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Torro1965 07.09.2009

Pyrenäenkratzer 2009

Wegstrecke 0 km
Länder/Regionen/
Wegpunkte
Pyrenäen
Straßenart
Tour-Motorrad
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Pyrenäenkratzer 2009

4. Tourentag, Samstag, 15.08.09
www.moto-aventura.com
Es war eine unruhige Nacht, auch wegen der hohen Temperaturen in unserem nicht klimatisierten Hotel. Wenig ausgeschlafen, machten wir uns nach dem reichhaltigen Frühstück auf die Socken.
Wir einigten uns darauf heute Abend auf jeden Fall in unserem vorgebuchten Hotel in den französischen Westalpen anzukommen, da sonst der Verlauf der Gesamttour weiter auf den Kopf gestellt werden würde. Den Tarn würden wir so also nicht mehr sehen können und in der Folge, weil wir da auch schon zu weit südlich waren, fiel auch die Tour entlang der Ardèche ins Wasser.
Robert übernahm mit Navi die Führung und so fuhren wir direkt von Narbonne über die Autbahnen E 15/A 9 bis Nimes, E 80/A 54 bis Salon-de-Provence, E 714/A 7, E 80/A 8 bis Aix-en-Provence und schließlich über die E 721/A 51 Richtung Gap bis zur Abfahrt 17 Vinon-sur-Verdon.
So umfuhren wir auch geschickt noch die Gorges de la Nesque unterhalb des Mont Ventoux. Dann, kurz vor Verlassen der E 721/A 51 ein weiterer Zwischenfall: Unsere Gruppe wurde auseinander gerissen. Folgendes hatte sich zugetragen: Wie von Zauberhand ging Rolfs rechter Seitenkoffer auf und der gesamte Inhalt verteilte sich auf der Autobahn. Wir vorne bekamen davon natürlich überhaupt nichts mit. Irgendwann hatten Robert, Dieter und ich auch bemerkt, dass die anderen nicht nachkamen und so warteten wir an der nächsten Mautstelle.
Die Situation klärte sich dann auch auf: Die französischen Autobahnstreckenposten und dann auch noch die französische Polizei hatten den Vorfall ebenfalls mitbekommen und auch noch dafür gesorgt, dass Rolf sein komplettes Hab und Gut wieder bekommen konnte. Von unserer Seite ein herzliches Dankeschön unbekannterweise.
Kurz vor dem Einstieg in die Verdon-Schlucht machten wir noch Mittag. Und dann befuhren wir die größte Schlucht Europas über die nördliche Route, mit unglaublichen Ausblicken auf den Lac de St. Croix

Wie 2007, als wir die südliche Route in die entgegen gesetzte Richtung fuhren: atemberaubende Ausblicke.

Über Castellane gings dann auch auf die phantastische Strecke (D 955) entlang des Lacs de Castillon. Markus und Robert kannten es schon von 2007. Da war dann natürlich kein Halten mehr. Um weiter zur Daluis-Schlucht zu kommen, fuhren wir jetzt auf die N 202 in Richtung Entrevaux. Schließlich bogen wir auf die D 2202 ab, um über Guillaumes, in dem wir 2007 übernachtet hatten, zur unserem Logis de France in St.-Martin-d’Entraunes zu kommen. Die Daluis-Schlucht nicht nur ein landschaftliches Sahnestückchen. Guter Asphalt und Kurven in ausreichender Anzahl schaffen einen Wohlfühlfaktor, der sich oben auf der Wunschskala eines Tourenfahrers befinden dürfte.

Die Zimmer im Hotel waren schnell bezogen und da es noch relativ früh am Abend (17.30 Uhr) war, entschlossen sich noch vier wackere Gestalten, eine Feierabendtour (endlich!) zu machen. Markus, Robert, Martin und ich waren dabei. Hier waren zwei Routen zur Auswahl:
Die Tour über den Col de la Cayolle, den Col d’Allos und zurück über den Col des Champs zu unserem Hotel. Oder die Daluis-Schlucht und anschließend auf dem Rückweg über die Cains-Schlucht und den Col de Valberg.. Wir entschlossen uns für die erste Tour, also einen Teil der Route des Grandes Alpes. Sie sollte dann später bei uns die Tour
„Nationalpark Mercantour“
heißen.
Zunächst bezwangen wir den Col de la Cayolle. Der Gipfel und der Ausblick waren spektakulär.

Und auch die Straße im letzten Stück rauf und dann im weitern Verlauf nach unten Richtung Barcelonnette. Mann war die spektakulär schlecht! Die Weihnachtskirschen wurden davon jedenfalls nicht besser. Die weitere Fahrt Richtung Col d’Allos bot weitere Ausblicke, auch wenn der Asphalt ebenfalls zu wünschen übrig ließ Auf dem Col d’Allos wieder super Ausblicke. Dann wurde der Asphalt auch wieder besser. Klar, wir fuhren ja jetzt durch ein Skigebiet. Weiter runter gings in Richtung Colmars und kurz davor auf die, Vorsicht!, unscheinbare Abzweigung zum Col de Champs. Die Auffahrt könnte man als Single-Road-Track bezeichnen, Asphalt soweit ok. Die französischen Straßenbauer haben sich im oberen Bereich zum Col de Champs zwecks Abfluss des Schmelz- und Regenwassers besondere Überraschungen einfallen lassen: geteerte Ausbuchtungen von der Breite kleiner Bachläufe im Asphalt. Geiles Gefühl, die im Stand zu durchfahren. Und dann: Was für ein Panoramablick am Col de Champs!

Direkt ins Herz des Mercantour. Wir mussten uns schon von dem Anblick losreißen. Dabei half uns die frisch aufgezogene Fahrbahndecke Richtung St.-Martin-d’Entraunes, die in endlosen Windungen und Kehren zu verlaufen schien.
Gegen 20.30 Uhr, nach ca. 110 km Feierabendtour bekamen wir den nächsten kleineren Schock im Hotel: Dieter wartete mit der Neuigkeit auf, dass das Radlager seines Hinterrades langsam aber sicher seinen Geist aufgeben würde. Festgestellt hatte er dies bei der Kettenpflege. Der Pyrenäenkratzer entwickelte sich langsam zu einer Tour der Schwierigkeiten. Aber die sind ja bekanntlich dazu da, sie zu meistern. Nach kurzer Besprechung entschlossen wir uns, zunächst ohne Reparatur weiterzufahren. Am morgigen Sonntag wäre es eh schwierig, eine geöffnete Vertragswerkstatt in den französischen Westalpen zu finden.
Wir holten uns noch die Standpauke der Chefin wegen unseres Abendessens ab, das wir gefälligst bis 21.00 Uhr einzunehmen hätten. Jawohl! Schließlich sollte sie ihren verdienten Feierabend auch mit einem Gläschen Roten bekommen. Lecker Abendessen, lecker Rotwein und ieeeeergendwann dann...leeegger Chefin...
So, und was sollte jetzt mit der zweiten Alternative der Feierabendtour geschehen? Die Lösung war ganz einfach: Ein weitere Morgengrauentour musste her. Auf diese verständigten sich das Morgengrauenteam Robert, Martin und ich.
Bis dahin war aber noch eine gehörige Mütze Schlaf zu nehmen.

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