Westalpentour
Wegstrecke | 0 km |
Länder/Regionen/ Wegpunkte |
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Straßenart | |
Tour-Motorrad | |
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Westalpentour
Die Tour führt von München über den Großglockner, durch die Dolomieten, nach Slowenien, nach Südtirol und Tirol wieder nach München.Mit Bilder auf meiner HP
http://www.dikki.de unter "Unterwegs" zu finden !!
allerdings 4 MB groß
Für mich ist es das erste Mal, dass ich mit dem Reisezug unterwegs bin. Obwohl ich sehr rechtzeitig in Düsseldorf am Reisezugterminal ankomme, steht schon eine längere Motorradschlange dort hinter dem Schalterhäuschen. Beim vorlegen der Karten wird mir das Prozedere kurz erklärt und mir die Gurtschlaufen zum Verzurren in die Finger gedrückt. Das Auffahren auf den Reisezug entpuppt sich dann als gar nicht so einfach, da ich noch meinen Tankrucksack auf der GS habe, diese sowieso schon recht hoch ist und ich jetzt nicht darüber hinwegsehen kann, denn 1,60m Höhe hat man nur Platz bis man sich den Kopf am Oberdeck stößt. Den Kopf an die Seite zu nehmen ist auch kaum möglich, da der Lenker so breit ist, dass ich dann die Griffe nur sehr schlecht erreiche. Irgendwie geht es dann aber doch und ich stelle die Maschine wie von den DB-Mannen gewünscht ab. Mit Tankrucksack in der einen, Helm in der anderen Hand und meinen Badeschlappen unter der Jacke (wollte im Zug nicht in Stiefeln sitzen) für gehe ich zum Bahnsteig. Es ist noch eine Stunde Zeit bis der Zug kommt.
Auf der Fahrt höre ich dann Geschichten über diverse Krankheiten und was die beiden Rentner – (eine Dame und ein Herr- nicht zusammengehörend), die mit mir das Abteil teilen alles können. Wahrscheinlich ein Prof. Dr. Dr. Ing. Hastenichtgesehn und die ehemalige Prinzessin von Kleinkleckersdorf.
Ich bin froh als endlich der Zugbegleiter kommt und vorschlägt die Liegen auszuklappen, was dann auch geschieht.
2.Tag Rund 400 km
Rund 30 Minuten vor München kommt der Zugbegleiter wieder, sagt das wir bald da sind und weitere 5 Minuten später reicht er uns 3 Becher Kaffee und 2 Frühstückstüten. Inhalt: 8 Brötchen, Kaffeemilch, Leberwurst, Streichkäse, Marmelade und Margarine.
Zum Abladen habe ich nun gelernt meinen Tankrucksack, Helm und Schlappen an der Rampe zu lassen und Ambrosius lastfrei vom Zug herunter zu fahren. Geht dann eigentlich recht prima. Nicht unbedingt richtig ausgeruht, aber dennoch recht fit geht es am nächsten Tag um 07:15Uhr weiter.
Vom Bahnhof München-Ost führt mich die Strecke über die A8 bis zur Ausfahrt Holzkirchen. Dann nach Bad Tölz, über die Kesselbergstrasse vor bei an Kochel- und Walchensee. Die Temperatur beträgt dort am Morgen nur 7°, gut das ich auch Griffheizung und Winterhandschuhe dabei habe. Der Himmel ist klar und die Aussicht dem entsprechend gut.
Bei Wallgau biege ich in die kleine Mautstrasse (3 Euro) nach Vorderriss ab,
fahre am Sylvensteinsee vorbei und über Jenbach erreiche ich das Zillertal. Hier suche und finde ich die Einfahrt zur zum Zillertaler-Höhenstrasse, aber es gibt bei Ried wohl 2. Zwischendurch wird mein Aufstieg jedoch nämlich gebremst und ich muss wenden. Ein LKW steht vor mir und Waldarbeiter sind beim Baumfällen. Die Strasse ist an der Stelle ca. 2,80m breit und 2,50m nimmt der LKW für sich in Anspruch. Ich drehe mühsam und fahre wieder talwärts. Noch mitten im Berg sehe ich einen weiteren LKW rechts auf einem Seitenweg, aber ich bin schon an ihm vorbei als ich halten kann. Ich spreche den Fahrer an, ob es noch eine andere Zufahrt gibt. Er bietet mir an vor zu fahren und mir dann an der richtigen Abzweigung den Weg zu weisen. Ich fahre vor bis eine Art Haltebucht kommt, auf die ich ausweiche, er an mir vorbeifährt und ich ihm dann wiederum folge. Nach rund 2 km gibt er mir das Zeichen und ich ereiche über einen kleinen Nebenweg die Höhenstrasse. Auf halber Höhe des Bergs steht dann auch ein Mauthäuschen und ich werde um 4 Euro erleichtert. Die Strasse entpuppt sich als vollwertiger alpiner Pass. Die Fahrbahnbreite schwankt zwischen ca. 2,5m und 3,5m -mit einigen Ausweichstellen. Die Aussicht ist schön und hier liegt auch noch Schnee neben der Strasse. Hier ist es ordentlich kühl. Mein Fotoapparat hat mittlerweile den Dienst quittiert und ich steige auf meine Spiegelreflexkamera um, die ich mir aber leider nicht um den Hals hängen kann und die Anzahl der Fotos wird kleiner *schei…*.
Die Abfahrt bringt mich nach "Hippach" und von dort fahre ich weiter um über die neue "Gerlosstrasse" (Mautgebühr 4 Euro) nach "Mittersill" zu gelangen.
Hier wird der Durst von meiner Kuh "Ambrosius" gestillt. Sofort fahre ich weiter in Richtung Zell am See und folge später der Beschilderung "Großglocknerhochalpenstrasse". Bei "Fusch" darf ich dann endlich wieder Maut zahlen, diesmal wird nicht gegeizt und 17 Euro wechseln den Besitzer. An der Mautstelle frage ich dann auch direkt nach einem Zimmer. Der freundliche Mann ruft in der "Edelweisspitze" an und sagt mir nach rund 15 km links abbiegen "das siehste dann schon" und ich folge seiner Weisung.
Der Preis für das Einzelzimmer mit Frühstück beträgt 29 Euro. Mein Zimmer ist im ersten Stock, hat ein Waschbecken, die Toilette ist auf dem Flur und die Dusche im Keller. –Aber was soll's, ich bin ja schließlich nicht zur Kur. Nach dem ich mein Gepäck abgehalftert habe, mache ich mich nochmals auf den Weg, fahre wieder zurück bis kurz vor die Mautstelle, drehe abermals und fahre dann bis zum Hochtortunnel.
Dort drehe wieder, fahre zurück zur "Edelweisspitze", stelle Ambrosius in die Garage, dusche und schau nach meinen Fotoapparat. Er funktioniert auf einmal wieder –wundersame Selbstheilung- oder vielleicht ist er auch einfach nur aufgetaut. Ich trinke 3 Weizen und falle ins Bett. Abendessen fällt aus, viel zu müde bin ich und außerdem habe ich schon genug für Mautgebühr ausgegeben!!
3.Tag Rund 320 km
Ich werde früh wach, gegen 05:20Uhr, mir fällt ein dass hier der Sonnenaufgang so toll sein soll und laufe sofort zum Fenster. In leicht orangenfarbenem Licht erscheinen die Berge vor mir, nicht so toll wie es sein könnte, aber es ist ja auch bereits fast halb sechs.
Das Frühstück am Morgen ist wirklich sehr gut.
Ich packe meine Sachen, belade Ambrosius und um 08:35Uhr geht's weiter.
Unterwegs, vom Strassenrand, gehen gerade Leute zur Skitour los
Wieder durch den Hochtortunnel, nicht zur Abfahrt nach "Winklern", sondern erst noch rauf zur "Franz-Josephs-Höhe". Ich möchte runter zum Gletscher, aber die Gondel fährt erst ab 10:00Uhr. Die halbe Stunde nutze ich für einen schweißtreibenden Spaziergang oberhalb des Besucherzentrums und bekomme dann auch eins von den Murmeltieren Linse.
Von weitem sehe ich sie öfter auf der Strasse, aber sobald man näher kommt verschwinden sie in irgendwelchen Höhlen und Spalten. Ein Thermometer am Eingang zur Gletscherbahn zeigt 0°Celsius. Um 10:10Uhr fahre ich dann zum Gletscher runter bzw. bis dort wo er einmal gewesen ist. Sollte daran die globale Erwärmung Schuld sein? Unvorstellbar wie groß der Rückgang ist. Wenn man mit der Gondel runter fährt kommt man in etwa dort an, wo der Gletscher 1960 mal gewesen ist – natürlich nur, nachdem man für die Ab- und Auffahrt zusammen 8 Euro abgedrückt hat. Unten angekommen kann man einem Abstieg folgen und an diesem stehen dann Schilder wann der Gletscher wo war. Ich gehe in den Motorradsachen nicht viel weiter als bis 1975, aber ich bin schon ein ganzes Stück hinabgeklettert und ich hätte ein noch größeres Stück vor mir. Wer das noch nicht gesehen hat, der kann es sich nicht vorstellen!! Ich lasse mich vom Gondeliero mit meiner Kamera knipsen und wieder hinauffahren und
hole meine Sachen aus dem –man glaube es kaum- KOSTENLOSEN Gepäckfach. Nun sattel ich Ambrosius und fahre über "Heiligenblut" und "Winklern" in Richtung "Iselsbergpass" wo schon eine Radarkontrolle auf mich wartet. Ich bin bereits langsam unterwegs und werde trotzdem zusätzlich vorher von einem Biker gewarnt, so dass sie umsonst auf mich anlegen. In "Lienz" kaufe ich bei Feinkost Hofer eine Flasche Mineralwasser, eine Dose Thunfischsalat und ein paar Semmeln, Rundstücke, Brötchen oder was auch immer. Die Sachen packe ich ein und fahre damit durch das Vilstal. Bei Huben biege ich ab, fahre ins "Defereggental" und mache dort meine Brotzeit an einem kleinen Parkplatz den ich für mich allein habe -an einem Wasserfall.
Schlecht getimt fällt mir kurz darauf ein, denn so bin ich 7 Minuten zu spät am "Staller-Sattel". Ich wusste vorher dass man dort nur von der ganzen Stunde 15 Minuten in Fahrtrichtung Italien fahren darf. Einige Leute dränglen sich schon um 13:50Uhr vor der Ampel um wirklich auch freie Fahrt zu haben. So auch ein Biker der dann als 3. oder 4. fährt und die 50 Fahrzeuge hinter ihm so mit seiner unsicheren Fahrt zu behindern und zu nerven!!
Der "Staller-Sattel" ist ein kleiner, schmaler Pass mit Ampel, der Italien mit Österreich verbindet. Auf der österreichischen Seite ist nun das "Antholzertal" welches ich durchfahre. Weiter geht's durch "Olang" und über den "Furkelpass" nach "St. Vigil", "Zwischenwasser", "Collatsch" nach "Untermoi". Kurz hinter "Untermoi", auf dem Weg zum "Würzjoch" ist meine Unterkunft – "Pension Elisabeth". Die Pension liegt immerhin auf der bemerkenswerten Höhe von rund 1650m üNN.
Ich melde mich an, erkläre der guten Frau dass ich bis Montagmorgen bleiben möchte, bringe mein Gepäck aufs Zimmer und fahre dann über das ca. 5 km entfernte "Würzjoch" weiter bis zum "Plose-Haus". Schnell 2 Fotos geschossen und dann wieder zurück zur Pension. Ich klettere in die Badewanne und höre dabei dem 1. WM-Spiel mit deutscher Beteiligung teilweise zu. Beim Spielstand von 3:1 gehe ich dann runter zum Abendessen.
4.Tag Rund 350 km
Nach dem Frühstück geht es gegen 08:50Uhr wieder auf Tour. Über "St. Martin" fahre ich durchs "Abtei-Tal", den "Paso di Valparola", den "Paso di Falzarego"
in Richtung "Cortina d'Ampezzo". Bei "Pecol" schlage ich dann den Weg zum "Giaupass" ein. Die Anfahrt zum Pass ist trocken, aber trotzdem ist der Asphalt glatt. Mehrmals rutsche ich mit dem Moped weg. Oben angekommen unterhalte ich mich mit anderen Motorradfahren und mehrere erzählen von Rutschern. Ich möchte direkt weiter Richtung "Fedaiapass", aber die Strasse ist gesperrt. So geht mein Weg nun erst über "Andraz", dann nach "Digonera", nach "Sottoguda" und nun hinauf zum "Paso Fedaia". In Passnähe stürmt es hier und zu sehen ist außer vielen Galerias (nein meine Damen - keine Kaufhofshoppingmeile) und Skiliften auch nicht viel. Von "Canazei" aus starte ich meine Sella Runde gegen den Uhrzeigersinn, dh. "Paso di Pordoi", "Paso di Campolongo", "Grödner Joch", "Sellajoch" und wieder bis "Canazei".
Die Passtrassen sind weit weniger befahren als ich es mir vorgestellt habe, obwohl es Wochenende ist. Von hier durchs "Fassatal", bis "Pozza" wo ich tanke. Mal wieder eine Automatentankstelle. Mir graust es schon, aber eine auch in deutsch verfasste Bedienungsanleitung durchschaue ich ausnahmsweise. Man hat die die Wahl für 5 oder 20 Euro zu tanken, ich habe Platz im Tank und auch eine 20er Note die der Automat nimmt. Nach Nun geht’s über den "Karerpass", den "Niger-Sattel", wo ich 4 Leute aus einer Nachbarstatt –Mettmann- treffe nach Kastelruth und Klausen.
Von dort durchs "Villnösser Tal" welches sehr eng und unübersichtlich ist. Zuerst glaube ich auf einem Feldweg zu sein, später fahre ich dann durch Waldgebiet und hinterher am Hang vorbei, der mit einem Drahtnetz abgedeckt ist, um den Steinschlag zu minimieren. Über das Würzjoch erreiche ich wieder die Pension bei "Untermoi" und bin auf den ganzen Weg von Klausen bis zur Unterkunft (25 km) ca. 10 Fahrzeugen begegnet. Am Abend genieße ich das reichhaltige und leckere Essen bei einem gepflegten Bier.
5. Tag Rund 15 km
Bevor abends die Leute kommen, mit denen ich am morgigen Montag nach Slowenien fahre, entschließe ich mich heute Ambrosius einen Ruhetag und mir einen Wandertag zu gönnen. Ich frage die Wirtin wo ich denn Laufen könne und sie geht mit mir vor die Türe, um mir mit dem Finger zu zeigen wo ich ein Wanderweg verläuft. Zuerst laufe ich ein paar Meter ins Tal um von dort den Einstieg in den Wanderweg Nr.5 zu bekommen. Ich folge diesem in Richtung Guema durch den Wald, überquere einen Bach.
Nun geht’s relativ Steil bergauf und ich komme ziemlich ins Schwitzen. Nach geschätzten 350 Höhenmetern wird es dann ebener und ich erreiche den Weg Nr. 8 nachdem ich quer über eine große Wiese gewandert bin.
Hier oben auf dem flacheren Weg, nahe dem riesigen Felsen auf den ich zugesteuert bin treffe ich auch auf andere Wanderer. Nach etwa 2 Stunden Laufen erreiche ich die "Munt de Fornella Hütte" auf 2080m üNN.
Nach einer Cola führt mein Weg mich zum "Würzjoch", wo diesmal richtig Betrieb ist. Die jetzt schneefreie Rodelbahn nutze ich nun zum Abstieg und Heimweg.
Ungefähr am Ende der Rodelbahn versuche ich nun den Weg über eine steile Wiese abzukürzen, aber sie ist wohl zu steil und ich falle und rutsche mehrmals. Der Himmel ist wolkenlos und ich habe mir einen Sonnenbrand eingefangen. Ich packe schon mal das Meiste meiner Sachen aufs Moped und warte auf die mir noch unbekannten Mitfahrer die dann gegen 19:00Uhr eintreffen.
Nach dem Abladen der Sachen Essen wir gemeinsam und ich versuche mir die Namen der Leute zu merken.
Bevor es ins Bett geht möchte die Wirtin noch einen Schlummer-Grappa spendieren, aber die Meisten sind schon an ihr vorbei und bekommen nichts mehr davon mit. Aber mir hat's geschmeckt
6. Tag Rund 360 km
Wir frühstücken und um kurz nach 9Uhr beginnt die Fahrt nach Slowenien. In "St. Martin" werden die Bäuche unserer Zweiräder gefüllt und durchs Abteital fahren wir zum "Paso di Falzarego" auf dessen Anfahrt Peter beim Fotostopp sein Moped umfallen lässt. Ich komme als Erster dazu und vergesse die Beweislage zu dokumentieren, stattdessen helfe ich sofort das Radel aufzuheben. Nichts Kaputt, noch nicht mal verkratzt und es geht direkt weiter über "Cortina d'Ampezzo" und "St. Stefano", wo wir eine Werkstatt aufsuchen, weil Uli Probleme mit seiner Hinterradbremse hat. Sie wechseln die Bremsflüssigkeit, aber die neuen Beläge - die alten haben nur noch paierdicke- fehlen. Weiter über "Ovaro"und "Tolmezzo" nach "Chisuaforte". Schilder mahnen an einer Baustelle 80, 60, 40, wir verringern die Geschindigkeit von 100 auf 80, 80, 80 und fahren hinter der Baustellenkurve direkt auf einen Polizisten zu, der nur noch den Kopf schüttelt und uns gestikulierend zu verstehen gibt das man hier eigentlich langsamer unterwegs sein sollte. Über den "Sella-Nevea" gelangen wir zur Grenze, wo wir kurz diskutieren und ich anmelde, dass ich unbedingt die Mangartstrasse rauf fahren möchte.
An der Abzweigung fahren alle weiter, aber ich bleibe stehen und schließlich kommen die anderen zurück. Wir fahren an einem Durchfahrtverbotenschild vorbei, eine kleine asphaltierte Strasse entlang die kurz darauf ihren Asphalt verliert und recht übel ausschaut.
Nach ein paar Metern wird es aber wieder Asphalt, allerdings recht schmal. Wir fahren auf der engen, sich den Berg rauf windenden Strasse auch durch unbeleuchtete Tunnel.
Die Tunnel sind etwas breiter als die normale Strasse, aber mal sollte tunlichst nicht im Fahren ausweichen, falls jemand entgegenkommt. Nach dem sich meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, stelle ich fest, dass links und rechts am Fahrbahnrand Steine liegen bestimmt auf einer Breite von 50-80 cm, ca. faustgroß. Ich habe aber auch 2 mit ungefährer Kopfgröße gesehen!!!! Immer weiter folgen wir dem Weg, vorbei an steilen Abhängen und Schneefeldern bis uns auf 1823m üNN. Ein Schnellbällchen vor einem Tunnel stoppt. Die Aussicht ist grandios
Seit mindestens 20 km denkt bereits jeder ans Tanken, aber es will keine Zapfsäule auftauchen und die nächste Stadt –Kranjska Gora- ist noch 25 km entfernt. Die Kehren auf der Abfahrt nach Kranjska Gora sind mit Kopfsteinplaster ausgelegt und etwas wellig. Außer Kehre Nr. 10, diese würde man beim MotoCross als ausgewachsenes Waschbrett bezeichnen.
Endlich in Kranjska Gora angekommen stürzen sich alle auf die erste Tankstelle und die Fuhren sind nach dem Tanken, trotz zusätzlichem Sprit, 50 kg leichter als vorher, so groß sind die Steine die uns vom Herzen fallen!!
Wir folgen der Hauptstrasse nach Bled, dann weiter nach Bohinj und erreichen unser Quartier bei Ribcev-Laz: Pension Kristall.
Wir nehmen unsere Schlüssel in Empfang, suchen unsere Zimmer auf um das Gepäck abzuladen und treffen uns dann beim Abendessen auf der kleinen Terrasse wieder.
7. Tag Rund 300 km
Heute steht eine Tour zu den Grotten von Postonia an. Wir fahren gegen 09:20Uhr los und folgen der breit und gelb in der Karte eingezeichneten Strasse nach Rudno. Nach 9km geht sie ohne Vorankündigung in eine Schotterpiste über, auf der wir 19 km bleiben, es kommt auch vorher kein Abzweig mehr.
Irgendwie findet Peter -der Tourguide- den Weg, aber nachvollziehen kann ich ihn nicht. Wir kommen jedenfalls an. Die nächste Führung ist um 13:00Uhr. Jetzt ist es 12:05Uhr. Wir besorgen uns Karten für mickrige 16,50 Euro!!! und warten.
Ums Gepäck und Helme brauchen wir uns nicht zu sorgen und auch nicht mitschleppen, weil Kerstin nicht mitgeht und es sich solange draußen auf einer Bank gemütlich macht. Hier blüht der Tourismus und man kann allen Kitsch kaufen. Bei der Höhlenbesichtigung wird man mittels einer kleinen Bahn 1,5 km in den Berg gefahren, läuft dann rund 1,5 km durch die Höhle, wobei die Besucher in deutsch- englisch- italienisch- und slowenisch sprechende Gruppen aufgeteilt und geführt werden. In der Höhle, die Temperatur beträgt darin übrigens ständig 7-10°, gibt es einzigartige, durch die Dunkelheit blinde und farblose Molche, welche bis zu 6 Monate ohne Nahrung auskommen. Nach der Führung bringt einen dann die Bahn wieder zum 2 km entfernten Ausgang. Selbstverständlich herrscht in der Tropfsteinhöhle ein Fotoverbot.
Bei der Rückfahrt kehren wir noch ein Lokal an, dass nicht ganz so Zentral an der Strasse liegt und direkt kostet alles nur noch ein Drittel. 8 Kaffee, 2 Cappuccino, 1 Cola und eine Karaffe Wasser kosten 7,75 Euro.
Später fällt die Gruppe unterwegs auseinander und wir verlieren uns ca. 30 km vor der Pension. Ich fahre so weiter, dass Kerstin mir folgen kann. Sie ist irgendwie von der Rolle und völlig orientierungslos. Mit Raten, Hoffen und Halbwissen finde ich dann sogar ohne mich zu verfahren zurück. Glück gehabt. Wir Essen zu Abend, gehen anschließend noch mal bis an den ca. 1 km entfernten See und trinken danach noch gemütlich was.
8. Tag ????? km
Für heute sieht der Plan planloses hin und her und kreuz und quer durch die nähere Pampa und die Täler fahren vor. Deshalb brechen wir heute mal eine halbe Stunde später als sonst auf. Stefan und Edita setzen sich ab heute ab, sie wollen noch nach Kroatien. Der erste Weg bringt uns ans Talende und wir beschließen den Wasserfall, den man gegen Gebühr besichtigen kann, am Abend, wenn es nicht mehr so warm ist zu besichtigen, denn es steht davor ein 20 Minuten dauerndes Treppensteigen an. Wir fahren nun auf die andere Seite des Sees und weiter über eine Landstrasse. Nach einigen Kilometern wechselt der Belag wieder ankündigungslos von Asphalt auf Schotter. Auf der Schotterpiste sind auch noch andere Viecher als Kummikühe unterwegs. Eine Kuh davon geht im Galopp auf Hardy los, aber er kann noch flüchten. Wir erreichen "Jesenice" und beschließen ins "Vratantal" zu fahren. Über die große (für slowenische Verhältnisse) Hauptsrasse geht’s bis "Mojstrana" und von dort ins "Vratantal". Dieses entpuppt sich auch wieder als Schotterstrasse. Nicht jeder hat Lust auf Schotter und die Gruppe teilt sich, nach dem wir als Treffpunkt den ein Kaffee am Bleder See (welches ?? egal!!) ausgemacht haben. Hardy und ich fahren noch bis zum erlaubten Ende des Tals und ein Stück darüber hinaus und knipsen ein wenig, während die anderen zurück fahren. Als wir uns dann auf den Weg machen, nehmen wir beide den kurzen Weg, welcher natürlich alles zu bieten hat. Erst ist die Strasse mittelbreit geschottert, dann richtig guter Asphalt und die Fahrbahnbreite für jede Spur 3,5m, um später dann wieder in Schotter überzugehen und an Engstellen auf 2,5 m Gesamtbreite zu schrumpfen. Ortschaften oder so was gab es zwischendurch nicht, evtl. mal 3 nah zusammenstehende Häuser. Wir entschließen uns in "Bled" einfach mal willkürlich eine Strasse einzuschlagen und wie der Zufall so will, stoßen wir auf den anderen Teil unserer Truppe.
Gemeinsam fahren wir zur Pension, halten allerdings an einer Tanke mit Hochdruckreiniger, um unsere Mopeds zu entstauben.
Wir sind nicht weit vor unserem Quartier, als mir ein Riesenschreck in die Glieder fährt. Vor uns sehen wir den Notarztwagen und wie gerade versucht wird jemanden wiederzubeleben. Ein rotes Motorrad liegt daneben im Feld und mein erster Gedanke ist: Peter. Dann sag ich mir, dass kann nicht, er ist 3 Minuten vor uns losgefahren und so schnell ist hier kein Notarzt in der Prärie. Mit bescheidenem Gefühl fahre ich die letzten paar Kilometer zum Quartier. Dort angekommen falle ich als ich das Motorrad abstellen möchte um und liege eingeklemmt darunter. Ein kurzer Ruf und Kerstin und Hardy helfen mir und dem Bike auf. Nach dem Essen brechen wir zum Wasserfall auf. Am Parkplatz und Kassenhäuschen sind keine Wegelagerer mehr und wir steigen den Weg und Treppen hinauf. Kerstin ist die erste die über die Brüstung das Tor für die letzten Meter umklettert (die man auch nicht mit bezahlen betreten darf).
Letztendlich ist jeder von uns unten am Wasser. Auf der Rückfahrt wird schon vor uns gewarnt. Auf dem Weg steht ein Schild das anderen Verkehrsteilnehmern das weiterfahren untersagt, es ist zu gefährlich, denn wir hier mit unseren Kühen unterwegs!
9. Tag
Heute steht eine Tour ins benachbarte Ausland an, wir fahren über den "Loiblpass" nach Österreich. Auf der slowenischen Seite ist der Strassenzustand in Ordnung, auf der österreichischen Seite dagegen ziemlich mies. In "Ferlach" gönnen wir uns jeder ein Eis und Hardy bekommt endlich seins mit Schirmchen, von dem er seit Urlaubsbeginn geträumt hat.
Wir fahren weiter durch ein kleines Tal über Zell nach in Richtung Gallizien, können aber weder Asterix noch Obelix entdecken. Zurück nach Slowenien geht’s über Vellach und den Seebergsattel bis nach Preddor. Von hier versuchen wir Kranj zum Umfahren und verfahren uns mehrmals. Über die kostenfreie Autobahn erreichen wir schließlich Bled und fahren von hier die bereits gewohnte Strecke zurück zu unserer Pension. Da wir bereits früh zurück sind nutzen Kerstin, Hardy und ich den See nahe unserer Haustür, auch einmal zum ganz kurzen Planschen. Das Wasser ist recht kühl und ich könnte mit den Fingern nicht zeigen wie frisch es ist.
10. Tag
Der erste Teil des Rückwegs steht an. Da die Strecke recht weit ist und wir Meter machen müssen, nutzen wir die Autobahnen und Schnellstrassen über "Kranjska Gora", "Tarvisio", "Pontebba" bis "Tolmezzo". Zwischendurch, direkt nach dem Grenzübergang werden wir bei einer kurzen Pause auf einen Laden aufmerksam gemacht. Dort gibt z.B. besonderen Wein zu kaufen.
Vom "Paso di Mauria" geht’s weiter und bei "Pieve de Cadore" verlieren wir uns, als es zu regnen beginnt und nicht wasserfeste Sachen in Sicherheit gebracht werden müssen.
Der regen ist erfreulicherweise nur von ganz kurzer Dauer. Wolfgang und Hardy bleiben verschollen, sie finden nämlich den geplanten Weg. Uli und Peter treffen Kerstin und ich später am "Paso di Falzarego" wieder. Zu viert fahren wir über das "Pordoijoch" wo mich ein riesiger Reisebus zur Weissglut bringt, durchs "Fassatal" um uns in "Cavlese" wieder zu verlieren. Über Auer und "Kaltern" wo gerade vor uns ein Unfall passiert und wir deshalb durchs Ortszentrum müssen, reisen Kerstin und ich dann über den "Manghenpass" zu unserem Hotel in Cles.
5 Miunten nach uns erscheinen auch Hardy und Wolfgang, die das Grinsen über die schöne Strecke die sie gefahren sind gar nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Sei's ihnen gegönnt, nur sie haben schließlich die geplant Route gefunden. Allerdings mussten sie auf den Manghenpass verzichten, Ätsch. Nach dem Duschen erfahren wir das wir im Hotel nichts mehr zu Essen bekommen und machen uns außerhalb zu Fuss auf die Suche. Gar nicht so einfach für 6 Personen was zu finden. Nach sinnlosem Hin und Herlaufen bricht die Gruppe auseinander. Hardy, Peter, Kerstin und ich finden eine Pizzeria, wo wir nach 15 Minuten warten einen Tisch bekommen. Anschließend trinken wir in einem anderen Cafe noch was bis sie uns rausfegen.
11. Tag
Einige haben nur noch den Gedanken: Sofort und schnellstens nach Hause! Uli will noch bleiben. So beschließen Wolfgang und ich die Heimat über den "Tonalepass", den "Gaviapass", das "Stilfser Joch" und den "Reschenpass" anzutreten. Gesagt getan und wir verlassen als erste der Gruppe am Morgen das Hotel. Es ist 09:01 als ich die 1 km vom Hotel entfernte Tanke verlasse und der Kampf beginnt. Alles läuft wie geplant. Der "Gaviapass" ist eine Superlative, die man erlebt haben sollte. Allerdings nicht bei schlechtem Wetter. Teilweise kann man die alte Streckenführung noch erkennen und zum Teil nur erahnen.
Das "Stilfser Joch" ist was besonderes, kann aber dem "Gaviapass" an Schönheit und Abenteuer nicht das Wasser reichen.
Die Passhöhe hat Jahrmarktcharakter. Gedrängel und 1000 Einkaufsbuden.
Die Abfahrt erfordert Kondition und Konzentration. Der Ausblick auf die vielen Kehren hat schon was, ist sogar gigantisch, aber irgendwie eben zu touristisch. Auf der Abfahrt sehen ich im Spiegel einen blauen VW-Passat heranrasen. Ich habe keine Lust auf Spielchen und mache sofort Platz. Auf einer starken Bodenwelle an einer Baustelle, hebt das komplette Auto ab, aber der Fahrer scheint den Weg zu kennen und heizt unbeeindruckt weiter. Kurz darauf biegt er in ein kleines Dörfchen ab. Wir folgen der normalen Strasse. Plötzlich ein Stau vor uns. Wir fahren an den parkenden Autos und später auch Mopeds vorbei. Bis wir zum Halten aufgefordert werden. Vor uns ein Unfall. Ein Biker ist mit seiner 1200er Bandit von unten kommend auf die Gegenfahrbahn gefahren und frontal in ein entgegenkommendes Auto gescheppert. Man sagt uns es sei der Hubschrauber da gewesen. Die Trümmer sehen wir noch auf der Strasse.
Ca. 30 Minuten nach unserem Ankommen wird die Strasse wieder freigegeben. Am Reschensee trennen Wolfgang und ich uns.
Bei Nauders fahre ich über die Norberthöhe in Richtung "Samnaun" und es regnet für ca. 5 Minuten leicht. Die Strasse nach "Samnaun" ist absolut abenteuerlich, vor allem die kleinen Tunnel. Mehr Bärenhöhlen als Autotunnel. Sehr schmal und absolut unbeleuchtet. Mit Biegungen drin, an denen lediglich kleine Reflektoren angebracht sind. Man kann außen vorbei den Ausgang sehen. Man wartet nun 1 Minute vor dem Tunnel, schaut ob jemand dort rein fährt und falls nicht macht man sich selbst auf den Weg und hupt im Tunnel ab und zu um andere zu warnen nicht einzufahren. Man muss es erleben um es zu begreifen.
Die nächste Tanke in der zollfreien Zone ist meine. 1,41 Sfr. pro Liter Super. Selbstverständlich tanke ich an der Nummer1.
An der anderen Seite der Schlucht fahre ich zurück nach "Landeck". Eigentlich wollte ich über die "Piller Höhe", aber ich finde die Zufahrt nicht und werde in "Landeck" mit 10 km Stau dafür bestraft. In "Imst" biege ich ab zum Hahntennjoch, fahre die Bundesstrasse auf der anderen Seite ein Stück entlang, um dann wieder ins "Namlostal" abzufahren.
Hier sind jede Menge alter '02er BMWs unterwegs. Über "Reutte" fahre ich nach "Füssen" Mein Bedarf an Kurven ist gedeckt und ich habe nun auch 'die Schnauze voll'. Per Handy erkundige ich mich nach einem Reisezug von München nach Düsseldorf. "Ja, heute fährt noch ein Zug und Plätze sind auch noch frei", sagt mir die Dame am Telefon. Aber ich kann keinen Platz am Telefon reservieren, da ich keine Kreditkarte besitze. Es 16:55Uhr und um 20:30Uhr ist Verladung. Ich beschließe das Risiko einzugehen und eile über die B17 und hinterher A96 ohne Gefangene zu machen zum Zug. Etwa gegen 19:00 Uhr bekomme ich mein Ticket am DB-Autozugschalter und mir fällt nach den 480 km ein Stein vom Herzen. Ich bin einfach nur kaputt. Die Verladung ist früher als vorgesehen schon um 19:30Uhr. Nach dem das Motorrad auf dem Hänger ist, trinke ich 4 Flaschen Bier.
Später steige ich verschwitzt und vielleicht sogar von der Megatour müffelnd mit den Sachen die ich schon den ganzen Tag anhatte in den Zug. Ist mir doch jetzt alles schei**egal, es geht nach Hause. Kein lästige Zimmersuche, keine Autobahnkilometer morgen ……. Ich bin einfach frei !!!!!!!!!!!!!!!!!
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Hi Dirk,
Eigentlich war ich auf der Suche nach einem Artikel über ESD im Boxerforum, als ich plötzlich bei zu schnellen Klicken auf deinen Bericht gestoßen bin. Ich habe mir dann deinen Bericht ganz durchgelesen und bin immer noch sehr begeistert. Besonders deine Aufnahmen machen sehr viel Spaß anzuschauen. Eine wirklich gute Darstellung. - Klasse -
Wenn es irgendwie mal passen sollte und du auch Lust dazu hast, sollten wir einmal testen ob wir Fahrtechnisch zusammen passen würden, vielleicht bei einer nächsten ausfahrt. Den so wie du deine Touren berichte schreibst, gefällt mir das sehr gut und eine längere Tour könnte ich mir dann sehr gut vorstellen. Können uns ja bei einem der nächsten stattfindenden Stammtische in Duisburg darüber unterhalten.
Ride On
Searcher
PS: Weißt du eigentlich was du mit deinem Bericht angerichtet hast?
Erstens muss ich den ESD Artikel noch finden und zweitens ist meine Frau am moppern, da ich ihr vor einer Dreiviertelstunde schon versprochen habe die zwei Pfund Erdbeeren zu schnippeln. ;-)
super klasse bericht und fotos auf deiner hp - da bekommt frau fernweh :-)
Die Tour führt von München über den Großglockner, durch die Dolomieten, nach Slowenien, nach Südtirol und Tirol wieder nach München.
Mit Bilder auf meiner HP
http://www.dikki.de unter "Unterwegs" zu finden !!
allerdings 4 MB groß mehr...
Hallo Dirk
Ein supertoller Bericht und tolle Bilder auf deiner HP, ja ich habe mich durch den gesamten Bericht gelesen. :-)
Klasse Strecken, ich muss glaub ich auch noch mal in die Gegend... was ich nicht alles noch machen will...
Gruss Heike