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siegerland 10.03.2005

Achims Tour entlang der Deutschen Edelsteinstrasse

Wegstrecke 0 km
Länder/Regionen/
Wegpunkte
Hunsrueck
Straßenart
Tour-Motorrad
Schwierigkeit
Schlagworte
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Achims Tour entlang der Deutschen Edelsteinstrasse

Die Tour entlang der Deutschen Edelsteinstraße ist eigentlich nur eine Ergänzungstour zur Mosel/Hunsrück-Tour.
Allgemein: In der waldreichen Mittelgebirgslandschaft des Hunsrück liegt die knapp 70 Kilometer lange Deutsche Edelsteinstraße. Im Nordwesten begrenzt durch den Idarwald, im Osten durch den Soonwald und im Südwesten durch den Schwarzwälder Hochwald. Früher wurde mit der natürlichen Wasserkraft der Nahe die Mühlen der Edelschleifereien angetrieben, doch bis heute sind, bis auf die historischen Schaumühlen, alle anderen Mühlen auf Elektrizität umgestellt worden. Die Diamant- und Edelsteinbörse des 22 stöckigem Hochhauses in Idar-Oberstein zählt zu den bedeutendsten Fachbörsen der Welt und ist gleichzeitig der Drehpunkt des gesamten internationalen Handels. Gekennzeichnet ist der Verlauf der Straße durch ein Schild mit schwarzem Edelsteinsymbol auf gelben Hintergrund.
Man wird mitten hineingeführt in die Welt der Edelsteine, versteckte Schächte, geheimnisvolle Stollen, alte Schaumühlen oder hochmoderne Industriebetriebe. In Höhlen und auch auf Äckern findet man auch heute noch mehr als 30 verschiedene Mineralien, die fast alle über 350 Millionen Jahre alt sind, sie stammen aus der Devonzeit.
Informationen: Tourist-Information der Deutschen Edelsteinstraße Brühlstraße 16, 55756 Herrstein, Tel.: 0 67 85 - 7 91 03, Fax: 0 67 85 - 12 09
Länge / Dauer: Diese Tour ist eigentlich als Ergänzung zu der Mosel-Hunsrück-Saarland Tour zu sehen, da sie auch mit knapp 70 Kilometer nicht so wahnsinnig lang ist, man aber auch hierfür einen vollen Tag ausnutzen kann. Die Tour kann aber genauso im Anschluß an die Pfalztour inklusiv der Deutschen Weinstraße gefahren werden.

Die Metropole für Edelsteine ist Idar-Oberstein. Das „Museum Idar-Oberstein“ gehört natürlich zum Pflichtprogramm in Sachen Edelsteine. Hier wird dem Besucher ein erster Überblick über die Welt der Edelsteine gegeben. In mehreren Räumen werden nicht nur in- und ausländische Exponate gezeigt, sondern auch die Techniken zur Verarbeitung der Steine dargestellt.
Das Deutsche Edelsteinmuseum befindet sich in den unteren Stockwerken der Diamant- und Edelsteinbörse und zeigt geschliffene und ungeschliffene Edelsteine aus aller Welt. Wer dieses Museum nicht besucht hat, der war nicht in Idar-Oberstein, so könnte man ganz einfach behaupten. Untergebracht ist das Museum in einer 1894 erbauten Villa, heute als "Purper's Schlößchen" bekannt. Ca. 9500 Exponate (rohe und geschliffene Edelsteine und Mineralien, Raritäten, neueste Funde, Einschlüsse in Edelsteinen, Edelsteine mit Lichteffekten sowie eine beeindruckende Diamantenschau) von denen etwa 90% Leihgaben sind, bilden neben 5 detailgetreu nachgebildeten Miniaturwerkstätten das Herz dieser eindrucksvollen Ausstellung. Neben Achaten und Jaspisen aus einheimischen Vorkommen (mit einmaliger Farbigkeit und Zeichnung) kann man ebenso weiße und farbige Diamanten, Rubine und Saphire, Smaragde und Topase, Tansanite und Granate bewundern, um nur eine kleine Auswahl an Steinen zu nennen.
Aber auch die Ruinenanlagen des Alten- und Neuen Schlosses und die Felsenkirche sind sehenswert. Von hier aus hat man einen guten Überblick auf die Umgebung. Die Felsenkirche ist das Wahrzeichen Idar-Obersteins und das bekannteste Gebäude an der oberen Nahe. Seine Berühmtheit verdankt das einzigartige Gotteshaus zunächst einmal sicher seiner Lage -50 Meter über dem Flussbett der Nahe in einer senkrecht abfallenden Felswand am Fuße einer Burgruine. Doch nicht nur die pittoreske Lage ist interessant.
Bei einem Eintritt von 2 Euro beschließen wir unsere Tour lieber fort zu setzen, grins.
Ein Muss ist auch ein Besuch der Edelsteinmine Steinkaulenberg. Von insgesamt 33 Mundlöchern und begehbaren Stollen sind einige zu einem Besucherbergwerk ausgebaut worden. In den Besucherstollen sieht man neben Achaten auch Bergkristalle, Amethyste, Rauchquarze, Kalkspat und andere Mineralien.Der Steinkaulenberg ist heute die einzige Edelsteinmine in Europa, die zur Besichtigung freigegeben ist. Hobbymineralogen haben heute sogar noch die Möglichkeiten im Besucherbergwerk selbst nach Edelsteinen zu schürfen.
In Fischbach bietet sich das „Historische Kupferbergwerk“ zur Besichtigung an. Es ist das einzige seiner Art in Europa. Hier werden einem die Technik des mittelalterlichen Abbaus mit den einfachen Geräten veranschaulicht und es wird einem auch deutlich mit welchen Gefahren und Strapazen dieses Leben verbunden war. Kristallübersät ist das Gestein und schimmert türkis- und smaragdfarben.
Unmittelbar neben dem Eingang zum Hauptbetriebsstollen ist mit der Kupferhütte eine nach mittelalterlichen Vorbildern rekonstruierte Verarbeitungsanlage entstanden. In ihr wird gezeigt, wie das aus dem Berg gewonnene Kupfer geschmolzen wurde. Mit originalgetreu nachgebauten Einrichtungen wie Pochwerk, Waschherd, Röststadel, Blasebalg und Schmelzöfen werden die einzelnen Phasen der Verarbeitung dargestellt. Eintritt 4 Euro.
Nur wenige Kilometer weiter erreichen wir Gerach, bzw. die „historische Wasserschleife“. Hier werden die Edelsteine nach alt hergebrachter Art mit Wasserantrieb geschliffen. Gegenüber befindet sich der Steinbruch „Juchem“ in dem auch heute noch Edelsteine gefunden werden.
Wieder nur einen Katzensprung entfernt besuchen wir das mittelalterliche Städtchen Herrstein. Im 25 Meter hohe spätgotische „Uhrturm“ ist das Heimatmuseum untergebracht, doch wir wenden uns dem Schloss zu. Von den einstmals Türmen sind zwei erhalten geblieben. In einem von ihnen wurde einst der berühmte „Schinderhannes“ gefangen gehalten.
Johannes Bückler, der Schinderhannes, ist einer der bekannteste Räuber Deutschlands. Er wurde um1780 in Miehlen im Taunus als Sohn eines Abdeckers geboren. Seine Eltern ließen sich im Hunsrück nieder, wo sich der Vater mehr schlecht als recht verdingte. Johannes Bückler begann um 1795 mit kleineren Diebstählen seine kriminelle Karriere. Die geringe Beute diente wohl der Eigenversorgung. Obwohl Schinderhannes mehrfach inhaftiert wurde, konnte er immer wieder ausbrechen.
Auf dem Weg Richtung Kempfeld kann die „ Historische Wasserschleife Biehl“ besichtigt werden. Für alle, welche die Gelegenheit in Gerach nicht wahrgenommen haben.
Oder auch die Asbacher Hütte, mit der Besonderheit, dass es sich bei der Asbacher Schleiferei, im Gegensatz zu vielen Historischen Schleifereien, die hauptsächlich zu touristischen Zwecken betrieben werden, um eine richtige Produktionsstätte handelt. Noch heute kann der Besucher im Inneren das Schleifen nach althergebrachten Techniken erleben. Als Beleuchtung dient neben jüngeren Exemplaren auch eine original Kohlefadenlampe von Edison aus dem Jahre 1910, die noch heute zuverlässig ihren Dienst versieht. Sehr anschaulich werden Edelsteine noch bäuchlings auf dem traditionellen Kippstuhl liegend bearbeitet, der es dem Schleifer ermöglicht, den zu bearbeitenden Edelstein bei Bedarf sehr fest an den rotierenden Schleifstein zu pressen. Als Achslager für diesen Stein dient eine geräucherte Speckschwarte ...
Kempfeld ist bald erreicht und die wieder aufgebaute Wildenburg aus dem 14. Jahrhundert ist keine 2 Kilometer mehr entfernt. Den 20 Meter hohen Aussichtsturm erklimmen wir. Die Aussicht von hier oben reicht über das Nahetal, den Soonwald und bis zum Pfälzer Wald.
Ein Freigehege mit einheimischen Tieren befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft. Aber wir wollen ja unsere Edelsteine nicht aus den Augen verlieren, oder? So folgen wir der Beschilderung "Edelsteingarten" in Kempfeld und finden eine hochkarätige Einzigartigkeit vor. Sie soll allen Besuchern die versteckten Schönheiten der Region näher bringen. Mehr als 60 Edelstein-Rohsteine, auf Pfosten präsentiert, können bestaunt und angefasst werden. Kleine Erklärungstafeln sorgen für das nötige Hintergrundwissen, das auch die heilende Wirkung bestimmter Steine oder kleine Anekdoten nicht ausspart. Das Herzstück der neuen Anlage sind 12 Edelstein, die nach biblischer Überlieferung das Fundament des "Neuen Jerusalem". In der Mitte findet man eine stilisierte Bibel.
Also weiter geht es bis Sensweiler und dem etwa 1 Kilometer langen „Geologischen Freilichtmuseum“. Hier sind die verschiedensten Gesteinsquader, wie Amethyst, Achat usw. aufgestellt.
Die zwei Edelsteinbrunnen in Kirschweiler schenken wir uns, denn
die nächste Schleife wartet auf uns. Vorbei am Steinbachstausee, am Katzenloch und am Pfannenfelskopf (680 Meter), immer entlang der grün gekennzeichneten Straße, weiter Usarkopf (724 Meter), durch Allenbach und dann weiter vorbei am Usarkopf (724 Meter) wollen wir uns wieder unserer Haupttour nähern. Es ist wirklich mit der schönste Teil der Tour. Diese Schleife sollte man sich nicht entgehen lassen.
Dies ist auch die Überleitung an die Mosel / Hunsrück /Saarlandtour. Aber auch eine Weiterfahrt in die Pangrenzende Pfalz und zur Deutschen Weinstrasse bietet sich an.
Gruß
Achim
http://www.motorradtourenberic​hte.de​

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