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FlAVYNIUS 18.08.2007

Schwarzwaldklinik

Wegstrecke 0 km
Länder/Regionen/
Wegpunkte
Schwarzwald
Straßenart
Tour-Motorrad
Schwierigkeit
Schlagworte
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Schwarzwaldklinik

Patienten unterwegs
Tour von drei Chaoten von Mönchengladbach in den Schwarzwald. Je weniger Autobahn desto besser!
Patienten unterwegs:
Patient 1(P1): Michelin Männchen mit Starallüren
Patient 2(P1): Kurvenhai mit neuen Reifen
Patient 3(P1): langhaariger Bombenleger

Tag1:
Samstag, den 4. August 2007
P1 bietet bereits vor Abfahrt eine Sondervorstellung die Ihres Gleichen sucht. P2 und P3 zogen direkt die Hüte um ein wenig Geld von den umstehenden Menschen einzusammeln. Erste Kontakte mit dem Apollo Variete sind geknüpft.
Die akrobatische Leistung, die vollbracht wurde, ist nur zu vergleichen mit dem elfenartigen Gebärden einer Ballerina und der Zartheit eines Nilpferdes, das versucht sein mittelmäßig bepacktes Motorrad zu erklimmen.
Nachdem alle Patienten ihre Gefährte besetzt hatten solte es dann auch los gehen. Über GV und BM ging es Richtung Eifel, genauer gesagt Richtung Ring um dann in Schuld eine Mahlzeit einzunehmen. P1 hatte reichlich Mühe, die vorher erarbeitete Haltung wieder rückgängig zu machen um sich zu stärken. Nach eingenommener Mahlzeit wurde der Weg Richtung Vulkaneifel eingeschlagen.
P2, der mit seinem HansHans ein wahres Wunderwerk an Technik, welches uns in einsame Wohngebiete mit death end oder durch Baustellen führte die für die Rallye Paris-Dakar geeignet wären führte.
Weiter an der Mosel entlang ging es Richtung Pölich wo die erste Übernachtung anstand. Anscheinend war die Kommunikation ein wenig gestört, denn die Behausung war noch nicht reif zum entern. Also erst mal stärken. P1-P3 nahmen Ihre Mahlzeit in Mehring ein, dessen einzige Auszeichung die 180 Grad Kurve zwischen Pölich und Mehring war.
Nach der Stärkung wurde erstmal Wein organisiert, P1 und P3 suchten einen Miniheimwinzer auf, wobei P1 direkt am Winzer vorbei bis ins Schlafzimmer stolperte.
Der Winzer, ganz überrascht eilte hinterher um zu fragen was er denn möchte. P1 gab Antwort: "3 Flaschen Schabau!" und Winzertochter holte Wein. Winzerlein, des Smalltalks mächtig fragte, ob man auf der Durchreise seie.Diese Frage wurde mit: "Ja und Sie?" beantwortet. P1 bezahlte und nahm kurz darauf den Wein mit den Worten: "as Geld habe ich bereits Ihrem Mann gegeben" entgegen. Die Dame antwortete: "as ist mein Vater!"
Jetzt war es an der Zeit, die Herberge einzunehmen. Mit Treppenlift ausgestattet war sie nahezu ideal für P1.
Erste Flasche Wein wurde geköpft und dann kamen die Skatkarten zu tage. P1 war unumstrittener Sieger

Nachdem der Wein geleert, die Nachbarn aus Ihren Gärten vertrieben, gab es noch eine kleine Nachtmusik.
P1 und P2 waren sehr eifrig und ausdauernd im musizieren. Es darf davon ausgegangen werden, dass der Ort Pölich, der Abreise der drei P's entgegenfiebert. Es ist ja auch gleich soweit, weiter Richtung Schwarzwaldklinik...
Tag2
Sonntag, den 05.08.2007
Stille beherrscht das kleine Dorf an der Mosel, leichte Nebelschwaden ziehen über die selbige, Angler gehen Ihrem Hobby nach. Plötzlich stört ein lauter Ruf die Idylle, Mütter zerren Ihre Kinder ins Haus.
Die Frau mit dem Hund, der der Ruf gilt zuckt zusammen.
"Ey! Willse mich heiraten?" hallt es durch das kleine Dorf.
P1 ist wach lehnt aus dem Fenster im ersten Stock und gibt zum besten, was er jetzt am liebsten mit der Hundehalterin machen würde. "Nein lieber nicht" lautet die Antwort. Stille kehrt wieder ein, auch die kleine Nachtmusik ist beendet, war ziemlich nervig von zwei Seiten so beschallt zu werden.
Frühstück wartet!
Kurz danach sitzen wir wieder auf den Möppis in Richtung Pfalz. Durch unzählige Weinberge geht es dann weiter auf den Motorradtreffpunkt Johanniskreuz. Nicht so viel los und die Apfelschorle kostet locker 3,50 Euro.
Auf einem nahegelegenen Dorffest ist die Stimmung auf dem Tiefpunkt. P2 gibt sich als Tourguide alle erdenkliche Mühe, es fällt ihm sichtlich schwer zwischen den Biertischen das Gleichgewicht zu halten. Is ja auch nich so einfach mit ner Speed Triple und Gepäck durch die Menschen zu balancieren. Ich glaube die Leute waren froh, als wir wieder weg waren. Den vorgesehenen Einkauf bei Karstadt zwecks Anschaffung einer Badehose verschieben wir lieber, die Wahrscheinlichkeit mit dem Gepäck im Laden anzuecken ist sehr groß.
Nach einer mäßigen Flachetappe, geht es jetzt wieder in die Hügel der schwäbischen Alb, die Wälder werden dichter und man riecht förmlich den Schwarzwald oder P1 so ganz bin ich mir da nicht sicher.
In der Nähe von Calw werden wir auf der Suche nach einer Unterkunft fündig. Ein Gasthof mit Fremdenzimmer und Sektenbestand, richtet gerade einen Geburtstag aus. P1 ist immer noch unumstrittener Sieger im Skat und schnarchen ist auch noch angesagt. Der Sonntag endet so wie er angefangen hat, P1 hat sich redlich Mühe mit der Wirtin des Hauses gegeben, nicht ganz so erfolglos, leider mussten wir weiter. Der nächste Tag kann kommen...
Tag3
Montag, den 06.08.2007
Nach einer durchwachsenen Nacht, zwar nur noch die Hälfte der Nachtmusiker anwesend jedoch nicht weniger beeindruckend.
Nach einem gemütlichen Frühstück geht es weiter, durch den wunderschönen Schwarzwald, der Schwarzwaldhochstraße mit ihren langen schön geschwungenen Kurven. Der erste Kaffee steht an in Bad Rippoldsau in der Villa Cinderella, wo auch Biker willkommen sind. Die Wirtsleute sind sehr zuvorkommend und ermöglichen es uns diesen Bericht zu schreiben...
Langsam geht das Geld zu neige, wir bitten deshalb um Spenden auf Konto Nr. 666 der Patientenbank in Klinikhausen...
OK. mit Kohle haben wir geregelt. P1 hat seine Karre verkauft, mit den fünf Euro haben wir erst mal die Gurke von P2 betankt. P3 ist noch als Anhalter unterwegs...
Nach Verlassen der Villa Cinderella, ging es weiter auf die Schwarzwaldhochstraße, mal hastig nen dreier Zug gebildet und wie auf Schienen durch diese Megageilen Kurven, wir schwanken jetzt noch in der Kneipe auf den Stühlen. Kurz bei Prof. Brinkmann vorbei, der wurde mal direkt von P1 in der Einfahrt niedergestreckt,
wurde dann mit PP Profil auf der Brust beigesetzt. Das hätten wir dann auch erledigt. Während der Beisetzung wurde P3 dehydriert und entsprechend verwirrt auf einigen Nebenstrecken gesichtet.
P2 ist als Tourguide nicht zu schlagen, heute gab es zur Abwechslung mal kein Volksfest, statt dessen eine immer schmaler werdende Straße, die in unübersichtliches Gelände überging. Anschließend stand noch die Besichtigung einer Kiesgrube auf dem Programm. Nach derlei Vergnügungen ging es dann serpentinenmäßig ins Hexenloch, wo ein ca. 85 jähriger Herr die gleichen Qualitäten wie P1 beim Besteigen seines Motorrades zeigte. Nachdem wir fast alle drei unsere Spiegel an einem VW Bus abgehobelt hätten, der meinte man könne auch bei Gegenverkehr überholen kamen wir an den Hegaublick. Mal wieder schöne Kurven, nicht nur aus Teer. Weiter nach Engen wo wir nach einer kleinen Verhandlungsrunde mit dem Wirt vom Gasthaus "Sonne" ein Dreibettzimmer genommen haben. Das heisst für den Berichterstatter wieder eine windige Nachtmusik in Stereo.
Dönerbuden gibt es hier wie Sand am Meer, eine davon hat uns weggeschickt wegen "Großauftrag", woraufhin uns eine nette Dame bereits zum Essen eingeladen hatte, der Kühlschrank allerdings leer sei...
Wir sind dann, ganz brav in die nächste Dönerbude. Nach dem Döner gab es noch unter Protest von P1 eine kleine Altstadtbesichtigung. Morgen werden wir früh abreisen, es ist schlechtes Wetter gemeldet, geplant ist die schwäbische Alb.

Dienstag, der 07.08.2007
Die Nacht ist gegangen und der Straßenlärm dringt in das kleine Dreibettzimmer. P1 ist bereits wach und spielt mit seinem Handy, ich glaube er macht das die ganze Nacht. P2 hat nach seiner Schnarchorgie auch wieder das Bewusstsein erlangt. P1 ist manchmal etwas widersprüchlich, zum
einen schreit er dem brötchenbringenden Lieferwagenfahrer mit einem orkanartigen "Ruhe" an, um dann nach dem Frühstück auf dem Innenhof seine dbeaterlose Bandit anzuwerfen und gleich danach "Aufstehen ihr faule Bande" zu rufen.
Nach dem Frühstück, wir nahmen es mit einigen Monteuren am selben Tisch ein, Dimitri der Wirt hat anscheinend einen Hang zum Teambuilding, ansonsten fällt es mir schwer zu erklären warum wir alle an einem Tisch in einer Ecke zusammen saßen, ging es dann in Richtung Schwäbische Alb. P2 war wieder als Tourguide engagiert worden. Durch Tuttlingen und Sigmaringen ging es dann aber weiter nach Osten, Bad Buchau mit kurzer Pause am Federsee weiter nach Biberach und dann nach Norden. Es zog sich langsam zu und vereinzelt fielen auch bereits Regentropfen. Es geht weiter nach Giengen und Heidenheim, von Heidenheim wieder nach Osten Richtung Schwäbisch Gmünd. Dann fing es richtig an zu regnen und wir am steinernen Meer im Hotel Wental Pause gemacht. Da die Prognosen schlecht standen für den Rest der Woche, wurde die Tour zum "Wetrace" erklärt. Nach ca. 30 km ging es und das zum erstenmal auf dieser Tour, auf die Autobahn Richtung Würzburg. Es regnete, zwischendurch immer wieder. In Würzburg wurde aufgetankt und danach ging es weiter mit nun richtig kräftigem Regen dem auch die Textiljacken nicht standhielten. Nach einer Vollsperrung kurz vor Frankfurt wurde Medenbach angesteuert. Noch eine kurze Mahlzeit und weiter nach MG.
Gegen 23.10 Uhr war der Schreiber dann völlig durchnässt zu Hause.
Wir hatten jede Menge Spaß, viele Kurven, gutes Essen, zuviel Regen und freuen uns wieder gesund zu Hause zu sein.
Danke an Mike für seine tolle Führung, er hat so manches Mal sein Leben riskiert um auf seinem HansHans die Route zu finden.
Danke an tbakus, ich weiß jetzt gerade nich wofür, frag mich nächste Woche nochmal.

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ABSENDEN

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FlAVYNIUS
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Reino
locker flockig geschrieben. Sehr unterhaltsam. Und dass keine Bildchen dabei sind finde ich überhaupt nicht schlimm. Von der Gegend gibt es doch schon Dutzende von Berichten mit wunderschönen Bildchen von Bergen, Wald, Blumen, Kaffeepausen etc. Schaut man sich halt diese an, wenn es an geistiger Vorstellungskraft fehlen sollte.....
gute Fahrt
Reino
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