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Falke1955 14.10.2009

Sardinien im November 2009/10

Wegstrecke 0 km
Länder/Regionen/
Wegpunkte
Sardinien, auf der ganzen Insel. Verschieden Touren ab und nach Tortoli, Sant Maria Navarrese.
Straßenart Landstraße
Tour-Motorrad
Schwierigkeit mittel
Schlagworte Sardinien Reise Sarda Tour Trip Motorrad Töffs


Sardinien im November 2009/10

Sage nur: Spitze!
Sardinien anfangs Oktober ein Genuss, keine Touristen, freie Strassen, Meer angenehm warm und Wetter war auch wunderbar.
Wir haben den Sommer nochmals eingeholt oder sind ihm nachgefahren, wir waren letzte Woche in Sardinien, mit den
beiden Moppeds im Gepäck , haben die dort auch ausgeladen und reichlich benutzt. Auf einer Insel wo folgendes berichtet wird:
Als der liebe Gott die Welt erschaffen hatte, und sich zufrieden zurücklehnte um sein Werk zu betrachten, kam plötzlich der Erzengel Michael zu ihm und sagte: "Du hast etwas vergessen. Im Mittelmeer gibt es noch einen kahlen Felsen." Reumütig kehrte Gott zurück und schenkte der Insel all das Schöne, das er auf der ganzen Welt schon ausprobiert hatte. So entstand Sardinien. Diese Legende erzählen sich die Sarden von der Entstehung ihres kleinen Kontinentes.
Meine Reifen Michelin Road 2 CT haben jetzt den ganzen Sommer (1.5 Touren mit Schotter und anderen Highlights sowie den ganzen Schwarzwald und die FritzliTour) gehalten. Fragt mich nicht wieviele Kilometer, die schon drauf waren. Also habe ich mein Büsi (Hayabusa) mit so 3 mm Restprofil in Sardinien ausgeladen. Motoren wurden angeworfen und die erste Reise ging die Strasse zurück, die wir am Vortag mit dem Transporter gefahren sind, von Torteli in Richtung Olbia bis Dorgali oder kurz die SS125. Dort hat es einen Tunnel bis ans Meer, wo das Büsi frech am Meer parkiert wurde; in der ersten Reihe!!!!!!!!!
Der Strassenbelag vom Feinsten, mit Grip bis zum geht nicht mehr. Also haben wir noch andere Spritzfahrten und Touren
unternommen; die Kurven so geil, da hinkt der Schwarzwald, so leid es mit tut, weit, weit hintenanch; mit den Dolomiten und allem was im Europa so gerühmt wird. Es hört einfach nicht auf, Kurve an Kurve, kleine satte, die einem zwingen das Motorrad "umzusetzen", in die Kurven zu werfen, d.h. man muss es aus der Schräglage hochziehen und in die nächste Kurve reindrücken, sonst überholt einem die Strasse und danach wieder auf einer Hochebene angekommen, lang gezogene Kurven, dem Profil der Berge und Täler angepasst, perfekt eingepasst. Und das ganze mit einer Verkehrsfrequenz, die sich auf einige sehr, sehr wenige Fahrzeuge beschränkt, einige "Mügglifrässer" het's au ghaa.
Gut, man muss auch mal mit einer Überraschung rechnen, Pferde, Esel, Kühe, Hunde, Katzen und Schweine die irgendwo auf der Fahrbahn liegen sind keine Seltenheit, aber sie sind gut erzogen und verlassen die Fahrbahn, sofern ihnen genug Zeit bleibt :-)), sonst hat's ja auch Bremsen. Schlangen, die Sich auf dem warmen Belag aufwärmen gehören auch zum Strassenbild, aber der Teer hat nie aufgehört, keine Abkürzungen, keine Steinbrüche.
Am Donnerstag war es dann soweit; nach einer erneuten Fahrt mit Sohnemann auf dem Sozius habe ich bei der Reifenkontrolle festgestellt, dass sowohl Vorne als auch Hinten in der Mitte noch Profil vorhanden war, die
Seitenflächen der Reifen jedoch blank bis Textil waren. So wurde am nächsten Tag die Hotelleitung beauftragt, ein
Reifenhaus ausfindig zu machen und siehe da, keine 10 Minuten vom Hotel entfernt, in Torteli, ein Reifenhaus namens "SASSO GOMMA" mit den neuen Schläppli für das Büsi an Lager.
Dort angekommen, wurde der Preis fixiert und danach offenbar der beste Mechaniker beauftragt dem Büsi die Finkli zu wechseln. Mit einkehrender Andacht hat er sich die Handschuhe übergezogen und sich an den Ausbau der Räder gemacht. Das neue Übergewand, mit messerscharfen Bügelfalten in den Hosen, muss nicht speziell erwähnt werden => selbstverständlich. Wie ein katholischer Pfarrer während einer Eucharestiefeier mit Orgel und Gesang hat er immerzu, in einem andächtigen, sakralen Tonfall "HAYABUSA" und "que bello", "magnifique" , sowie andere für das Büsi bezeichnende und treffende Worte gestammelt. Ein wirklich tiefgreifenden Moment im Leben eines Bikers. Dabei hat er auch pedantisch darauf geachtet, dass es sowohl seinen Arbeitskollegen wie auch der Kundschaft nicht entging, dass er an einer Hayabusa schrauben durfte. Zum Abschluss wurde ich dazu beordert zu kontrollieren, dass jede Schraube mit dem dem vorgeschriebenen Drehmoment angezogen wurde. Jeden Klack des Drehmomentschlüssel musste von mir verbal bestätigt und mittels handfuchtelnder Gestik untermauert werden. Sogar der neue Drehmomentschlüssel wurde aus dem offfenbar aus dem mit "für spezielle Fahrzeuge reservierte Werkzeuge" angeschriebenen Schrank geholt. Expresso und Italienisch/deutsch-englische Bezingespräche folgten noch im Büro des Capo. Danach die 280 Euronen für beide Reifen Pirelli Diablo Rosso mit De- / Montage und Auswuchten; "tutto completo" hat das geheissen. Ein Foto mit Ihm und der Hayabusa vor der Werkstatt hat er
einem zweistelligen Euronen Trinkgeld vorgezogen.
Also unser Fazit: von Meereshöhe 0 Meter auf 1242 Meter Rauf und wieder Runter, die Gastfreunschaft und die
Strassenqualität in Sardinien sind ein Erlebnis, das eine Wiederholung aufdrängt. Wir werden wieder gehen, mit
Anbhängerkupplung. Das nächste mal aber mit der Fähre direkt nach Arbatax; mitten ins Mekka der Motorradstrassen, da die Anreise über die Berge schnell mal 2 Stunden pro 100 Kilometer dauert. Im übrigen auch die Motorradtouren dauern in Sardinien etwas länger :-)), Dies haben auch die Motorradkollegen aus CH, DE, GB, ........ bestätigt. Für alle die es sonst noch interssiert: das Meer ist Anfangs Oktober noch um 25 Grad warm und die Touristen waren auf ein Minimum reduziert (max. 10 pro 100 Meter Strand).
Wieder an der Reeling stehend blicken wir voll Reue auf die Insel zurück und denken daran wie Gott Sardinen erschaffen
haben soll. Jetzt wissen wir, daß die Legende stimmt. Und einen Erkenntnis kam dazu: Gott muß Motorradfahrer sein, denn er schenkte uns Sardinien. Und unter vielen anderen geilen Strassen, die SS 125 (und auch die Hayabusa muss er schon gekannt haben :-)).
Bilder? dann siehe: http://de.netlog.com/bkBrigitt​e​ oder direkt unter http://www.youtube.com/watch?v​=757TOVwY_90​ da wir den alten Film entfernt haben :-))

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ABSENDEN

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Falke1955
Dieses Jahr waren wir noch einmal und ich habe rausgefunden, dass es in Sardinien für jeden Motorradtyp irgendwelche "spezialisierten" strassen gibt... schnell kurvige, langsame, enge grausam kurvig,langezogene Chopper "highways" (fast wie im USA.....
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porto
Hallo Falke 1955,
Deinen Bericht zu lesen geht "runter wie Öl", kann genau nachvollziehen es war. Ich bin auch "sardiniensüchtig", mich zieht es immer wieder da hin.
Gruß Porto
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