Spontanurlaub

Spontanurlaub

Ein gelungener Spontantripp durch Deutschland, Österreich, Schweiz und Italien :-)
Spontanurlaub
Was Tun? Die Woche Urlaub in den Dolomiten vom 18. bis 25. 06., von dem ich schon lange geträumt habe, ist im letzten Moment geplatzt. Mein Mitfahrer hat keinen Urlaub bekommen und alleine fahren? Nein, das traue ich mir dann doch nicht zu. Also was mit den 3 Wochen Urlaub machen?
Die Antwort kam dann gleich am nächsten Tag. Meine Freundin Bina muss nur noch bis Mittwoch den 22. 6. arbeiten und hat dann auch frei. Warum nicht ihren Mann in der Schweiz besuchen? Am WE können wir dann zu dritt in der Schweiz rum fahren. Klasse Idee :-)
Gesagt, getan. Ich hole mir die Karten und tüftle ne Strecke aus, so dass wir am Freitag bei Michael sind. Unsere Tageskilometerleistung ist so bei 300-350 km. Also suche ich auch schon im Internet in Frage kommende Gasthöfe. Der erste an der Romantischen Straße, da wir ja erst mittags losfahren, und der zweite in Füssen. Von da aus geht’s dann in die Schweiz Nähe Chur.
Dann konnte aber Bina noch ihren Dienst am Mittwoch tauschen und wir entschlossen uns am Montag schon morgen früh zu fahren. Klasse :-) die Strecke steht und wir haben einen Tag mehr in Füssen.
Di. 21.6. um 9 Uhr sind wir fertig und es geht los. Km Stand meiner Domi ist 37 230
Blessenbach, Usingen, die B275 über Bad Nauheim durch die schöne Wetterau, die B276 bis Lohr am Main, den Main entlang nach Marktheidenfeld, B8 nach Wertheim, an der Tauber die B290 nach bad Mergentheim und dann auf die Romantische Straße. Da es erst kurz nach Mittag ist, fahren wir an dem geplanten Quartier vorbei und weiter Richtung Altmühltal, Rothenburg ob der Tauber nach Ansbach und die B3 runter bis Eichstätt. Dort dann ins Altmühltal, welches wirklich wunderschön ist :-) Der Name Pappenheim gefällt mir und wir entscheiden uns für eine Übernachtung bei den Pappenheimern ;-) in der Pension zum Hirschen finden wir dann auch ein nettes Zimmer mit Frühstück für 29€ . Huch, der Km Stand ist 37666, da haben wir unsere Tageskilometerleistung mit 436km ja deutlich überschritten *stolz guck
Mi. 22.6. 10 Uhr, nach einem guten, reichhaltigem Frühstück, starten wir auf die B2 nach Donauwörth, wechseln auf die B16 Richtung Neu-Ulm, Günzburg, Krumbach, Kaufbeuren und Füssen, B17 dann bis Schwangau, wo das Hotel Weinbauer direkt an der Hauptsraße liegt. Sieht super aus und da ich gelesen hatte, dass die dort auch Massagen anbieten, frag ich doch gleich mal nach und es klappt :-) hach tat das gut! Ein wunderschönes Zimmer mit Balkon mit super Ausblick und klasse Frühstück für 35€ . Die Wirtin ist sehr freundlich und sie druckt uns auch ne schöne Tour für morgen aus.
Die 284km lange Strecke heute war nicht so toll, aber wir sind jetzt endlich im Gebirge und werden morgen unseren ersten Pass fahren und sind schon gespannt.
Do. 23.6. 9:45 Uhr Start bei 37950km die B314 nach Reutte, die 187 über den Engpass 946m bis Bichelbach, re ab Berwang, Rinnen, Namlos, Stanzach, li nach Elmen, danach li über das Hahntannjoch 1894m nach Imst, Nassereith, Telfs, Seefeld in Tirol, Weidach, Mittenwald, Klais, Garmisch, Oberau, Graswang, Ammersattel 1082m, am Plansee vorbei wieder nach Reutte und Schwangau. Das waren 261 wunderschöne Km und das Hahntannjoch haben wir super gemeistert und genossen :-) Nach einem guten Abendessen sind wir zufrieden mit uns eingeschlafen. Hier noch mal die empfehlenswerte Adresse vom Hotel Weinbauer, Füssenerstr. 3, 87645 Schwangau, Tel. 08362 9860, www.hotel-weinbauer.de
Fr. 24.6. Start bei 38211km 9:30 Uhr zu Michael in die Schweiz. Reutte, immer dem oder der Lech entlang nach Weißenbach, den Hochtannbergpass 1676m, bis Schoppenau, dann links nach Au, durch den Bregenzer Wald und über das Furkajoch 1750m, nach Rankweil, Feldkirch, die 16 runter bis Schaan, Werdenberg und dann links auf die 13 nach Sargans und rechts Richtung Walensee, nach Heiligkreuz, wo Michael wohnt. Das waren wider Erwarten nur 182km und wir sind schon um halb 4 da. Die Wiedersehensfreude ist groß, wir gehen gemütlich Essen und planen die Tour für morgen, wo Michael uns begleitet.
Die Strecke am Lech entlang und die Pässe waren toll, nur in den Städten am Schluss wurde es uns doch ganz schön heiß.
Sa. 25.6. Start bei 38393km 10:30 Uhr Heiligkreuz die 13 Richtung Chur bis Landquart, die 28 Richtung Davos, den Wolfgangpass 1631m am Wolfgangsee vorbei das Flüelatal über den Flüelapass 2383m, wo noch Eis auf dem See hinter der Hütte war, bis Zernez, die 27 nach St. Moritz, Silvaplana, einfach herrlich die Gegend :-), rechts auf die 3 Richtung Chur, den Julierpass 2284m, Savognin, Lenzerheide, Chur und dann wieder Landquart und Heiligkreuz, Ankunft 16:30 Uhr. Das war einfach spitze :-) Die Pässe sehr schön zu fahren und die Aussicht von oben traumhaft. Die ganze 240 km lange Strecke nur klasse und wir hatten viel Glück mit dem Wetter, denn die letzten Km verfolgte uns ein Gewitter, was sich aber erst so richtig aus lies, als wir zu Hause waren, tja, wenn Engel reisen ;-)
26.6. machen wir ne Pause am Walesee und entschließen uns morgen in die Dolomiten zu fahren, weil Italien ja nicht so weit weg ist und ich dann doch noch die Sellarunde fahren kann, wo ich mich Wochen drauf gefreut hatte :-)) Auf dem Rückweg dann das Stilfser Joch? Mal gucken.
27.6. Start bei 38633km 8:30 Uhr, die gleiche Strecke, weil es so schön war, über den Flüelapass bis Zernez. Weiter die 28 über den Ofenpass 2149m nach Tubre, wo wir schon in Italien sind. Endlich mal in Italien, für mich die Premiere *freu. Es geht weiter über Glorenz, die 40 durch Lasa, Castelbello nach Meran. Von da ab wollte ich eigentlich über das Gampenjoch und Mendelpass nach Bozen, aber irgendwie sind wir auf der Schnellstraße gelandet und fahren die dann auch durch bis Bozen, ins Eggetal und dann sind wir auch schon in Welschnofen, wo ich hin wollte. Das geplante Hotel hat keine Zimmer mehr frei und nach einigem hin und her Gekurve nehmen wir das Hotel Diana am Ortsausgang. Der Name gefällt mir und ich denke, dass wir da nix falsch machen können, denn meine Tochter heißt so;-) Wir bekommen ein schönes Zimmer mit Balkon und herrlichem Blick auf den Rosengarten (ein Berg) und am Abend werden wir super lecker bekocht.
Die 266 km waren nur schön und Bina und ich sind schon auf morgen gespannt.
28.6 Start bei 38899km 9:30 Uhr Welschnofen über den Karerpass 1749m bis Canazei, li über das Sellajoch 2244m, gleich wieder rauf über das Grödner Joch 2137m bis Corvara, rechts über den Passo Compolongo 1875m wieder links durch Livinallongo den Passo Falzarego 2105m Richtung Cortina d’Ampezzo bis Pocol, rechts ab über den Passo Giau 2233m nach Santa Lucia bis zur 48, die links nach Livinallongo über den Passo Pordoi 2239m wieder nach Canazei Über den Karerpass nach Welschnofen 17 Uhr.
Wow, war das ein Tag. 7 verschiedene Pässe an einem Tag und einer schöner als der andere, wobei mir die 3 letzten am allerbesten gefallen haben. Wie wunderschön die Landschaft, die Kurven und vor allem die Tornante, nicht die Tornados, liebe Bina ;-)
Und dann das Gefühl, wenn ich auf dem Pass stehe, der Rundumblick, den man auf keinem Foto wiedergeben kann, und diese überwältigende, mächtige Pracht der Berge. Sie lässt das alltägliche so klein und unwichtig erscheinen und ich fühle mich frei und mehr als zufrieden :-)) Das könnte mich glatt süchtig machen! Das waren die 193 schönsten Km meines Lebens!
Bina und ich sind stolz auf uns und können die gewonnenen Eindrücke kaum fassen. Davon zähren wir sicher lange!!
29.6. Start bei 39092km. Wir starten etwas wehmütig um 9:30 Uhr, weil wir all das wunderschöne³ hinter uns lassen müssen, aber wir haben uns das Stilfser Joch vor genommen. Die 48 Tornante werden wir ja nun auch schaffen. Also wieder durchs schöne Eggetal nach Bozen, Schnellstraße Meran, nach Castelbello, Lasa und in Spondigna links ab die 38 durch Prad a. Stilfser Joch. Dann liegt es direkt vor uns, es fängt an leicht zu regnen, aber wir vertrauen auf unser Wetterglück und fahren weiter, und siehe da, es bleibt uns hold und wir kommen trocken durch die 48 wirklich spitzen Spitzkehren aufs Stilfser Joch 2757m. Der Ausblick ist genial. Wir treffen dort ne nette Gruppe mit WW und die sagen uns, dass der Umbrail Pass geschottert ist. Und das dann bei Regen, Zweifel schießen mir durchs Hirn. Naja, da müssen wir jetzt auch durch! Also sitzen wir auf und fahren wieder los und schon bald geht es rechts ab auf den Umbrail Pass 2503m. Noch ist es trocken und die Straße auch geteert, aber schon bald wird es immer dunkler und dann ist da auch der Splitt, aber der Untergrund ist gut und wir fahren im leichten Regen weiter bis zu nem Gasthof, wo wir dann Mittag machen. Kaum sind wir drin, fängt es fürchterlich an zu schütten, donnern und blitzen. Nach einer Gulaschsuppe sieht es draußen schon wieder gut aus und wir fahren weiter. In Santa Maria fahren wir links auf die 28 wieder über den Ofenpass, Zernez, Flüelapass, bis Landquart und wieder zu Michael, der sich genüsslich unsere Eindrücke anhört und uns mit einem guten Abendessen belohnt.
Wir hatten heute wirklich 267km Wetterglück und eigentlich wollten wir morgen durch den Schwarzwald mit 1 Übernachtung in Oberkirch nach Hause, aber nach dem Wetterbericht entschließen wir uns direkt die Autobahn nach Hause zu nehmen. Man soll ja sein Glück nicht überfordern ;-)
30.6. Start bei 39359km 9:30 Uhr bei leichtem Regen nach Buchs, Will, Konstanz. Bei Trockenheit und angenehm kühlen Temperaturen auf die A81 nach Stuttgart, A8 nach Karlsruhe, A5 nach Frankfurt und die A3 bis Camberg. Von da aus in unser geliebtes Eiscafe in Runkel und einen leckeren Ökobecher von Maria. Nach 547km brauchen wir das ;-)
Bina und ich sind überglücklich die Tour gemacht und auch stolz, die manchmal nicht so einfachen Strecken gemeistert zu haben. Die langsame Steigerung der Pässe war ideal für uns. Auch die lange Strecke Autobahn war ein Klacks und wenn wir das nächste Mal irgendwo hin wollen, haben wir nicht mehr so viele Bedenken.
Die linke zum Gruß, Martina

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