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Unschuldshexle 18.08.2003

Reisetagebuch 2003 25.5.2003 - 11.6.2003 TEIL2

Wegstrecke 0 km
Länder/Regionen/
Wegpunkte
Mallorca
Straßenart
Tour-Motorrad
Schwierigkeit
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Reisetagebuch 2003 25.5.2003 - 11.6.2003 TEIL2

"Was man träumen kann, kann man auch verwirklichen!" (Walt Disney)
wunderschöne Touren, viel Sonne, Strand und Meer auf Mallorca! :o)
5. Tag - 29.5.2003
Strecke: 276,40
Heute stand also schon die zweite Tour auf der Insel an und ich freute mich besonders auf die Fahrt zum Leuchtturm am Cap Formentor. Auch heute waren wir schon wieder ziemlich früh auf den Beinen um wenigsten beim Anziehen der Motorradkleidung noch nicht so zu schwitzen. Trotz allem war es bis wir losfuhren auch schon wieder ziemlich heiß, aber an diese Temperaturen mussten wir uns jetzt wohl gewöhnen und mir war alles recht, nur kein Regen mehr. Los ging es heute in eine andere Richtung und zwar fuhren wir über Arta Richtung Einsiedelei Eremita de Betlem, wie ich glaubte. Leider stellte sich heraus, dass diese mit Schlaglöchern und Rollsplitt übersäte Straße nicht wie geplant zur Einsiedelei, sondern zum Dorf Betlem führte und nachdem die Straße dann nur noch aus Schotter bestand beschlossen wir umzukehren und die Endurotauglichkeit unserer Maschinen nicht mehr weiter zu testen. Auf unserem Rückweg entdeckten wir dann aber noch das kleine Dörfchen Colonia San Pedro was mit seiner gepflegten und verlassenen Hafenpromenade so früh am Morgen schon mehr unserem Geschmack entsprach und uns mit einem wunderschönen Blick auf die Halbinsel Aucanada belohnte.
Dort hielten wir uns aber nicht länger auf und machten uns lieber erst durch eine staubige und von Oliven- und Mandelbäumen gesäumten Straße auf in Richtung Ca´n Picafort. Dort sahen wir dann auch zum ersten Mal in diesem Urlaub ziemliche Massen an Touristen, die auf ihrem Weg zum Strand, wagemutig die vielbefahrene Straße kreuzen mussten. Ich persönlich möchte ja nicht hier Urlaub machen, und war froh dieses Wegstück hinter mir zu lassen und stattdessen um das Naturschutzgebiet La Albufera herum nach Alcudia zu gelangen. Dort stellten wir dann erstmals unsere Maschinen an einem äußerst „schattigen“ Plätzchen ab und schlugen uns auf der Suche nach den Überresten des römischen Amphitheaters im wahrsten Sinne des Wortes durch die Wildnis. Plötzlich versperrte uns eine typisch Mallorquinische Steinmauer und ein Stacheldrahtzaun unsere Expedition und so erhaschten wir nur einen kurzen Blick bevor wir uns entschlossen umzukehren und uns in dieser Hitze lieber wieder dem Fahrtwind auf den Motorrädern hinzugeben. Nun ging es aber rasch weiter, vorbei an der Überresten der römischen Stadtmauer Alcudias nach Puerto Pollenca und entlang der Strandpromenade im Schatten der Palmen bis zur Abzweigung nach Cap Formentor. Über eine stetig ansteigende Straße, entlang schroffer Felswände erklimmen wir die ersten Höhenmeter von wo aus wir im Spiegel den wunderschönen Blick auf Puerto Pollenca wahrnehmen. Einige Kilometer und Kurven später passieren wir einen gut besuchten Aussichtspunkt und beschließen ihn erst auf der Rückfahrt anzusteuern. Stattdessen schlängeln wir uns wieder hinunter durch Kiefernwälder bevor es erneut ansteigt und durch eine wild romantische Straße zum nördlichsten Punkt der Insel geht. Auf der einen Seite die Felsen und auf der anderen Seite immer die steil abfallenden Hänge zum Meer kommen wir einige Kilometer später endlich am Cabo Formentor an. Wir mit unseren Motorrädern haben es in dieser Sackgasse gut und schlängeln uns an den wartenden Autos vorbei. Kurze Zeit später stehen wir schon am Rande des Abgrunds und genießen den Blick auf das dunkelblaue Meer unter uns. Nach dieser kurzen Rast machen wir uns wieder auf den Rückweg um in der Cala Formentor eine kleine Siesta zu halten und uns von den Ausblicken in schwindelerregender Höhe zu erholen. Erst nachdem wir unseren Hunger und Durst gestillt haben steuern wir den Aussichtspunkt Punta Nao an und werden noch mal mit faszinierenden Ausblicken belohnt. Nach diesem kleinen Ausflug in die Bergwelt, genießen wir auch noch die Fahrt in die winzige Bucht Cala San Vincente mit ihrem kleinen Sandstrand, bevor wir uns über Pollenca und Inca aus der Bergwelt hinausbegeben und in die fruchtbare Ebene der Insel „Es Pla“ eintauchen. Kreuz und quer durch Felder und Dörfer führen uns die kleinen Straßen, immer begrenzt von Steinmauern hinter denen sich alte, knorrige Olivenbäume und weidende Schafe aufhalten. Ab und an steht auch ein Esel unter einem Johannisbrotbaum und genießt den Schatten in der Nachmittagshitze. Hier nahe dem Mittelpunkt der Insel ist die Hitze fast unerträglich, kein Wind weht und wir sind immer mal wieder froh wenn wir im Schatten der Häuser durch die schmalen meist gepflasterten Dorfstraßen fahren können. Es ist gerade die Zeit der Siesta, die Zeit der Ruhe und genau die richtige Zeit für uns eine neue Seite der Insel zu entdecken. Immer wieder auf´s Neue bin ich überrascht von den schönen Dorfplätzen und vor allem das Örtchen Montuíri auf einem kleinen Gebirgskamm gelegen und umgeben von alten, halb zerfallenen Windmühlen strahlt ein besonderes Flair aus. Vorbei an diesem Ort eröffnet sich uns auch schon der Weg zum Klosterberg Randa, welchen wir heute noch mit unseren Motorrädern bezwingen wollen. Wieder führt ein gewundener Bergweg nach oben. Drei Klöster befinden sich auf dieser Straße und wir entschließen uns nur das N.S. Cura am Gipfel zu besuchen. Es erwartet uns eine wahrer Ort der Ruhe und Stille und wir fühlen uns wie in eine andere Welt versetzt. Der schöne Klostergarten und das schattige Plätzchen unter den hohen Bäumen lädt uns zum verweilen ein und wir genießen die Atmosphäre, bevor wir uns wieder auf unsere Motorräder setzen und die Bergstraße hinunterbrausen. Auch jetzt macht sich in mir wieder der Wunsch nach einem kühlen Schwimmbad breit und so fahren wir eher direkt auf unseren „Heimathafen“ Canyamel zu um auch noch ein paar Sonnenstrahlen abzubekommen. Um auch am Abend mal etwas mehr zu erleben, fuhren wir dann nach dem Abendessen in den Nachbarort Cala Ratjada. Die Strandpromenade war sehr bevölkert und so suchten wir uns ein gemütliches Plätzchen in einem Hafencafe um den Tag gebührend ausklingen zu lassen.

6. Tag - 30.5.2003
Strecke: 282,07km
Heute war der Tag der wohl längsten und wahrscheinlich auch anstrengendsten Tour auf der Insel, weshalb wir uns schon kurz nach acht zu einem stärkenden Frühstück einfanden. Inzwischen wusste das ganze Hotel das zwei Österreicher mit ihren Motorrädern hier waren und immer öfters ergaben sich nette Gespräche. Punkt 9.00 Uhr waren wir dann bereit und starteten unsere Maschinen auf ein Neues. Heute wollten wir nach dem kleinen Vorgeschmack von gestern, endgültig ins Gebirge, die „Tramuntana“ an der Westküste Mallorcas, eintauchen.
Um nicht all zu viel Zeit zu verlieren fuhren wir heute ohne Umwege auf der Hauptstraße über Arta und Alcudia nach Pollenca. Es war ein fabelhaft schöner Tag und ich genoss es wie mich die Sonne kitzelte und gleichzeitig die kühlende Meeresbrise umgab. Dann kurz nach Pollenca tauchten wir in die Bergwelt Mallorcas ein. Außer uns schien in den Bergen noch niemand unterwegs zu sein und die kurvigen Bergstraßen entlang an steinernen Gärten und Pinienbäumen boten uns Fahrspaß pur. Es ist eine angenehme Fahrt durch ein waldreiches Tal und an der Zufahrtsstraße zu unserem ersten längerer Halt im Monasterio de Lluch grasen die Schafe unter den Obstbäumen und alten Steineichen. Hier war es dann auch endgütlig vorbei mit der Einsamkeit. Etliche Busse voller Touristen machten wie wir Halt an diesem Wallfahrtsort in den Bergen um „La Moreneta“, die kleine braune Madonna, zu sehen.
Auf dem Parkplatz vor dem Kloster trafen wir dann auch noch zwei Vorarlberger die es fast schon unglaublich fanden uns zwei mit den eigenen Motorrädern hier anzutreffen. Doch auch da hielten wir uns dann nicht sonderlich lange auf, sondern wollten vor den ganzen Touristenbussen weiter in Richtung Sa Calobra. So spektakulär und eindrucksvoll hatte ich diese Straße gar nicht in Erinnerung. In unendlich vielen, kleinen Kurven schlängelt sich die „Schlange“ den Berg hinunter, vorbei an verwitterten Felsen und immer wieder blitzte kurz das kristallblaue Meer zwischen den alten Pinien hindurch. Unten angekommen war alles ziemlich verlassen und wir machten erstmals im Schatten eine kurze Pause, bevor wir uns aufmachten um durch eine Reihe niedriger Tunnel in die Felsschlucht Torrent de Pareis zu gehen. Es war ein Erlebnis auf diesen schmalen in den Fels geschlagenen Tunneln plötzlich in eine weite von hohen Klippen umgebene Schlucht zu treten und dann unsere müden Füße im frischen Meer zu kühlen. Hier konnte man es aushalten und wir beschlossen unsere Motorradklamotten auszuziehen und eine kleine Siesta zu halten. Doch einige Zeit später war es mit der seeligen Ruhe plötzlich vorbei und viele Leute strömten an den winzigen Strand. Nun war es für uns wohl wieder Zeit zu gehen und als wir im Ort angekommen waren sahen wir dort wo vorhin leerr Parkplätze waren nur noch Bus um Bus stehen. Glücklicherweise scheinen wir wirklich das richtige Timing zu haben und so hatten wir auch auf der Rückfahrt über die kurvige, kleine Straße keine rangierenden Busse vor uns. So bot sich natürlich Fahrspaß pur den wir auch gleich fortsetzten als wir uns durch einen kleinen Tunnel und dann am Stausee Gorg Blau vorbei unseren Weg Richtung Soller bahnten. Rechterhand sahen wir den Puig Mayor den höchsten Berg Mallorcas um uns dann aber schon wieder auf die Bergstraße vor uns zu konzentrieren. Vorbei an attraktiven, kleinen Bergorten, gelangten wir schließlich über ein reines Kurveneldorado in ein Tal voller Orangen-, Zitronen- und Mandelbäumen. Nicht lange hielten wir uns in Sóller auf, denn wir wollten noch weiter und viele malerische Orte vor dieser sagenhafen Bergkulisse entdecken. So kamen wir auch an Deiá einem prachtvollen Ort, voller schöner Häuser, steilen Treppen, malerischen Ecken, gepflasterten Straßen, und jähen dem Meer zu abfallenden Hängen vorbei. Und immer wieder blitzen die schon fast reifen Orangen und Zitronen zwischen den grünen Blättern hervor. Das sich leicht kräuselnde Meer lag nun immer rechts, tief unter uns und hin und wieder konnten wir einen kuren Blick auf eine versteckte, kleine Bucht erhaschen. Kurz danach verloren wir dann das Meer im Rückspiegel und gelangten in die malerische Gebirgslandschaft rund um Valldemossa. Schon aus der Ferne sehen wir das Häusergewirr und die vielen roten Dächer und wir beschließen hier in einem gemütlichen Straßencafe unseren Nachmittagskaffee zu trinken. Sehr einladend wirkt der Ort mit den gepflasterten Wegen, den schattenspendenden Bäumen und den freundlichen Geschäften rechts und links neben der Straße. Nachdem wir gemütlich etwas getrunken und eine kleines „bocadillo“ gegessen haben kehren wir zu unseren Motorrädern zurück und geben uns wieder dem Fahrtwind hin. Es ist ein ständiges auf und ab und immer wieder erfreuen wir uns an den unzähligen Kurven die unseren Weg nach Esporles und weiter Richtung Puigpunyent begleiten. Es ist eine kleine, kurvige Nebenstraße durch ein schönes Tal mit Olivenbäumen das uns hierher führt. Kleinste Kehren auf einer Straße kaum breiter als ein Auto durch ein Wäldchen hinab, vorbei an Terrassengärten und dann wieder in gewundenen Kurven an einigen großen Herrenhäusern vorbei in die kleine, hochgelegene Künstlerkolonie Galilea. Nur ungern lösen wir uns von den schönen Anblicken und machen uns durch die grandiose Berglandschaft auf nach Capdella. Dort geht es dann links ab nach Calvia und von da über die Hauptstadt Palma auf direktem Weg zurück in unser Hotel. Heute ist es schon ziemlich spät als wir zurückkehren und vor dem Abendessen geht sich nur noch ein kleiner Schwumm im Meer aus. Endlich hab ich mich überwunden in das kalte Nass zu steigen und nach so einem Tag auf dem Motorrad unter der Sonne Spaniens ist es eine reine Wohltat das Meerwasser auf der Haut zu spüren. Den heutigen Abend genießen wir im Hotel. Eine internationale Tanzshow hat eine Aufführung und wir trinken die gut gelungenen Cocktailkreationen des Barpersonals mit dem wir uns super verstehen und wir uns immer wieder auf neue Späße einlassen. Auch der abendliche Spaziergang rund ums Dorf mit gemütlichen Ausklang unterm Sternenhimmel am Strand darf heute an so einem schönen Tag nicht fehlen.

7. Tag - 31.5.2003
Heute Samstag ist nun nach drei Tagestouren auf Mallorca endlich mal ein Tag der Ruhe und wir haben beschlossen lange auszuschlafen. Heute durften unsere Motorräder einmal auf ihrem schattigen Parkplatz vor dem Hotel bleiben und wir unter einem schattigen Baum auf unseren Handtüchern liegen und das schöne Wetter genießen.
Endlich hatte ich auch einmal Zeit die ganzen Eindrücke unserer Touren zu verarbeiten und abzuspeichern, endlich hatte ich einmal genügend Zeit zu realisieren was für einen Traum ich mir/wir uns mit diesem Urlaub hier erfüllt haben. Den ganzen Tag lagen wir auf der faulen Haut, genossen die sanften Meereswellen und ließen uns an der Bar verwöhnen. Erst am Abend, nachdem wir uns den Bauch mit köstlichen mallorquinischen und internationalen Gerichten vollgeschlagen hatten, fuhren wir mit Thomas Maschine noch nach Cala Millor um dort das Nachtleben etwas unsicher zu machen.

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