Voll auf Droge !

Voll auf Droge !

Tolle Tour ! Krasser Unfal ! Geile Drogen !
Motorrad Schrott, Bein Schrott - aber dank der Sicherheitskleidung, welche komplett war und den Namen auch verdient, und einiger Schutzengel ist nicht mehr passiert!
Eines vorneweg: ich weiß was ich gemacht habe und werde meine Schlüsse ziehen, ihr braucht also nicht meinen mich belehren zu müssen! Danke ;-)

GEGENVERKEHR - ich hatte ihn nicht gesehen!
Es krachte so gegen 17:30, ich flog und rutschte weit - das nächste was ich weiß war, dass ich auf dem Rücken auf der Gegenfahrbahn lag und SCHEISSE brülle!! - Das tat ich genau 3mal!
Bevor jemand bei mir war stellte ich die Beweglichkeit meiner Arme fest und öffnete mein Visier und fummelte den Helmverschluss auf. Ich versicherte meinen herbeieilenden Bekannten, dass es mir "gut" geht - mit Ausnahme von diesen verdammten Schmerzen im linken Bein.
Sie nahmen mir den Helm ab und ich versuchte sofort nach meinem Motorrad zu schauen, meine Leute versperrten mir den Blick, jemand sprach davon, dass mit ein wenig Spachteln alles wieder zu reparieren wäre...
Als der Helm ab war konnte ich an mir herunter schauen, wo alles so masslos wehtat, da war eigentlich alles klar, mein linkes Bein fand ich in einer ziemlich unphysiologischen Ruhestellung wieder, das rechte war okay, konnte mit ihm uter mässigen Schmerzen wackeln...
Ich scherzte und sagte, dass ich sofort einen Laptop bräuchte um Teile für die VFR bei Ebay zu ersteigern...
Dann wurde mir bewusst, dass es ja einen Unfallgegner gab, und liess mir versichern, dass den Autoinsassen nix schlimmeres passiert war. Ich bestand darauf, dass jemand zu denen hin geht um sich zu vergewissern und um von mir auszurichten, dass es mir leid tue!
Auf einmal tauchte jmd. auf der behauptete Arzt zu sein, er fragte mich alles möglich ab und schaute mir in die Augen, ich konnte ihm wohl glaubhaft versichern, dass er mein linkes Bein nicht anfassen dürfe und sonst alles Okay wäre... als noch jmd. in Zivil auftauchte und anfing mich abzutasten, der Arzt fragte Ihn was er da mache ob er Arzt sei, nein er sei Sanitäter und wolle schauen, ob ich mir ne Rippe gebrochen habe. Wieder versicherte ich, dass es mir am Rumpf nirgends wirklich weh tue und ich einen Rückenpanzer anhabe. Der Arzt machte den Sanitäter fast zur Minna und ich dachte mir: haut einfach beide ab...
Dann war auch schon der Rettungswagen da, der Arzt setzte mir einen Zugang und gab mir erst mal ein schwaches Schmerzmittel - die Sanis fragten mich wieder alles mögliche ich wiederholte die Beantwortung der Fragen bereits zum 3.mal als dann der Notarzt auftauchte.
Für den Notarzt dürfte ich dann noch mal alles erzählen, dann ging es schnell! Der Notarzt sagte mir er wird mir ein starkes Schmerzmittel spritzen, damit sie mich in den Rettungswagen verfrachten können, ich solle ihm bescheid geben sobald ich spüre dass es zu kribbeln anfängt. Kaum setzte er die Spritze an hob ich den Arm und sagte: "Es geht los!"
Einiges von dem Folgenden weiß ich nur durch die Erzählungen der anderen.
So, da lag ich nun, meine Augen waren offen und rollten in alle Richtungen, ab und an hob ich meinen Arm und Sagte laut: "Hallo, ich bin weg!"
Dann wurde ich in den Rettungswagen verfrachtet, in immer wieder klar werdenden Momenten stellte ich mich wahrscheinlich 298mal den Sanitätern und dem Notarzt vor und bedankte mich für die Behandlung, und entschuldigte mich für die unannehmlichkeiten, welche ich ihnen am Sonntag Abend bereiten tue! Mir wurde berichtet, dass die Rettungswagen Besatzung im Rettungswagen herzlich lachte als sie mich behandelten.
Dann nannte ich wohl viele verschiedene Frauennamen*lol*, einen erwähnte ich wohl häufiger so dass die Sanitäter draußen fragten ob diese Dame da sei - sie war da (eine SEHR gute Freundin) und ich streckte die Arme aus und wollte sie Küssen(Übervorteilung *lol*) - nein sie wehrte sich erfolgreich und nahm den Auftrag entgegen meine Frau anzurufen sie verwahrte die Wertsachen und der Arzt schickte mich wieder schlafen – träumen ein halbwach Zustand! Das nächste Aufwachen nach wilden Träumen war wohl in Wiesbaden kurz vorm Krankenhaus, ich fragte wann wir da wären und der Arzt sagte in ca. 5 min - und drückte mich wieder weg!
Immer wieder dämmerte ich vor mich hin, ich schwebte durch Raum und Zeit! Ich nahm Gesprächsfetzen war. Ich sah auch was Geschah, dass fatale war mein Gehirn konnte die Bilder des rechten und linken Auges nicht Verknüpfen und zu einem Zusammensetzen!
Die anderen waren alle noch hinterher ins Krankenhaus gefahren und so erfuhr ich, dass ich im Röntgen wohl geschrieen habe als würde ich abgestochen werden - davon mitbekommen habe ich nichts- dank der Drogen. Im Röntgen habe ich nur ein Wirrwarr von Stimmen - Farben - Formen - Geräuschen wahrgenommen, ich habe mitbekommen wie mein Körper gedreht und gewendet wurde, wie ich auf eine andere Unterlage gelegt wurde - ich hatte Angst irgendwo hinunterzufallen - nicht vom Röntgentisch – aber von was höherem - mächtigeren - ich konnte nichts Unternehmen, das war ein richtig heftiges Erlebnis! Mein Hirn war nicht in der Lage Bilder und Ton zu kombinieren und das selbst gesprochene geordnet aufzunehmen, so schrie ich Leute an, anstatt zu sprechen, ich nahm alles mögliche wahr ohne zu wissen was das ist! Ein Zustand der mir 2 Tage später richtig bewusst wurde, als ich nämlich, die Flure, Deckenbeleuchtung und Deckenverkleidung in der Röntgenabteilung wiedererkannte und mir klar wurde, dass dies die Bilder waren welche ich nach dem Unfall dort sehen aber nicht zusammensetzen konnte, es war wie ein Puzzle welches sich im Kopf langsam wieder zusammenfügte!
Als ich langsam wieder wach wurde, lag ich in einem Raum wo viele verschiedene Personen meine Röntgenbilder diskutierten, sie wollten noch eine Aufnahme und ich hörte wie jmd. sagte: "das hält der nicht aus" - ich fuhr mit dem Kopf hoch und versuchte mir Gehör zu verschaffen in dem ich ziemlich laut sagte(eher brüllte) "was halte ich nicht aus?" mittlerweile war auch meine gute Freundin da und versuchte mich zu beruhigen, eine Krankenschwester sagte zu mir ich müsse leise sein, es wären schließlich noch andere Patienten im Haus! Diesmal schaffte ich es meine(immer noch sehr gute) Freundin zu küssen(hehe überlistet) - ich war immer noch total high! Ich wurde auch nochmals weggespritzt und ins Röntgen verfrachtet.
Nächste "Aufwach"-Station war die Anästhesie, der durfte ich dann noch mal Erzählen was ich wann zuletzt gegessen hatte usw. ...jetzt wurde ich auch zum ersten mal "richtig klar" im Kopf und ich erkundigte mich nach meinen Verletzungen mir wurde mitgeteilt, dass ich ein gebrochenes Bein habe, dann wurde ich wieder träumen geschickt.
Aufgewacht bin ich dann irgendwann spät Abends auf Station - meine Frau und Schwester an meiner Seite. Nun erfuhr ich, dass es eine offene Trümmer-Fraktur des linken Oberschenkels ist. Ich hatte einen externen Fixateur an meinem Bein. Am nächsten morgen gab’s zum Frühstück zum Glück die Wiederholung von MOTO-GP bei Eurosport ;-) !
10 Tage Später wurde ich noch mal Operiert, der Fixateur wurde entfernt und ich habe nun 7 Schrauben und einen Marknagel im Bein.
Nach 3 Wochen Krankenhaus habe ich mich selbst entlassen!
Mein Knie kann ich geringfügig bewegen und belasten darf ich nun nach 12 Wochen immer noch nicht! ich humpel auf Krücken durch die Gegend und war auch schon mitm Omnibus aufm Feldberg - konnte schön Bier trinken im Gegensatz zu den Mopped-Fahrern :-P !!

Die Moral von der Geschichte?
1.) Vielleicht den Kick der Schräglage in Zukunft auf abgesperrten Strecken suchen!
2.) Der Vorsatz es in Zukunft gemütlicher angehen zulassen!
3.) Hirn?! -> kommt als Aufkleber ins nächste Cockpit *fg*
4.) Ohne Schutzkleidung wäre(lt. Arzt) u.U. das Bein nicht mehr dran...Schutzkleidung bedeutet: Geeignete Motorradhose, Motorradjacke(je mit Protektoren), Motorradstiefel, Handschuhe, Helm(eh klar) UND separater Rückenpanzer!!!
5.) Wenn euch was passiert lasst euch den Stoff geben, der heißt "Ketanest"(oder so ähnlich) - ist LSD-verwandt hat mir ein bekannter Arzt gesagt und das auf Krankenkasse *lol*
....

An dieser Stelle möchte ich mich sehr Herzlich bei ALLEN Bedanken, die mich in der stinklangweiligen Zeit im Krankenhaus durch ihren Besuch oder Anruf aufgemuntert haben, mir meine Alkohol-Rationen *breitgrins* vorbei brachten und sich um das Motorradwrack kümmerten!
Vielen Dank für Alles!

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