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heike1303 19.11.2001

Sonntagsnachmittagskaffeetour zum Zweiten

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Straßenart
Tour-Motorrad
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Sonntagsnachmittagskaffeetour zum Zweiten

Eisblumen auf dem Visier
Die Blindfahrt durch Nebel, Eisblumen und ...ach lest doch dem Bericht....dann wisst Ihr warum noch...
Tja, eigentlich wollte ich ja gen Süden und das schon um 10.00 oder 11.00 Uhr. Aber wie das Leben so ist, es kommt immer anders als man denkt. Also, als feststand wir wollen morgen früh los und ich schon allen erzählt habe: Juchhuu ich fahre morgen gen Süden, da hab ich Waschbär im Messanger: WB: Was macht Ihr denn Morgen? Heike: Mmhh, tja Fahren was sonst? WB: Wollen wir uns treffen? Heike: Klar warum nicht. WB: wann und wo? Heike: Keine Ahnung sollen wir dir entgegen kommen? WB: Nein lohnt sich nicht ..hier ist morgen Nebel. Heike: Na gut dann treffen wir uns im Hotel Adler, in Linthal (das Bikerhotel wo auch das Wintertreffen stattfindet).WB: Ich komme so gegen 14.00 Uhr
So das war geklärt! Nun, dann war das wohl nichts mit früh los in den sonnigen Süden, aber was soll es, ich sollte Waschbär schliesslich auch mal kennen lernen. Schliesslich planen wir die 4 D Tour zusammen und haben uns noch nie gesehen. Und ich hab mich nun echt gefreut ihn nun endlich kennen zu lernen.
Sonntag, 18.11.2001 morgens um 7.30 Uhr. Ich kann nicht mehr schlafen und beschliesse aufzustehen. Erst mal einen Becher Kaffee machen damit die Augen funktionieren. Als die Augen einigermassen auf waren schaute ich nach draussen und sah das:
Na, das wird ja ein spitzen Wetter auch wenn jetzt der Reif noch auf den Wiesen liegt, aber die Bergspitzen baden schon im Sonnenlicht. Nach einem gemütlichen Vormittag sind wir dann um 13.30 Uhr los. Erst mal tanken und dann Richtung Linthal. WOW, war das ein Wetter. Strahlend blauer Himmel ...blendend weisse Wintersonne und richtig warm. Am Hotel angekommen steht ein Schild auf dem Parkplatz. Ach du meine Güte: Betriebsferien vom 5.11. – 19.11.2001.
Tja, da müssen wir wohl etwas zu lange warten bis wir unseren Kaffee bekommen. Nun gut bis 14.25 haben wir gewartet, aber kein Waschbär war zu sehen. Da nur eine Strasse in und aus dem Glanerland führt haben wir beschlossen Waschbär entgegen zu fahren. Sicherheitshalber hab ich Ihm eine Nachricht auf sein Handy gesprochen das ich mich, falls ich Ihn in der nächsten viertel Stunde nicht finde noch mal melde. Aber wer sagt es denn, mitten in der Kantonshauptstadt kam uns ein Motorradfahrer entgegen und Jens und ich erst mal einen auf Hampelmann gemacht und wild mit dem linken Arm gewinkt. Waschbär ist auch gleich rechts ran. Wir haben gewendet und sind zu ihm und haben ihn erst mal die Begrüsst. Das hat ja nun doch noch geklappt, erst mal Waschbär geknuddelt und besprochen das wir auf den Kerenzerberg fahren und dort im Hotel Römerturm unseren Kaffee trinken.
Wir fuhren also über Netsatal am Flughafen vorbei nach Mollis und dann den Berg hoch nach Filzbach. Je mehr wir nach Mollis kamen desto nebliger wurde es. Tatsächlich, alles voller Nebel, aber wir wollten ja auf den Berg hoch, über die Nebelgrenze. Je höher wir kamen desto dicker wurde der Nebel, doch plötzlich hatten wir wieder tolle Sicht und bald konnten wir auch wieder bis nach unten auf den Walensee schauen. Im Hotel angekommen gab es erst einmal einen heissen Kaffee und tja was macht man wohl wenn man sich noch nicht kennt? Quatschen, quatschen, quatschen, Bilder zeigen, quatschen, quatschen und dabei zog der Nebel langsam immer weiter über den See.
Wir sind dann langsam aber sich mal los, denn wir wollten ja eigentlich noch ein wenig fahren und die Uhr zeigte schon 16.00 Uhr. Eine kurze Besprechung wohin fahren wir? Na hinter die zusehende Bergkette, also Sargans, Grabs, Wattwil über den Ricken nach Uznach und dann auf die Autobahn. Kurz noch ein Foto Waschbär und seinem Tantchen mit Blick auf die Nebelwand und los ging es.
Jens und Waschbär sind schon los als ich gemerkt habe das ich meine Sturmhaube irgendwie nicht richtig anhabe, das stück Stoff was mir ins Auge hing hab ich kurzerhand unter den Helm gesteckt und ab ging es den beiden hinterher. Den Kerenzerberg wieder runter, wieder durch eine, dieses mal nicht so dicke Nabelwand und ab Richtung Sargans. Irgenwann, nach dem wir Sargans hinter uns liessen, hab ich dann erfahren was es heisst ein eingeschränktes Gesichtsfeld zu haben. Das schnell versorgte Stück Stoff rächte sich und klappte mir über die Augen, so das ich praktisch blind fuhr. Das Vorderrad hab ich noch gesehen, also anhalten und Helm ab, die Gangstermütze gerade gerückt, Helm wieder auf und die anderen beiden wieder aufspüren, aber die warteten schon 1 km weiter auf mich. Nach der Erklärung was passiert war und den Lachern die ich dafür einkassiert habe sind wir weiter. Unter der Nebeldecke war es zwar kalt, aber man konnte wenigstens was sehen, aber Richtung Grabs war es dann vorbei mit dem Sehen. Die kurvenreiche Strasse konnte nur noch erahnt werden und bis kurz vor den Kurven wusste man nicht ob sie rechts oder links lang ging. Fehlende Strassenmarkierungen machten die Fahrt auch nicht grad leichter. Zudem hatten wir nun Eisblumen auf unseren Visieren und keinen Eiskratzer bei , so mussten wir auch noch unsere Nasen in die eiskalte Luft strecken. Aber plötzlich konnten wir wieder sehen wo wir lang fuhren, für den Anblick hat sich die Blindfahrt gelohnt. Wir waren mitten in einem Märchenwald, die schwarze, nasse und zum Teil noch mit Schneefetzen bedeckte Strasse mitten im schneebedeckten Wald und der Himmel darüber ein klares langsam dunkel werdendes blau. Leider konnten wir nicht anhalten und ein Foto machen, da alle Parkplätze und Seitenstreifen mit Schnee bedeckt waren. Dafür muss das Foto reichen, das kurz nach der Strecke gemacht wurde.
Wir beschlossen kein Kaffee zu trinken und weiter zu fahren. In, ich glaub das war Wattwil, haben wir noch eine Pinkelpause eingelegt und ich hab mal wieder bereut das ich kein Mann bin. Die Blase drückt und ich muss erst Geld aus dem Rucksack raussuchen um der Blase Erleichterung zu verschaffen. Waschbär zog sich die Regenhose noch über und beschloss mein Angebot bei uns zu übernachten abzulehnen und nach Hause zu fahren. An einer Kreuzung die ein Hinweisschild nach Zürich zeigte wollte Waschbär in die falsche Richtung, ich konnte ihn aber überzeugen das die Richtung Uznach schneller ist, da der Autobahnanschluss dort gleich kommt. Wir fuhren weiter und ich sah schon vom weiten was gelbes auf der Seite liegen am Strassenrand. Schreck, das ist ja Jens seine Maschine, aber er stand ja darüber gebeugt, also konnte ja nicht viel passiert sein. Mit vereinten Kräften haben wir die schöne neue K1200RS aufgehoben und bemerkt das der rechte Blinker nur noch am Kabel hing und der Bremshebel nur noch ¾ so lang war wie vorher. Jens hatte rechts angehalten als er bemerkte das wir nicht mehr hinter ihm waren und ist irgendwie mit dem rechten Fuss hängen geblieben und mit Maschine auf die rechte Seite gekippt. Schöne Bescherung, aber Gott sei dank ist ja sonst nix passiert. Also dann weiter über den Ricken, von dem wir ja auch nicht viel sahen, da dort der Nebel wieder verdammt dick war, unsere Visiere wieder mit Eisblumen geschmückt wurden und die Strassen wurden nun zu allem Überfluss auch noch glatt. Aber wir sind trotz allem den Berg heil runtergekommen und verabschiedeten uns heftig winkend vom Eisbär? Ach nein stimmt ja Waschbär, als er die Autobahnausfahrt Richtung Zürich nahm und wir die andere Richtung. Bei uns endete die Tour wie üblich am Kamin mit einem Kaffee mit Schnaps.
Bis zur nächsten Sonntagnachmittagskaffeetour
Eure Heike

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heike1303
Die Blindfahrt durch Nebel, Eisblumen und ...ach lest doch dem Bericht....dann wisst Ihr warum noch...
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waschbaer89
das war so mit eie der kältesten touren, die ich überhaupt bis jetzt gefahren bin.
sie war deshalb aber nich minder schön!!!
im gegenteil, da sieht man sachen, die mal unter "normalen" umständen eben nich sieht.
will auch nochmal sagen wie leid mir das mißgeschick von jens tut.
irgendwie plagen mich schuldgefühle
bin jedenfalls froh doch noch heimgefahren zu sein denn heut war das wetter schlechter
dennoch danke für die einladung und danke für die schöne tour
gruß der waschbär
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