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traum-wunsch 08.05.2008

Overland nach Indien Teil 1

Wegstrecke 0 km
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Wegpunkte
Straßenart
Tour-Motorrad
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Overland nach Indien Teil 1

Eine besondere Reise mit Enfield Motorrädern.
Ich veröffentliche hier, mit Erlaubnis, die Berichte von einer Tour der besonderen Art. Die Texte und Bilder stammen von Günter Schiele.
Organisiert bzw. ausgerichtet wird die Tour von Wheel of India
Der erste Teil - Start war am 20.04.2008
Nun haben wir die erste Woche schon fast hinter uns. Gestern abend sind wir in Istanbul angekommen, durchgefroren und ziemlich überrascht, dass es hier um diese Zeit so kalt sein kann. Manchmal hatten wir das Gefühl, in die falsche Richtung gefahren zu sein. Ein Blick auf die Namensschilder am Straßenrand und die Karte bestätigten uns aber, dass wir noch gen Süden unterwegs waren.
Von Tag zu Tag haben wir uns damit vertröstet, dass es morgen bestimmt besser wird. Die ersten Tage konnten wir wie geplant auf Campingplätzen halt machen.

Ab Serbien wurde diese Option dann endgültig von Regenmassen weggeschwemmt.

Dabei muss ich sagen, dass wir uns wirklich wacker geschlagen haben. In Dresden fanden wir nach einer durchzitterten Nacht eine merkliche Eisschicht auf unseren Bikes und in Tschechien hatten wir ein abgesoffenes Zelt zu beklagen, so hatte es in der Nacht geschüttet.

Unsere Ankunft in Istanbul hat uns dann endgültig klar gemacht, dass wir die Zelte wohl im Wagen lassen können. Die Aussichten fürs schwarze Meer sind auch nicht gerade rosig... Wir werden sehen.
Doch wollen wir nicht klagen. Bikes und Biker sind trotz der klimatischen Hemmnisse in bester Verfassung. Was die Bikes betrifft, so fühle ich mich in meiner Annahme bestätigt, dass bei Enfield in Chennai alle Fahrzeuge, die die Qualitätskontrolle unbeanstandet passieren, in den Export gehen, der Rest bleibt in Indien. Jedenfalls hatte ich dort noch nie das Vergnügen, dass neue Enfields so einwandfrei und problemlos funktionierten, wie unsere Überland-Flotte.

Abgesehen von den routinemäßigen Wartungsaufgaben wie Ölkontrolle, Kette spannen, Ventile einstellen und Kontakte überprüfen sind die Schrauber arbeitslos. Bei zehn Bikes nehmen diese Arbeiten allerdings auch jeden abend eine gute Stunde in Anspruch und ich bin froh und dankbar, mit Udo und Horst ein Superteam zu haben.
A propos Team. Was wäre diese Reise ohne Erich?!?

Nicht nur. dass er unermüdlich mit seinem gigantischen Wohnmobil hinter uns hertuckert und manches Mal bestimmt gerne aufs Gas treten würde anstatt mit 70 kmh hinter einer Truppe Enfields herzuschleichen, seine Frühstücke waren die besten, die wir bislang genießen durften, sein Vorrat an geistigen und sonstigen Getränken scheint unerschöpflich und durch seine langjährige Erfahrung am Steuer von Reisebussen hat er in jeder Situation einen guten Tipp zur Hand. Ganz zu schweigen von seinem nie endenden Vorrat an Geschichten aus dem Leben, mit denen er uns selbst bei Dauerregen und Frost bei bester Laune hält.

Als angenehme Überraschung möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass alle Grenzübergänge bislang völlig problemlos waren. Bis zur Türkei haben wir eigentlich nur die Ein- bzw. Ausreise nach und aus Serbien als Grenzübergang bewusst wahrgenommen. Zwischen Bulgarien und der Türkei wurde es dann etwas zähflüssiger. Zig Kontrollen und viele Stempel. Insgesamt knapp drei Stunden dauerte die Prozedur.

Zum Glück waren wir gut vorbereitet und hatten alle erforderlichen Dokumente zur Hand: Pass, Fahrzeugschein, Grüne Versicherungskarte mit TR und Vollmacht. Wenn der Beamte zum Tippen auf seiner Tastatur noch einen zweiten Finger zur Hilfe genommen hätte und die Gesamtinszenierung einer Einreise in die Türkei etwas deutlicher kommuniziert worden wäre, so dass unnötiges Hin- und Zurückfahren entfallen wäre, hätte das Ganze noch schneller ablaufen können. Aber wie schon gesagt, wir wollen nicht klagen. Pünktlich vor Einbruch der Dunbkelheit erreichten wir Istanbul. verzichteten bei Eiseskälte darauf, einen Campinplatz zu suchen und quartierten und statt dessen etwa 10 km außerhalb im Floryo Park Hotel ein.

Das wär's auch schon. Die erste Etappe hatte für uns den Stellenwert einer Anreise. Richtig los geht es morgen. mit der Fahrt zum Schwarzen Meer. Ich werde mich dann zum Ende der zweiten Etappe von den türkisch-Iranischen Grenze wieder melden. Zwischendurch halten euch Franziska und Paul ja mit ihrem Blog immer auf dem neusten Stand.

Liebe Grüße
Euer Günter Schiele

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