Pyrenäen 2008.3
Wegstrecke | 0 km |
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Pyrenäen |
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Pyrenäen 2008.3
3. TourentagFreitag, 05.09.08:"...einmal Pamplona und zurück..." - auf den Spuren Santiagos
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Dieser Tourentag fand im angebotenen Frühstücksbuffet seinen ersten Glanz.
Was dort geboten wurde trieb uns zunächst erstmal das Wasser in die Fresshöhle. Aber das hat die Natur ja eh so vorgesehen, denn so lassen sich die leckeren Sachen besser in die vom Schlaf „ausgezehrten“ Fettzellen reinschwemmen. Der Tag fing gut an!
Gegen 09.00 Uhr, so hatte man sich für die folgenden Tourentage verständigt, sollte regelmäßig Abfahrt sein. Und, oh Wunder es klappte! Wenn man bedenkt, dass zwischen dem möglichen Frühstücksbeginn um 08.00 Uhr und der abgesprochen Abfahrt eine knappe Stunde liegt, nenne ich das eine reife Leistung. Dazwischen lagen etliche Stunden in denen man seiner Fahrleidenschaft frönen kann. Bekanntermaßen wird in Spanien relativ spät (für deutsche Verhältnisse) zu Abend gegessen. Vor 20.00 Uhr gibt’s nix!
Zurück zum eigentlichen Grund, der Tour. Diese Etappe sollte im Zeichen des Paladin Karls des Großen, Roland stehen, da der Zielpunkt das Rolanddenkmal bei Roncesvalles in den navarrischen (Navarra, baskisch/spanische Region, waldreichste Region in Spanien) Pyrenäen sein sollte. Dort führte Martin und mich bereits eine der Touren aus 2004 hin. Wie es beim Touren halt so ist, kam es anders, aber der Reihe nach. Zunächst mal hatte sich mein alter Herr auf seine alten Tage vorgenommen den Jakobsweg (Camino de Santiago) zu gehen. Nachdem ich ihn schon einige Monate nicht mehr gesehen hatte und er an diesem Tag Pamplona „anlief“, lag es nahe, ihn da zu treffen. Unsere Etappe führte zunächst über den Pass ‚Puerto del Sarrablo’, die A-1604 nach Sabiñánigo. Die Strecke war hinsichtlich der Beschaffenheit des Asphalts eher eine Enttäuschung (seit 2004 war hier scheinbar kaum etwas gemacht worden), aber landschaftlich der Wahnsinn. Weiter über das Ansó-Tal (Valle de Ansó) mit der Schlucht von Biniés. Bei Ansó hatten wir zwei fantastische Begegnungen. Zum einen konnten wir einen Geier (vermutlich ein Gänsegeier) im Flug und anschließend bei der Landung beobachten.
Zum anderen begegneten wir zum ersten Mal dem navarrischen Asphalt. Hört sich gefährlich an, ist es aber in der Regel nicht, wenn man es richtig macht. Ich versuche gerade das Gefühl zu beschreiben, das sich einstellt, wenn man eine frisch asphaltierte, einsame, super ausgebaute Gebirgsstrecke vor sich hat, bei der sich eine Kurve an die andere, Kilometer um Kilometer reiht und man „befürchten“ muss: „…das hört nicht auf!...“ oder „...verdammt, das hört irgendwann auf...spätestens wenn ich wieder zu Hause bin...“
Markus, Thomas, Wolfi und allen voran Robert zeigten auch gleich ihre fahrerisch, umgesetzten Interpretationen, wie man seine Maschine in „gewissen“ Grenzbereichen zukünftig bewegen wollte.
Solange wir in der Region Navarra unterwegs waren, ging es endlos so weiter. Auf der Strecke zwischen Ansó, Isaba, Escároz, Garralda reihte sich eine Kurve an die nächste und das bei traumhaftem Asphalt und praktisch nicht vorhandenem Verkehr.
Kurz vor Roncesvalles mussten wir Richtung Pamplona abdrehen, weil wir über den ganzen Kurven die Zeit vergessen hatten. Nach kurzen Telefonat mit meinem alten Herren, beschlossen wir direkt dorthin zu fahren. Spätestens jetzt befanden wir uns auf unserem eigenen Camino de Santiago.
Gegen 16.00 Uhr trafen wir schließlich in Pamplona ein. Mehr als auf einen kurzen Café war leider nicht drin, da wir auf der Rückfahrt noch über 200 km nach Ainsa zurück zu legen hatten. So zog jeder wieder seiner Wege. Mein Vater auf seinem Camino und wir auf unserem.
Wir entschlossen uns einige Kilometer auf der neuen Pyrenäenautobahn A-21 zurückzulegen, bei Lumbier bogen wir wieder in Richtung der Pyrenäen ab. Dort wartete mit den ca. 15 km zwischen Navascués und Burgui auf der NA – 214 ein streckenmäßiges Sahnestückchen, welches wir zwei Tage später noch einmal fahren sollten. Leider blieb uns für die Schlucht von Arbayun keine Zeit. Die knapp 15minütige Pause kurz nach Burgui diente dazu die Fassung wieder zu erlangen. Zunächst sprach keiner ein Wort. Thomas schüttelte dann angesichts der unglaublichen Bedingungen auf der Strecke nur den Kopf, uns anderen bleib nur ein seliges Lächeln im Gesicht.
Die weitere Fahrt ging dann über die N-240 über Berdún, Puente la Reina, Jaca bis Sabiñánigo. Dort kurzer Schwenk auf die N-260 der wir dann über den Puerto de Cotefablo bis Ainsa treu blieben. Der interessante Tei der Strecke hier liegt zwischen Biescas, Broto und Javierre. Im Bereich zwischen Biescas und Broto enge Kurven, landschaftlich phänomenale Ausblicke in das Tal de Rio Ara. Mitten auf der Strecke ist am Puerto de Cotefablo (Pass von Cotefablo 1423m) ein Tunnel zu durchfahren. Ab Broto befindet man sich bereits im Tal des Rio Ara. Dort wurden die Kurven weiter und damit schneller. Endlich wieder was zum Abwedeln. 2004 war hier auf einem Teilstück noch Schotter gelegen. Dieses „Manko“ wurde beseitigt. Allerdings ließ dann der Straßenbelag ab Javierre arg in seiner Beschaffenheit nach, sodass Sitzfleisch und Material nach über 500 absolvierten Kilometern hier noch mal für 12 Kilometer auf eine harte Probe gestellt wurden. Cojones! Selbst die kurze Rast am Aussichtspunkt zu einem verlassenen Pyrenäendorf, konnte unsere „Gesäßmuskelverspannung“ nicht mehr richtig lösen.
Glücklicherweise war es bis Ainsa nur ein Wimpernschlag. Nach knapp 530 km fand die Tour in gemütlicher Runde dann ihr Ende.
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