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Gelöschter Benutzer 14.06.2012

11-Länder in 15 Tagen!

Wegstrecke 4120 km
Länder/Regionen/
Wegpunkte
Deutschland, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Bosnien, Kroatien, Slowenien, Italien, Schweiz, Lichtenstein, Österreich
Straßenart Autobahn, Landstraße
Tour-Motorrad HONDA CBF 600 S / SA
Schwierigkeit mittel
Schlagworte Kroatien


11-Länder in 15 Tagen!

11 Länder in 15 Tagen (Deutschland, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Bosnien, Kroatien, Slowenien, Italien, Schweiz, Lichtenstein, Österreich = 4.120 km)

Motorräder: Suzuki Freewind, 48 PS
Honda CBF 600, 78 PS

Ein Bericht über meine erste längere Motorradreise und meine erste Urlaubsreise mit Zelt :-)!

Vorgeschichte:
Anfang d. J. beschloss ich, wenn möglich eine längere Reise mit Motorrad zu unternehmen. Alleine wollte ich nicht so gerne also sah ich mich nach Reisegefährten um.
Das Ziel war mir erst einmal gleich … nur weg mit Motorrad sollte es gehen. Meine Suche führte mich in so einige Foren und auf die Tourenseiten. Beim Stöbern konnte ich jedoch so schnell nichts Passendes finden. Im Zuge dieser Suche besuchte ich auch einige Profile.
Kurze Zeit später schrieb mich D. aus Magdeburg an und beschwerte sich darüber, dass ich sein Profil besucht aber keinen Gruß hinterlassen habe. So fing unser Kontakt an! Auch er war auf der Suche nach Reisegefährten. Im Juli will er nach Lappland, dies musste ich jedoch schon aus urlaubtechnischen Gründen absagen. Dann erzählte er, dass er mit einer Fahrerin auch aus einem Forum im Mai eine Reise nach Frankreich oder Italien plane. Dies passte zeitlich bei mir und die Ziele waren mir auch genehm. So fingen wir bzw. ich an zu planen. Klar war, wir zelten und er eröffnete mir auch, dass er sich immer so in die Büsche schlage. Erst schluckte ich, nach einiger Zeit hatte ich mich aber an den Gedanken gewöhnt. Ich besorgte mir von einem Freund eine Packliste für eine Motorradreise mit Zelt. Wochenlang suchte ich mir alles Notwendige zusammen und vervollständigte meinen Bestand. Es kamen immer wieder Zweifel auf, ob ich es wirklich wagen sollte. Ein kurzes Treffen mit D. in Hannover gestaltete sich ganz angenehm, er konnte mir auch noch Seitenkoffer überlassen, somit nahm die Reise immer mehr Gestalt an. Die andere Bikerin sprang dann kurzfristig ab, sie wollte auch nur eine Begleitung zu ihrer Freundin nach Frankreich und zurück. Wir wollten uns jedoch nicht so festlegen und unser Ziel kurzfristig je nach Wetterlage bestimmen. Somit waren wir nur noch zu Zweit! Wir beschlossen dann Richtung Kroatien zu starten, weil dort die Wetterprognosen am Besten waren. Der angekündigten Regenfront wollten wir ausweichen und wegen der noch nicht geöffneten Pässe in Österreich auch erst auf der Rückfahrt Österreich durchqueren.

Starten sollte die Reise dann am 15.05.12 ab Hörstel Richtung Magdeburg. Am 14.05. war ich schon am Verzweifeln … wie bekomme ich nur alles mit. Die Packerei war echt eine Plage! Gegen 21.00 Uhr war jedoch alles Notwendige verstaut und ich wurde immer nervöser!

15.05.12
6.00 Uhr klingelt der Wecker, gefrühstückt und reisefertig gemacht. Die Maschine war schon bepackt. Noch eine kurze Kontrolle und festgestellt … es fehlt Öl. Mit Auto zur Tanke, nichts Passendes da, noch schnell Geld geholt und ab auf die Maschine; bereits in Regenkleidung :-(. Im Nachbarort zwei Motorradhändler aufgesucht, beide öffneten jedoch erst später die Türen. Ab in den Baumarkt! Dort Öl gefunden, auf dem Parkplatz aufgefüllt und ab Richtung Magdeburg. Bis Hannover nur Regen, die Stimmung sank! In meinen absolut regendichten Stiefeln, die ich extra am 14.05. noch gekauft hatte, konnte ich nach ca. 1 Std. bereits Fische züchten. Bin ja hart im Nehmen also nicht unterkriegen lassen. Nach Hannover klarte es auch auf und in Magdeburg schien dann sogar die Sonne. Mit ca. 30minütiger Verspätung bin ich dann am vereinbarten Treffpunkt gegen 12.30 Uhr angelangt! Nachdem wir uns dann endlich gefunden hatten, kurz einen Kaffee getrunken und ab auf die A14 bis Dresden, bei Dippoldiswalde runter auf die B170 nach Altenberg, bei Zinnwald über die tschechische Grenze nach Teplitz-Prag. Zwischendurch kurze Stopps, die Regenkombis mussten wieder her :-(. Eine Unterkunft gesucht, zelten kam nicht in Frage, durchgefroren, nass, einfach ungemütlich! Fündig geworden … endlich ein trockenes Dach über den Kopf. Mittlerweile 22.00 Uhr! Essen, Klamotten ausbreiten zum Trocknen, quatschen und gegen 24.15 Uhr todmüde in die Waagerechte!

16.05.12
7.00 Uhr aufstehen, Wetter dunkel, grau, frisch aber noch trocken :-)! Erst einmal einen Kaffee, frühstücken und dann wieder packen. Gegen 11.00 Uhr Abfahrt nach Brünn über die Grenze in die Slowakei weiter nach Bratislava (Pressburg). Rush-Hour … ein Erlebnis! Weiter ging es dann ostwärts bis Medvedov nach Ungarn. Unterwegs wieder mal Regen aber kein Dauerregen, sondern nur kleinere Schauer und Hagel. Sehr, sehr stürmisch! Die Donau auf einer Brücke besichtigt weiter nach Györ in Richtung Papa. Kurz hinter Györ haben wir uns dann in die Büsche gehauen. Immer diese Wald- und Wiesenwege und das mit meiner CBF! Zelt aufbauen, Lagerfeuer, Nudeltopf auf Gaskocher gekocht, Schlummertrunk eingenommen und ab in die Waagerechte. Kalt, kalt, kalt!

17.05.12
Raus aus den Federn … schönes Wetter! Nach dem Frühstück an Papa vorbei Richtung Keszthely am Westufer des Balaton. Längere Mittagspause am Zalafluss im Sonnenschein. Leider war der Fluss sehr schmutzig also keine größere Körperwäsche für mich :-(. D. hat es trotzdem mehr oder weniger gewagt! Nachmittags dann weiter nach Barcs über die Grenze zu Kroatien. In Daruvar getankt und kurz danach, ca. 20.00 Uhr, wieder ab in die Büsche zum Lagern, alles nass und matschig … wieder einmal ein Feldweg! Das erste Mal den ganzen Tag keinen Regen :-)! Zelt aufgebaut, Lagerfeuer (unendlich schwierig, da alles noch sehr nass war aber D. hat nicht aufgegeben), gegessen und tierisch gefroren :-(. Irgendwann Nachtruhe!

18.05.12
Morgens beim Aufstehen bemerkt, dass wir fast einen Waldbrand verursacht haben … das Feuer hatte sich weiter gefressen, ist aber dann doch Gott sei Dank irgendwann erloschen. Wir hatten Nachtfrost … kein Wunder, dass ich trotz 3 Pullovern und 2 Hosen kaum geschlafen hatte, habe so gefroren habe :-(! Blauer Himmel … wollen weiter … ohne Frühstück. Also sofort packen! Startprobleme mit D’s. Freewind. Also wieder alles Abladen von meiner Kleinen und versucht, die Maschinen zum Überbrücken nah beieinander zu stellen. Dabei musste ich erst Holz beiseite räumen und durch eine Lücke im Gehölz über eine Wiese zu der Freewind. Leider ist mir meine Kleine dabei weggerutscht :-(. Die Freewind überbrückt, wieder aufgesattelt und weiter nach Süden. Statt von Novska Richtung Debica zur Grenze sind wir dann versehentlich nach Osten abgebogen und bei Gradiska über die Grenze dann nach Bosnien. Gegen Mittag wieder Rast an einem Fluss bei strahlendem Sonnenschein. Weiter über eine Nebenstrecke durch den Kozarac-Nationalpark. Dieser Pass, ca. 800 m, erwies sich als Piste quer durch den Park; bestehend aus Schotter, Schotter, Schlamm und Sand. D. als Crossfahrer und seine Freewind haben sich gefreut. Ich und meine CBF weniger :-(. Nach gefühlten Stunden endlich wieder geteerte Straße. Die Piste war ca. 20 km lang. Mir stand der Schweiß auf der Stirn! Meine Kleine sah anschließend aus als wenn wir im Gelände waren. Wir haben es aber beide unbeschadet überstanden und sind um ein paar Erfahrungen reicher! Als Belohnung gab es dann Quellwasser direkt aus dem Berg. Abwärts ging es dann über eine geteerte Straße nach Prijedor entlang der Sana (führte Hochwasser) nach Novigrad an der Mündung der Sana in die Una. Von dort aus entlang der Una nach Bihac. An einem Hotel künstliche Stromschnellen gesichtet … sehr eindrucksvoll! Hinter Bihac bei Izacic zurück nach Kroatien und westlich von Plitvice auf einer Hochebene in die Büsche, ca. 800 m hoch gelegen. Wieder einmal kein richtiger Weg, steinig und für meine Kleine und mich weniger geeignet … aber auch überstanden :-)! Zelt, Essen und Lagerfeuer, das Übliche halt!
Einziger Unterschied: Wir hatten trockenes Holz und es hat nicht geregnet! Störungen durch streunende Hunde und bittere Kälte!

19.05.12
Die Nacht wieder einmal bitterkalt, Nachtfrost :-(! Früh hoch, die Sonne scheint! Als Frühstück ein paar Plätzchen, packen und weiter geht’s! Erst mal wieder einen Weg finden, der mich und meine Kleine auf geteerten Straßen führt. Geklappt! Weiter geht’s bis Gospic über den Pass durch das Velebit-Gebirge. Stopp in ca. 900 m Höhe, herrlicher Blick auf die Adria mit der Insel Pag. Den Pass runter nach Karlobag. Mittagspause im Hafen von Karlobag mit Sonnenschein. Anbaden von D. in der Adria! Weiter ca. 40 km bis Tribanj-Sibulnja, unser Lagerplatz an der Adria. Nach 1.896 km am Ziel, der Adria, wo ein paar Tage Pause eingeplant sind.
Zelt unter Pinien aufbauen, Lagerplatz einrichten, das erste Sonnenbad an der Adria und das erste Bad in der Adria … brrrrr kalt, ca. 13 – 16 Grad! Am Lagerfeuer mit frischem Weißbrot und Tütensuppe lassen wir den schönen Tag ausklingen! Kurz bevor wir uns in die Waagerechte begeben wollten bekamen wir jedoch noch Besuch, die Polizei! Feuer verboten!
Nach dem wir dieses gründlich gelöscht hatten, zogen sie jedoch wieder ab und ließen uns in Ruhe!

20.05.12
Aufgewacht und die Sonne lacht. In Ruhe gefrühstückt … seit 3 Tagen wieder der erste Kaffee (Pulver) aber er schmeckt! Den ganzen Tag am Strand gelegen, gebadet und die Ruhe genossen. Gegen 18.00 Uhr machte sich ein kleines Hungergefühl breit. D. wollte einkaufen, wir hatten kaum noch Vorräte, nicht einmal mehr Brot! Die Freewind wollte jedoch nicht! Also werden noch Reste gesucht. Ich wurde noch fündig … Nudeln mit Ente, einfach köstlich! D. kümmert sich um die Freewind, Zündkerzen raus, neue rein usw. Ich bemerkte vorher schon, sie stinkt, wahrscheinlich abgesoffen! Nach einigem Hin und Her ein neuer Startversuch und siehe da, sie springt an. Warten wir ab, wie es Morgen aussieht!
Kein Lagerfeuer und irgendwann Nachtruhe! D. entschließt sich, unter freiem Himmel zu schlafen. Ich krieche ins Zelt. Bin gerade eingeschlafen, da werde ich von den Regentropfen, die aufs Zelt klatschen wieder wach und höre, wie D. auch ins Zelt kriecht. Die ganze Nacht regnet es mehr oder weniger und es kommt ziemlich heftiger Wind auf. Gott sei Dank ist mein Zelt dicht und gut verankert!

21.05.12
Als ich wach werde ist es trocken jedoch immer noch sehr stürmisch. Ab und zu lässt sich die Sonne blicken. Wir beschließen, den Tag in der geschützten Badebucht zu verbringen. Doch erst muss noch gefrühstückt und dafür eingekauft werden. Also schwingt D. sich in die Klamotten und will los. Die Freewind jedoch nicht! Zündkerzen raus, säubern und dann springt sie auf einmal doch an … stinkt jedoch wieder! Ab einkaufen! Als er wieder kommt ist die Sonne fast kaum noch da und es stürmt immer noch. Wir frühstücken erst einmal in Ruhe und überlegen, was wir denn noch ausfressen können. Mittlerweile ist es schon Mittag. Sonne und Strand ist nicht mehr. Wir beschließen zum Zrmanja-Canyon zu fahren, Drehort von Winntou I und Sequenzen zum Schatz vom Silbersee (die Eiche). Es ist zwar bedeckt aber trocken. Wir hoffen, dass es so bleibt. Unterwegs wollen wir uns noch in einem Touri-Büro über die weiteren Wetterprognosen informieren. Wir finden ein Büro, dies hat jedoch geschlossen. Die Fahrt geht über Paklenica zum Canyon … wieder ein Schotterweg. Entschädigt werde ich mit einem berauschenden Blick in den Canyon. Wir schießen Fotos und Filmen. Danach fahren wir weiter und suchen einen anderen Weg zurück zu unserem Lagerplatz. Leider haben wir Navi und Karte vergessen! Wir landen in Novigrad, stellt sich jedoch als Sackgasse heraus. Ein Einheimischer erklärt uns den Weg. Wir finden ihn und fahren zurück. Unterwegs fängt es an zu schütten, wir natürlich keine Regenklamotten dabei . So kommen wir völlig durchnässt wieder am Lagerplatz an. D. baut uns unter den Bäumen mit Planen einen einigermaßen trockenen Platz. Wir essen erst einmal zu Abend und nehmen einen Schlummertrunk. Ich simse meinen Töchtern und frage die Wetterprognosen ab. Für die nächsten Tage nur 16-20 Grad, wolkig bis sonnig, erst ab Donnerstag 26 Grad. Wir beschließen, das auszusitzen und wenigstens den einen Tag (Donnerstag) mitzunehmen. Abends müssten wir aber los, da D. am Samstag in Stuttgart einen Termin hat. Irgendwann geht es auch unter den Planen nicht mehr und wir verziehen uns ins Zelt. Wieder die ganze Nacht mehr oder weniger Regen.

22.05.12
Ich werde irgendwann wach und bekomme Beklemmungen! Taschenlampe her und raus aus dem Zelt. Ich wandere umher und beobachte, wie es immer heller wird. Es regnet mal mehr und mal weniger. Dann wird der Regen wieder heftiger und ich beschließe, mich wieder ins Zelt zu verziehen. Es kommt jedoch wieder Panik auf. Also wieder raus und weitere Wanderungen. Mittlerweile ist es hell und der Himmel stark bewölkt. Die Wolken hängen so tief, man meint, man könnte sie mit Händen greifen, ein einmaliges Schauspiel! Ich koche mir Kaffee, setze mich auf unsere Bank (2 Steine mit einem Brett), es ist nämlich mal trocken, und hänge meinen Gedanken nach.
Es bleibt bewölkt! Nach dem Frühstück fahren wir nach Karlobag, um im Internet die Wetterprognosen zu lesen. Kroatien wie bekannt erst ab Do wieder schön, Italien super. Wir beschließen, sofort zu packen und ab nach Italien. Zurück am Zelt, beschließen wir jedoch zu packen, etwas zu schlafen, gegen 3.00 Uhr aufzustehen und dann loszufahren.

23.05.12
Gesagt, getan! Es geht in strömendem Regen über Karlobag, Senj, Rijeka zur Grenze Sloweniens bei Rupa. Regen Ende! In Slowenien über Illirska Bistrica nach Postojna (Adelsberg) zur Tropfsteinhöhle, die wir besichtigen wollen. Bei einem Eintrittspreis von 22,50 € nehmen wir aber Abstand von der Besichtigung. Das Wetter ist schön, ein Gewitter sitzt uns aber schon wieder im Nacken. Weiter über Tolmin nach Bovec, Boka-Wasserfall, dann zum Predilpass auf 1300 m nach Italien. Sonne! Weiter nach Tolmezzo, es wird wieder wolkig! Nach 15 Stunden auf den Beinen und überwiegend auf dem Bock kann ich nicht mehr, wir suchen einen Lagerplatz. Auf die Schnelle lässt sich nur einer an einer Autobahnbrücke finden. Wieder Schotter und ein paar Bäume, Büsche. Ich bin zu geschafft, um mein Zelt aufzubauen! Wegen des Wetters denken wir daran, sofort unter der Brücke zu nächtigen. D. möchte jedoch sein Lagerfeuer. Also bereiten wir uns auf die Schnelle ein Lager mit Zweigen und Blättern unter freiem Himmel zwischen den Bäumen. Das Feuer brennt, etwas gegessen und einen kleinen Schlummertrunk gibt es auch wieder. Da hören wir einen Hubschrauber, der immer näher kommt. Wir halten über das Feuer eine Plane und hoffen, dass es nicht gesehen wird. Der Hubschrauber kreist und zieht ab; kommt jedoch noch einmal wieder. Irgendwann verschwindet er dann. Wir hoffen nur, dass wir nicht gleich Besuch bekommen! Der Besuch bleibt aus, dafür fängt der Regen aber an ! Wir schnell die ganzen Sachen in den Planen unter die Brücke geschleppt. Also wird es doch eine Nacht unter einer Autobahnbrücke … wie weit bin ich gesunken? Laut, kalt und teilweise nass; einfach grauselig! Wieder eine Nacht mit sehr wenig Schlaf!

24.05.12
Morgens ist es trocken und wir packen. Kein Frühstück! Weiter geht es über den Mauerpass, über 1300 m, runter nach Calalzo di Cadore. Wir machen Rast an einem See und fahren weiter zu einem kleinen Teich mit kleinen Wasserfällen im Wald. Wetter trocken und sogar manchmal sonnig. Die weitere Fahrt behindert dann ein Radrennen. 2 Stunden Sperrung! Wir zurück nach Auronzo di Cadore, rasten an einem Wald und fahren dann über den Pass Tre Croci, ca. 1840 m, nach Cortina d’Ampezzo. Mittlerweile bestehe ich für die nächste Nacht auf ein Zimmer. Wir fahren den Falzaregopass (2117 m), Pordojjoch (2239 m), Sellajoch (2240 m). Schönes Wetter und tolle Aussichten! Wieder einmal zu spät suchen wir nach einer Unterkunft … leider keine zu unseren Preisvorstellungen zu finden. Also wieder Zelt.
Hinter Brixen sind wir dann Richtung Bruneck abgebogen und haben uns in die Büsche geschlagen. D. möchte wieder einmal unter freiem Himmel schlafen, ich bezweifle, dass das Wetter mitspielt. Es dauert auch nicht lange und es fängt wieder an zu regnen. Schnell das zweite Zelt aufgebaut und ab ins Zelt. Gerade noch rechtzeitig, sind nicht allzu nass geworden. Im Zelt, während der Regen prasselt, mache ich mir ein paar Notizen und versuche dann zu schlafen.

25.05.12
Gegen 8.30 Uhr werde ich von D. geweckt! Wieder einmal packen! Es ist trocken! Ich bestehe darauf, gegen Abend am Bodensee zu sein, damit ich mir frühzeitig ein Zimmer suchen kann. Wir fahren weiter über den Brenner (1100 m) nach Innsbruck, Tanken, Mautplakette und westwärts nach Samnaun (1840 m). Irgendwann spät mittags rasten wir auf einem kleinen Grünstreifen an der Straße und genießen noch etwas Sonne. Ich dränge bald auf Weiterfahrt, weil ich nicht so spät am Bodensee ankommen möchte. Es geht zum Flüelapass (2389 m), dort oben erwartet uns ein Käseverkäufer mitten im Schnee mit leckerem Käse! Weiter geht es nach Davos, dann abwärts nach Landquart-Liechtenstein-Feldki​rch.​ Autobahn Bregenz, Rastplatz, Trennung! Es ist schon wieder 21.00 Uhr … nichts mit früher Ankunft! Ich fahre weiter Richtung Lindau und gehe auf Zimmersuche. Gegen 21.45 Uhr sehe ich in Bodolz ein schnuckeliges Häuschen mit dem Hinweis „Zimmer frei“. Also abgestiegen und nachgefragt.
Glück gehabt! Preiswerte Unterkunft in einem 1-Zimmer-Appartment mit Frühstück … jetzt kann die Erholung anfangen! Schnell abgesattelt und ab unter die Dusche! Welche Herrlichkeit, Wasser … sauber … einfach genial! Eine Toilette … man lernt einfach wieder so einige Dinge zu schätzen! Die Nacht wird in einem richtigen Bett verbracht!

26.05.12
Wieder erwarten habe ich schlecht geschlafen … fehlt mir das Zelt und der Regen ;-)? Hier werde ich noch ein paar erholsame, sonnige Tage verbringen. Hoffe ich wenigstens!
Die Sonne scheint! Nach dem Frühstück setze ich mich auf Terrasse und mache mir ein paar Notizen. Der Vermieter gesellt sich zu mir und wir unterhalten uns. Er gibt mir Tipps für weitere Motorradfahrten in der Umgebung (er ist selber Motorradfahrer). Ich gestehe jedoch, dass ich eigentlich erst einmal nur Sonne, Ruhe und Erholung benötige. Keine weiteren Fahrten!
Ich verbringe den ganzen Tag am See und genieße die Sonne :-)! Zwischendurch besichtige ich zu Fuß das Örtchen Wasserburg mit dem Hafen. Sehr hübsch! Gegen Abend einkaufen, zurück zum Zimmer und einfach nur relaxen!

27.05.12
Gegen 8.30 Uhr aufgestanden, bewölkt! Werde heute mal wieder Möppi fahren! Ab nach Österreich und rauf auf den Pfänder. Empfehlung vom Vermieter! Sehr schmale und stellenweise schlechte Straße! Oben angekommen, spazieren gegangen, Wildpark besichtigt und Fotos geschossen! Andere Seite den Pfänder wieder runter! Dann ab nach Meersburg! Unterwegs das Städtchen Hagenau angesehen, klein aber fein! Ziemlich viel Volk unterwegs; Pfingsten und schönes Wetter! Einen Cappu am See und weiter nach Meersburg. Dort runter zum Fähranleger und ab in die Unterstadt. Nur Gewimmel von Menschen, ein richtiges „Schweinetreiben“, da verging mir die Lust an irgendwelchen Besichtigungen. Ein kl. Eis auf die Hand (0,90 € die Kugel), ab zum Möppi und zurück zur Unterkunft! Stopp und Go auf der 31 im Bereich Hagenau und in Friedrichshafen :-(. Gegen 18.00 Uhr Ankunft Unterkunft! Schnell umgezogen und lecker Pizza essen gegangen! Zurück und ab ins Bett!

28.05.12
Wieder ein Ruhetag am See mit Sonne und der Entscheidung, Morgen abzureisen. Beschließe unterwegs noch einmal zu übernachten! Ja kein Stress mehr :-)! Abends gepackt, so dass ich früh los kann!

29.05.12
Gegen 8.30 Uhr losgefahren, Landstraßen! Strahlender Sonnenschein, herrliche Landschaft, ein Genuss!
In Worms eine Pause eingelegt und mich dazu entschlossen, doch keine Zwischenübernachtung zu machen! Vermisse meine Mädels, meinen Enkel und möchte endlich wieder in mein Heim! Also ab auf die Bahn und gegen 21.00 Uhr @home :-)!
Unterwegs wieder einmal Regen aber nur wenig! Kilometerstand: 4.120 km!

Für mich eine unvergessliche Reise! Extrem, abenteuerlich, minimalistisch, Natur pur! Viel gesehen, viel erlebt … einfach einmalig! Danke D.!


Kommentare


ABSENDEN

Offline
nanuks
super der bericht, aber ich muß sagen das ich das mit dem zelt auch nicht wirklich brauche, bin gerade von einer tour durch scandinavien und dem baltikum wieder zu hause angekommen, nur übernachtungen in hpütten oder hotels, mehr meine welt, wenn auch leider teurer
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Husky0
der bericht ist gut,aber zelt usw.nicht meine welt,haben schon ähnliches gemacht,aber meist privatübern.oder kleine pensionen
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chip59
Hey Dorisgo,
hört sich ehr nach einer Fluchtgeschichte als nach einer Urlaubstour an, lach. 2010 über Tschechien, Slowenien, Ukraiene bis zum schwarzem Meer aber nach dem Motto: Probiers mal mit Gemütlichkeit ;-))

In diesem Sinne
Chip
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Deaktiviert
Kely
2009: Deutschland, Österreich, Slowenien, Kroatien, Bosnien u. Herzegowina, Montenegro, Albanien, Griechenland, Mazedonien, Kosovo, die Serben haben uns nicht reingelassen, Montenegro, Bosnien u. Herzegowina, Kroatien, Slowenien, Österreich, Deutschland.
3 Wochen ca. 7.500 km - ABER mit mehr Ruhe und Gelassenheit.

http://bikerszene.de/biker/kel​y/medien/2009_Urlaub-3225141-1​.html​
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tundrarabbit
Hast Du schön beschrieben. Dein Begleiter scheint ja einfach drauflos gefahren zu sein. Macht der keine Planung, wo Ihr am Abend schlafen wollt und welcher Weg zu nehmen ist? Also mir wäre das nichts. Ich brauche meine Residenz, wenigstens aber ein ordentliches Apartement, eine heiße Badewanne und ein warmes Bett. Im kalten Wasser baden, im Freien schlafen, in dem Alter, der hat doch, mit Verlaub, eine kleine Meise...
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Respekt:-))
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