Unterwegs im Spessart, Folge IV, Teil 1

Unterwegs im Spessart, Folge IV, Teil 1

Am 09.10.2004 wa ich mal wieder unterwegs in meiner neuen Heimat. Sie kennenzulernen ist meine Passion.
Ich habe den ganzen Bericht aus Rücksicht auf all die armen Modem-User (So wie ich!) in mehrere Abschnitte aufgeteilt, sonst wären bei mehr als 50 Bildern die Ladezeiten einfach zu lange gewesen.
Da ich - zugegebenermaßen - kein Frühaufsteher bin fahre ich erst gegen 11:30 Uhr los. Trotz Samstag ist, erwartungsgemäß, sehr wenig los auf den Straßen. Hier bewegt man sich fernab von jeglichem Berufsverkehr oder Stau. Es ist sehr herbstlich geworden. Das viele Laub hier ist aber wohl erst der Anfang. Nach wenigen Kilometern komme ich an der Hafenlohr an. Ich habe das Bächlein im Frühjahr kennen gelernt und war begeistert. Im Sommer bin ich dann die eine oder andere Tour mit befreundeten Bikern gefahren; da ist dem Hafenlohrtal doch der Reiz etwas abhanden gekommen, denn man sieht durch das dichte Grün fast nichts mehr. Um so begeisterter bin ich nun. Jetzt weiß ich auch dass Herbst und Winter die schönsten Zeiten für eine Besichtigung sind. Nach ein paar weiteren Kilometern erreiche ich Lichtenau. Laut meiner Telefonbuch-CD-ROM waren 2002 ganze 5 Anschlüsse in der Lichtenau gemeldet! Hier ist die Grenze der Bezirke Landkreis Aschaffenburg und Landkreis Mein Spessart ;-)
Von dort führt eine meiner Lieblingsstrecken, auf der übrigens auch das Titelbild entstand, eine schmale Straße bergauf durch den Wald zur B26. Um überhaupt mal ein wenig vorwärts zu kommen fahre ich auf der B26 bis Lohr. Dort sattele ich wieder um auf kleine Straßen. Da ich Lohr nun schon zur Genüge kenne habe ich mich dort nicht länger aufgehalten und bin gleich weiter gefahren. Kurz hinter Lohr, in einem Waldstück, finde ich einen Weg, welcher mich zu einer Lichtung bringt. Dort entdecke ich neben einem Hochsitz auch diesen See. An sich nicht sooo besonderes - wenn es da nicht doch eine Besonderheit gäbe: Vermutlich handelt es sich hier um einen Überlauf, damit das Wasser einen bestimmten Pegel nicht überschreitet.
Da es hier schon so idyllisch ist beschließe ich, mich hier zu stärken. Danach gehe ich ein Stück in den Wald um mich mal umzusehen. Und ich finde eine unglaubliche Artenvielfalt an Pilzen. Ich esse und sammle sehr gerne Pilze - aber nur eine einzige Sorte - eine, die ich wirklich zweifelsfrei identifizieren kann. Hier hätte man zentnerweise ernten können - aber womöglich nur ein mal!? Als ich da so meine Fotos mache knackt es ein paar Meter weiter verdächtig laut. Ich stelle also das fotogrfieren für einen Moment ein und gehe ein paar Schritte in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Noch bevor ich es entdecke hat es mich bereits erspäht: Ein ausgewachsenes Reh springt davon. Nachdem ich nun gesättigt bin geht die Fahrt weiter Richtung Karlstadt.
Karlstadt ist eine kleine Kreisstadt mit 6.915 Einwohnern. Mit all den zugehörigen Gemeinden kommt Karlstadt auf 15295 Einwohner. Stand 01.07.2004. Mein erster Eindruck von der Altstadt - hier scheint ein ziemlich mediterranes Klima zu herrschen. Noch während ich dieses Bild aufnehme parkt ein Van mit Münchender Kennzeichen vor dem Haus. Ein Mann und eine Frau steigen aus und gehen in das Haus vor dem ich gerade Fotos mache. Ich höre Stimmen, und während ich mein Stahlross wieder klarmache sehe ich, wie die zwei einladen - die beiden Kaktanten rechts des Eingangs sind weg. Nur noch das linke Teil ist übrig geblieben. Für'n Gepäckträger aber immer noch zu undhandlich ...
Ich fahre los - komme aber nicht weit weil wieder etwas mein Interesse erweckt - es ist der Stadtturm, welchen ihr schon auf dem ersten Bild von Karlstadt sehen könnt. Gegenüber dieses Turmes befindet sich die Rossmühle. Diese scheint doch tatsächlich noch in Betrieb zu sein! Da hier Weinanbaugegend ist - vielleicht hat es damit zu tun!?
Ich möchte nun durch die Stadmauer runter zum Main gehen. Da entdecke ich dies: ... direkt am Durchgang durch die Stadtmauer. Schließlich gelange ich an den Main um ein Foto von der gegenüber liegenden Burgruine zu machen. Da komen doch gleich ganze Armeen von Enten und Schwänen auf mich zu ...
Wieder zurück an meinem Mopped fährt gerade in diesem Augenblick der Münchener Van an mir vorbei, um einiges an stacheligem Gestrüpp bereichert. Um ganz sicher zu gehen fahre ich nochmal an dem Haus vorbei, wodurch ich die Gewißheit habe dass die linke der 3 Kaktanten die einzig übrig gebliebene ist.
Fortsetzung in Unterwegs im Spessart, Folge IV, Teil 2

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