Reisevorschlag Garmisch/Trento

Reisevorschlag Garmisch/Trento

Der Weg ist das Ziel....
Reise ins Trentino - Teil 1
Hier ist eindeutig der Weg das Ziel!
Einen kompletten Reisevorschlag habe ich Euch hier zusammengestellt - besonders für Fans von großartigen Bergpanoramen!
Beginn ist in Garmisch (GAP) - Ziel ist TRENTO (Trient, Italien, Trentino) - es soll ja Leute geben, die nicht wissen wo das Trentino ist... Na ja: das ist genau DIE Strecke, die jeder entlang fährt, der zum Gardasee will.
Teil 2 der Reise wird - irgendwann später - das VAL SUGANA sein, ein liebliches Seitental bei Trento - von Touren im Trentino gibt es mal gesonderte Vorschläge.
Kartenmaterial: fürs „Grobe“ Karte MR 2 ADAC-Motorradtouren Südtirol, Dolomiten, Norditalien und MR 3 Trentino, Dolomiten, Gardasee.
Wer die ADAC-Karten kennt, weiß, dass sie nicht besonders „detailliert“ sind - spätestens, wenn man sich verfranst hat und viele Orte nicht darauf findet. Hierfür gibt es anderes Material.
Daten: von GAP bis Meran - über Ötztal, Timmelsjoch (Passo di Rombo)- sind es etwa 190 km, von Meran bis Trento - übers Gampenjoch (Passo di Palade) und den Molveno See im Brentagebirge sind es ca. 153 km.
Alles in allem an einem langen und sonnigen Tag schon zu schaffen, muss aber nicht.
Wie gesagt: Anfahrt über GAP - GRAINAU Richtung EHRWALD, dann NASSEREIT - den meisten „Südlichtern“ ja eine bekannte Hausstrecke und durch Tirol ein schöner Einstieg.
Ein anderes Schmankerl parallel könnte über das HAHNTENNJOCH führen - beliebtes Bikerparadies weil kurvenreich, besonders am Wochenende. Weitgehend Wohnwagenfrei und endet in IMST - dann müsste man rüber Richtung OETZ (Ötztal).
Vorbei am berühmten SÖLDEN in 1377 stehen schon Dreitausender am Wege (Gaislacher Kogel 3058 m).
Hinter SÖLDEN wird die Strecke schon steiler, es geht vor OBERGURGL sogar wieder etwas nordwärts.
Bei der Gelegenheit mal das nur 3 km entfernte Gletscherdorf OBERGURGL anpeilen!
Dann geht es „aufi“ zum TIMMELSJOCH, dem einzigen gletscherfreien Joch zwischen Brenner und Reschenpass!
Blick zurück bei HOCHGURGL (2154 m) auf die Ötztaler Alpen - eine der höchsten ganzjährig bewohnten Siedlungen der Ostalpen. (Achtung: bei Reisevorhaben im September erkundigen, wie das Wetter beim Timmelsjochist! Kann auch schon mal früh im Jahr Schnee haben oder zu sein!)
Für die Bergfans: rund um OBERGURGL blitzen die „Ferner“ um den „Grossen Ramolkogel“ (3549 m), weiter rechts über Hochsölden die „schwarze Schneide“ (3257 m) und die „Hohe Geige“ (3393 m) - allerfeinst!
Beim „Windegg“ (3 km hinter Hochgurgl) geht die Straße rund um eine Bergnase - nach Osten, später wieder Richtung Süden und in 2095 m erreicht sie das Timmelstal.
Es gilt dann noch mal fast 400 „wilde“ Höhenmeter zu überwinden - kein Problem bei der gut ausgebauten Straße!
Oben entschädigt (oder belohnt) die gigantische Aussicht über die Ötztaler und Stubaier Alpen.
Auf der Südseite nun eine ganz andere Straßenführung: einige Tunnel, zahlreiche Kehren und Kurven. Gepaart mit herrlichen Ausblicken zum Hochfirst (3403 m) und Seewerspitze (3286 m) für Biker natürlich „megageil“! Waldreicher und schmaler geht es durch das obere Passeiertal nach MOOS und St. LEONHARD. Hier Abstecher Jaufenpass möglich - auch lohnenswert!
Für Geschichtsfans und Freiheitskämpfer: In St. Leonhard (Sandhof) wurde 1767 der Tiroler Freiheitskämpfer Andreas Hofer geboren und oberhalb von St. Martin auf der Pfandleralm durch Verrat gefangen genommen und 1810 in Mantua erschossen. Vielleicht bleibt kurz Zeit, dem Sandhof und seiner Geschichte die Ehre zu geben.
Schwuppdiwupp - durch das abwechslungsreiche „untere Passeiertal“ ist man schnell in MERAN, was ja immer einen Besuch und Boxenstopp lohnt; ein Ort schon mit Mittelmeerklima und Palmen!
Für Bildungshungrige gäbe es in der Nähe noch genügend zu sehen…
MERAN (324 m - man beachte den Höhenunterschied!) bietet alles was das Herz so begehrt - auch Besuche in umliegende Täler. Sehr schön: das noch sehr ursprüngliche ULTENTAL, ein Traum im Sommer wie im Winter.
ABER VORSICHT: Sackgasse! Am Ende des kleinen romantischen Tals in St. Gertraud ist Umkehr angesagt!
Vielleicht noch mal in Meran den Tank volllutschen? Dann durch Obstplantagen nach LANA, wo auch die Straße hinauf zum 1512 m hohen GAMPENJOCH beginnt. Gut ausgebauter Pass. Er verbindet ETSCHTAL mit der Nordost-Ecke des Trentino, dem NONSBERG.
Hier gibt es noch die Gemeinden St. Felix, Unsere liebe Frau im Walde (hier ein Rokoko-Hochaltar 15. Jhrh.), Proveis und Laurein als letzte und hartnäckige deutschsprachige Bastionen.
Nach St. Felix wird es plötzlich sehr „italienisch“ - die Straße bietet mit tiefen Längs- und Querschluchten immer wieder interessante Ausblicke!
Wer noch genügend Zeit eingeplant hat und Sitzfleisch, gönnt sich bei FONDO einen Abstecher zum 12 km entfernten MENDELPASS (1363 m) - da gibt’s auf einer Stichstraße auf den PENEGA in 1737 m einen Aussichtsturm mit dem wohl allerfeinsten Panoramablick Tirols: vom Zillertaler Hauptkamm über die Dolomiten, Adamello, Brenta, Ortler- und Texelgruppe bis zu den Ötztaler Alpen!
Bleiben wir auf der Hauptstrecke. Sie schlängelt sich über CAVARENO und ROMENO hinab und bald werden aus Obstplantagen auch erste Rebstöcke. Oberhalb des LAGO DI S. GIUSTINA in SANZENO gäbe es für Kulturhungrige noch einen kleinen Abzweig zu der uralten Einsiedelei „San Romedio“ - versteckt in einer engen Schlucht aus grauroten Felsen wohl der seltsamste Ort in de ganzen Gegend. Ein Heiligtum aus 5 Kapellen - aus dem 8. Jahrhundert soll die wohl älteste Eremitenzelle entstammen. Ein Leckerbissen für Fans derartiger Stätten, Bilder und Fresken.
Von SANZENO sind es noch knapp 20 km bis ins Etschtal, Mezzolombardo ist bekannt durch seinen Wein.
Wer’s eilig hat bis TRENTO setzt über die Autobahn auf der anderen Seite seinen Weg direkt fort.
Aber: es gäbe noch ein viel schöneres „Schmankerl“, nämlich 3 km VOR Mezzolombardo die Strecke nach MOLVENO!
Trentino vom Feinsten! Der gesamte Nonsberg aus der anderen Perspektive inklusive BRENTA-Gruppe!
Der wunderschöne und hellgrüne LAGO di MOLVENO dort oben ist nur wenigen bekannt und lädt noch einmal zum pausieren und Füße abkühlen ein. Sogar einen Kurort gibt es hier oben. Über SAN LORENZO und PONTE d’ ARCHE und PADERGNONE geht es wieder ins Etschtal runter nach TRENTO.
ENDE dieses Teils der Reise. TRENTOs Innenstadt lohnt sich immer, der Dom, der wunderschöne Brunnen, das berühmte Castello del Buon Consiglio… an der „Piazza del Duomo“ einen Cappuccino schlabbern… italienisches Großstadt-Flair.
Donnerstags ist hier immer Markt und buntes Treiben.
Wo war noch die Seitengasse mit der Pasticceria „Nannini“ und seinen süßen Köstlichkeiten? Eine der Pasticcerien der Familie der berühmten italienischen „Rockröhre“ Gianna Nannini.. vielleicht finde ich sie beim nächsten Besuch wieder?
Spaß gemacht schon beim Lesen? Vielleicht fahren wir ja mal irgendwann gemeinsam?

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