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Torro1965 08.10.2008

Pyrenäen 2008.7

Wegstrecke 0 km
Länder/Regionen/
Wegpunkte
Pyrenäen
Straßenart
Tour-Motorrad
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Pyrenäen 2008.7

7. Tourentag
Dienstag, 09.09.08 von Ainsa nach Os de Civis
http://www.moto-aventura.com
Zunächst sollten wir die knapp 220 km von Ainsa nach Os de Civis zurücklegen um dann später vielleicht noch eine Feierabendtour durch die Sierra del Cadí dran zu hängen. Die Runde hätte dann noch mal um die 200 km haben sollen.
Nach Überprüfung der Reifen unserer Supersportlerinnen, stellten wir jedoch fest, dass hier ein Wechsel spätestens in Andorra dringend notwendig geworden war.
Die Tour führte uns zunächst über die sehr gut ausgebaute, aber langweilige N-260, die sogenannte „Eje Pirenaica“ nach Campo. Ich kann mich daran erinnern, dass die N-260 vor ihrem jetzigen Ausbauzustand noch ihren Reiz hatte. Aber es sollte ja wieder besser werden.
Robert und ich hatten 2007 einen Teil der Strecke auf der Rückfahrt nach Narbonne durch die Pyrenäen bereits unter die Räder genommen. Wir wussten also, dass die Strecke im Bereich zwischen Campo und Castejon de Sos mit der Schlucht von Ventamillo (Congosto de Ventamillo) ein absolutes landschaftliches Muss war. Siehe hierzu auch Video 9 unter http://picasaweb.google.com/la​utlos.im.weltall/2007VideosSpa​nienEspaAEspagneSpain#.​ Auf den knapp 7 km zwischen der Abfahrt zum Dorf Seira und El Run bietet sich ein einmaliges Spektakel bei dem sich die Steinmassen auf jeder Seite der Schlucht steil in die Höhe schrauben. Hierbei öffnet sich einem manchmal der Blick auf die vor einem liegende Straße und dem Rio Esera der hier noch als Gebirgsbach fließt. Die eigentliche Herausforderung aber liegt auf diesem Teilstück darin, möglichst knapp an der Felswand entlangzufahren, da man aufgrund der geringen Straßenbreite mit dem Gegenverkehr in Kontakt kommen könnte.
Die weitere Strecke führte uns immer noch auf der N-260 über das Collado de Fadas und das Collado de Espina. Beide mit jeweils 1420m und 1407m nicht allzu hoch, sodass man hier schon von Hügeln sprechen könnte. Mein Verhältnis zu der Strecke scheint nicht das Beste zu sein. Die 4 Mal, die ich dort bereits die Pyrenäen von West nach Ost und einmal in umgekehrter Richtung gefahren bin, hat es jedes Mal angefangen zu regnen. So auch diesmal. Bis El Pont de Suert verstärkte sich der Regen, schließlich mussten wir die zweite Haut anlegen. In dem Bereich verabschiedeten wir uns endgültig von Aragonien und tauchten in die Region Catalunya ein.
Im weiteren Verlauf der N-260 war jetzt ein Schmankerl angesagt, dass wir 2006 bereits schon einmal gefahren waren. Die Überquerung des Collado de Perves (1325m). Auf den ca. 31 km von El Pont de Suert nach Senterada reiht sich eine Kurve nach der anderen. Schade, dass wir das aufgrund der Witterung nicht so richtig genießen konnten.
Ab Senterada sollte sich die Strecke zu der aus 2006 um ein kleines Detail ändern. Wie sich dann herausstellte ein Glücksgriff. 2006 führte uns der Weg noch weiter auf der N-260 bis La Pobla de Segur. Dieses Jahr bogen wir bei Senterada auf die kleinere L-503 in Richtung Montcortés ab, ließen La Pobla de Segur aus und „verkürzten“ somit bis Sort. Die sehr gut ausgebaute Strecke, die über Montcortés zurück auf die N-260 in Richtung Sort führte, hielt einige Überraschungen bereit. Bis La Pobla del Bellvei eine enge Kurve nach der anderen. Ab da bis Peramea weite Kurven und schließlich die Abfahrt zurück auf die N-260 wieder mit engen Kurven und fantastischen Ausblicken auf die Sierra (Gebirgskette) de Boumourt und den „Engpass von Collegats“ (Desfiladero de Collegats).
Sort. Ausgangspunkt für die Auffahrt über die C-147 dem Bonaigua-Pass (Puerto de la Bonaigua, 2072m) und der Weiterfahrt Richtung Andorra über die N-260 mit dem Collado del Cantó (1725m). Letzteres ein einmaliges, knapp 50 km langes Fahrererlebnis zwischen Sort und Adrall. Nach mehrmaligem Befahren in den letzten Jahren in beide Richtungen sozusagen unsere Hausstrecke. Breite gut ausgebaute Strecke mit Kurven in allen Varianten.
Am Aussichtspunkt des Collado del Cantó der knapp die Hälfte der Strecke markiert, machten wir noch mal Rast um über die hinter und die noch vor uns liegenden 25 km „nachzudenken“. Ich weiß nicht was dieser „Denkprozess“ bei dem einen oder anderen von uns ausgelöst hatte. Mein Eindruck war, dass unsere Gehirne inzwischen von der ganzen Kurvenfahrerei der letzten Tage nur noch aus je einem Einzeller bestand, in dem lediglich noch die genetische Information K U R V E N ! hinterlegt war.
Diese „gentechnische“ Veränderung zur kurvenfahrgeilen Amöbe wurde dann relativ rasch zwischen Adrall und Andorra wieder umgekehrt. Aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens im Bereich von La Seu d’Urgell hieß es wieder höllisch aufpassen.
Schließlich hatten wir nur noch wenige Kilometer bis zu unserem ersehnten Ziel in Os de Civis. Bereits bei der letzten Rast am Collado del Cantó hatten wir uns darauf verständigt zunächst unser Hotel zu beziehen und dann die Reifenproblematik zu lösen.
Das erste war schnell erledigt. Zudem waren wir äußerst positiv überrascht über die neue Unterkunft unseres „alten“ Wirtes. Als wir im September 2007 zwei Nächte in Os de Civis verbrachten, schliefen wir noch im alten Hostal „Borda dos Hermanas“. Damals war das neue Hotel noch im Bau, der Ende letzten Jahres dann abgeschlossen worden war und jetzt den Namen Hotel Parc d’Os trägt. Das Schmuckstück wäre im Internet unter http://www.hotelparcdos.com zu finden.
Die etwas schwierigere Aufgabe sollte jetzt darin bestehen unsere Supersportlerinnen neu bereifen zu lassen. Das ganze Prozedere zog sich derart lange hin, dass wir uns die Feierabendtour „Sierra del Cadí“ am Ende an die Backe kleben konnten.
Eigentlich war ich wegen der Sache schon ein wenig angefressen. Bei den Besprechungen zur Gesamttour war, aufgrund der Erfahrungen aus vorangegangenen Touren, insbesondere der aus 2006, klar die Devise ausgegeben worden, mit neuer Bereifung das Abenteuer westliche Pyrenäen 2008 anzugehen. Wir wollten ja bis Oberkante Unterlippe fahren, damit es bis über die Winterpause ins Frühjahr reicht.
Nach kurzer Aussprache war das Thema dann aber auch schon wieder erledigt. Den Abend verbrachten wir bei einem 4 Gänge Menü mit leckeren Grillspezialitäten, ausreichend Flüssigkeiten und Diskussionen über „Gott und die Welt“ in unserem Hotel.

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