Two on One..
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Two on One..
HimmelssturmEs geht aufwärts...
Vortag
Der Morgen bringt Croissants und Cafe au lait. Und natürlich den Col de Bonnette. Jetzt sind auch wieder mehr ausländische Moppeds unterwegs. Holländer und Deutsche hauptsächlich. Aber fahrend erlebe ich nur Holländer. Die sind zwar freundlich und würden uns auch gerne vorbei lassen wenn die Straße breiter wäre. Die brauchen wirklich die ganze Schnellstrasse wegen der Kurven. Wenn die Gerade zwischen den Kurven lang genug ist, machen sie so bereitwillig Platz, dass man ihnen nicht böse sein kann :-) Sie wirken schon sehr unsicher...
Der Bonnette ist im Prinzip nichts Besonderes, aber es geht endlos hoch. Eine Kurve nach der anderen. Den schlechten Belag der in der Karte von Map&Ride moniert wird, kann ich nicht bestätigen, bis auf ein paar hundert Meter in einer Baustelle . Und warum eine autobahnmäßige Einbahnstraße um den Gipfelkegel nichts für Fahranfänger sein soll versteh ich auch nicht. Auf jeden Fall haben wir uns nicht Bange machen lassen und haben die 2802 Höhenmeter bezwungen. :-) Näher am Himmel geht in den Alpen nicht auf Asphalt...
Da oben wächst nun wirklich fast nichts mehr.
Auch den Bonnette runter ist gut zu fahren. Keine besonders engen Kurven oder Kehren und die Straße ist ok. Die verschiedenen Warnschilder könnten Anfänger verunsichern, aber dafür gibt es eigentlich keinen Grund. Nicht mal überraschende geformte Kurven gibt es. Ganz kurz: Hoch, aber harmlos.
Der Col de Vars ist schon etwas interessanter. Zwar bei weitem nicht so hoch aber schön kurvig. Aber nicht wild, da die Berge hier größtenteils nur große Schuttkegel sind.
Die Straße ist auch hier in recht gutem Zustand. Aber je weiter wir nach Norden kommen, desto mehr Verkehr gibt es. Auch wenn es immer noch nur ein Bruchteil dessen ist was ich an Verkehr erwartet habe. Vor allem kaum Motorräder... Ich versteh das nicht ganz, immerhin ist Urlaubszeit und so weit abseits der Zivilisation sind wir auch nicht. Beklagen werde ich mich aber nicht... :-)
Nach dem Col de Var müssen wir vor Guillestre wieder einen Boxenstop einlegen. Wir müssen was trinken und die Vorräte reichen nicht alleine.
Danach könnten wir auf der RN 94 nach Briancon fahren. Hier in der Gegend sind ja sogar die RNs interessant zu fahren, schnelle Verbindungen, ohne langweilig zu sein. Machen wir aber nicht, wenn wir stattdessen über den Col d'Izoard fahren können. In Guillestre geht es ab zum Izoard. Hier treffen wir das erste Mal seit Tagen wieder auf Motorräder die nicht überholt werden wollen. Aber der Wille alleine reicht nicht. Sie sind in den Kurven einfach zu langsam um dahinter zu bleiben. Ein paar holländische Dickschiffe zuckeln den Pass hoch. Eines davon braucht in den Kehren wirklich die gesamte Breite der Straße über beide Fahrspuren. Die Gelassenheit, die ich jetzt einige Tage erlebt habe, hat abgefärbt. Irgendwann kommen wir auf einer laaangen Geraden zwischen zwei Kehren er auf die rechte Seite und wir daran vorbei. Die Beiden wirken richtig glücklich auf ihrem Abenteuer. Nu ist wieder frei und Schluss mit Gelassenheit :-)
Oben können wir dann zwar nichts zu trinken, aber an einem Stand jede Menge Zuckerzeugs kaufen. Wally schlägt richtig zu und ich hab Zahnschmerzen. Den ganzen Tag schon. Auf dem Weg nach unten fahre ich eine ganze Zeit hinter einem holländischen SEAT her. Der kann wirklich fahren. Er pfeift durch Kurven und Kehren, daß kein Mopped mit kann. Solange er nichts vor sich hat ist er nicht zu überholen. Wozu auch, der ist wirklich schnell. Ebenfalls schnell sind die Radler. Mit bis zu 80 Sachen brettern die den Izoard runter. Die Straße ist aber auch größtenteils erste Sahne. Über den Col d'Izoard erreichen wir Briancon.
Hinter Briancon fahren wir an eine Autokolonne heran, die so mit Tempo 15 auf den Col du Galibier zu kriecht. Gegenverkehr gleich null. Wir fahren einige Zeit an der Kolonne vorbei, bis an die Spitze. Die Ursache der Kolonne ist ein Gruppe von Radfahrern, welche die Tour de France nachstellen. Mit Polizeischutz und Begleitfahrzeugen und allem was so dazu gehört. Was ganz deutlich zur echten Tour fehlt, ist das Tempo...
Bei der ersten Gelegenheit fahren wir rechts auf einen Rastplatz und lassen das Geschehen passieren. Es nervt, wenn man unter Standgas fahren muss, außerdem ist es immer noch heiß und der Ventilator am Kühler schaltet gar nicht mehr ab...
Wir rasten ein wenig, beobachten die Natur,
meditieren während die Schlange an uns vorbei kriecht.
Drei andere Moppedfahrer sind auf dieselbe Idee gekommen. Als das Ende der Schlange nicht mehr zu sehen ist brechen wir wieder auf, in der Hoffnung dass die Radler nicht zum Galibier abbiegen. Kurz danach haben wir das Ende der Schlange wieder erreicht. Die Radler sind zum Glück am Galibier vorbei und als wir abgebogen sind, haben wir wieder halbwegs freie Bahn. Die Passstrasse ist bestens ausgebaut und dank des französischen Laisser-faire schnell und ohne Behinderung zu fahren.
Oben kurz vor der Kuppe gibt es einen Tunnel, der einem die letzten hundert Höhenmeter erspart. Und er wird auch genutzt... aber nicht von uns. Die weiterführende Strasse ist nicht mehr ganz so toll aber noch gut. Und von ganz oben sieht man halt mehr als von fast oben.
In Valloire machen wir wieder Pause. Wir hätten zwar gerne auch ein Häppchen gegessen, bekommen aber nur was zu trinken. Aber davon genug...
Nach Valloire wird es wieder kurvig bis St. Michelle. Einfach geil, Kurve an Kurve und wenig Verkehr. Von St. Michelle aus könnten wir den Col de la Madeleine fahren und dann über den kleinen St. Bernhard, aber dann weiter? Außerdem waren wir erst vor gut einem Monat auf der Madeleine ihrem Pass. Wir entschließen uns neben der Autobahn auf der RN 43 nach Aiguebelle/Chamoux zu fahren und uns dann wieder in die Berge zu schlagen. Das ist auch zu empfehlen, weil sich vorraus schon wieder das tägliche Gewitter zusammenbraut..
Nach einmal wenden krieg ich das auch auf die Reihe. Irgendwie hab ich ein Problem mit der Art der Beschilderung hier. Wer eine Strecke sicher finden will, muss den letzten Ort an dieser Strasse und möglichst alle bebauten Gebiete bis dorthin wissen. Mal steht der letzte Ort und mal die nächste Eintragung in einer topographischen Karte oder auch nur ein Vorort an den Abzweigungen angeschrieben.
Nach St. Pierre-d'Albigny geht es wieder bergauf, es ist kein Pass, sondern wir erklimmen eine Hochebene. Die Straße kann mit jeder Vorstellung von Pass mithalten. In nicht zu engen Kehren schraubt sie sich nach oben.
Oben ist es erst mal vorbei mit der Herrlichkeit. Es geht nochmals über und um eine Kuppe dann wird es flach.
Zwischen Viehweiden verläuft die Straße fast gerade. Frische Kuhfladen auf der Straße warnen uns vor, so dass die Kuhherde nicht mehr überraschend kommt. Angeführt von einem Trecker und beschleunigt von einem Kuhtreiber zockeln an die 30 Kühe zum Melken. Ich nehme es gelassen. Wer Käse will muss warten können. Sie haben auch nur noch zwei km bis sie in den Hof abbiegen :-). Andere Tiere bleiben neben der Straße..
Jetzt wird es schon wieder Zeit eine Unterkunft zu suchen. Und schon im nächsten Ort ist eine Auberge mit freien Zimmern. Falls ich vergessen habe es zu erwähnen: Es ist immer noch heiß. Abendessen gibt es von 7 bis halb acht. Zur Auswahl steht Essen oder nicht essen. Es gibt nur eines... Aber so lange es schmeckt und das tut es. Aber von Karte hätte ich es mir ganz ehrlich nicht bestellt :-)
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Frankreich ist auch nur zu empfehlen.
Von Avignon (Autoreisezug) aus bist Du auch schnell mitten drin. Rechts Alpen, links Cevennen...
Was mir gefällt ist, daß die Straßen stark in die Landschaft eingepasst sind und deshalb auch die \"großen\" Verbindungsstraßen kurvig sind. Es gibt kaum gerade Verbindungen... :-)
Wird Dir gefallen...
Hubert
Den Var werde ich dann nächstes Jahr mal in der anderen Richtung genießen. Dann vielleicht (hoffentlich) auch mit mehr Zeit...
Mit dem letzten Teil dieser Tour ist vorläufig erst mal Schluß mit meinen Berichten für dieses Jahr...
Gruß
Hubert
Da fällt mir aber noch was ein ... der Tunnel am Gipfel des Galibier ist ja nur wechselweise zu befahren, da einspurig und sehr schmal. Das ultimative Klangerlebniss wenn du da mit `ner entsprechend \"bestückten\" Maschine, oder gar Gruppe durchröhrst. Da bläst´s dich wirklich fast vom bike*sfg*.
Sollte man (Frau) sich echt mal gönnen, zumal sich die restliche Gipfelanfahrt nur zum sightseeing oder fotoshooting lohnt.
Gruß Jürgen
*derjetztüberdermichelinkartesitzt*
Von mir auch 10 points.
Das Foddo-nr. 10 ist ja rattenscharf. *g*
Frankreich nimmt langsam Formen an. *ggg*
;o) Uwe
Es geht aufwärts... mehr...
Und wieder 10 Points, na ja ich fahr ja auch in Gedanken jeden Meter mit*ggg*. Tipp: der "Col de Var" von Nord nach Süd (!) ist bergauf einer der Pässe mit den geilsten (Gixxer)Radien um die Fußrasten zu polieren.
Schreib weiter so,
Gruß Jürgen