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Ralf1953 11.08.2010

Naturpark Rhein Taunus

Wegstrecke 0 km
Länder/Regionen/
Wegpunkte
Hessen
Straßenart
Tour-Motorrad
Schwierigkeit
Schlagworte


Naturpark Rhein Taunus

Dort, wo der Rhein seinen nordwärts gerichteten Lauf für kurze Zeit gen Westen unterbricht, liegt der Naturpark Rhein-Taunus. Dichte und lichte Wälder wechseln sich mit Wiesen, Feldern und Weiden ab. Diese romantische und waldreiche Gegend zählt zu den schönsten deutschen Mittelgebirgslandschaften.
Tourstart ist in Idstein, einer der Perlen der Deutschen Fachwerkstraße. Schon von Weitem ist das Wahrzeichen der Stadt sichtbar, der Hexenturm. Strahlend blau ist der Himmel, als wir die Maschinen starten. Ein Tag wie geschaffen für eine genussvolle Tour.
Über Neuhof und Platte erreichen wir den Tier- und Pflanzenpark Fasanerie im Nordwesten der Landeshauptstadt Wiesbaden. Der Park, der auf eine fast 200-jährige Geschichte zurückblickt, bietet ca. 50 Tierarten, darunter zahlreichen heimischen Wild- und Haustieren, ein Zuhause.
Um uns herum nur Wiesen und Wald. An der Gaststätte Chausseehaus holpern wir über einen Bahnübergang und die Strasse schickt sich an, die Taunushöhen zu erklimmen. Ein Schild deutet eine Steigung von 13 % an, was wohl auch den Tatsachen entspricht. Der Wald wird so dicht, dass er wie ein Tunnel um die Straße liegt. Nach 3 Kilometern gehen sowohl Wald als auch Steigung zurück und wir überqueren die Passhöhe der „Hohen Wurzel“ auf 570 m Höhe.


Wir passieren den Freizeitpark „Taunus Wunderland“ auf den Anhöhen des Taunus, ehe wir in das Wispertal abtauchen. Das Wispertal in der Nähe von Bad Schwalbach, eine der schönsten und waldreichsten Landschaften in Hessen, zieht sich wildromantisch quer durch das Rheingauer Gebirge. Im Mittelalter war dies ein bedeutender Verkehrsweg, wie die Burgruinen Kammerburg und Lauksburg bezeugen. Mit dem Motorroller oder Motorrad durch das Wispertal zu wedeln ist ein landschaftliches Erlebnis, vorausgesetzt es ist nicht gerade Sommer und alle sind unterwegs. Das Wispertal ist 28 Km lang, die Kurven ungezählt. Schmal und kurvig, gesäumt von hohen, dunklen Tannen, schlängelt sich die enge Straße im Licht und Schattenspiel am Wild- und Forellenbach Wisper entlang. Auf Grund des teilweise leider schlechten Teerbelags ist die Geschwindigkeit überall auf 60 km/h beschränkt. Eine Baustelle zwingt uns zu einem kleinen Umweg ins Örtchen Strüht. Hier liegt das Kloster Schönau. Ein Atem der vergangenen Jahrhunderte liegt über den Klostermauern und lädt zur Einkehr und Ruhe ein und ganz nebenbei wird uns noch eine tolle Aussicht über die Höhenzüge des Taunus beschert.

Das letzte Stück fahren wir durch den(ehemaligen) „Freistaat Flaschenhals“, der sich zwischen Kaub und Lorch bis weit ins Wispertal erstreckte. Ein schmales, flaschenhalsähnliches Gebiet, welches in den Jahren 1919 -1923 eine kurze politische und höchst skurrile Eigenstaatlichkeit erlangte. Der Freistaat prägte sein eigenes Geld, was noch heute die Augen von Sammlern glänzen lässt. Hier liegt auch die Laukenmühle, wo wir eine Kaffeepause einlegen.
Kurz darauf biegen wir ins schöne kurvige Sauertal ab. In zahlreichen kleinen Kurven zieht sich die Nebenstrecke den Hang hinauf. Unterwegs öffnet sich der Wald und gibt den Blick auf die imposante Sauerburg, eine mächtige Anlage aus dem 14. Jahrhundert, frei.
Wir durchfahren Ransel und Weisel und erreichen in Kaub das Rheintal, welches hier mit seinen steilen, rebenbesetzten Berghängen sowie den wie Perlen entlang einer Schnur auf den Felsvorsprüngen aufgereihten Höhenburgen als Inbegriff der romantischen Rheinlandschaft gilt. Unterhalb der Loreley, dem berühmten Felsen mit blondgelockter Schönheit am engen Rheindurchfluss, in dessen Felsspalten die Talbewohner in früheren Zeiten Zwerge, Nymphen und Berggeister vermuteten, schwingen wir auf gut ausgebauter Strasse rheinabwärts. In Wellmich verlassen wir das Rheintal. Nicht zu enge, geschwungene Kurven, die wunderbar zu fahren sind, geleiten uns auf die Taunushöhen. Auf den verkehrsarmen Strassen können wir jetzt auch einmal die Gashand arbeiten lassen, bis schließlich in Braubach die markante Marksburg, eine der schönsten deutschen Burgen und außerdem die einzige noch niemals zerstörte Höhenburg am gesamten Mittelrhein, vor uns auftaucht.

Über Lahnstein erreichen wir Bad Ems, einen an der Lahn gelegen Kurort mit bedeutender Bäderarchitektur und mit Wurzeln als römische Garnisonsstadt zum Schutz des Limes. Die Lahn mit ihren stillen, naturbelassenen Auen zieht sich wie ein blaues Band durch das malerische enge Tal. Wir passieren die Oranierstadt Nassau, überragt von der Stammburg Nassau. Liebenswerte Altstädte mit malerischen Fachwerkhäusern säumen unseren Weg. Zu Füßen von Kloster Arnstein, eingebettet in eine grüne Flusslandschaft zwischen bewaldeten Bergen und steilen Rebhängen liegt Obernhof, als die Perle des Lahntals bezeichnet.
Wunderbar geschwungene Serpentinen führen uns hier erneut auf die Berghöhen. In der Nähe von Holzhausen machen wir einen Abstecher zur Hollermühle, mitten im Wald im romantischen Hasenbachtal, wo wir als erstes von einem einsamen Esel begrüßt werden. Stress und Lärm scheinen hier weit weg zu sein. Der ideale Platz für eine geruhsame Pause für Fahrer und Maschinen, ehe es zurück nach Idstein geht.

Kommentare


ABSENDEN

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Gelöschter Benutzer
sehr schön geschrieben !!
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