Piemont und LGKS
Wegstrecke | 0 km |
Länder/Regionen/ Wegpunkte |
Italien / Piemont |
Straßenart | Landstraße |
Tour-Motorrad | |
Schwierigkeit | mittel |
Schlagworte | Tourbericht |
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Piemont und LGKS
Im Piemont von Colle zu Colleund die „Ligurische Grenzkammstraße“
Nein, nicht schon wieder nach Spanien. Ich habe überlegt und da kam mir der Piemont in den Sinn. Ich wollte nicht nur Asphalt, sondern mal unbefestigte Straßen fahren. Das Motorrad dafür hätte ich ja, aber 27 PS und 350 ccm, ob das reicht?
Heute weiß ich: es hätte gereicht.
Zu der Zeit dachte ich aber: lieber was anderes. Ich suchte und fand eine XT 660 R und kaufte Sie. Die XT bekam ein Unterbodenschutz und Sturzbügel, was sich im nach hinein als sehr sinnvoll herausgestellt hat.
Wolfgang erzählte ich von meinem Vorhaben und er war der Überzeugung, dass das auch was für Ihn wäre. Eines Tages sendet er mir eine Email mit einem Foto „Und das ist meine!“ stand darunter. Eine blaue XT 660 R, wie meine, nur jünger.
Die XT `s wurden mit TKC 80 bestückt und Anfang September haben wir in Duisburg einen Enduro - Lehrgang gemacht.
Freitag, 21.09.2012
Nach der Arbeit ging es los.
Ich fuhr mit Auto und Hänger nach Limburg. Dort wurde die zweite XT aufgeladen und der Hänger an Wolfgangs Auto angehangen. Wolfgang fuhr und fuhr, in der Zeit habe ich Augenpflege gemacht. In der Nacht hat sich Wolfgang auch ein Schläfchen genehmigt.
Samstag 22.09.
So gegen 11.00 Uhr waren wir in Dronero am Hotel. Die Motorräder wurden abgeladen, die Zimmer bezogen und danach startete unsere erste Tour. Da wir am Eingang vom Valle Maira Station bezogen hatten, ging es gleich dort rein in Richtung Elva. In San Damiano links über die Brücke in Richtung Celle Macra auf unbefestigte Strassen. In Macra kamen wir wieder auf die P422. Nach etwa 4 km rechts auf die SP335 nach Elva (ca. 17 km). Elva liegt bei 1637m. Von dort über die Sp 104 zurück an die Strada Provincialle Di Valle Macra vorbei an der Madonna Del Vallone Proteggi il Viandante. Im Hotel Restaurante haben wir den Tag dann ausklingen lassen. Nach dem zweiten Bier gingen die Rollläden sehr schnell runter.
Sonntag 23.09.
Von Dronero nach Roccasparvera, um über die S21 nach Demont zu gelangen. In Vignolo in der Bottega Alimentari haben wir uns mit Brot, Wasser und Käse für unterwegs eingedeckt. In Demonte auf die P268, Via Paschero auf dem Colle di Valcavera. Immer wieder mussten wir anhalten um Fotos zu machen und die Aussichten zu bewundern. Zwischendurch holten uns die Wolken ein und nahmen uns die Sicht. Am Colle di Valcavera lagen die Wolken unter uns. Der Himmel blau und die Sonne strahlte uns ins Gesicht. An den Resten der Caserne Della Bandia legten wir eine Pause ein. Käse und Brot wurde aufgegessen und etwas Sonne getankt. Am Fuße des Rocca la Meia fuhren wir den Colle di Preit. Über Marmora zum Colle di Esischie 2365m . Eine Straßenabsperrung versperrte uns zuerst den Weg, aber nachdem zwei Franzosen einfach daran vorbei fuhren, taten wir es genauso. Die Straße war abgerutscht, aber mit den Mopeds kamen wir trotzdem vorbei. Die SP 23 bis Valgrana um auf die P127 - eine schöne kleine Strasse - nach Dronero zu gelangen. Die Mopeds wurden in der Hotel-Garage abgestellt. Um 19 Uhr war wieder Zeit unser Restaurant aufzusuchen. Für Montag hatten wir uns in dem Kopf gesetzt die „Ligurische Grenzkammstraße“ zu fahren.
Montag 24.0.9.
Frühstück Heute schon um 7.00 Uhr. Ich machte den Vorschlag die Tour evtl. um ein Tag zu verschieben, aber Wolfgang sagte, die fahren wir jetzt. Wir fuhren auf dem schnellsten Weg nach Frankreich. Wie mir erklärt wurde, durch den Tunnel de Tende und kurz nach dem Ausgang rechts über eine Serpentinenstraße, die dann in eine unbefestigten Weg wechselt, hoch zum Colle di Tenda. Den Einstieg fanden wir aber erst beim zweiten Anlauf. Am Colle angekommen, fing es an zu nieseln. Wir haben uns nicht aufhalten lassen, nach einigen Fotos ging es rein in die LGKS. Nach einigen Meter, kamen uns zwei Biker entgegen, die aufgrund schlechter sicht umgedreht hatten. Ein weiterer Biker, mit einer 1000 GS fuhr weiter, also wir auch. Die anderen änderten die Meinung und fuhren auch wieder rein. Nun waren wie eine 5er Gruppe, wir fuhren nicht immer zusammen, trafen uns aber immer wieder auf der Strecke. Die Strecke wurde schlechter und schlechter, zu alle dem Regen, Hagel und Nebel. Wolf legte seine XT ab und ich machte es nach einer kurzen Zeit nach. Ich am Ende meiner Kräfte, durchnässt und wollte nur noch eine Pause. Wolf fuhr und fuhr, ich konnte Hupen wie ich wollte, Wolf wollte nur weiter. In der Zwischenzeit kam auch noch Donner dazu. Wir wussten nicht, wie weit es noch so weiter geht, etwas Panik kam dazu. Wir wurden von anderen Bikern überholt, die wir kurz danach an einer verlassenen Hütte wieder trafen. An der Stelle war für uns Schluss, wir konnten und taten es auch, also haben wir die LGKS verlassen. In Monesi angekommen, machten
wir unsere überfällige Pause. Es war kaum zu glauben, der Regen hörte auf, die Wolken wie nie da gewesen und die Sonne lachte uns aus. Nachdem wir unseren Proviant genossen hatten, machten wir uns auf direktem Weg zum Hotel. An einer lang gezogenen Rechtskurve machte ich mich noch mal lang. Mein Hinterrad ging weg und schon lag ich und rutschte über die Fahrbahn, meinem Moped hinterher - auf dem A… Mein Moped fand ich auf der anderen Straßenseite wieder. Mir war nichts passiert und meinem Moped, außer ein paar Kratzern, auch nichts. Zum Glück kam zu der Zeit kein Gegenverkehr. Nachdem Wolf mich vermisst hatte, kam er zurück. Zuerst dachte er, was fotografiert er jetzt schon wieder. Nach einer Pause und Check am Moped fuhren wir weiter. An diesem Tage bin ich um zwei Erfahrungen reicher geworden: 1. ich bin noch nicht so weit für die LGKS! 2. ich kann meinen kleinen Elefanten (mein Stofftier und Glückbringer und ständiger Begleiter) nicht allein Moped fahren lassen ;-)
Dienstag 25.09.
Neuer Tag, die Anstrengung steckt uns noch in den Knochen, aber zum Fahren sind wir hier. Heute mal ohne unbefestigte Straßen. Wir steigen in Vinadio in die P256 zum Col de la Lombarde auf, der sich auf 2350 m befindet. Von dort geht’s erstmal auf Isola 2000 zu, um nach Isola zu gelangen. Am Tinèe entlang über eine wunderschöne Straße auf zum Col de la Bonette. Mit 2802 m unser höchster Pass, den wir in der Woche gefahren haben. Ich habe es mir aber nicht nehmen lassen, die ca. 50 m zum Gipfel noch zu Fuß zu gehen. Auf dem Weg wurde ich zum Luftschnapper, mein Navi zeigt mir dann 2856 m an. Über den Col de Larche kamen wir wieder nach Italien.
Mittwoch, 26.09.
Nach einem Tag Asphalt, sollte wieder etwas abseits gefahren werden. Von Dronero über Gaiola nach Festiona um zur Madonna del Colletto auf zu fahren. Nach Valdieri auf die P301 am Lago della Piastra vorbei. Wir kamen an eine Gabelung, wo wir uns links hielten. Die Straße war irgendwann zu Ende, ein Feldweg tat sich auf und wir immer schön weiter, bis der Weg sich am Berg hoch schlängelte und so steinig wurde, dass wir umdrehen mussten. Die Strecke zurück bis zum Abzweig und dann eben rechts herum. Am Lago della Rovina war dann auch wieder Schluss für uns. Nach einer Pause fuhren wir zurück nach Dronero. Der Tag war noch jung und so fuhren wir noch mal den Valle Maira nach Elva. Nach einem Getränk ging es wieder ins Hotel.
Donnerstag 27.09.
Ja und schon wieder Donnerstag. Wolfgang wollte gerne ans Meer, ich konnte Ihn aber überzeugen, noch mal in die Berge zu fahren. Der Colle dell`Agnello war für uns noch in angenehmer Distanz und so machten wir uns auf dem Weg. Auf einer schönen kleinen Straße und mit schönen Aussichten fuhren wir hoch zum Colle. Mit 2744 m der zweithöchste Pass, den wir gefahren haben. Die Spitzen der Berge waren mit einem Hauch Schnee gepudert. Wir hatten die Wahl über Frankreich abzusteigen oder den gleichen Weg wieder zurück. Der Weg über Frankreich wäre zu lang geworden. Also wieder zurück. In Casteldelfino kauften wir Käse, Wurst und Brot ein. Auf einem Parkplatz mit Tischen und Bänken legten wir eine Pause ein, sogar ein Mittagsschläfchen war drin. In Sampeyre zum Colle del Petre ( 1715 m) rauf. Kleine Straße, die zum Feldweg wurde und danach grober Steinweg ( sehr grob ). Ich hörte Wolfgang unterm Helm schimpfen wie ein Spatz. Die Mopeds schlugen wieder auf, nur umgefallen sind wir diesmal nicht. Kurz bevor wir wieder auf die Hauptstrasse kamen, wurde die Straße von einem Bagger versperrt. Nach einer Weile machte der Baggerfahrer etwas Platz und ließ uns vorbei. Die Autofahrer mussten allerdings weiter warten. Von Brossasco über die P8 zurück nach Sampeyre, um zum Colle di Eva ( 2285m ) zu gelangen. Von dort auf Valle Maira zu und ab nach Dronero.
Freitag 28.09.
Wir wollten einfach drauf los, in Richtung Meer. In der Nacht hatte ich über unserer Karte gehangen und uns eine Tour ausgearbeitet. Nach einer kurzen Vorstellung, wurde Sie für gut befunden und so fuhren wir los. Mit ca. 320 km unsere längste Tour dieser Woche. Das Piemont wurde verlassen, wir fuhren nach Ligurien. Auf kurzem Weg, auch mal eine Schnellstrasse nach Garresio. Dort auf die P 582 über den Colle San Bernardo ( 957m ) auf Albenga zu. Meer in Sicht, Stadt ,Verkehr. Die Italiener, die kamen von allen Seiten. Ich fühlte mich nicht ganz wohl, muss ich zugeben. Immer am Meer entlang und auf der Suche nach einem Platz für eine Pause. In Finale Ligure auf die P 490. Über kleine, kurvenreiche Straßen gelangten wir nach Alba. Von Alba, mehr oder weniger, mit einigen Schlenkern nach Dronero zurück. Ich bin noch etwas für die Heimreise einkaufen gefahren, Wolfgang hat in der Zwischenzeit das Auto betankt. Die Motorräder wurden leider wieder aufgeladen und die Klamotten gepackt. Die Rechnung wurde bezahlt und zum guten Schluss bekamen wir noch jeder eine Flasche Wein.
Samstag 29.09.
Um 5 Uhr sollte es losgehen, wer war nicht fertig? Ich! Als Wolf um 5 Uhr bei mir klopfte und ich im Schlafanzug die Tür öffnete, fragte ich nur, haben wir nicht 5 gesagt. Ich war der Überzeugung, wir hätten erst 4 Uhr. Nach 5 Minuten war auch ich fertig, fix und fertig. Leicht verspätet fuhren wir los. Wolfgang ist den ganzen Tag gefahren. Ca. 18.00 Uhr - Limburg in Sicht. Nach dem die eine XT abgeladen und der Hänger an meinen Wagen angehangen war, ging es weiter. Um 20 Uhr war für mich auch Schluss. Wieder hatte eine wunderschöne Woche ein gutes Ende gefunden.
Wir hatten uns im Hotel & Restaurante
Draconerium
Via Cuneo 38
12025 Dronero CN
eingebucht. Was sehr zu empfehlen ist. Wir konnten die Mopeds und den Anhänger
kostenfrei in der Garage unterstellen. Die Zimmer sehr geräumig, sauber und gepflegt. Im Restaurant konnte man auch sehr gut und günstig essen. Das Personal
immer freundlich und hilfsbereit. Frühstück war italienisch, viel auf süß ausgelegt, hungern mussten wir aber nicht.
Kommentare
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... alles ist gut, bin ja nur mit dem A... über den Asphalt gerutscht und am Moped sind die Zierstreifen auch schon fast alle weg ;-)
... alles ist gut, bin ja nur mit dem A... über den Asphalt gerutscht und am Moped sind die Zierstreifen auch schon fast alle weg ;-)
Coole Tour! Hoffe, du hast dich vom Unfall wieder gut erholt.
Schöner Bericht, ein paar Fotos von den vielen die ihr gemacht habt, wären schön gewesen.