Die Tour des Alpes 2003

Die Tour des Alpes 2003

...oder 63 Pässe in 8 Tagen
Wir haben ein paar Freunde eingeladen, mit uns 8 Tage lang durch die Alpen zu fahren. Da wir zügig unterwegs sein wollten, hatten wir Wert auf einen guten Fahrstil und Alpenerfahrung gelegt. Ausserdem gab es sonst auch noch ein paar Besonderheiten, die bei der Auswahl der Leute wichtig waren.
Zum Beispiel hatten wir versucht, die Tour so günstig wie möglich anbieten zu können. Das bedeutete wir müssen günstige Übernachtungsmöglichkeiten finden. Das Zelten fiel aus, denn wir wollten oft nur eine Nacht an einem Ort bleiben. Das ganze Gerödel auf und abbauen dauert viel zu lange. Die nächste günstige Alternative waren Gruppenhäuser. Die Zimmer wurden auch Massenlager oder Touristenlager genannt. Um da einige ausfindig zu machen habe ich ein wenig auf der Seite Gruppenhaus.ch gesucht. Einige haben wir einfach bei den Probefahrten der Touren gefunden. Kurz und gut, wir entschieden uns weitgehend in solchen Gruppenhäusern und Jugenherbergen zu übernachten.
Ob das wirklich gut war? Ihr werdet es herausfinden können.
Freitag, 22.08.03 [/b]
Treffen war am 22.08.03 im Hotel Adler in Linthal. Um 19.00 Uhr machte ich mich mal auf den Weg um die ersten Ankömmlinge zu begrüssen. Aladin und Marja waren schon da und nach und nach trafen auch einige andere ein. Wir assen, tranken ein bis zwei Bierchen und quatschten bis ein Anruf kam von ... ja, wer hatte denn angerufen?.. weiss nicht mehr, ist auch nicht wichtig.
Mopedist, Searcher und Rubber_Man fehlten jedenfalls noch und einer der drei rief uns an, sie bräuchten Hilfe. Rubber_Man hat die Strasse auf dem Pragelpass verfehlt und das Motorrad liegt an einem Baum 5 Meter weiter unter der Strasse.
Na Klasse... gut das Heike (Searchers Frau) mit dem Auto da war. Wir sammelten sämtliche Gurte zusammen, die wir fanden und 4 Männer stiegen bei Heike mit ins Auto. Fahren musste Heike allerdings, denn sie hatte keine Motorradstiefel an und hatte auch noch kein Bier getrunken. Aber auweia... Heike hasst Pässe und als ersten, den sie mit dem Auto fahren sollte, war der schmalste und schwierigste in dieser Gegend. Aber ich sags ja immer, Frauen können ohne mit der Wimper zu zucken über sich hinaus wachsen. Das sollten wir bei Heike noch einmal erleben auf dieser Tour.
Die 3 auf dem Pragelpass vertrieben sich die Zeit, in dem sie sich 2 Stunden, auf der Strasse liegend den Sternenhimmel bestaunten. Mit vereinten Kräften gelang es den Männern Rubber_Man's Maschine wieder auf die Strasse zu bringen. Sie war zwar ziemlich lädiert, aber sie lief noch.

Armesia (die Bedienung im Hotel Adler) war noch so nett und hat den Jungs noch mitten in der Nacht einen Imbiss hergerichtet. Jetzt berieten wir, was zu tun war, das Motorrad lief ja noch, also entschloss ich mich mit Wolfgang am frühen Morgen zu unserm Händler zu fahren. Mal schauen ob er die Maschine einigermassen fahrtüchtig bekommt.
Samstag, 23.08.03
Dadurch mussten wir beide allerdings um 6.00 Uhr aufstehen... *gäääähhhn* soo früh, aber wir wollten die anderen ja wieder einholen. Durch das schlafen im Touristenlager sind natürlich alle anderen beim Weckerklingeln auch wach geworden. Wir verzichteten auf unser Frühstück und fuhren um kurz vor 7.00 Uhr schon nach Schmerikon.
Als wir in der Werkstatt ankamen liessen alle 4 Mitarbeiter ihre Arbeit liegen und kümmerten sich intensiv um Rubber_Man's Maschine. Judith, die im Verkauf arbeitet kümmerte sich um seinen Helm, der auch noch aus dem Leim ging... so haben wir die ganze Firma Stucki beschäftigt.
An dieser Stelle möchten wir uns noch einmal für den tollen Einsatz von euch bedanken, ihr habt uns mehrmals die Tour geretten.
Innerhalb von 2 Stunden konnten Wolfgang und ich die TOur wieder aufnehmen, also nix wie los wieder Richtung Klausenpass. Die anderen sind um 9.00 Uhr abgefahren, also hatten wir nur eine halbe Stunde rückstand. Die aufzuholen war recht einfach, denn wir hatten schnell getankt und auf dem Klausen haben wir nur ganz kurz halt gemacht und sind gleich weiter und siehe da, wir hatten den Trupp schon in Richtung Andermatt wieder eingeholt. So sind wir bei Jens seiner Gruppe mitgefahren bis zur Gotthartpasshöhe. Eigentlich wollten wir ja die alte Strasse fahren, nur leider war die gesperrt und wir mussten die Hauptstrasse bis oben nehmen. Auf der Passhöhe warteten wir auf die andere Truppe, die von Ingo geführt wurde, aber die haben der Obrigkeit geglaubt, die ihnen erzählt hat, die ganze Tremola wäre gesperrt. Bei Hubert auf der HP könnt ihr die Fahrt der anderen Truppe in seinen tollen Berichten Das erste mal in 2 Teilen noch nachvollziehen.
Wir fuhren die nichtgesperrte Tremola hinunter und trafen die andere Truppe auf dem Nufenenpass, wo wir picknicken wollten.
Nachdem Aladins Boot auch noch Inkontinenz zeigte und das letzte Pfützchen Sprit auf dem Parkplatz hinterliess brachen wir nun langsam wieder auf. Passrunter ging es.. eh ich begriff das freies Fahren angesagt war, waren schon viele weg. Jens brauchte mal wieder ne Ewigkeit, also düste ich allein runter. Treffpunkt war die Post in ...ja wo denn nun? Jedenfalls trafen sich ein paar bei der Post in ..... und die anderen waren auf einem Parkplatz in......... aber eben... keiner bei der Post in ........ Aber was solls, wir haben uns ja schlussendlich wiedergefunden und auf dem Parkplatz wurde dann, dank des Klebbandes von Jürgen die Reparatur von F-650-Dakars Motorrad vorgenommen. Die hin und her schlackernden Teile von den 2 Umschmeissern wurden fixiert und hielten den Rest der Tour.
Manche Leute nutzen die Zeit allerdings um ihre Vorlieben auszuleben, nicht wahr Wolfgang? Aber die Rache war kühl und nass, obwohl Rache? es sah eher aus wie ne Belohnung bei den Temperaturen. Nach erfolgter Abkühlung und viel Gelächter ging es dann wieder weiter, wir beschlossen noch einen Kaffeehalt zu machen.
Wir führen den Brüningpass und hielten hier auch zu einem Kaffee oder besser zu literweise Wasser. Für die Schleckermäuler gabs auch Eis und Kuchen. So gestärkt nahmen wir die fast letzten Kilometer unter die Räder. Auf dem Schallenberg war noch ein Stopp. Hier sollte das Gruppenbild entstehen, auf dem noch alle Teilnehmer zu sehen sind.
Die letzten Kilometer bis Inner-Eritz waren langweilig, da gabs nicht mal 100 Meter die gerade aus gingen! Da konnte man nicht mal das Bauerhaus auf der linken Seite betrachten.
Und diese Strecke mussten wir morgens früh auch noch als Aufwärmstrecke fahren... da wird einem ja übel.
In Inner-Eritz angekommen bezogen wir unser Zimmer... ja unser Zimmer war das Zimmer gemeint, indem wir alle schliefen. Selbst HoferB, der ja nicht so das Gesellschaftstier ist und lieber sein Doppelzimmer mit Watak hätte musste dran glauben. Ich bewundere ihn immer noch wie er bei dem Krach schlafen konnte. Nach einem guten Abendessen und viel Benzingequatsche und noch mehr Lachkrämpfen gings dann auch bald ins Bett.
So schön eingepfercht auf kleinstenm Raum waren Kissenschlachten vorprogrammiert. Aber am Abend war dann schnell Ruhe, wir waren wohl alle ein wenig geschafft.
Sonntag, 24.08.03
Der Wecker klingelte um 7.00 Uhr und ich hatte das Gefühl einige waren schon vorher wach und wareteten nur auf die Erlösung des Weckers... und schon gings los: Die Kissenschlacht zum Aufwachen, als die Kissen alle waren wurden die Decken und schliesslich noch die Matratzen geworfen. Meine Güte, das war schlimmer wie bei Schulkindern... aber Spass hats gemacht und wach waren wir fast alle... nicht war Hubert?

Nach dem Frühstück mussten wir doch glatt diese blöde, langweilige Strecke aus Inner-Eritz wieder zurück fahren... war das ätzend, am frühen Morgen rechts links, rechts links, rechts links und auf 10 km kein einziges mal geradeaus!
In Steffisburg hielten wir wieder mal zum Tanken Dort stellte Christian schon fest, das mit der Batterie was nicht stimmte. Aber nun ja, es war früh am Morgen fahren wir erste einmal weiter zum Gurnigel hinauf. War das schön hier oben. Man hatte eine Sicht bis zum Genfer See.. Die gegend verleitete den Sinn des Lebens neu zu definieren... Aber eins war ganz sicher... alle haben wohl gedacht Uns kann es schon verdammt gut gehen
Und ab hier wird die Berichterstattung doch etwas holprig, genau wie die Strecke. Das Boot hatte Mühe Bodenkontakt zu halten. Nach der Schotterpiste, die eigentlich nicht schlimm war, folgte eine Strasse, die den Namen nicht verdiente. Nun ja, da machte Christians Q schlapp. Ingo und ich blieben bei Christian und Petra und Ingo schleppte die Q in den nächsten Ort. Dort wurde sie von einem Abschleppunternehmen abgeholt. Allerdings erst nach mehr als 3 Stunden. In der Zeit amüsierten wir uns über das Dorfleben und dessen Schützenverein, spielten ein paar Wasserspiele mit interessierten Zuschauern und faulenzten im Schatten eines grossen Baumes.
Als die Q dann aufgeladen war führen Ingo und ich jeweils mit besetztem Soziusplatz zu unserer nächsten Unterkunft auf dem Jaunpass ins Cherz Maxime. Wir luden Christian und Petra ab, wollten ihre Koffer von Ingos Motorrad abmachen, aber... mmmhhh es war kein 2. Schlüssel da und der Originalschlüssel ist mit dem Motorrad zur Werkstatt gefahren worden.
Nun ja, ich half den Beiden mit Duschzeug und frischen Sachen aus und Ingo und ich fuhren noch eine Runde, hatten wir doch den halben Tag verpasst. Unterwegs riefen wir die andere Truppe noch an und sagten bescheid das wir noch unterwegs waren. Sie gaben den Standpunkt durch und wir beschlossen ihnen nicht engegen zu fahren, denn dann hätten wir sie ja gleich wieder getroffen. Wir machten einen Bogen und fuhr den ..... dann den ....... und mussten dann eine grosse Motorradgruppe überholen. Die kamen uns schon sehr bekannt vor *gg* Wir hielten kurz und sagen wer sich dranhängen will, solls tun. Schnell fuhren wir weiter und 4-5 Motorräder hängten sich bei uns dran. Aber auch die anderen kamen nur 2-3 Minuten später an.
Searcher und Ingo tauschten noch das Motorrad und fuhren schnell zum tanken. Das Grinsen aus Searchers Gesicht haben wir den ganzen Abend nicht mehr aus dem Gesicht bekommen. Ob ihm die Q gefallen hat?
Andreas hatte schon ein paar mal gesagt, das ihn das Tempo einfach zu hoch ist und er sich nicht wohl fühlt dabei. Er wollte seinen Führerschein noch eine Weile behalten. Er verabschiedete sich an dem Abend und fuhr nach Hause. Wir bedauerten das alle aber rechneten es Andreas hoch an, das er den Mut aufbrachte die Tour abzubrechen. Es waren trotzdem 2 schöne Tage mit dir Andreas.
Nachdem wir unser erstes Begrüssungsbier intus hatten, gab es auch schon Essen. Das war die 3 Tage, an dem wir dort weilten wirklich hervorragend. Nur eins hatte uns nicht ganz gepasst... die Polizeistunde wurde schon um 22.00 Uhr eingeläutet. Wen wunderts, das die halbe Nacht noch Krawall in unserem Zimmer war (natürlich wieder ein Zimmer für 16 Personen.

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