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ms3 13.08.2003

Schottland 2003 III

Wegstrecke 0 km
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Wegpunkte
Schottland
Straßenart
Tour-Motorrad
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Schottland 2003 III

4-6 Tag der Reise.
Erstes Inselfeeling auf der Isle of Mull
4. Tag, 2. Juni 2003 Montag
Strecke: 112 km + 30 km (auf der Insel)
Ab Oban A85 bis Connel, dann A828 bis zur Corran-Ferry (über Loch Linnhe), A861 nach Süden bis kurz vor Loch Sunart, dort auf die A 884 bis Lochaline. Fähre zur Fsle of Mull (Fishnish).
So, da ich an vorzeitigem Publizieren leide, reiche ich hier noch mal ein paar Fotos aus Oban vom Vortag nach!
Nachdem wir gestern das erste Mal so richtig im Regen fahren und das Zelt aufbauen mussten, lachte uns am Morgen die Sonne.
Wir kommen später los als geplant, da spät am Abend noch ein Paar aus Bayern auf den Platz kommt. Sie waren auf der Heimreise vom Vincent-Treffen in Uig auf Skye. Ist schon hart, so eine weite Anfahrt mit so ollem Kisten. –Und das ganze in insgesamt 4 Tagen!
Auf Skye waren wir vor 3 Jahren schon, aber nur 2 Nächte, das muss dieses Jahr länger sein. Überhaupt mochte ich mehr von den Inseln sehen. Also erkundigten wir uns morgens in Oban (wichtiger Fährhafen zu diversen Inseln) nach den Preisen. Ab Oban 37 Pound, ab Lochaline 14 Pound. Die 2. Überfahrt ist viel kürzer, von der Movern-Halbinsel aus über den Sound of Mull, die erste soll superschön sein. Aber leider sind 74 Pfund ca. 110 Teuro, und länger als nötig muss ich auch nicht auf dem Wasser sein. Also fuhren wir den „Umweg“ -der übrigens sehr schön ist- bis Connel. Es war schon fast 11 Uhr , und wir hatten ausser ein paar Keksen noch nix gegessen. Zum Glück taucht am Wegesrand in einer alten Tankstelle (Das machen die Schotten also mit Tankstellen!) eine Bude mit dem guten, sättigenden schottischen Frühstück auf.
Weiter ging´s Richtung Corran-Ferry. Wir hätten Loch Linnhe auch weiter umfahren können, aber da es schon nach Mittag war und über dem Loch dunkle Wolken lauerten, war die Fähre (500 m) eine willkommene Abkürzung.
Ab Loch Sunart waren die letzten 19 Meilen bis zum Fährhafen Lochaline genial zu fahren! Singletrack mit Steigungen und Kurven durch die total unbewohnte Berg und Tal-Landschaft und quasi kein Verkehr (die Strasse endet in einem Dorf und ist so gesehen eine Sackgasse).
14.30 waren wir im Hafen. Die Fähre fährt alle 50 min, nur nicht als wir kamen. Also erst mal 75 min gewartet und mit den anderen Moppedfahrern gequatscht.
Schon interessant, dass das Durchschnittsalter der Moppedfahrer die wir on the Road trafen, deutlich höher liegt als bei uns. Auf den Treffs entlang der beliebten „Rennstrecken“ sind zu 90 % Männer über 45, 50 Jahre. Mädels habe ich wenige gesehen. 60-70 jährige auf den teuren Rennsemmeln ist keine Seltenheit. Und die brettern, als ob sie unsterblich wären!
Auf Mull landen wir direkt nach 1 Meile auf einem winzigen Campingplatz auf einer Farm. Der Reiseführer sagte „Die Besitzer geben sich wirklich Mühe“, was sich schwer negativ anhörte. Aber der Platz ist wirklich genial, klein und gemütlich und super schnuckelig. Alex hat 15 Jahre oder länger einen riesigen Schlosspark „begärtnert“, das merkt man auch dem Platz an. Er hat direkt neben dem Gelände einen Naturpfad durch ein total liebevoll gestaltetes Wäldchen angelegt. Lohnt sich!
Der Rest der Website ist übrigens geil, da könnt ihr von ca. 40 Plätzen [url=http://www.isle.of.mull.com/Mull_virtual_tour.htm{Panorama-Rundumsicht[/url] geniessen.
Es ist erst 16 Uhr, also fix das Zelt aufgebaut und ab nach Tobermory, mit 650 – 700 Einwohnern der Hauptort der Insel. „Stadt“ wäre arg gestrunzt!
Bis Salen ist die Strasse (A849) noch 2-spurig, die A848 bis Tobermory ist ein Singletrack, wie fast alle Strassen auf Mull. Wir parkten an der Hauptstrasse, vor den hübschen, bunten Häusern. Hier kann man auch bei Regen keine Depressionen bekommen. Die Hauptstrasse führt einmal um den Hafen, wo an der Werkstatt die einzige Möglichkeit zu tanken besteht. Zu den Zeiten der „Clearences“ wurden die meisten „Crofter“ (Bauern) aus den Highlands vertrieben, damit die Grossgrundbesitzer dort Schafe weiden lassen konnten. Sie sollten Fischer werden, was aber oft nicht klappte, da die Heringsvorkommen im ausgehenden 18 Jahrhundert schnell reduziert wurden. Das Umland um Tobermory ist sehr fruchtbar, so wurde keine Fischerei-Hochburg aus dem Ort. Heute liegen hauptsächlich kleinere Yachten im Hafen.
In der Hafenbar essen wir eine Kleinigkeit und starten danach einen Verdauungsspaziergang zum Aros-Park. Den hat ein reicher Schiffbauer mal vor fast 200 Jahren angelegt, schon damals für das Fussvolk. Die 3 km sind leider bergig, einmal Rund um die ganze Bucht. Der Park selbst ist wunderschön angegammelt, heisst, dass überall noch 200 Jahre alte vermooste Mäuerchen stehen. Ein altes Pier gibt’s dort ebenfalls, und zahlreiche Wasserfälle plätschern am Weg. Leider war es im Busch schon zu dunkel für Fotos.
Den Rückweg zum Campingplatz sind wir über Dervaig gefahren. Von Tobermory bis zum Aussichtspunkt kurz hinter Dervaig regnete es plötzlich und heftig. Der Rest der B8073 bis Salen hat sogar ein paar „Serpentinen“.
Auf dem Campingplatz war es, wie auch den Rest der Fahrt trocken..... Typisch schottisches Wetter halt!
Alex, der Platzwart, war auch der Meinung, dass das Wetter hier nie langweilig wäre. Er nannte es sehr unterhaltsam.

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