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Torro1965 12.07.2010

Nordspanien 2010

Wegstrecke 0 km
Länder/Regionen/
Wegpunkte
Katalonien
Straßenart
Tour-Motorrad
Schwierigkeit
Schlagworte
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Nordspanien 2010

2. Tourentag, Samstag, 05.06.2010 von Girona nach Ainsa
www.moto-aventura.com
Die Nacht war ein wenig zu laut und zu warm für „unterkühlte“ Mitteleuropäer gewesen. Heute wollten wir auf unserer ersten richtigen Tour, die ersten Kurven kratzen. Um 09.00 Uhr so die Vereinbarung sollte deshalb Abfahrt sein. Den Zeitpunkt konnten wir halten und so gings auch gleich kurz hinter Girona in Richtung Landesinneres und somit ein Stück weit in das Vulkangebiet der Garotxa, welches wir bereits schon bei anderen Touren (Pyrenäen 2006 und Pyrenäenkratzer 2009) befahren hatten.
Diesmal fuhren wir allerdings von Süden her über die C-63 in das Vulkangebiet ein. Straßenbeschaffenheit war wie erwartet top, ebenso die Temperaturen um diese Uhrzeit. Allein das eine oder andere Peloton verhinderte einen ungetrübten Fahrspaß. Die Spanier sind halt auch eine Radfahrernation und nutzen daher auch ihre Wochenenden um sich die „Beine zu vertreten“. Wir hatten uns kaum daran gewöhnt, uns die Straße mit anderen zu teilen, als das Unvorhergesehene passierte: Der "Koffer" ("La Maleta") rutschte in einer Rechtskurve mit seiner Maschine von der Straße und landete im Straßengraben. Für mich als unmittelbar Folgenden sah das unheimlich brutal aus. Nach dem ersten Schreck stand schnell fest, dass der Unfall ohne größere Blessuren für Robert und ohne größeren Schaden für die Maschine überstanden war. Beide konnten ihren Weg, wenn auch ein wenig angeknackst fortsetzen. Ich brauchte allerdings schon ein paar Tage um das Bild aus meinem Kopf zu kriegen und auch wieder unbefangen fahren zu können. Ursache des „Ausrutschers“ war eine Sand-/Kiesbank mitten in der Kurve auf unserer Fahrbahnseite Da verliert selbst der beste Reifen den Kontakt zur Straße. Nach der Erstversorgung klagte Robert über Rückenschmerzen, sodass wir uns entschieden, die Tour zunächst über die C-153 nach Vic und weiter dann über die C-25 Richtung Manresa zeitlich zu verkürzen. Ab Manresa sollten wir weiter über die C-55 über Cardona bis Solsona und dann über die C-26/C-14 Coll de Nargo von Süden her ansteuern. In Cardona gerieten wir auf der Suche nach etwas Essbarem unversehens in ein Bikertreffen.

Zu diesem Zeitpunkt leider nicht das Richtige für uns. Inzwischen war es auch zur Mittagszeit 37 Grad schattig geworden, sodass wir nach unserer Mahlzeit im klimatisierten Lokal schnell die Kühlung durch den Fahrtwind suchten. Coll de Nargo, wie sollte es auch anders kommen, unser Ausgangspunkt zu einem Ritt über den uns gut bekannten Pass von Boixols (Coll de Boixols) nach Isona. Die L-511, ein Prachtstück spanischer Straßenbaukunst!

Spätestens da waren wir wieder auf unserer geplanten Route. Unsere Spanienneulinge Peter und Elmar bekamen hier einen ersten Vorgeschmack darauf, was ihnen Spanien landschaftlich und kurventechnisch zu bieten hatte. Weiter gings dann für uns unspektakulär in Richtung Tremp, bevor wir über die C-1311 Richtung Puente de Montañana in ein weiteres Kurvenbad getaucht wurden. Längst hatte Robert seine verhaltene Fahrweise wieder auf die „Koffersau“ umgestellt. Für uns ein Zeichen, dass alles in Ordnung war. Als Highlight bekamen wir auf der Strecke auch noch die Durchfahrung der Schlucht von Mont-Rebei (Congost de Mont-Rebei) präsentiert.

Dagegen verlief die Weiterfahrt über die N-230 ab Puente de Monta ñana nach Benabarre und ab da über die N-123 und die A-138 bis Ainsa, unserem nächsten Ziel, weitestgehend ebenfalls unspektakulär, wenn man von dem Blick auf die Staumauer des Embalse de Mediano in El Grado absieht.
Spätestens mit dem Abbiegen auf die A-138 Richtung Ainsa waren alle ziemlich am Ende mit ihrer Kondition. Die teilweise hohen Temperaturen während der Tour hatten ihren Tribut gefordert. Geschafft freuten wir uns auf unser Abendessen in unserem Hotel DosRios, welches die gewohnte Qualität und Quantität bot.
Eine kleine Geschichte ergab sich aber doch noch. Ich hatte einem Kollegen aus einem Bikerforum schon vor einiger Zeit ein paar Touren in den Pyrenäen gegeben. Zufällig ergab sich, dass er zur selben Zeit wie wir, mit einem Kumpel in der Nähe von Ainsa auf Tour war. Wir hatten zwar ausgemacht, dass wir uns telefonisch wegen einem persönlichen Treffen kurzschließen würden, aber normalerweise verpasst man sich da. Nichtsahnend saß ich bei einem kühlen Blonden vor unserem Hotel, als die beiden mit ihren GS-Adventures an uns vorbeifuhren. Bei dem netten gemeinsamen Abendessen konnte man sich endlich mal persönlich kennen lernen. Leider mussten Thomas und Frank an dem Abend noch wieder zurück zu ihrer Unterkunft bei Sabiñanigo. Somit ging auch für uns ein ereignisreicher Tag zu Ende.

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