Die Abschlusstour?

Die Abschlusstour?

Eine Tour durchs Engadin nach Italien
Jens ist nun wieder zu Hause und darf sein Bein 8 Wochen nicht belasten. Also Motorrad fahren ist erst wieder zur nächsten Saison möglich. Aber allein fahren wollt ich eigentlich auch nicht. So schrieb ich die Tour als Spontantour im Boxer-Forum, bei Speedydan auf der HP und bei biker.de aus. Nach einigen Absagen hab ich gar nicht mehr daran geglaubt, dass ich noch einen Tourenpartner finde.
Als ich aber um 8.45 Uhr zur Raststätte kam, stand dort schon eine BMW RT. Die gehörte Hans, der bei biker.de meine Anzeige gelesen hat. Hans hat erst 1 Jahr den Führerschein und fährt überwiegend allein, erzählte er mir. Ach ja, er fährt einen eher verhaltenen Stil. Wir verabredeten, dass ich mich an die Geschwindigkeitsbegrenzungen halte und falls ich ihn verliere, wir uns spätestens auf der Flüeler Passhöhe treffen würden. Aber von wegen verlieren. Hans hat eigentlich immer den Anschluss gehalten. Nachdem wir über den Kerenzerberg und über den Wolfgangpass gefahren sind war unser erster Stopp tatsächlich der Flüelerpass, wo wir beratschlagten welche Strecke wir nun nehmen. Wir entschieden uns für Livigno. Die Strecke führte hinunter vom Flüelerpass in Richtung Ofenpass. Von dort nahmen wir die Strecke durch den Livignotunnel, der Gebührenpflichtig ist. Als wir aus dem Tunnel heraus kamen, bezahlte ich die Tunnelgebühr und fuhr weiter zur italienischen Zollstation. Da ich meinen Handschuh ausgezogen hatte, fuhr ich an den Strassenrand und zog den Handschuh wieder an. In der Zeit war Hans dann auch schon da. Ich wollte gerade wieder losstarten als der Zollbeamte mir zu verstehen gab, dass ich warten sollte. Ich bin das erste mal seit dem ich mit dem Motorrad unterwegs bin nach meinen Papieren gefragt worden. Anscheinend hatte er Schwierigkeiten mein Gesicht zu erkennen, die Musterung dauerte fast 5 Minuten. Nachdem er mich doch nach Italien einreisen liess fuhren wir nach Livigno. Dort assen wir zu Mittag. Von dem Trubel, der sonst in den Sommermonaten herrscht, merkte man nichts mehr. Nach dem Essen sind wir dann über den Berninapass zum Malojapass gefahren. In Chiavenna gönnten wir uns noch einen Capuccino auf der Terasse. Das Wetter war sensationell. Blauer Himmel laue Herbsttemperaturen, besser kanns gar nicht sein. Von Chiavenna aus sind wir den Splügenpass hoch. Es waren kaum Autos unterwegs, aber als wir die 10 Kehren fahren wollten, fuhr natürlich eins der wenigen Autos vor uns. Was heisst fahren? gehalten hat er vor jeder Spitzkehre *grummel*. Auf den itlaienischen Strassen war schon reichlich gestreut worden, die Riesenhaufen Split, die am Strassenrand und zum Teil auch auf den Strassen lag rieten zum Aufmerksamen fahren. Von Splügen aus sind wir Richtung Thusis gefahren. An der Via Mala machten wir noch einmal eine Kaffeepause um den Rest der Strecke nun auf der Autobahn hinter uns zu bringen. Kaum waren wir auf der Autobahn, fing es schon an zu regnen. Von Hans verabschiedete ich mich auf einem Parkplatz, denn er nahm die Autobahn Richtung Lindau. Ich vermied noch den Stau auf der Autobahn im Walenseetunnel, indem ich in Walenstadt auf die Landstrasse abfuhr. Auf dem Kerenzerberg merkte ich nun, was die Meteorologen mit dem angekündigten Sturm meinten. Ich sah zu, dass ich möglichst schnell aus dem Waldstück wieder raus war. Etliche am Boden liegende Äste warnten vor dem Erschlagen werden, also nix wie weg. Um 18.00 Uhr war ich heil zu Hause und hatte nicht mal die Stiefel aus, als Waschbär und K-KTM vom Klausen kamen um Jens noch einen Krankenbesuch abzustatten. Das nenn ich Timing.
So nun weiss ich aber immer noch nicht ob das die letzte Tour war. Warscheinlich schon, denn viele grosse Pässe machen ihre Schranken diese Woche zu.
Die Bilder könnt ihr im Pixum anschauen.
Heike

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