Sei nicht Blöd fahr nach Bled.
Wegstrecke | 937 km |
Länder/Regionen/ Wegpunkte |
Oberbayern, Österreich, Slowenien, Italien |
Straßenart | Landstraße |
Tour-Motorrad | BMW R 1200 GS (R12) |
Schwierigkeit | mittel |
Schlagworte | Julische Alpen |
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Sei nicht Blöd fahr nach Bled.
Julische Alpen u. KarawankenKurzentschlossen brausen wir über den Paß Thurn in Richtung Felbertauern um ein paar Tage mit dem 2-Zylinder Warzenmoped die Straßen und Landschaften Sloweniens kennen zu lernen.
Schon die Einreise über den Wurzenpaß vermittelt richtig Fahrspaß. Dass dieser Paß sehr starke Gefälle bzw. Steigungen aufweisen kann, ist an dem typischen Geruch den überhitzte Bremsbeläge verbreiten, bei vielen Autos die uns begegnen, zu riechen.
In Slowenien orientieren wir uns zum Kurstädtchen Bled, dort habe ich per Internet kurz vorher für ein paar Tage ein Zimmer reserviert. Bled liegt wunderschön am gleichnamigen See. Die Burg von Bled ist hoch auf einem Felsen unmittelbar am See zu sehen. Das Hotel Jelowica liegt unmittelbar am See, wir sind begeistert, die Urlaubslaune hat sich sowieso bereits während der Fahrt eingestellt.
Julische Alpen
Am ersten Tag in Slowenien möchte ich einige Sträßchen der julischen Alpen unter die Räder nehmen und ein Eis in Trieste an der Adria genießen, das lässt sich von unserem Ausgangspunkt locker bewältigen. Die Straßen über die julischen Alpen übertreffen meine Vorstellung bei weitem. Die Straßen sind oft sehr schmal und steil und mit Kurven aller Kategorien gespickt. Die Ausblicke die sich immer wieder ergeben sind unglaublich schön. Die verträumten kleinen Dörfer in den Bergen lassen uns glauben eine Zeitreise in die Vergangenheit angetreten zu haben. So lassen wir uns treiben und befinden uns schnell an der Grenze nach Italien, dank des Schengener Abkommens fährt man einfach über die Grenze, kein Stau, kein Warten, einfach fahren, wie schön.
Viele Kurven später erreichen wie Trieste. Das Wetter ist traumhaft schön und so bummeln wir etwas am Hafen herum. Natürlich gibt es auch ein hervorragendes italienisches Eis, genau wie ich mir das vorgestellt hatte. Anschließend geht es wieder auf die Straße. Die Strecke zurück durch die julischen Alpen führt uns wieder über viele unbenannte Pässe und unzählige Kurven zurück zum Hotel. Nur der Fahrbahnbelag fordert das Fahrwerk und unsere Knochen zeitweise deutlich. Für Racer wäre die Strecke wohl nicht unbedingt geeignet. Es gibt Streckenabschnitte, da macht es keinen Sinn mehr in den dritten Gang zu schalten, denn die Kurven sind sehr eng und kommen in unglaublich kurzen Abständen. Die Landschaft ist ein Genuss, wir durchqueren einige der Weinanbaugebiete Sloweniens. Am Abend genießen wir die Aussicht am wunderschönen See von Bled mit einem slowenischen Rotwein.
Karawanken
Die Fahrt am zweiten Tag führt uns zunächst in den Triglav-Nationalpark zum Bohinjski Jezero. Der Bohinj See liegt traumhaft in einem Bergkessel, die umliegenden Berge spiegeln sich auf der Wasseroberfläche, schöner könnte man Landschaft nicht malen. Wir fahren noch bis zum Parkplatz am Wasserfall. Mir unserer Motorradkluft sparen wir uns jedoch die zwanzig minütige Wanderung zum Wasserfall. Ein Bild des Wasserfalls auf der Informationstafel muss reichen. Nun bewege ich die GS Richtung Norden um die Karawanken am Seebergsattel zu überqueren. Auf der Passhöhe ist bereits erkennbar, dass das schöne Wetter eine kleine Pause einlegen möchte, ein heftiger Wind treibt Wolken in unsere Richtung. Wir fahren in Kärnten ein wenig Richtung Osten und überqueren dann die Grenze nach Slowenien bei Dravograd. Die Strecke zurück zum Hotel führt uns durch große Hopfenanbaugebiete, man könnte glauben in der Hallertau unterwegs zu sein. Offensichtlich bauen die Slowenen den Hopfen für ihr Bier selbst an. Als wir im Ort ankommen haben sich die Wolken deutlich verdichtet und es sind einzelne Tropfen auf dem Visier erkennbar. Wir beschließen aber der Burg Bled noch einen Besuch abzustatten. Ein Sträßchen führt nach oben bis zu einem Parkplatz unmittelbar vor der Burg. Der Rest muss zu Fuß erledigt werden. Am Eingang zur Burg ist pro Person 8 Euro Eintrittsgeld zu berappen. Die Burg ist jedoch wirklich hervorragend restauriert und so ist der Preis durchaus gerechtfertigt. Im Inneren der Burg gibt es vieles zu sehen. Wir genießen zunächst die tolle Aussicht in alle Richtungen, besonders schön ist natürlich die Aussicht auf den See von Bled mit der Marieninsel. Anschließend besichtigen wir das Burgmuseum, hier kann man allerlei geschichtliches zur Gegend erfahren. Für mich als gelernten Drucker ist die mittelalterliche Burgdruckerei, die sich im Turm befindet, natürlich ein Highlight. Hier wird wie zu Gutenbergs Zeiten gedruckt, man darf dabei zusehen und fotografieren. Interessant ist auch der Weinkeller oder der Kräutergarten. Schade, dass das Wetter nicht so richtig mitspielt. Hier in der Burg gibt es nämlich auch eine Gaststätte mit wunderschönem Garten im Burghof. Am Abend erwartet uns im Hotel jedoch wieder gutes und reichhaltiges Essen, der Koch hier versteht sein Handwerk und so ist es nicht schlimm, dass wir in der Burg nicht eingekehrt sind.
Heimfahrt
Das Wetter hat sich wieder beruhigt und keine Wolke trübt den blauen Himmel. Nach Hause wollte ich eigentlich über den Loiblpass die Grenze zu Österreich überqueren, eine etwas lasche Einstellung des Navis führt mich jedoch Richtung Kranska Gora, da ich nicht wieder umkehren will lasse ich mich wieder über den Wurzenpass leiten. Anschließend lassen wir das Maschinchen über den Katschberg zum Obertauernpass fliegen und fahren dann über Salzburg in die Heimat. Eine schöne Reise geht dem Ende entgegen. Slowenien ist für Motorradfahrer ein guter Ausgangspunkt zum Touren in alle Richtungen. Österreich, Kroatien und Italien sind als Tagestouren erreichbar. Auch Slowenien selbst bietet zahlreiche lohnende Ziel für Ausflüge. Die Karstlandschaft mit vielen Höhlen und wunderschönen Flüssen, Tälern und Bergen ist ideal für Biker.
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Ich war 1979, noch zu Tito's Zeiten am See, auf dem dortigen Campingplatz, mit einer Yam XS400, OHC. Herrliche Gegend. Herrliche Mädchen; ich denke heute noch gerne an Podlana, die kuschelsüchtige serbische Jurastudentin :); dieses Jahr gehts übers Burgenland nochmal in die Gegend ...
war schon 2 mal dort..leider hat das essen dort direkt am see total nachgelassen...aber die Gegend und das Flair einmalig schön..
Hallöchen, mein Partner und ich fahren im September gen Julische Alpen. Kannst Du mir bitte die GPS-Daten zukommen lassen bzw. Info, wie Ihr Eure Touren geplant habt? Danke Dir vielmals und viele Grüße aus Köln sende ich DIR