Die Fazer soll ans Schwarze Meer :-))
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Die Fazer soll ans Schwarze Meer :-))
Wally on Tour erlebt immer was *grins*Damit niemand was zu nörgeln hat gibt es diesmal den ganzen Bericht an einem Stück :-))
Wer ihn lieber in Teilstücken lesen möchte, kann sie hier:
http://bike.windsheim.de/index.php?seite=artikel/index.php
oder hier:
http://www.westfaelin.de/mopped/mopped_2005.html
finden.
1. Tschechien - Der Anfang der Tour....
Sonntag, den 10.04.05
Etwas später als geplant ging es um 10:00 Uhr los. Kalt war es, eisekalt. Also hatte ich schon mal eine Leggin drunter gezogen und wechselte beim ersten Halt hinter Lauf auch die Handschuhe. Die dicken Winterhandschuhe waren doch angebracht :-)
Angehalten hatte ich allerdings in erster Linie, da ich mal für kleine Mädchen musste, als ich dann wieder beim Mopped stand fiel mir ein anderer Biker auf, der ein Stück weiter vorn an seiner Maschine zu basteln schien. Ich also hin, um zu fragen, ob ich denn helfen könne. Zwar sind meine Schrauberqualitäten recht gering. Aber zumindest Werkzeug und Öl hatte ich dabei. Jedoch, er brauchte keine Hilfe…..
Er habe nur gehalten um sein Bike zu putzen, da er schon reichlich gefahren sei…
Nu denn, er kam aus dem 35 km entfernten Forchheim :-))
Ich fuhr ohne zu putzen weiter über die B14 Richtung tschechischer Grenze. Die Strecke lässt arg zu wünschen übrig. Zu viele Schlaglöcher, zu viele LKW’s – und das am Sonntagmittag, da möchte ich nicht wissen, wie es dort Alltags aussieht. Kurz vor der Grenze wird die B14 zur Autobahn, ich hatte mir einen kleinen Grenzübergang südlich davon ausgeguckt, und fuhr somit an der nächsten Ausfahrt runter. So ging es nun über Moosbach und Eslarn zur Grenze, d.h. so sollte es gehen, aber ab Eslarn war die Straße gesperrt. Am Wochenende und Feiertags darf man da nicht lang, Pech …
Also wieder zurück und doch über die Autobahn in die Tschechei. Da erwartete mich dann ein riesen Schild, dass ich in der Tschechei nur mit Vignette weiter darf…..
Und woher bekomm ich die? Na ja, schaun wir mal. An der Grenze selbst musste ich nur mündlich bestätigen, dass ich Deutsche bin, dann durfte ich weiter. Erst mal Geld gewechselt. Für 100 Euro bekam ich 2.700 tschechische Kronen . Am gleichen Büdchen gab es auch die Vignetten, doch, ich brauchte keine :-))
Motorräder sind frei. Find ich gut, sollte man in allen Ländern einführen :-))
Der Cappu den ich dann trank kostete mich 18 Kronen, und die zwei Schachteln Marlboro ganze 117 Kronen. Das lass ich mir gefallen *smile*
Da es mit 14 Uhr schon ein wenig spät war, und die Autobahn nix kostete bin ich erst mal darauf weitergefahren bis Plzen, dann runter über die 27 nach Klatovy.
Das Fahren machte richtig Spaß. Es war trocken und ab und an kam die Sonne durch, auch wenn einige schwarze Wolken immer drohend am Himmel hingen. Das graue Band der wirklich guten Straße schwang sich mit sanften Kurven über viele Hügel. Das einzige was gewöhnungsbedürftig war, waren die kleinen weißen Ortsschilder.
Getrimmt auf groß und gelb hätte ich sie mehrfach fast übersehen. Fast kein Verkehr, dafür aber massenhaft Tankstellen und der Liter Benzin für unter einem Euro.
In Tábor angekommen schaute ich dann nach einer Unterkunft. Nicht nur, dass die normale Beschilderung sehr gut ist, nee, auch die Hotels und Pensionen sind hervorragend ausgeschildert, und (im Gegensatz zu Italien) existieren sie auch *gg*. So hatte ich ruck zuck was passendes gefunden. Meine Fazer bekam ein Plätzchen im Hof, und ich ein Zimmer mit Dusche und TV. Der Spaß kostete dann incl. des Frühstücks 700 Kronen. Zum Abendessen ging ich zum benachbarten Italiener und gönnte mir Tortellini in Käsesoße mit Cola und Cappu für ganze 150 Kronen…
Hier kann man’s aushalten :-))
2. Durch die Slowakei und Ungarn, dann ist Rumänien erreicht :-))
Montag, den 11.04.05
Das Frühstück dann war eine Wucht, sogar eine frische reife Pflaume gab es. Sehr guten Kaffee mit warmer Milch, dazu Brötchen, Käse, Honig und Salami. Auch noch div. anderes, aber da ich das nicht gegessen habe, ist es auch für mich unwichtig.
So ging es gut gestärkt wieder los. Das Fahren machte genauso viel Spaß wie Tags zuvor. Geschwindigkeitsbegrenzungen scheinen für die Tschechen nur zu gelten wenn man hinter einen Wagen der Polizei her fährt. Das Einzige woran man sich hier wirklich hält sind die Überholverbote. Dort wo die standen wäre es allerdings wirklich nicht ratsam gewesen zu überholen – zumindest mit dem Auto :-))
So spulte die Fazer km um km ab, und eh ich mich versah war ich bereits an der slowakischen Grenze. Dort wollte man immerhin zur Bestätigung meiner Nationalität den Ausweis sehen.
In der Slowakei wurden die Straßen ein wenig schlechter und sehr viel langweiliger.
Angenehm war, dass die Temperatur stieg und die Sonne immer häufiger zu sehen war. Und so fuhr ich bedeutend weiter als ursprünglich geplant. Bei Zwelenskà startete ich den ersten Versuch eine Unterkunft zu erhalten. Ein Zimmer wäre auch frei gewesen, aber das Mopped sollte ich so unmöglich abstellen, dass ich noch heute dort wäre :-)
Ca. 30 Grad Gefälle von der Straße runter, dann über den Bürgersteig in eine Garage? Von 2 x 2 Meter. Da hat vielleicht der eine oder andere ne Chance, ich nicht....
Also noch ein wenig weiter. Bei Detva hab ich dann ein Hotel gesehen. Zwar ist nur noch ein Zimmer der oberen Kategorie etwas frei, aber auch das kostet mich umgerechnet nur ca. 33 € und ist damit noch bezahlbar :-))
Und ich durfte schließlich dafür aussuchen, ob ich bei RTL oder RTL2 einschlafen wollte. Das Abendessen für ganze 4 € bestand aus Kalbsfilet, Kartoffeln mit Pilzsoße....
Dienstag, den 12.04.05
Das Frühstück am Morgen war dann ein wenig umständlich, denn zu den weichen Brötchen gab es nur ein stumpfes Buttermesser, so dass es schwierig war die Dinger aufzuschneiden, dafür hätte man mit dem Kaffee Tote wecken können. Wach war ich nun, und so saß ich auch gleich wieder auf der Fazer und es ging weiter. Nach kurzer Zeit erreichte ich bereits die ungarische Grenze an der man sich wieder nur kurz meinen Ausweis ansah um mich dann durchzuwinken. Bereits auf den letzten 50 km in der Slowakei hatte ich mir immer wieder ein Auto gesucht, hinter dem ich her fuhr, da überholt wurde, als gäbe es niemals Gegenverkehr. Zwei LKW’s die sich in einer Kurve überholen sind nicht unbedingt etwas seltenes. Als Motorradfahrer wird man da leicht übersehen, und so sorgte ich halt dafür, dass ich mit der Dose vor mir eine Knautschzone vor mir hatte *gg*
Zwar wurde ich dadurch auch etwas langsamer, aber da die Straßen zusehends schlechter wurden machte das bald keinen großen Unterschied mehr. Die E35 in Ungarn bis Debrecen war eine einzige Katastrophe.... Ein Schlagloch neben dem anderen und dann fing es auch noch an zu nieseln....
Gerne hätte ich irgendwo eine Kaffeepause gemacht, aber an der Grenze gab es nicht (wie sonst üblich) eine Wechselstube, und so hatte ich keine Forint bei mir. Zwar hätte ich unterwegs bei einer Bank wechseln können, war aber dann doch zu bequem dazu, wo ich mir zudem sicher war, dass der Sprit sicher bis Rumänien reichen würde. Das Nieseln wurde zwar nicht zu einem richtigen Regen, aber es reichte, dass die entgegen kommenden LKW’s mir den Dreck von der Straße aufs Visier katapultierten. Da nützte alles nix, anhalten und Visier wieder durchsichtig machen..... Das Ganze 2 Mal, dann war der Spuk vorbei. Ab Debrecen wurde dann auch die Straße wieder besser und kurz vor der Grenze war sie geradezu genial gut.
3. Rumänien, ein schönes Land - hat jede Menge Kurven :-))
An der rumänische Grenze wurde ich dann erst mal zur Millionärin :-)) Ca. 33 Euro ergaben eine Million Lei. Das Land begrüßte mich ansonsten mit Sonnenschein, einem warmen Klima und einer idyllischen Landschaft. Fast war es schon romantisch durch Dörfer zu fahren, in denen Hühner, Hähne, Truthähne und Schweine an Straßenrand picken bzw. fressen.
Die Dörfer sahen trotz des geradebeginnenden Frühlings schmuck aus, die Menschen bunt gekleidet – so stellt man sich das Leben vor 100 Jahren vor. Aber alles hat eben auch seine Kehrseite, so hat hier der Bauer eben nur Pferd, oder Ochse zum pflügen und keinen Trecker, und der Graben neben der Straße für irgendeine Leitung wird komplett mit Menschenkraft gegraben. Dafür habe ich hier häufig endlich wieder einen Seitenstreifen auf dem ich die Fazer abstellen kann, weil er nicht voller Split liegt.
Die Landschaft ist wunderschön abwechslungsreich. Wenn ich nicht so sehr auf die Straße achten müsste würde der Kopf gar nicht mehr stillstehen. Nur hier sollte man schon auf die Straße achten, da sich ein Bahnübergang nicht unbedingt ankündigt. Die Strecke verläuft neben der Straße hinter Büschen versteckt und wenn es dann auf die andere Seite der Schiene geht, dann liegt der Übergang sehr oft einige Zentimeter unter Straßenniveau. Da hilft nix als Ar... hoch und drüber :-))
Je weiter ich nun über die E79 fahre um so mehr Schlaglöcher bekommt die Fahrbahn, aber mit Tempo 60 – 90 km/h komme ich noch recht gut voran. Da es aber langsam auf 5 Uhr zu geht schaue ich mich nach einer Unterkunft um. Kurz hinter Bieus werde ich auch fündig. Drei nette Frauen führen das Motel. Zwei von ihnen sprechen französisch und so wird es eine nette Unterhaltung *grins*
Aber irgendwie funktioniert es. Ich erhalte ein leckeres Abendessen und da mir eine ganze Flasche Wein zuviel ist trinke ich ein Bier dazu und gehe dann satt, zufrieden und müde schlafen.
Mittwoch, den 13.04.05
Der Tag fing so schön an. Ein leckeres Frühstück – Rührei mit Schinken und geriebenem Käse bestreut, dazu Brot und heißer Kaffee. Da war es nicht weiter wild, dass ich mein Shampoo im Hotel in der Slowakei vergessen hatte, es gab eh nur kaltes Wasser :-))
Wieder unterwegs.
Eine geniale Streckenführung, wenn gerade keine Kurve zu sehen war,
gab es statt dessen eine Kehre.
Ein Paradies für Motorradfahrer – wenn, ja wenn der Straßenzustand nur halb so genial gewesen wäre.....
4. Rumänien - und nix wie weg....
Doch leider ließ der mittlerweile arg zu wünschen. In Ausnahmefällen ging es mal mit 80 km/h der Normalfall war aber irgendwo zwischen 40 und 60 km/h. Es war teilweise ein Slalom um die schlimmsten Schlaglöcher (tiefe bis zu 15 cm) drum herum.
Es gab auch bessere, neue Straßenabschnitte, bei denen es dann wohl an der Koordination der Bautrupps gemangelt hatte, anders kann ich zumindest die Stufen (4 cm) zwischendrin nicht erklären. Das angenehmste waren doch durchgängig schlechter Straßenbelag, da wusste ich zumindest wie ich dranne bin. Schräglage? Tendiert zu Null. Welcher Moppedfahrer mag schon irgendwelche Dellen oder Löcher in Schräglage? Ich zumindest mag sie nicht. Nun denn, während der ersten 100 km dachte ich mir halt, da musst Du durch... während der nächsten 100 wurde es nervig und anstrengend. Dann tauchten das erste Schild auf, dass Schneeketten benötigt werden. Pöh – sicher noch vom Winter übrig geblieben – weiter...
Dann sah ich in der Ferne die Berge auf die ich geradewegs zufuhr. Hübsch anzusehen mit ihren weißen Schneekappen. Dann kam das nächste Schneekettenschild....
Ist das nu wirklich übriggeblieben, oder ist das jetzt gültig?
Ich geriet ein wenig ins grübeln, und dann kam ein schöner großer Parkplatz.....
Erst mal anhalten und in Ruhe drüber nachdenken wie es nu weiter geht.....
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich ungefähr 500 km bis zum Schwarzen Meer und keine direkte Aussicht auf bessere Straßenverhältnisse. Dazu kamen meine Bedenken evtl. doch noch im Schnee zu landen, oder mir an der Fazer durch die ganze Rüttelei so nach und nach alle Schrauben zu lösen ... und der Platz auf dem ich stand war wirklich wie für mich gemacht zum wenden....
Ich wendete und führ erst mal zurück Richtung Deva. Nach ca. 50 km kurz vor Hateg stieß ich auf ein Motel. Ich wollte es mir noch mal in Ruhe durch den Kopf gehen lassen, ob ich nicht doch weiter Richtung Meer fahren sollte, oder tatsächlich den „Kampf“ abgab. Also anhalten und fragen. Die junge Frau schüttelte nur mit dem Kopf, sie könne kein Englisch und kein Französisch und Zimmer gäbe es auch nicht. Ich wies auf das Schild Motel – Non Stop hin. Da mischte sich dann die ältere Frau (die Mutter?) ein. Und plötzlich konnte mir Madam in sauberstem Englisch erklären ich bekäme ein Zimmer, aber es koste eine Million Lei und ich müsse es um 7 Uhr morgens räumen. Ok, mir war es gleich, Hauptsache die Schüttellei hatte ein Ende für heute. Da hatte ich auch noch nicht realisiert, dass hier die Uhren anders gehen, wenn es dort 7 Uhr ist, so ist es bei uns 6 Uhr. Eine unchristliche Zeit um im Urlaub aufzustehen. Doch zunächst einmal sollte es ein gutes Abendessen geben, dass erste mal, dass ich Hähnchenbrust plattgeklopft zu Schnitzeln gegessen habe :-))
Es wurde Abend, und ich zog mich zum Schlafen zurück. Eine Stunde später wurde ich von lauter Musik geweckt, nicht unbedingt etwas außergewöhnliches, schließlich war es gerade mal 10 Uhr. Die Musik war eine Mischung aus HipHop und arabischem Singsang, nicht gerade das was ich mag. Gegen Mitternacht nervte es dann schon, zumal es im Fernsehen nun auch nur noch die Wiederholung irgendeines Fußballspiels gab. Gegen 3 Uhr war endlich Ruhe, als ich dann 3 Stunden später das Zimmer zu räumen hatte stellte ich fest, dass auch hier kein warmes Wasser zu erhalten war....
Donnerstag, den 14.04.05
Ich hatte die Nase einfach nur noch gestrichen voll und keine Lust hier auch nur noch eine einzige Lei für ein Frühstück zu lassen, und so setzte ich mich Kommentarlos auf meine Fazer und fuhr los. Dieses Mal ging es Richtung Arad, ich wollte nun quer durch Ungarn über Österreich nach Italien. Ab Deva war diese Straße bedeutend besser, dafür auch die Streckenführung entlag eines Flusses bedeutend langweiliger.
Ich fand unterwegs noch eine nette Raststätte, an der ich frühstücken konnte und Zigaretten (Marlboro) für einen Euro pro Schachtel kaufen konnte. Außerdem sah ich hier auch den einzigen anderen Motorradfahrer, und der hatte sogar ein rumänisches Kennzeichen.
Bedingt durch die frühe Abfahrt war ich bereits gegen halb Elf an der Grenze. Die Rumänen kontrollierten nun meine Motorradpapiere und wollten wissen, ob ich auch weder Waffen noch Heroin ausführen würde. Auf meine Verneinung hin fragte mich die Zöllnerin dann was ich denn überhaupt in Rumänien gewollt hätte *grins*
Meine Erklärung, ich hätte es mir halt gerne mal angesehen nahm sie mit Kopfschütteln und Schulterzucken zur Kenntnis. Die Ungarn wiederum wunderten sich, dass ich nur die eine erlaubte Stange Zigaretten im Tankrucksack hatte *smile* Diesmal gab es glücklicherweise auch eine Wechselstube, an der ich nun meine übrigen Lei in Forint umtauschte. Der Wechselkurs hatte sich seit meiner Einreise doch gewaltig geändert. Hatte ich bei der Einreise für 10 Euro 350.000 Lei erhalten, so erhielt ich nun für 350.000 Lei ca 1.250 Forint, für die ich nur ca. 6 Euro hätte bezahlen müssen.
5. Ungarn oder:die Zivilisation hat mich wieder *grins*
In Ungarn hielt sich die Straßenqualität. Vergleichbar mit unseren Straßen über die Dörfer... Ich fuhr nun unterhalb von Budapest über Kecskemét zum Nordende des Balatons. Daran vorbei um dann auf die 8 zu wechseln. Kurz hinter Herend fand ich dann eine nette Pension, mit fließend warmen Wasser :-))))))))
Das hab ich erst mal gehörig ausgenutzt. Dann gab es zu einem leckeren Essen noch einen sehr gut mundenden ungarischen Rotwein *lecker* Und da noch Nebensaison war zahlte ich noch mal 2000 Forint weniger als den Normalpreis. Ich bin wieder in der Zivilisation angekommen :-)
Ich glaube für die nächsten Jahre reicht mir meine Erfahrung mit dem Osten. Die Tschechei ist ok, gute Straßen, vernünftige Preise und sehr freundliche Menschen. Grenznah scheint Ungarn auch ok zu sein, und ab hier ist das Land ja auch nicht mehr ganz so platt. Am Balaton selber schien sich in den vergangenen 4 Jahren nichts verändert zu haben, es ist teilweise sogar eher am verfallen. Zumindest hatte ich diesen Eindruck.
Ach ja, der rumänische Zöllner sagte, wenn sie erst mal in der EU seien, dann wären auch kurz drauf die Straßen alle in Ordnung. Sorry, aber da hört bei mir das Verständnis auf. Was soll dieses Land in der EU? Abkassieren? Dafür gibt es doch schon genug...
In der EU hat doch niemand einen Vorteil davon, außer den großen Konzernen, die dort Massen an potenziellen Billig-Arbeitskräften vorfinden. Da hätte ich dann einen anderen Vorschlag, wir schicken alle Grünen und Tierschützer zu Ihnen. Die Grünen sorgen dafür, dass alle qualmenden Fahrzeuge aus dem Verkehr gezogen werden, das wären dann ca. 80% der LKW’s und 25 % aller PKW’s. Und die Tierschützer kümmern sich um die überfahrenen Hunde. Mindestens 10 tote Hunde, etliche tote Füchse, eine erlegte Ziege und ein angefahrenes Schwein habe ich auf den ca. 500 gefahrenen km gezählt. Da ist doch richtig noch Potenzial zum Schützen vorhanden. Wir können natürlich auch unsere Archäologen hinschicken um die Trümmer der Moderne zu analysieren.
Ich habe fertig.....
Freitag, den 14.04.05
Nach einen ausgiebigen leckeren Frühstück ging es wieder los Richtung Graz. Unterwegs hab ich selbstverständlich noch mal Halt gemacht um eine Salami und die in Ungarn typischen Gewürzpasten zu kaufen. Dabei bemerkte ich, dass der Euro-Forint Wechselkurs hier um einiges günstiger war als an der rumänischen Grenze. Hätte ich dort 200 Forint für einen Euro erhalten, so gab es hier fast 250 dafür. Dadurch sank der Preis für eine Schachtel West auf 1,80 €. Und an der österreichischen Grenze wurde ich nicht mal kontrolliert, sondern nach einem Blick auf mein Nummernschild einfach durch gewunken.... Wenn ich das vorher gewusst hätte....
6. Wunderschöner Sonnenschein in Österreich - also zum Treffen mit Hubert in Italien...
In Österreich war das Wetter fast noch besser als vorher, die Sonne schien und es war richtig schön warm, also rief ich Hubert an und fragte ihn ob er nicht Lust hätte sich mit mir zu treffen. Er wollte, und wir vereinbarten als Treffpunkt Cortina d’Ampezzo.
Ich besorgte mir also eine Vignette und führ über die A2 Richtung Klagenfurt – Villach. Unterwegs bei einer Zigarettenpause überraschte ich dann noch einen Mautkontrolleur, da ich gleich Vignetten mehrerer Jahre dran habe :-) Er meinte es sei selten ein Mopped mit Vignette zu sehen und guckte sich die Fazer gleich von allen Seiten an.
Die A2 wird z.Z. bebaustellt. Sie soll größer, breiter und schöner werden. Momentan ist sie dadurch halt langsamer. So war es denn schon 14 Uhr als ich von der Autobahn runter Richtung Plöckenpass fuhr. Den erreichte ich dann wiederum gegen 15 Uhr und stellte fest, dass es regnete :-(
Weiter unten allerdings nicht mehr und so fuhr ich über Tolmezzo Richtung Passo di Mauria. Hinter dem Mauria, inzwischen war es 17 Uhr rief ich noch mal Hubert an. Der hatte länger als gehofft arbeiten müssen und seine Abfahrt auf den frühen morgen des nächsten Tages verschoben, so konnte ich mich direkt auf die Suche nach einem Albergo machen und musste nicht mehr bis Cortina durchfahren. In Lorenzago di Cadore hatte ich mit dem Albergo Triest Glück. Ich wurde fast aufgenommen wie eine alte Bekannte, verpflegt mit leckeren Spagettis und noch leckererem Rotwein, bekam ein schönes Zimmer und durfte die Papst-Wunder-Magnolie fotografieren.
Bei einem nochmaligen Telefonat mit Hubert wurde der Treffpunkt in die Gegend von Brixen verlegt.
Samstag, den 16.04.05
Das Frühstück bekam ich zwar erst um nach 8, dafür war es für italienische Verhältnisse grandios. Den typische Kaffee und Latte, ein riesiges Brötchen und dazu dann tiroler Speck. Ich hätte auch noch solch ein Brötchen bekommen aber mehr als das eine passte nicht :-))
Nach dem Frühstück machte ich mich dann auf dem Weg. Ich wollte zunächst nach Cortina, da mal schauen wie es da oben aussieht und dann entscheiden ob ich über den Falzarego zur Sella Ronda fahre oder über Toblach nach Bruneck – Brixen fahre. Hubert war bereits um 6 Uhr daheim gestartet und jetzt in der Gegend von Insbruck....
Ich entschied mich recht bald für Toblach, denn fast auf der gesamten Strecke nach Cortina regnete es, zwar nicht dolle, aber nass ist nass und die Wolken hingen nun mal sehr tief. Also schicke ich eine SMS an Hubert, dass er doch über Brixen Richtung Bruneck fahren solle. Da war er aber wohl gerade vom Brenner aus wieder losgedüst, so dass er die erst in Klausen las und wieder umdrehen musste.
Nachdem ich über den Gemärckpass drüber war hatte ich allerdings wieder Sonne und es wurde wärmer :-))
7. Italien im Schnee immer noch ohne Schneeketten
Kurz vor Brixen begegneten wir uns dann und konnten auf dem nächsten Parkplatz endlich ein paar Worte wechseln. Ich sagte ihm, dass er die Sellarunde wohl vergessen könne, soviel Spaß macht fahren in den Wolken einfach nicht. Wir fuhren dann erst mal gemeinsam wieder nach Klausen um dort Kaffee zu trinken und zu überlegen wie die Tour nun weitergehen sollte. Er wollte gern zum Nigerpass, also fuhren wir los. Drehten aber schon bald wieder um, da die Wolken immer tiefer kamen und die Aussicht bestand bald im Wolkennebel zu sitzen. So ging es erst mal nach Bolzano, dort entschieden wir dann über den Mendel und den Gampen Richtung Meran zu fahren. Es regnete.... aber der Mendel ist auch im Regen noch recht gut zu fahren, auch wenn ich um einiges länger brauchte als Hubert :-))
Dann weiter zum Gampen. Unterwegs hörte es auf zu regnen, aber nicht das nun die Sonne rausgekommen wäre, nee, das Nass kam nun als Schnee runter :-(
Oben am Gampen ist eine nette Pension, die wir schon von früher kennen, als Hubert mich fragte: Weiter oder hier bleiben? Entschied ich mich spontan fürs übernachten. Wenn ich gewusst hätte was da noch kommt, dann wäre ich lieber weitergefahren und wir hätten uns unten was gesucht. Aber noch ahnten wir nix von unserem Glück.
Der Schnee wurde dichter, die Temperaturen sanken. Der erste Räumwagen wurde gesichtet, die Straße frei geräumt, später kam auch noch ein Streuwagen. Aber der Parkplatz auf dem unsere Maschinen einträchtig beieinander standen bildete bald eine große weiße Fläche....
Sonntag, den 17.04.05
Mit dem Aufstehen ließen wir uns eh schon mal Zeit, der Ausblick vom Bett aus ließ nix gutes erwarten.
Nach einem wirklich ausgiebigen Frühstück machten wir uns dann ans freischaufeln der Moppeds. Hubert filmte, ich räumte *grins*
Es wurde nun stündlich ein wenig wärmer und gegen ein Uhr konnten wir endlich wieder raus aus dem Schnee. 200 Meter tiefer war von dem ganzen Spuk nix zu sehen, dort war es mollig warm und die Sonne lachte vom Himmel.
Wir entschieden uns dafür über den Jaufenpass und dann über die alte Brennerstraße gen Heimat zu fahren. Ich hatte für eine Tour nun genug Überraschungen gehabt, die Wettervorhersage im italienischen TV sagte auch für Venezien nur Kühle und Regen voraus, so dass ich mir sagte, dass ich dann doch daheim ein wenig mehr Gemütlichkeit habe.
Kommentare
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Moinsen Wally,
so. Wie schon seit einem Monat angedroht ;-) ,hab ich deinen tollen Tourenbericht jetzt auch mal komplett gelesen.
Was Du von Rumänien in Bezug auf vor 100 Jahren schreibst, kann ich so ähnlich aus Polen und Ungarn bestätigen. Obwohl es besonders in Ungarn, seit der Grenzöffnung 1989 deutlich voran gegangen ist. Aber wenn man abseits von Budapest und Balaton im Hinterland rumfährt ist es da noch heute richtig klasse. Habe auch noch nie so nette Leute und gastfreundliche Leute wie in Ungarn getroffen. Man wird sofort zum Essen und zum Übernachten eingeladen und alles ist super billig. Vorallem die älteren Ungaren sprechen noch deutsch und die Jüngeren meist englisch, aber viele haben auch weiterhin deutsch in der Schule gelernt. Ist schon schön da. ;-)
Achso, hast natürlich volle 10 Punkte bekommen. Absolut genial und klasse geschieben!
Linke, Henry
Hi, feiner Bericht, 10 Points, wie es sich gehört, und bissl bin ich mitgefahren... Schade, dass du das schwarze Meer nicht erreicht und etwas früh, entnervt die Route verändert hast. Beim nächsten Mal - ich komm\' mit *zwinker*
LG Flitzer
Dann verpasste aber echt was und bist selber Schuld! War zwar erst einmal mit Bike im Dracula-Land, ohne schon öfter und alles war/ist easy. Okay, ich hab\' \'ne Transe, die freut\'s
Flitzer
OK, über Tschechien hatten wir ja eh schon mal nachgedacht. ;)
mit ner Enduro hätte ich dort sicher auch Spaß gehabt....
und wenn endlich mal eine für meine Sitzhöhe gebaut wird, dann hol ich sie mir....
aber bis jetzt ginge höchstens ne 125er, und dat is nix :-)
Aber für Enduros ist Rumänien sicher geil, die brauchen da ja nicht mal runter von der Straße um Spaß zu haben *gg*
Yep. Moppedfahren in Tschechien hatte mir auch gefallen. In Rumänien war die Enduro sehr von Vorteil, besonders bei den holprigen Strassen.
Für die \"Erdferkel\" sei hier noch kurz die \"Enduromania\" empfohlen.
Aber Tschechien wäre was für Dich....
Kurvig, nette Leute, billig und das Tempolimit wird nicht ganz so eng gesehen :-))
Netter Artikel. :)
Zumindest weiss ich jetzt, wo ich nicht hinfahren will. *ggg*
;o) Uwe
Heike,
das hoffe ich auch :-))
aber das wird sicher schon, sind ja noch fast drei Wochen.....
zumindest haben wir den Mendel schon mal wieder gefunden, ankommen ist damit ja schon mal gesichert :-))
Damit niemand was zu nörgeln hat gibt es diesmal den ganzen Bericht an einem Stück :-))
Wer ihn lieber in Teilstücken lesen möchte, kann sie hier:
http://bike.windsheim.de/index.php?seite=artikel/index.php
oder hier:
http://www.westfaelin.de/mopped/mopped_2005.html
finden. mehr...