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Ralf1953 02.06.2010

Traumtour Fränkische Schweiz

Wegstrecke 0 km
Länder/Regionen/
Wegpunkte
Franken
Straßenart Landstraße
Tour-Motorrad
Schwierigkeit
Schlagworte


Traumtour Fränkische Schweiz

Eines der landschaftlichen und auch fahrerischen Highlights Oberfrankens ist die Fränkische Schweiz. Hier reihen sich die Kurven wie Perlen auf einer Kette aneinander, von den Hügeln grüßen zahlreiche Burgen und Schlösser und in den anmutigen Tälern gibt es die weltweit größte Dichte an Brauereien. So hoch wie bei den Eidgenossen geht es hier zwar nicht, aber dennoch darf man ihre kurvigen Strecken als Traumstrassen bezeichnen.
Motorrollertreffen finden immer bei strahlendem Sonnenschein statt - immer? Nein, die Realität sieht manchmal anders aus. Als wir in unserem Hotel in Bayreuth ankommen regnet es. Stundenlang fällt der Landregen. Das ändert sich auch am nächsten Morgen nicht. Der Regen lässt nur wenige Hartgesottene tatsächlich zu einer kurzen Ausfahrt aufbrechen. Da ist die Besichtigung des Brauerei- und Büttnereimuseum der Brauerei Gebrüder Maisel in Bayreuth eine echte Alternative. Die alte Brauerei aus der Gründerzeit wurde als "Museum zum Anfassen" erhalten. Hier funktionieren Maschinenhaus, Sudhaus und Büttnerei so, als wären die Brauer und Büttner mal eben zur Mittagspause gegangen. Mit einem leckeren Hefeweizen gestärkt geht es dann hinab in die faszinierende Welt der Felsenkeller. Diese zwischen dem 16. und 19. Jahrhundert in den Sandstein getriebenen, verwinkelten Gänge unter der Stadt Bayreuth bieten den Charme einer schier endlosen Gruft. Unheimlich spannend und zugleich auch skurril. Die Katakomben wurden früher als erstklassige Kühlkeller für Bier genutzt und die Bevölkerung zog sich in drangvoller Enge während der Bombenangriffe auf die Stadt im April 1945 hierher zurück.
Am nächsten Tag ist es weiterhin bewölkt, aber wenigstens hat der Regen aufgehört. Man merkt kaum, dass es Mitte Mai ist, denn die Eisheiligen haben das Frankenland fest im Griff. Die Sonne hat ihren Kampf mit der Kälte verloren. 6 Grad sind angesagt, doch das soll uns heute nicht schrecken. Gleich vor den Toren Bayreuths warten die ersten kleinen Nebenstrecken mit ihren verlockenden Kurven. Dunst schwebt noch über den Wiesen und Tannen und Tropfen glitzern in den Spinnennetzen rechts und links der Strasse. Nach wenigen Kilometern erreichen wir den romantischen Töpferort Thurnau am Rande der Fränkischen Schweiz. Beeindruckend ist das Schloss Thurnau im historischen Ortskern mit seinem Brückengang zur St. Laurentius Kirche hoch über der Straße.
Das schmale Teerband führt uns zwischen Wald und Feldern hindurch in das idyllische Kleinziegenfelder Tal. Ein wunderschönes Flusstal mit felsigen Anhöhen, Burgen, romantischen Fachwerkdörfern und zahlreichen Mühlen. Die Seiten des Tales werden von hoch aufragenden Kalksteinfelsen gebildet, auf denen bunt gekleidete Sportler kraxeln. Die Fränkische Schweiz ist Kletterrevier.

In weit geschwungenen Kurven entlang des Weismains durchfahren wir das Tal; bei Arnstein führt uns das Sträßchen durch die Wacholderheide an schroffen Felsformationen entlang und biegt bei Scheßlitz, einem alten, fachwerkreichen fränkischen Landstädtchen am Westrand der Juraberge in Richtung Würgau ab. Hier liegt der Würgauer Berg, der Jahrzehntelang als Bergrennstrecke bekannt war. Die Strasse wandelt sich fast zur alpinen Trasse und zieht in breiten Kehren den Berg hinauf. Die Freude währt nur kurz, denn bald darauf werden wir zu Blümchenpflückern. Kilometer über Kilometer tuckern wir hinter einem Fahrschulfahrzeug mit vorausfahrendem Motorradfahrschüler her. Keine Chance mit der Gruppe zu überholen. Ich meine, man muss zwar nicht rechts ran fahren - aber man kann, wenn man denn will und nett wäre es auch. Der Fahrlehrer ist nervenstark und nett will er offenbar auch nicht sein. Wir sind froh, als wir endlich abbiegen können.

Linkskurve, Rechtskurve, Linkskurve - so geht es zwischen dicht bewaldeten Berghängen durchs enge Tal ins Dorf Wiesentfels. Der Ort wird überragt von der Burg Wiesentfels, die auf einem 40 Meter hohen Felsen über dem Tal steht. Eine Straße führt steil den Berghang hinauf. Hohe Mauern schirmen den Privatbesitz jedoch vor neugierigen Blicken ab. Im ruhig dahin fließenden Flüsschen Wiesent tummeln sich Kanu- und Kajakfahrer; ein Paddelparadies. Wir folgen dem Flusslauf und reichlich kurvige Kilometer weiter, in Freienfels, erhebt sich gut sichtbar über dem Ort das von den Herren von Aufseß begründete Schloss. Es ist vom Tal durch steil abfallenden Fels und von der Bergseite durch zwei Gräben geschützt. Diese Burg nimmt unter den Rittersitzen des Wiesenttales eine besondere Stellung ein, sie steht auf freiem Grund und Boden, auf einem "freien Fels".
Nach soviel Kultur ist jetzt erst einmal Brotzeit angesagt - natürlich im angesagten Bikertreff Kathi Bräu in Aufseß. Lt. Guinness-Buch hat die 1.500-Seelen-Gemeinde die höchste Brauereidichte der Welt. Das hier jetzt gerade mal eine Handvoll Zweiräder parkt, mag an der Kälte liegen. Das rustikale Anwesen und der weite Blick über die Höhen übt seinen eigenen Charme auf seine Besucher aus und sogar die Sonne blinzelt zaghaft zwischen den Wolken hindurch. Die beste Sozia der Welt erinnert mich mit Sorgenfalten auf der Stirn lieber schnell daran, dass sich Biertrinken und Rollerfahren nicht wirklich zeitgleich vertragen. Eine herzhafte Gulaschsuppe und eine (alkoholfreie) Maß Bier stärken uns für den weiteren Tag, ehe wir erneut im Grün der Landschaft untertauchen.
Auf kleinen Dorfstraßen schwingen wir durch das obere Wiesenttal und passieren das kleine mittelalterliche Städtchen Waischenfeld, das von einem wuchtigen Rundturm, dem „Steinerne Beutel“ überragt wird. Fachwerk und altes Gemäuer lassen die kleine Gemeinde wie ein Freilichtmuseum wirken. Es ist eine abgeschiedene Gegend, trotzdem begegnen uns immer wieder andere Zweiradfahrer. Ganz in der Nähe liegt auch Burg Rabeneck mit herrlicher Aussicht.
Auf einem Hochplateau über dem Ailsbachtal, an der Burgenstraße gelegen, treffen wir auf Burg Rabenstein. Tipp: die Flugshow in der Falknerei anzusehen und dann in der urigen Gutsschenke einen Cappuccino zu genießen.
Wir folgen der Wiesent in Richtung Gößweinstein, wo wir einen kurzen Seitenblick auf die Barockbasilika werfen und freuen wir uns über die knackigen Kurven, die der Fluss vorgibt.
Nur wenige Kilometer weiter rollen wir durch ein weiteres städtebauliches Kleinod, Pottenstein. Hoch über dem Dorf thront die 1.000-jährige Burg, die älteste Festung der Fränkischen Schweiz auf steilem Fels. Die historische Altstadt liegt idyllisch eingebettet zwischen den Jurafelsen.
Nicht weit von Pottenstein entfernt machen wir auf dem 587 m hohen Neubürg noch eine kurze Rast. Hier, auf einer einstigen heidnischen Kultstätte, laden 10 Kunstwerke zu einem Rundgang um das Hochplateau ein. Die Tour führt uns durch das weite, beschauliche Ahorntal mit seinen satten Wiesen und Wäldern zurück nach Bayreuth, wo wir bei einem leckeren Bierchen unsere Traumtour durch die Fränkische Schweiz gemütlich ausklingen lassen. Es war sicherlich nicht das letzte Mal, dass wir dieser fantastischen Landschaft unsere Aufwartung gemacht haben.
Weitere Bilder / GPS-Daten: www.motorroller-info.de/html/f​rankische.html​

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HoferB
Es spricht imho nichts dagegen, Berichte auf mehreren Foren/Seiten zu veröffentlichen.
Aber solche Kommentare sprechen dafür, Biker.de beim Veröffentlichen von Berichten zukünftig auszulassen.
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Ralf1953
Hallo schlunz0811
was spricht eigentlich objektiv dagegen, einen Reisebericht auch in anderen Foren zu veröffentlichen ? Der Bericht wird dadurch weder schlechter noch besser und es soll ja auch vorkommen, dass sich nicht jeder, der sich für Touren interessiert, auf biker.de umschaut.
Gruß Ralf
PS: eigentlich unnötig zu erwähnen, aber die Berichte - auch in den anderen Foren - wurden von mir geschrieben; soviel zu deiner Anmerkung "Copy+Pste"
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heike1303
Schlunzi.... haste schon mal geschaut in wievielen Foren ich meine Berichte veröffentliche?
Es ist doch mal so, das man sich einen Haufen Arbeit macht und als Lohn erhält man ein Danke von den Usern, haste fein gemacht, da dieses Danke hier bei biker.de doch recht mager ausfällt versucht man doch ein wenig mehr Lohn in anderen Foren zu ernten.
Also sei mal nicht so und zahl ein wenig dran am Lohn.
Also Ralf von mir bekommst du 10 Punkte und wenn ich den Bericht in einem anderen Forum sehe, werde ich auch nochmal schreiben, dass er mir gefällt, vor allem, weil ich nächstes Jahr eine Tour zur fränkischen Schweiz mache.
Da werde ich dann jede Kleinigkeit nachprüfen :-) ausser das Wetter, denn das wird bei uns auf jeden Fall besser.
Gruss Heike
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silv1965
hi!
sehr schöner bericht.
wir waren auch schon 2 mal in der fränkischen.
jederzeit wieder. ein schönes fleckchen erde.
grüßle
silvia
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
hoi Ingo,
seit wann gehören denn die Nordschweizer (Südbadenser) zu den "geizischä Schwoobä"? *g*
Wo doch die Pünktchen kostenfrei zu vergeben sind?
Da laß´ ich doch gleich mal 10 für den schön geschriebenen Artikel springen.
Waren ja scheinbar genügend Leser dabei, die nicht nur keine, sondern fieserweise auch noch magere Punktzahlen vergeben hatten (Vermutlich war denen das Lesen zu anstrengend und sie haben gleich wieder weggeklickt *gg*)
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HoferB
Darf er nur noch auf Biker.de veröffentlichen? Zumindest die ich gefunden habe, sind von Ralf1953...
Aber Du hast schon irgendwie recht. Ich kaufe auch nur noch Bücher, die für mich handgeschrieben sind.
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Ralf1953
Eines der landschaftlichen und auch fahrerischen Highlights Oberfrankens ist die Fränkische Schweiz. Hier reihen sich die Kurven wie Perlen auf einer Kette aneinander, von den Hügeln grüßen zahlreiche Burgen und Schlösser und in den anmutigen Tälern gibt es die weltweit größte Dichte an Brauereien. So hoch wie bei den Eidgenossen geht es hier zwar nicht, aber dennoch darf man ihre kurvigen Strecken als Traumstrassen bezeichnen.  mehr...
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schlunz0811
Na toll. Copy + Paste kann doch jeder. Diesen Bericht findet man, wenn man googelt, in zehn verschiedenen Foren! KEIN PUNKT!
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