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HoferB 11.08.2003

Two on One

Wegstrecke 0 km
Länder/Regionen/
Wegpunkte
Côte d'Azur
Straßenart
Tour-Motorrad
Schwierigkeit
Schlagworte
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Two on One

Oder wie man günstig an eine Sozia kommt...
Wieder einmal kommt es anders... Aber das Meer habe ich gesehen.
Ich war ja nun schon länger nicht mehr in den südlichen, französischen Alpen und deren Ausläufern. Warm hab ich es ja auch gerne... Also los.
Wally war in den Pyrenäen auf Tour und hatte nach einer Woche vor den Schauplatz zu wechseln. Also haben wir uns in der Gegend von Avignon für Sonntag verabredet. Das ist nur 1000 km von mir entfernt.... :-)
Sonntag mittags bin ich dann los. Die erste 'Panne' hatte ich beim Tanken, noch in Deutschland. Die Sohle meiner Schönwetterstiefel ist mir vom Stiefel gefallen. Kein Wetter für Heißkleber... Da ich nicht viel oder gerne zu Fuß gehe war das nicht so schlimm. Auf den zum Teil sehenswerten Autobahnparkplätzen war das auch nicht nötig.

Nach 1050 ereignislosen Kilometern war ich dann in Cavaillon, wo Wally schon ein Hotel gefunden hatte, und das Essen stand auch schon auf dem Tisch, weil Wally im Gegensatz zu mir keine durch den Fleischwolf gedrehte tote rohe Tiere mag. Nach neun Stunden Fahren und einem leicht gefüllten Magen war ich dann übergangslos bettfähig.
Am (meinem) ersten Tag wollten wir über Aix-en-Provence weiter zum Meer. Zwischendurch haben wir noch an einer Tankstelle Klebstoff für meine Stiefelsohle gekauft und Wally brauchte Spray für die Kette. Ein Stück zurück und dann abbiegen, da sollte ein Motorradhändler sein. Wally fuhr voraus, ist ja ihre Kette. Beim Wenden, auf einer breiten Straße, auf so ner schraffierten Fläche knallt ihr ein Franzose ganz durchgeknallt hinten rein. Der musste schon auf die Verkehrsinsel um sie überhaupt noch richtig zu erwischen.

Sah beeindruckend aus, ich war ja dahinter. Wallys Beine überm Autodach sichtbar. Das Mopped durchs Auto auf der Haube sichtbar. Und dann beide weggetaucht. Wally blieb unten das Mopped ist noch mal gehüpft und hinter Wally her. Aber die Fazer war wieder mal zu langsam... Wally ist gleich wieder aufgestanden aber der Tag war gelaufen. Bis nach sechs waren wir damit beschäftigt: ADAC-Telefonate, abschleppen, Werkstattsuche, Rücktransport anleiern und umpacken. Jetzt hatten wir zu zweit weniger Zeug dabei, als vorher jeder für sich :-)

Dann ging's Two-on-one weiter Richtung Meer. Kleinigkeiten halten uns nicht lange auf. 200 Kilometer haben wir an dem Tag geschafft... und das Meer haben wir auch erreicht. Und erst mal in einem kleinen Hafen in Salins de Hyeres, den ich vor 20 Jahren noch als reinen Fischerhafen kennengelernt habe, gegessen. Inzwischen ist er hauptsächlich mit Yachten und Sportbooten gefüllt. Das kleine Hotel mit den drei Zimmern gibt es seit dem Tod der Besitzerin auch schon lange nicht mehr.
Überraschenderweise finden wir noch ein Hotelzimmer im nächsten Ort.

Am zweiten Tag fahren wir an der Küste entlang auf die Cote Azur zu. Die französische Küste ist dem Beamtentum sei Dank nicht so zugebaut wie die Spanische oder Italienische.

Zunächst ist es sehr gewöhnungsbedürftig mit jemandem hinten drauf zu fahren. Geht aber bald ganz gut. Für Wally ist es gewöhnungsbedürftig in Rechtskurven über dem Abgrund zu schweben und auch noch Zeit zu haben das zu genießen.

Die Halbinsel von St. Tropez queren wir. Da gab es früher einen schönen, sehr kurvigen Pass nicht besonders hoch mit 129 Metern :-) Aber von welchem anderen Pass sieht man in beiden Richtungen das Meer.

Nur die Kurven sind inzwischen begradigt.
St. Tropez wollte ich eigentlich mal durch den Hafen fahren, aber nach etwa 30 Minuten Stop and Go breche ich den Versuch ab und such das Weite. Alle wollen rein und Parkplätze sind alle voll. Weg von Tropez geht leichter. Ein Stück außerhalb bleiben wir stehen und werfen noch einen blick zurück.

Es liegt schon schön da...

... aber ganz in der Nähe ist auch schön und leer,

und man könnte baden, wenn man das wollte. Ich wollte nicht.

Runter gehen zum Wasser wollte ich auch nicht, da ich der Stiefelsohle, geklebt und mit Textilband gesichert, nicht traue.
Stattdessen sehen wir Holländern bei ihrem seltsamen Treiben zu. Da der Verkehr sowieso nicht so richtig fließt, verlassen drei Familien ihre Fahrzeuge wo sie gerade stehen, schalten die Warnblinkanlage ein und gehen spazieren. Alle anderen hupen Beifall...
Aber nun geht es in die Berge, wir haben genug Zeit vertrödelt. Wir sind ja hier um zu fahren. Na ja inzwischen ja nur noch ich. Am Col de Pillon frag ich mich warum ich den Namen kenne. Ich weiß es bis heute nicht. Aber eine Fahrt nach Nürnberg wäre steiler, kurviger und anspruchsvoller. Mal Google fragen.... jetzt weiß ich mehr: Es gibt zwei davon, der andere ist in der Schweiz. Und wenn ich aufmerksam lesen würde was ich schreibe, dann wüßte ich, daß ich vor gut einem Monat dort war :-). Als nächsten Planungspunkt hab ich mir die Gorge du Verdon ausgesucht. Obwohl es eigentlich nicht weit ist, ist mir schon länger klar, dass das heute nichts mehr wird. Erst mal haben wir zuviel Zeit am Meer im Stau verbracht, zweitens zwingt einen die Hitze nach spätestens einer halben Stunde zum Anhalten und Trinken. Ich hab den Eindruck, so schnell wie ich das Wasser in den Mund schütte, läuft es unter den Armen wieder raus. Dafür krieg ich mehr von dem mit was neben der Straße so wächst.

Die folgenden Cols sind schon wieder etwas besser und auch höher. Die Hoffnung, dass es oben dann auch kühler wird erfüllt sich aber nicht. Die Sonne steht so steil am Himmel, dass es kaum Schatten gibt.

Dort wo Schatten ist geht es steil bergab oder auf. Richtig große Bäume wo man sich auch unterstellen kann gibt es nicht oft.

Die meisten Parkbuchten liegen in der prallen Sonne. Als wir wegen Wassermangel aufgeben sind wir noch 50 km von der angepeilten Schlucht entfernt. An der Abzweigung Gorge du Verdon finden wir eine kleine Auberge, mit freien Zimmern und unerschöpflichen Wasservorräten. Die Übernachtung ist billig und das Essen sehr gut. Und ganz wichtig, das Wasser ist kühl... Von der Lage ist die Auberge optimal als Stützpunkt um von hier aus drei bis vier Tage Touren in alle Himmelsrichtungen zu machen. Jede Menge Gorges, Cols und Bergstrassen im Umkreis. Zudem spricht der Wirt auch noch recht gut Deutsch!

Eines ist jetzt schon klar: Es macht grenzenlos Spaß hier zu fahren. Die Straßen sind abwechselnd schnell oder kurvig, die Straßenbeläge beißen sich in die Reifen, die Mitverkehrsteilnehmer sind rücksichtsvoll, Autos machen Platz wenn ein Mopped von hinten kommt, überholen und überholt werden geht hier ganz gelassen vor sich. Wenn es nur nicht so heiß wäre...

Kommentare


ABSENDEN

Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Da guck mal an.... *g*
Jetzt wird es interessant! *lol*
Noch ein bißchen... ~putput~
;o) Jojo
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watak
wie??? DU auch????
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HoferB
Ich hatte Sex ohne Kondom
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watak
die gibts erst morgen, wenn ich mich nicht mehr so direkt wehren kann :-)))
Wally
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Laß Dir nicht die Würmer aus der Nase ziehen. *g*
Wo sind die kleinen schmutzigen Details? *fg*
;o) Jojo
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HoferB
Wäre sicher auch mit zwei Motorädern, ohne Sozia nett gewesen. Aber es ging ganz gut. Besser als ich dachte :-)
Der August war für mich der Monat der neuen Erfahrungen... :-)
Hubert
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HoferB
Wieder einmal kommt es anders... Aber das Meer habe ich gesehen.  mehr...
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Tach Hubert,
wieder mal 10. *g*
Geb's zu, war doch nett mit Sozia, mhmm!? *gg*
;o) Jojo
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