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hhwpw 09.09.2003

Ein Neuling auf der Rennstrecke

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Ein Neuling auf der Rennstrecke

Erfahrungen eines Rennstreckenneulinges am PadborgPark, DK
Das war richtig launig! Endlich mal verschiedene Striche ausprobieren, Beschleunigen und Bremsen bis die Karre stinkt, das eigene fahrerische Können an anderen messen ohne Gefahr zu laufen 'unbeteiligte' mit hineinzuziehen ...
Der Kurs ist zwar ein wenig 'klein' für die ZX-12r ... andere Moppeds sind da klar im Vorteil, aber für mich war das ein gelungener Event.
Das war er nun, der Tag am/im/auf PadborgPark mit MotoAktiv e.V. und Karsten Weilandt k.weilandt@freenet.de.
Nachdem ich am Vortag mein Mopped 'rennstreckentauglich' gemacht habe: Spiegel ab, alle Lichter und Blinker abgeklebt und auf den Sprinter (Danke Michael!) mit der Hilfe von Jens ZX (Auffahrrampe), Volker und Willi (gute Besserung!) verladen und verzurrt hatte, ging es gegen 05:40 Uhr auf Tour gen Norden.
Der Sprinter lief hervorragend, so dass ich statt der eingeplanten 2,5 Std. nur 1,75 bis Padborg gebraucht habe. Gut war aber trotzdem, dass ich ein wenig Zeit eingeplant hatte, denn ich war eine Abfahrt zu früh abgefahren und daher noch ein wenig durch Padborg geirrt. Auch der Flugplatz / Rennstrecke war echt schlecht zu finden. Nur ein ganz kleines Hinweisschild auf dem (anscheinend ) unendlich langen 'Tøndervej' zeigt die Abfahrt ...
Lange Rede, kurzer Sinn, um 07:40 Uhr war ich vor Ort und es waren schon ein paar weitere 'Verrückte' anwesend. Ein paar hatte ich auf der BAB auch schon 'überholt' ... die wussten aber anscheinend besser Bescheid; ein paar der 'Überholten' kamen ein paar Minuten später...
Gegen 08:00 Uhr war der Sammelplatz schon ganz schön gefüllt, eifriges runterladen der Maschinen, umziehen, Luftdruck prüfen, ... überall.
Schicke Mopetten ... von der 2-Takter mit rotem Kennzeichen, reinen 'Rennmaschinen' bis zum High-Speed-Bomber ... alles vertreten. Hauptsächlich jedoch BMW's der Gattung R, K teilweise mit der 'Landstrassenvollausstattung',​ Marke Wohnzimmer ...
Etwas getrübt wurde die gute Laune und erste Rennstreckenerfahrung von jemandem, der bei Betrachten einer 916er Duc von einem 'Verschrottungserlebnis' in Assen berichtete. Ich kramte meine Kamera hervor und fotografierte das gute Stück und den Platz schnell nochmal im 'Original'-Zustand ...
Eigentlich hatte ich mich ja auf einen Regenevent eingestellt, dass das Wetter sich von seiner 'besten' Seite zeigte erfreute micht sehr. 20 Grad und ab und an etwas bedeckt war doch ein echtes Wort. Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich bei Regen -auf dieser Strecke- wahrscheinlich doch nicht gefahren wäre ...
08:15 bis ca. 08:30 gab es dann so eine Art 'Fahrerbesprechung', wo mit den Gegebenheiten des Kurses und zu den Modalitäten auf der Strecke ein paar Worte verloren wurden. Speziell die Lärmbestimmungen scheinen recht 'eng' gesteckt zu sein in Dänemark. Eindrücklich wurde darauf hingewiesen, dass 93 d/b das Mass aller Dinge sind und dass - falls ein Mopped diesen Wert im Fahrbetrieb 'kontinuirlich' übersteigt die 'Rennleitung' gnadenlos von einer weiteren Teilnahme des Sportbegeisterten absieht.
Leider kam auch ein Wermutstropfen hinzu: 16:00 Uhr ist Schluss ... NaJa in der Ausschreibung stand zwar 18:00 Uhr, aber ... waren ja nur 2 Törns weniger in den insgesamt 3 Gruppen. Danach kam die 'technische' Abnahme, wo zu meinem Erstaunen recht intensiv geguckt wurde, ob die Moppeten den ausgeschriebenen Vorschriften entsprachen. Manch einer fühlte sich an unseren beliebten TÜV erinnert ... ich hatte etwas 'bammel' vor der Reifenprüfung, denn Vorne war der Reifen ja nicht mehr ganz so gut ...
Aber der 'Prüfer' befand mein Mopped als 'neuwertig' war ganz erstaunt, dass schon 17 tkm auf der Uhr waren, guckte kurz auf die Bremsbeläge und gab mir den Rennstrecken-Siegel auf die Frontverkleidung. Schwitz -> Puh ... Manchmal scheint sich 'gute Pflege' doch auszuzahlen
09:01 Uhr ging die erste Gruppe für 20 Minuten 'raus.
Bei diesen Rennstrecken erfahrenen hatte sich nach der Fahrerbesprechung ein wenig Hektik breit gemacht, weil manche 'ganz cool' erstmal in 'Räuberzivil' geblieben waren und nun zusehen mussten, dass sie 'rechtzeitig' fertig für die erste Runde wurden.
Ich nutzte verbleibende Zeit bis zu meinem 'Auftritt', um mich mit Frank zu beschnuppern, der -genau wie ich- einen Instruktor gebucht hatte. Frank ist 63 Jahre, seit 4 Jahren 'beim Mopped-fahren und durch seinen 'Vorschoter' zum Spass auf 2 Rädern gekommen. Er fuhr eine schicke R1100S-Sondermodell Randy Mamola und hatte seit Mai 15tkm damit abgespult. Seine vorherige Maschine hatte er wegen 'Altersschwäche' abgegeben... Ich würde mich freuen, wenn ich -sollte ich je Rentner werden- auch noch so fit, interessiert, aktiv, begeistert, ... bin.
Ausserdem kramte ich meinen Luftdruckprüfer hervor, reduzierte den Luftdruck von 2,9 auf 2,5 (vo + hi), kriegte einen Mordsschreck, als ich plötzlich eine Benzinlache auf der Schwinge (!) entdeckte, die durch fröhliches Tropfen stets erneuert wurde... War aber nur der Tanküberlauf ... ich hatte es beim 'Auffüllen' zu gut gemeint und nun dehnte sich das Benzin im Tank in der Sonne ein wenig aus und lief über. Nachdem ich die Maschine via Kern-Stabi 'gerade' gestellt hatte, hatte der Spuk ein Ende ... Nochmal Puh ...
09:21 ... die zweite Gruppe ging an den Start. Der Adrenalinspiegel -wie von Karsten bei der Fahrerbesprechung prognostiziert- stieg.
Ich zwängte mich in meine Jacke und 'verband' mich mit der Hose. Die Nervosität machte sich ganz schön bemerkbar. So lange hatte ich noch nie dafür gebraucht, den Reissverschluss einzufädeln
Ausserdem wurde einer der A-Gruppe interviewt. Er gab zum Besten, dass die Strecke noch ein wenig 'rutschig' sei. Das trug nicht gerade zur Beruhigung der Nerven bei ... obschon Kollege Vite, der auf der Strecke drei Wochen vorher gefahren war, von einer Verbesserung der Streckengegebenheiten im Laufe des Tages gesprochen hatte ...
Einigen meiner Gruppe war die Warterei inzwischen auch schon zu lang. Es wurden kleine Eingewöhnungsrunden auf dem Parkplatz gedreht. Sah fast aus wie bei einem Sicherheitstraining.
09:41 (oder so ähnlich) ...es war soweit. Erster Törn.
Wie gut, dass ich Karsten, den Veranstalter + erfahrenen Fahrleiter, als Instruktor gebucht hatte. Erstmal langsam um den Kurs, Strecke kennenlernen, auslesen, Belag prüfen ...
Ich scherte mich erstmal wenig darum wie Karsten fuhr, sondern erkundete die Strecke, wie ich es von der Landstrasse her kannte. Ging ganz gut, ich merkte allerdings schnell, dass Karsten wesentlich entspannter um den Kurs 'kroch' als meinereiner...
An und für sich war abgesprochen, dass auf Handzeichen von Karsten wir die Positionen 'hinter' Karsten tauschen sollten. Frank, der an erster Stelle fuhr konnte seiner Freude aber nicht widerstehen und fuhr an Karsten vorbei und zog davon. Beim nächsten Handzeichen entschwand ich dann auch ...
Die Strecke war allerdings an manchen Stellen wirklich noch ein wenig 'rutschig'. Speziell die langezogene Linkskurve, die insgesamt mindestens drei Radien aufweist, um am Schluss in einer Wende zu enden, erwies sich erstmal als 'Spassbremse' für mich und den Vorderradreifen.
Schnell war der Törn vorbei. Karsten hatte ich nach der 'anfänglichen' Einführungsrunde nicht mehr gesehen und irgendwie war mir so, als sei es nun -nach nur 20 Minuten- auch genug. Bloss nicht gleich übertreiben.
Das Mopped war kaum abgestellt, da war die 'erste' Gruppe schon wieder auf der Strecke.
Mopped abstellen, Gleichgesinnte verhaften und die ersten Eindrücke von der Strecke austauschen. Rutschig war das Stichwort. Die relativ neue Strecke glänzte zum einen noch recht dunkel. Ein Umstand, den ich auf der Landstrasse 'gar nicht' mag. An manchen Stellen schien sogar der blanke Bitumen 'rauszulinsen... wie etwa in der langgezogenen Links und am 'Bremspunkt' der Gegengeraden.
Ein Mitstreiter aus der 'mittleren' Gruppe verpackte gerade sein Mopped, da er sowohl von der Streckenführung, als auch vom Gripp enttäuscht war. Als Neuling konnte ich das irgendwie gar nicht verstehen, denn -vorgewarnt von Vite aus dem http://www.zx-12r.info -Forum- wusste ich, dass der Grip im Laufe der Zeit besser werden würde und die 'Streckenführung' hatte ich mir aufgrund des Erlebnisberichtes und der Übersichtsgrafik 'reinziehen' können. Aus diesen 'Fakten' war mir klar, dass es mit Sichheit kein Kurs war, der schnellen und schweren Moppeds besonders entgegenkam. Es ist wohl immer so, dass ein paar Leute 'falsche' Erwartungen aufbauen und dann enttäuscht sind, wenn es sich anders herausstellt.
'Bei Regen' oder nasser Strecke hätte ich mir eine Weiterfahrt allerdings wohl auch 'verkniffen'. Die Strecke glänzte irgendwie so verräterisch...
Irgendwie vergingen die 40 Minuten wie im Fluge und der nächste Törn (2) war dran.
Diesmal hatten wir Karsten nochmal darum gebeten und 'individuell' die Streckenführung zu zeigen. Das war verdammt gut so. Plötzlich ging es wesentlich leichter. Ich hatte immer noch meinen 'Landstrassenstil' drauf, also nach der Kurve nicht zu weit nach 'aussen' kommen, Kurve möglichst spät anfahren und abknicken, wenn der Endpunkt einsehbar ist ... Karsten zeigte mir, dass es manchmal -gerade mit so einem potenten Moppi wie der ZX- ganz gut ist, wenn man sich 'heraustragen' lässt, einfach um mehr Geschwindigkeit und Schwung mitnehmen zu können. Das klappte auch ganz gut. Die Rutscher über's Vorderrad wurden weniger, die Strecke zeigte schon mehr Gripp und ich begann -nachdem Karsten mich entlassen hatte- ein wenig mit dem Gas zu spielen .... Geiles Mopped ... eigentlich gab es nichts 'vergleichbares' in der Gruppe und auf den Brems- und Beschleunigungsstrecken kam ich immer an alle Mitstreiter heran, um sie beim nächsten 'Sprint' aufzuschnupfen.
Am Ende des Törns waren die letzten 'Millimeter' Schisserkante auf dem Hi-Reifen auch verschwunden und der Reifen begann ein wenig zu pellen
Nach dem Törn bekamen Frank und ich von Karsten noch eine Beratung, was wir besser machen können/sollten. Ich war immer noch geneigt die Kurven 'enger' zu fahren als notwendig. Aber sonst war er mit meinem Fahrstil zufrieden...
Er gab uns Tipps zu Brems- und Einlenkpunkten. Da macht sich die Erfahrung wirklich bezahlt. Wie schön, dass wir davon profitieren konnten.
Auch diesmal vergingen die 40 Minuten Pause wie im Fluge. Zeitminimierend kam hinzu, dass Vite sich mit seinem High-Speed-Bomber zu uns gesellte. Er hat es ja nicht weit aus Flensburg und war -wie angekündigt- mal vorbeigekommen, um mich über den Kurs pirschen zu sehen.
Dritter Törn.
Die Zuversicht in Strecke, Mopped und 'Mitfahrer' war optimal. Ich lotete meine Grenzen aus und war immerhin so schnell unterwegs, dass ich fast alle anderen Teilnehmer (tlw. mehrmals) überholte. Rutscher gab es nur noch wenige + die meisten waren 'provoziert'. Geiles Gefühl! Das Mopped zeigte mir, dass noch wesentlich mehr 'Potenzial' in im steckt, als ich bereit war abzurufen. Selbst kleine 'Männchen' quittierte es mit einer stoischen Ruhe. Vite machte gleich mal ein paar Fotos, so dass ich wenigstens ein paar Eindrücke mitnehmen konnte. So wie ich mich fühlte, sah das wohl auch von aussen aus. Schön rund, schön tief, relativ flott. Klasse Gefühl, wenn der Ar... beginnt zu driften, noch besseres Gefühl, wenn man die anderen beim Beschleunigen einfach 'aufschnupft'. Und das alles ohne Gangwechsel. Einfach nur auf die Streckenführung, den Untergrund und die Mitfahrer konzentriert.
War wohl auch ganz hurtig gewesen, denn Karsten, der anscheinend mit seiner R6 mitgefahren war, hat mich nicht gekriegt, geschweige denn gesehen. Im Gegenteil: er fragte nachher, ob ich überhaupt mitgefahren sei ... *Grins* Auf den Fotos aber zu erkennen ist schon ein GS-Fahrer hinter mir. Den hatte ich irgendwie bisher nicht bemerkt ... dazu später mehr. Ich war jedenfalls ziemlich 'platt' nach den 20 Minuten. Ich war auf jeden Fall an 'meiner' Grenze gefahren und das schlaucht ganz gut ...
Vite zeigte sich auch recht begeistert. Das war mir viel wert, denn Vite habe ich als jemanden kenngelernt, der zum einen wesentlich sicherer als ich, aber auch objektiv unterwegs ist.
Inzwischen war auch Gunnar angekommen und wir 'fachsimpelten' über alles mögliche. Speziell die Abraspelungen des Hi-Reifen führten zu Themen wie Reifenluftdruck weiter 'runter, welche Kurve ist es, die diesen Umstand verursacht, ... Einfach schön ... ich fühlte mich wie ein 'Rennfahrer' *Grins* und war eingebunden in die schönsten Benzingesabbel, die es gibt.
Ich bemerkte, dass Vite 'völlig' heiss war auch nochmal eine Runde zu drehen und schenkte ihm meinen nächsten 'Slot'. Der Veranstalter zeigte sich generös und so konnte Vite -an meiner statt- den nächsten Törn absolvieren. Also schnell das Mopped abgeklebt, Streckenaufkleber angebracht und schon konnte Vite eine Runde drehen. War auch ganz gut so ... so hatte ich mehr Zeit zur Regeneration, denn langsam liess die Kondition nach.
War klasse anzusehen, wie Vite um den Kurs flog. Karsten war auch beeindruckt und betitelte ihn hinterher als 'Rakete'. Ich glaube das ging Vite auch runter wie Öl.
13:00 Uhr - 14:00 Uhr Mittag
Weitere 'Fachsimpeleien' im Kreise Gelichgesinnter ein wenig 'Futtereinwurf' und ... Vite und ich wunderten uns über die 'unterschiedlichen' Drehzahlen, die wir erreichten. Irgendwie war meine Drehzahl 'bedeutend' niedriger als seine, die erreichten Geschwindigkeiten aber ähnlich, obschon ich auch der Meinung war im zweiten Gang um den Kurs zu juckeln...
14:01 die erste Gruppe ging wieder an den Start.
Ich hatte erwartet, dass es die meisten nun ein wenig 'ruhiger' angehen lassen würden. Weit gefehlt ... jetzt wurde tlw. 'richtig' gebolzt. So viele 'Quitscher' am Ende der Gegengeraden hatte ich vorher noch nicht vernommen. Alter waren die jetzt heiss! Der Grip war anscheinend auch 'optimal' und es waren schöne Eindrücke mitzunehmen ...
Vite verabschiedete sich. Er hatte noch einen Familientag vor sich. Menno es scheint als würde jeder Moppedfahrer in der Gegend ihn kennen...
14:41 Törn Nummer 5
Ich hatte mich gleich als erster an die Strecke gestellt. Klasse 'Freie Fahrt in PadborgPark'. Mehrere Runden absolvierte ich so ... ganz auf mich allein gestellt mit nur wenigen 'Überrundungen', bis ich im Augenwinkel bemerkte, dass ich einen 'Schatten' hatte. Etwa zwei Runden beobachtete ich diesen Schatten, bemerkte, dass er immer an mir dran war. Ich konnte ihn zwar beim Beschleunigen immer hinter mir lassen, aber nach den Kurven und speziell den Schikanen war er immer wieder dicht dran. Na denn dachte ich - der ist schneller, lass ihn mal vorbei. Ich muss ein verduztes Gesicht gemacht haben, als die R 1150 GS dann an mir vorbeizog . Mal sehen, was der 'anders' und besser macht ...
Ich versucht noch dahinter zu bleiben, musste aber einsehen, dass der GS-Treiber, der völlig regungslos im Herrenreiter-Stil auf seinem Mopped sass, viel engere Kurvenradien zog, sich bis zum 'Aufsetzen' in die Kurven hineinlegte (das stank entsetzlich!) und in den Kurven eindeutig, in der Schikane sogar signifikant 'schneller' als ich unterwegs war.
Respekt ... 'Hergebrannt von einer Q' ( http://www.motosat.de ) fiel mir dazu ein. Nach ca. 2 Runden musste ich ihn einfach ziehen lassen. Keine Chance für mich. Die Zeit hinter dem Q-Treiber nutzte ich auch dafür mal auszuloten in welchem Gang ich denn nun unterwegs war. Es war der Dritte! Daher hatte ich insgesamt ein 'niedrigeres' Drehzahlniveau als Vite ... Der zweite Gang war mir aber eindeutig zu nervös, obwohl es klasse war das Heck eindeutig mehr driften zu lassen. Ich befand, dass der Dritte mir besser lag, ich 'runder' um den Kurs kam. Der Dritte also.
Nach dem Törn hielt ich nach dem Q-Treiber Ausschau, konnte ihn 'im Fahrerlager' aber nicht entdecken. Was für eine schöner, runder und schneller Fahrstil. Leistung hilft zwar auf jeden Fall fahrerische Mankos zu überdecken, denn speziell auf den kurzen Geraden gibt es wohl kaum etwas 'normales', was an die Beschleunigung der ZX heranreicht, aber 'Könner' sind halt mit Allem schnell! Den hätte ich gern mal kennengelernt. Vor Allem hätte mich interessiert, ob Naturtalent, oder doch 'erfahrener' Hase.
Die erste Gruppe war so schnell mit ihrem Törn fertig, dass ich richtig erschrocken war, als die ersten begannen 'aufzurödeln'. Menno der Tag an der Strecke ging zu Ende. Gunnar verabschiedete sich auch, nicht ohne mir vorher noch mitzuteilen wie 'schnell' ich den Kurs umrundet hatte. Danke dafür, auch wenn sowas ja nicht sein soll...
Törn 6 verzögerte sich etwas, weil leider ein Teilnehmer der zweiten Gruppe eine Hinterlassenschaft aus Öl und Benzin in der ersten rechts hinter der Einfahrt zum Kurs hinterlassen hatte.
Eindringlich 'gewarnt' vom Streckenwart es 'ruhig' angehen zu lassen und den letzten Törn lieber 'abzubrechen, als auf 'Teufel komm 'raus' einen Abflug zu produzieren, hatte ich mich wieder weit vorne eingereiht, war relativ schnell an den Vorherfahrenden vorbei und probierte dann wieder mal den zweiten Gang. War aber nix... die Kondition liess eindeutig nach. Also lieber ruhig und flüssig. Wieder zeigte mir der GS-Fahrer nach einiger Zeit, dass er trotzdem 'schneller' ist. Diesmal hielt ich es aber bedeutend 'länger' hinter ihm aus. Klasse Erfahrung, dass ein runder Fahrstil ziemlich zügig ist. Tolle Bilder vom GS-Fahrer im Kopf beendete ich die Runde erschöpft aber sehr glücklich.
Frank half mir noch den schweren Hobel auf den Sprinter zu verladen und ca. 17:15 verliess ich den Ort meiner ersten 'Rennstreckenerfahrung'.
Fazit:
Für mich hat sich das gelohnt. Ich konnte verschiedene -nicht landstrassentaugliche- Striche ausprobieren, Bremsen und Beschleunigen bis die Karre anfängt zu stinken, (relativ) gefahrlos feststellen ab wann das Hi-Rad beginnt zu überdrehen bzw. abzuheben, wann das Vo-Rad anfängt wegzuschieben, wie weit man sich heraustragen lassen kann, ...
Fehler in meiner Fahrweise habe ich auch bemerkt, denn ich tendiere dazu eine Kurve, die ich 'zu schnell' anfahre auch vorne (relativ stark/Panik) einzubremsen. Das werde ich mir -soweit es geht- abgewöhnen müssen. Speziell, wenn es ein wenig 'hurtiger' zugeht... Und ... ich konnte mal wieder meine 'fahrerische' Leistung an anderen abgleichen.
Das ist m.E. sehr wichtig, um die eigenen Grenzen kennenzulernen und die notwendige Souveränität aber auch Aufmerksamkeit walten zu lassen. Ich habe was dazugelernt, über das Mopped und über mich.
Hervorragend - mehr kann und will ich von so einem Tag i.M. nicht erwarten

Kommentare


ABSENDEN

Deaktiviert
DirkDee
:o)))
ja eben... und es war doch ein brenntraining *fg*
es wurde stetig an besseren kurvenradien, einbremspunkten, etc. für uns landstrassen/wochenends/mopedf​ahrer​ gearbeitet...
wenn ich allerdings das tempo/schräglagen/bremspunkte auf dem hockenheimring mit dem auf der landstrasse vergleiche.... so denke ich, dass auf dem ring (verhältnismässig) gebrannt wurde.
ausserdem isses ein schönes wortspiel ;o))
gruss
dirk
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siggi0304
Hi Hermann,
Der Bericht war wirklich interessant zu lesen, da bekommt man glatt Laune, sowas auch mal mitzumachen. Eben, um sein Fahrzeug richtig gut kennenzulernen. Na, vielleicht im nächsten Jahr, mal sehen...
LG Sigrid
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hhwpw
Hi,
der Event in PadborgPark war als \'entspanntes Abfackeln fossiler Brennstoffe unter Gleichgesinnten\' deklariert und nicht als Renntraining.
An \'richtige\' Brennaktionen trau\' ich mich momentan noch nicht \'ran, da diese weit ab meiner bisherigen Erlebniswelt stattfinden.
Für mich war es einfach mal wichtig mich und mein Moppi kennzulernen. Und zwar relativ \'gefahrlos\' und \'stressfrei\'.
Frei nach dem Motto: jedes Training ist ein gutes Training ...
CU - on the road
Hermann
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hhwpw
Hallo Jaqueline,
werde ich auf jeden Fall in Betracht ziehen *fg*. Allerdings hatte ich \'als Neuling\' soviel andere Sachen im Kopf, dass Fotos erstmal nach \'hinten\' gerutscht waren ...
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Schöner Bericht!
...hättest du ja mich mal fragen können ,wegen der Fotos ! *sfg*
Na wenigstens ne netter Erinnerung !!!
Viel Spass weiterhin !!!
LG Jacqueline ;)
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kdk11
Guckst Du nur...
Das sind doch mal Infos...
Langweilig fand ich den Lehrgang von Moto-aktiv übrigens nicht. War da zwar auch nur in der mittleren Gruppe, aber als sich die Reifenoberfläche in kleine, schwarze Röllchen verwandelte, hatte ich doch einige Zweifel am \"mittleren\" Speed. Aber wer weiss, die schnellen Gruppen haben wahrscheinlich pro Tag einen Satz Reifen verbraucht. Ich wollte aber noch aus der Eifel zurück nach Berlin...
Gruß
Frank
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Deaktiviert
DirkDee
jepp...
netter bericht... gibt voll einen auf die 10..*ggg*
ich kann das sehr gut nachempfinden, da ich im juli auch so ein brenntraining mitgemacht habe :o)
einfach genial, denn es bringt wirklich was. allein schon zu wissen das sein moped 1000 mal mehr kann als ich harmloser sonntagsfahrer.
wirklich faszinierend für mich war, dass ich durch aufsetzende fussrasten und bugspoiler sozusagen zum hanging-off gezwungen wurde, wollte ich einfach von runde zu runde (bzw. von turn zu turn) schneller werden, denn früher bin ich nur wie der beschriebene GS-fahrer um die kurven gefahren.
für mich ist aufjedenfall klar... einmal im jahr wird gebrannt :o)
gruss
dirk
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Wenn du schon 2 mal dort warst muss dir doch langsam langweilig werden. Da wäre doch ein Renntraining dann besser. Da gibts immer 3 Gruppen. Die Mittlere kannst du mit nem Sportfahrerlehrgang vergleichen.Da wird auch teilweise mit Instruktor gefahren. In der schnellen Gruppe trainieren teils die Superbike u. Supersport WM Fahrer usw. mit.
Die langsame Gruppe ist eigentlich für Jedermann und wirklich sehr langsam und immer mit Instruktor.
Guckst du unter:
www.prospeed.de
www.Toni-Mang.de
www.speer-racing.de
www.docshop.racing.de
Das sind meiner Meinung nach die Besten. Da läuft es am sichersten ab.
Mena und ich fahren fast ausschliesslich prospeed und Mang.
Gruss Hajo
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hhwpw
Fotos gibt es auch ... leider von bescheidener Qualität und nicht so viele ... Ich selber konnte ja keine machen ;) und \'ne DigiCam ist für bewegte Fotos halt manchmal ein wenig anstregend ... Zu betrachten unter:
http://www.pixum.de/viewalbum/​?id=946915​
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kdk11
Danke Hajo,
Bei Moto-Aktiv habe ich schon 2 Lehrgänge besucht, war empfehlenswert, die Preise stiegen aber beachtlich... Motorrad-Action-Team hat schon immer stramme Preise, Art Motor mal ansehen.
Gruß
Frank
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