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Torro1965 07.09.2009

Pyrenäenkratzer 2009

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Pyrenäenkratzer 2009

5. Tourentag, Sonntag, 16.08.09
www.moto-aventura.com
Wieder standen drei von uns um 06.00 Uhr auf, um spätestens um 06.30 Uhr auf der Piste zu sein. Wie am Vorabend besprochen, wollten Robert, Martin und ich eine kleine Runde von knapp 100 km drehen. Diese sollte uns zunächst durch die Gorges de Daluis und dann wieder zurück über die Gorges du Cians und den Col de Valberg, nach St.-Martin-d’Entraunes bringen.
Wie bei unserer ersten Morgengrauentour, waren wieder ideale Bedingungen: kein bis kaum Verkehr und kühle Temperaturen.
Zunächst fuhren wir also, wie bereits 2007 die Gorges de Daluis hinunter.

Wir brauchten uns nicht mehr um die Straßendecke zu kümmern, denn die kannten wir ja noch von gestern. Freie Fahrt mit freien Kurven und eine prächtige Landschaft. Leider war das Vergnügen zu Ende als wir auf die N 202 trafen. Der fast stangengeraden N 202 folgten wir bis über Puget-Théniers hinaus, wo sie zur D 6202 wurde. Letztere verließen wir wieder, als wir auf die D 28 Richtung Valberg stießen. Genau da mussten wir hin, wenn wir durch die Cians-Schlucht fahren wollten. Die Cians-Schlucht ist noch enger als ihre große Schwester Daluis. Klasse Kurven, klasse Belag, allerdings lag dann doch hin und wieder dieses rote Gesteinszeugs auf der Fahrbahn. Die Schlucht wird im oberen Drittel so eng, dass man Angst hat, sie hört plötzlich auf und man fährt gegen eine Wand.

Nachdem sie dich ausgespuckt hat, gibt sie den schönen Blick auf das Bergdorf Beuil frei.

Ab da geht’s weiter bis Valberg und dann über den Col de Valberg. Schließlich bleib dann noch die Abfahrt nach Guillaumes, bei der man wieder freie Sicht in die Daluis-Schlucht hatte. Gegen 08.00 Uhr, gerade rechtzeitig zum Frühstück, trafen wir wieder in unserem Hotel ein. Keiner unserer Crew schüttelte diesmalden Kopf, die kannten das ja schließlich schon. Allerdings waren im Hotel noch andere Biker und Gäste untergebracht, welche uns etwas ungläubig ansahen. Der/Die obligatorische An…sprache der Chefin blieb ebenfalls aus. Frühstück verlief dann kurz und schmerzlos. Gegen 09.00 Uhr fuhren wir ab um in die Westalpentour zu starten.
Vorher war allerdings noch mal Tanken in Guillaumes angesagt. Dort gibt es eine kleine aber feine Tankstelle. Insbesondere der "Tankwart" hatte es uns angetan.
Die Strecke die wir an diesem Morgen „leider“ zu bewältigen hatten führte uns zunächst über den Col de Valberg, den wir bei unserer Morgengrauentour kurz vorher bereits in die andere Richtung befahren hatten, und den Col de la Couillole. Beide Cols so knapp unter 1700 Meter, waren damit im Vergleich zu anderen „Hügeln“ in der Umgebung relativ niedrig. Dies wurde allerdings durch die „Straßenführung“ und die landschaftlichen Gegebenheiten mehr als wett gemacht. Zwischen Roubion und Saint-Sauveur-sur-Tinée ist die Straße teilweise so eng und verbunden mit „hoppala, da rechts geht’s aber ganz schön runter“ sollte man sehr auf den Gegenverkehr achten. Im Allgemeinen neigt der Mensch dazu Abkürzungen zu nehmen. Dies zeigt sich auch beim Kurvenschneiden und im besonderen bei unseren französischen „Mitfahrern“. Da gab's einige Situationen…
Wir erreichten Saint-Sauveur-sur-Tinée trotzdem ohne Blessuren und ab da war dann freies Fahren mit Treffpunkt Col de la Bonette angesagt. Ich denke jeder hat hier seinen eigenen Eindruck über die südliche Auffahrt zum Bonette. Ich persönlich bin immer wieder fasziniert von der Kargheit der Landschaft. Man wähnt sich quasi in einer Mondlandschaft. Überraschend finde ich auch die Durchfahrt durch das Geisterdorf Camp de Fourches . Man meint jeden Moment würde der gute, alte Charles Bronson um die Ecke auftauchen und zu einem Duell herausfordern. An dieser Stelle erspare ich mir ein Foto vom Bonette reinzustellen. Wer mit dem Suchbegriff im Internet recherchiert wird da sicherlich fündig.
Dementsprechend kurz war auch unser Aufenthalt am Bonette, zumal hier oben inzwischen von allem zu viel war. Robert erklomm als einziger von uns den Aussichtspunkt des Cime de la Bonette und schoss dort eine Fotoserie zu einem Panoramabild. Immer wieder beeindruckend die Fernsicht beim Abfahren vom Bonette. Leider war zuviel los, so dass man sich vor allem auf die anderen Verkehrsteilnehmer zu konzentrieren hatte.
Weiter ging unsere Tour zum Col de Vars, wo wir dann auch Mittagspause machten. Schön, dass wir da einen Schattenplatz bekommen konnten. Für eine Magenfüllung war die Qualität des im Igloo angebotenen Essen ausreichend. Allerdings hatte es uns der Blaubeerkuchen im Verbindung mit dem Café au lait angetan. Sollte ich hier noch mal in der Nähe sein, würde ich nur wegen diesem Leckerle auf den Col de Vars fahren (gilt im übrigen auch für den besten Schoko-Mohn-Kuchen der Welt auf der privat bewirtschafteten Kühroint-Hütte im Nationalpark Berchtesgaden).
Die nächsten beiden Gipfel die zu „bezwingen“ waren, Col de la Valbelle und Col d’Izoard. Auch in diese Richtung bietet die Auffahrt auf den Izoard überraschende und landschaftlich, unglaublich schöne Ausblicke.

Mit Abfahrt Richtung Briancon sollte es wieder merklich wärmer werden. An der Tankstelle wars dann schon wieder unerträglich. Auch verkehrsmäßig war es von da bis auf den Col du Lautaret/Col du Galibier anstrengend.

Am Galibier wurde unsere Gruppe getrennt. In der Annahme die anderen wären schon los gefahren, ergaben sich zwei Gruppen Rolf, Rainer, Dieter, Martin und Robert, Markus und ich. Ich war aber der falschen Annahme, dass die anderen noch hinter uns losfuhren uns so wartete ich auf sie, während Markus und Robert weiterfuhren. Nachdem sie dann nicht kamen, hatte ich schon die Befürchtung sie wären in Unkenntnis des Tourenverlaufs vom Galibier wieder Richtung Briancon gefahren. So hatte ich dann das Vergnügen den Galibier an diesem Tag von beiden Seiten hochzufahren. Oben angekommen hatte ich auch wieder Handy-Kontakt. Schnell stellte sich dann heraus, dass alle auf mich in Valloire warteten. Na ja dann eben ein Stück alleine fahren…
Beim Zusammentreffen gabs dann noch kurz eine Diskussion, wie die Weiterfahrt zu gestalten wäre. Robert und Markus wollten unbedingt noch den Col de l'Iseran erklimmen. Da sich bei mir und auch bei dem einen oder anderen der Gruppe bereits Ermüdungserscheinungen einstellten, war meine Überlegung den Iseran auszulassen. Zu diesem Zeitpunkt war keine Entscheidung herbeizuführen, so dass wir weiter bis kurz vor Modane fuhren, wo sich dann die Gruppe teilte. Markus und Robert fuhren weiter in Richtung Iseran, um über diese Route unser Nachtquartier in La Rosière, unterhalb des Kleinen-Sankt-Bernhard-Pass zu erreichen.
Der Rest der Gruppe fuhr über die Autobahn bis kurz vor Albertville. Es war schon ziemlich Dunkel, als wir uns alle in La Rosière wieder trafen. Somit war die angedachte Feierabendtour auf den Kleinen Sankt Bernhard auch erledigt. Die fand dann bei einem Abschlussschoppen in der Kneipe statt, bei der Rainer bereits im Sitzen einschlief.

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