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Torro1965 07.09.2009

Pyrenäenkratzer 2009

Wegstrecke 0 km
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Wegpunkte
Pyrenäen
Straßenart
Tour-Motorrad
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Pyrenäenkratzer 2009

3. Tourentag, Freitag, 14.08.09
www.moto-aventura.com
Klopf, Klopf. 06.20 Uhr. Guten Morgen Markus. „Was willst du denn so bald?" So stand er im Nachtgewand vor mir. "Auf geht’s zur Morgengrauentour!"
Wir waren wohl beide etwas überrascht. Er, weil er gestern Abend tatsächlich im Scherz von einer Morgengrauentour gesprochen hatte und nicht damit gerechnet hatte, dass es bei Robert, Martin und mir auf fruchtbaren Boden fällt. Soweit hätte er uns eigentlich schon kennen müssen. Ich war auch überrascht, zum einen weil ich der festen Meinung war er hätte es mit der Tour ernst gemeint, andererseits, dass er nicht mitbekommen hatte, was wir dann am Vorabend noch vereinbart hatten:
Morgengrauentour Adrall – Sort – Adrall, Abfahrt 06.30 Uhr
So auf die Schnelle konnte er sich dann doch nicht entscheiden, mitzufahren. Also zogen wir allein los. Noch im Dunkeln schwangen wir die spanisch/andorranische Carretera de Os de Civis/CS 110 bis nach Sant Julià de Lòria ab, um uns kurz darauf mit dem guten und günstigen andorranischen Sprit zu versorgen. Dann gings schnell weiter über die Staatsgrenze auf die spanische N-145 und schließlich bei La Seu d’Urgell auf die N-260. Bei Adrall kurze Absprache und dann rein ins Vergnügen. Erstmal von Adrall nach Sort. Hausstrecke. Eile war geboten, denn die Sonne geht im Osten auf. Dies bedeutete, dass wir sie dann auf der Rückfahrt genau ins Gesicht bekommen würden. Angst davor zu Staub zu zerfallen hatten wir zwar nicht, aber is doch unangenehm, wenn durch die tief stehende Sonne der Fahrspaß getrübt werden würde, weil du die Kurven nicht mehr richtig einschätzen kannst.
Und da sind wir auch schon mitten auf der Piste. Hätte uns sehr gewundert, wenn sich die Strecke nach kaum 11 Monaten gravierend verändert hätte. Eigentlich gibt’s Träume hauptsächlich in der REM-Phase. Dieser hier allerdings fand zwischen 07.00 und 08.30 Uhr statt. Kein Verkehr, frische Temperaturen, ein Traum von Landschaft, und es gab auch „ein paar Kurven“.

Erschreckend, dass sich auch dieser Einzellereffekt sofort wieder einstellte. Diesmal aber hatte es Martin richtig erwischt. Kopfschüttelnd und zunächst mit einem fetten Grinsen sah ich ihn an mir vorbeiziehen. So richtig kam ich ihm an dem Morgen nicht mehr hinterher. Verfault! Jetzt muss ich mich schon von einer AfricaTwin überholen und abhängen lassen! Am Ortseingang von Sort wechselte man noch ein paar unbedeutende Worte und schon gings zurück nach Adrall. Kurze Pause und Fotoshooting am Parkplatz zum Coll de Canto.

Ich will hier nicht mit einer weiteren Beschreibung der Strecke langweilen. Wer's genau wissen will könnte das ja bei den Touren 2006/2007/2008 nachlesen oder die Videos dazu ansehen. Jährlich grüßt das Murmeltier.
Es muss so kurz vor 09.00 Uhr gewesen sein, als wir nach ca. 140 km wieder in Os de Civis eintrudelten. Entweder schüttelte unsere daheim gebliebene Crew den Kopf, weil wir noch eine kleine Tour vorgeschoben hatten, bevor wir an dem Tag weiter bis durch die Tarn-Schlucht fahren wollten oder weil sie unsere „erleuchteten“ Gesichter sahen. So richtig ansprechbar müssen wir jedenfalls nicht gewesen sein.
Jetzt war Eile geboten. Schließlich wollten wir noch kurz frühstücken und dann die Maschinen aufpacken, bevor es um 09.30 Uhr über den Pas de la Casa zurück nach Frankreich gehen sollte.
Kurz vor der Grenze zu Frankreich, noch in Andorra, kauften wir wieder einmal steuerfrei Sprit und andere Artikel ein. Einkaufen im Lego- und Bonbonland.

Die weitere Strecke sah zunächst vor, über L’Hospitalet-près-l’Andorre bis nach Ax-les-Thermes zu fahren und ab dort dann weiter über das Hochplateau des Pays d'Aillou mit dem Col d’En Ferret und dem Col de Marmare nach Quillan. Die Temperaturen waren zu dieser Zeit schon wieder gefährlich an die 35 Grad herangekommen. Kühlung durch den Fahrtwind fast null. Aber es sollte noch besser kommen. Zwischen Quillan und Carcassonne gab's dann noch mal einen Temperaturaufschlag, aber kein Hitzefrei in Sicht.
Um Strecke zu machen, sollte ab Carcassonne bis Millau, bis zum Viaduc de Millau, wieder einmal die Autobahn herhalten. Für eine Weiterfahrt auf der Landstrasse hatten wir uns nicht entschieden. Inzwischen zeigte Roberts Thermometer kuschelige 40 Grad an. Noch im Bereich der AutoRoute des Deux Mers (E 80/A 61) machten wir eine weitere Pause an einer Rastanlage. Dort halfen wir einem französischen Bikerkollegen, bei dem der Auspuff einen Riss bekommen hatte, so gut wir eben konnten.
Die Samaritertat bewahrte uns nicht vor dem Brett, das wir dann noch bekommen sollten. Kilometer vor dem Autobahnkreuz A 61/A 9 Stau! Klar, Freitag, früher Nachmittag, Wochenendheimreiseverkehr in Südfrankreich. Bei ca. 42 Grad endete der Stau auch nicht vor Narbonne. Ziemlich erschöpft und am Ende verließen wir schließlich in Narbonne die Autobahn und man entschied, die heutige Tour in Narbonne abzubrechen.
Wir suchten uns ein Hotel. Nach einem Telefonat sagte ich kurzfristig unsere vorgebuchte Übernachtung ab. Das leckere Abendessen tröstete uns ein wenig über den nicht vorgesehenen Verlauf des Tages hinweg. Martin stellte am Abend auch fest, dass er sich Brandblasen an den Zehen geholt hatte.
Leider sollte unsere Entscheidung zur Folge haben, dass die geplante Tour für den folgenden Tag stark abgeändert wurde...

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