. Nach etwa 1000 Metern war alles weiß. Der Schnee war total verharscht und festgefahren, wir fuhren nur noch Schrittempo und hatten beide Füße am Boden. An der Kreuzung auf dem höchsten Punkt machten wir kurz Rast, da entstand dieses erste Foto.
Ein paar Meter weiter fotografierte ich meinen Hobel noch einmal - hier kann man erahnen, wie ausgefahren die Spurrillen und wie verharscht der Schnee war.
Wir trauten uns nicht mehr umzukehren, weil es anfangs doch merklich bergauf ging, und wir nicht wußten ob wir - wenn wir das selbe Stück zurück fahren würden - noch heile unten ankommen würden. Hätten wir geahnt ...
Teils war es einfach nur glatt, teils dann diese fetten Spurrillen. Ralf war etwas schneller unterwegs als ich. Als ich ihn kurzfristig aus den Augen verlor und ihn wieder einholte, stand er plötzlich quer. Zunächst dachte ich er wollte schauen wo ich bleibe - bei dem Belag wäre das allerdings ein sehr riskantes Wendemanöver geworden. Nein, es war kein Versuch zu wenden - Ralf hatte seine BMW gerade abgelegt. Eine Spurrille wollte ihm eine andere Richtung suggerieren, das Mopped machte aber nicht mit ...
Genau so ging es mir wenige Minuten später - an ein Halten ist bei 280 Kilo unterm Hintern (OHNE mein Eigengewicht) nicht mehr zu denken. Während Ralf Glück hatte - es ist im Prinzip nichts passiert - sah es bei mir nicht ganz so günstig aus; der Blinker vorn rechts brach unter der Last des Moppeds ab. Leider ging dabei auch noch die Birne kaputt. Ich hatte Glück dass Ralf zu diesem Zeitpunkt hinter mir fuhr und mir helfen konnte, die Maschine wieder aufzurichten. So ging die Fahrt weiter, aber noch vorsichtiger und noch langsamer als zuvor. Obwohl es deutlich unter Null°C waren schwitzte ich selten so wie jetzt.
Es dauerte nur wenige Minuten, und das gleiche Schicksal ereilte mich ein zweites Mal - Spurrille, Vorderrad geht weg, bautz. Mit einem Unterschied: Diesmal auf die linke Seite. Also brach der linke vordere Blinker auch noch ab. Und auch hier war, obwohl das Gehäuse nichts abbekommen hatte, die Birne kaputt. Und so 'ne Miniblinkerbirne kostet leider nun mal 3,45 Euronen :-(
Wir benötigten schätzungsweise eine dreiviertel Stunde bis wir das Ende des Weges erreicht hatten. Nie zuvor war ich so froh, wieder Asphalt unter den Rädern zu haben ...
Auf den Schreck hin wollten wir beide erst mal Pause machen, also suchte und fand ich kurze Zeit später das Ausflugslokal Bayerische Schanz.
Dieses Bild stammt, als einziges, nicht von mir sondern habe ich mir aus dem Netz gezogen. Es wurde im Sommer '03 aufgenommen.
Wenig erstaunlich war, dass wir die einzigen Moppedfahrer waren. Dafür um so mehr wie voll es war - der Parkplatz vor dem Lokal war überfüllt! Wir hatten Glück und fanden im Lokal sofort einen freien Tisch. Aber schon kurze Zeit darauf baten Leute darum, sich zu uns setzen zu dürfen, weil das Lokal voll war. Ich aß eine Folienkartoffel mit einer leckeren Knobisauce und Salat, das ganze für knapp über 4 Euro - da kann man nicht meckern. Das Lokal ist meiner Meinung nach als durchaus empfehlenswert einzustufen.
Ralf und ich fuhren nun weiter in Richtung Bad Orb - aber nicht auf der "dicken B27" durch das Flörsbachtal, sondern auf einer Nebenstraße (wie eigentlich immer :-) durch die Gemeinde Jossgrund. An der Wegscheide, kurz vor Bad Orb, trennten sich unsere Wege dann. Ralf fuhr in Richtung Autobahn weiter nach Frankfurt, und ich nahm "den langen Weg heim". Über Villbach ging es in Richtung Süden weiter, bei Flörsbach überquerte ich die B276 und fuhr weiter Richtung Wiesen. Wenige Kilometer vor Wiesen gibt es eine nette Gaststätte:
Dieser Gasthof hat einen wunderschönenund liegt direkt neben dem malerischen Wiesbüttsee.Nachdem ich das Treiben auf dem Eis eine kurze Weile beobachtet hatte fuhr ich weiter, durch Wiesen, an weiten Ebenen,
an einer Mühle vorbei
in Richtung Engländer. Kurz hintern dem Engländer fand ich dann dieses Schild:
Insgesamt habe ich hier so einige Schilder in Richtung Skilifte gesehen.
Nachdem ich dann eine Stätte, die ich bei einer Spessarttour im Sommer letzten Jahres entdeckt, mir aber nicht auf der Karte verzeichnet hatte, suchte und auch (wieder)fand, trat auch ich die Heimreise an.
Mit einer ziemlich lädierten Maschine, zudem total verschmutzt, aber trotzdem glücklich, kam ich dann kurz nach Sonnenuntergang zu Hause an. Schade, für ein Sonnenuntergangsfoto im Hafenlohrtal kam ich etwa 5 Minuten zu spät :-(
Beim nächsten mal dann :-)
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Ihr hättet besser Schlitten nehmen sollen. *g*
10 points. ;)