Alle FotoalbenTour melden
Offline
chicago-cat 21.07.2004

WE-Beziehungstouren - Tour 3

Wegstrecke 0 km
Länder/Regionen/
Wegpunkte
Straßenart
Tour-Motorrad
Schwierigkeit
Schlagworte
Alle 4 Kommentare anzeigen


WE-Beziehungstouren - Tour 3

Die schönsten Touren zwischen München und St.Gallen
So schön und abwechslungsreich kann eine Wochenendbeziehung sein, gibt es doch so viele schöne Routen zwischen München und St.Gallen, flache und bergige, lange und kurze, schnelle und bummlige. Direkt schade wäre es, wenn es diese schönen 200 bis 400 Kilometer zwischen uns nicht gäbe.
Die Routen
Tour 1: Die Südliche durch Lechtal und Großes Walsertal
siehe http://biker.de/touren/tourenb​erichte?id=122101&cmd=Anze​igen​
Tour 2: Durch Tannheimer Tal und Algäuer Alpen
siehe http://biker.de/touren/tourenb​erichte?id=122295&cmd=Anze​igen​
Tour 3: Durch den Pfaffenwinkel und das schöne Allgäu
Tour 4: Die Halb-Schnelle
Tour 5: Die Ganz-Schnelle
Tour 6: Der Tagesausflug über Inntal, Engadin, Liechtenstein
Heute geht es um ...
Tour 3: Durch den Pfaffenwinkel und das schöne Allgäu
München - Starnberg - Weilheim - Peißenberg - Böbing - Steingaden - Lechbruck - Roßhaupten - Seeg - Nesselwang - Wertach - Immenstadt - Oberstaufen - Simmerberg - Scheidegg - Sigmarszell - Hörbranz - Lochau - Bregenz - St. Margarethen - St. Gallen
240 Kilometer, 4.5 Stunden, auf großen und kleinen Landstraßen

Doch doch, das ist auch eine wirklich nette Tour, wenn auch nicht ganz so spektakulär wie Tour 1 oder Tour 2. Die Tour der Wahl ist sie beispielsweise im März bei Saison-Start, wenn das Voralpenland noch von Schnee weiß-scheckig ist, und selbst bei den kleineren Übergängen und Hochtälern in den Bergen noch mit Schnee- und Eisglätte zu rechnen ist.
Raus aus dem Großraum München zum Peißenberg
Erstmal muss man natürlich raus aus dem Großraum München. Und da das zu dem weniger schönen Teil gehört, kommt hier die Autobahn nach Starnberg gerade recht. Von Starnberg geht es per Bundesstraße nach Weilheim und weiter nach Peißenberg, immer noch nicht wirklich schöne Fahrerei, da bis hierher starker Verkehr herrscht und die Ortsdurchfahrten Starnberg, Weilheim und auch Peißenberg eher nervig sind.
Auffällig ist in Peißenberg das signifikant erhöhte Aufkommen von Motorradfahren, ein sicheres Zeichen für einen beliebten Treffpunkt in der Nähe. Der magische Anziehungspunkt ist der Peißenberg, auf den sich bei etwas mehr Zeit und insbesondere guter Sicht ein Abstecher lohnt.

Von Hohenpeißenberg führt eine kleine Stichstraße auf diesen kleinen aber feinen Aussichtsberg hinauf. Mit knapp 1000 Metern ist er im Vergleich zu den Bergen der Alpen nicht besonders hoch, aber das umgebende Alpenvorland überragt er um einiges und bietet einen prachtvollen Aussichtspunkt für einen Rundumblick auf das Panorama der Alpen im Süden und auf das Alpenvorland mit den großen Seen im Norden. Ein großes Ausflugslokal ganz oben lockt mit einer Sonnenterrasse und beschriebenem Panoramablick auf die Alpen.
Im beschaulichen Pfaffenwinkel
Wohlgemut lasse ich bei Peißenberg beim Abzweig nach Böbing Verkehr und Stress hinter mir. Hier beginnt die Tour übers Land und durch den beschaulichen Pfaffenwinkel. Der Pfaffenwinkel hat seinen Namen von den vielen meist barocken Kirchen, die hier allgegenwärtig sind. Die kleine Straße führt über die Hügel, durch Wiesen und Waldstücke, rechts noch mal der Blick hinüber zum Peißenberg, links immer wieder die eindrucksvolle wenn auch ferne Kulisse der Alpen. Hinter Böbing biege ich links nach Schönberg ab, wieder eine winzige Straße für einen eher gemütlichen bummeligen Fahrstil.


Nach wenigen Kilometern biege ich rechts ab und überquere das Tal der aus den Bergen kommende Ammer über die beeindruckende Eschelsbacher Brücke. Gleich hinter der Talbrücke ist ein Parkplatz mit einem Imbisshäuschen. Hier lohnt es sich zu halten und auf die Brücke zu laufen, um einen blick in den 70 Meter tiefen Einschnitt des engen Tals zu werfen.



Direkt hinter der Brücke biege ich links auf die Romantische Straße ein. Warum auch immer sie so heißt, sie ist prima ausgebaut und gut asphaltiert, schöne weite Kurvenradien, flott und schön zu fahren, dabei landschaftlich wirklich schön. Auch hier bietet sich ein Abstecher an, diesmal zur Wallfahrtskirche "Die Wies", oder auch im offiziellen Langtext "Wallfahrtskirche zum Gegeißelten Heiland auf der Wies". Ausgehend von den Tränen, die an der Figur des Gegeißelten Heilandes im Jahre 1738 gesehen wurden, entwickelte sich hier sehr rasch eine Wallfahrtsstätte ungeahnten Ausmaßes, die sogar mit einer Internetseite in deutsch, englisch und japanisch aufwarten kann. Nicht nur die hübsche Kirche vor der Kulisse der allgäuer Alpen ist nett anzuschauen inclusive des üppig im Rokoko-Stil ausgestalteten Innenraums, auch die Strecke dorthin ist wirklich eine Freude für Freunde des flotten Fahrens.



In Steinegarden treffe ich wieder auf die deutsche Alpenstraße, die ich aber gleich drauf Richtung Lechbruck verlasse. Hier hat der Lech immer noch diese faszinierende helltürkise Farbe wie auch in den Bergen.



Lechbruck liegt mitten im Lechrain, dem Gebiet um das liebliche Lechtal mit seinen Auen und Seen zwischen Füssen und Schongau. Das gesamte Gebiet ist ländlich, verkehrsarm und bestens geeignet für beschauliche Touren abseits der großen Tourismusströme, die sich weiter im Süden vor allem in der Nähe von Schloss Neuschwanstein bewegen.



Weiter geht es über gute verkehrsarme Straßen durch allgäuer Wiesen über Roßhaupten und Seeg nach Nesselwang und Wertach, bis ich in Immenstadt wieder auf die deutsch Alpenstraße treffe, die anders als ich einen Schlenker von Wertach über Oberjoch und Hindelang gemacht hat.


Durchs schöne Allgäu
Wieder geht es von Immernstadt durchs Oberallgäu vorbei am Alpsee bis Oberstaufen. Anders als bei Tour 2 fahre ich jetzt die deutsche Alpenstraße weiter nach Sigmarszell. Die Straßenführung von Oberstaufen ist bis Simmerberg ist genial, fast immer am Südhang des Bergzugs entlang und lässt den Blick frei über die sattgrünen Vorberge und dahinter liegenden Allgäuer Alpen schweifen.



Meist ist die Straße frei, nicht all zuviel Verkehr, der Ausbau und der Gripp gut, die weit gezogenen Kurven übersichtlich, freie Bahn für zügiges Fahren.


So geht es bis Scheidegg. Danach folgt ein tolles kurviges Teilstück mit eingestreuten Kehren durch einen Waldhang hinunter bis Sigmarszell. Dieser Streckenabschnitt ist bei Motorradfahren beliebt. Oft trifft man hier auf freudige Sportler im Kurvenrausch, die offenbar die Strecke rauf und runter, runter und rauf fahren.


Allerdings können einem manchmal zockelige Autofahrer den Spaß verderben, Überholmöglichkeiten sind wegen der Unübersichtlichkeit im Wald dünn gesät. Meist fahre ich diesen Abschnitt auch von unten von Lindau kommend, das macht auch die meiste Laune. Hier bietet eine lange langsam aufsteigende Gerade vor der kurvenreichen Waldstrecke gute Gelegenheit, die langsamen Autos zu hinter sich zu lassen, um sich ungehindert den Kurvenspaß hinzugeben.
Am Bodensee entlang und hinauf nach St. Gallen
Von Sigmarszell geht es dann über Hörbranz nach Lochau und Bregenz, leider wieder mit der lästigen Stadtdurchfahrt oder der Alternative Autobahn und Pfändertunnel. Aber ich will nicht nur mosern, die Uferstraße entlang am Bodensee von Lindau nach Lochau bietet oft sehr schöne Stimmungen, gerade am Abend wenn der Bodensee still und glatt daliegt und die von der untergehenden Sonne angestrahlten Wolken reflektiert. Und letztlich weiß ich dann ja auch das Ziel meiner Fahrt in greifbarer Nähe, noch durch ein paar Orte, über die Grenze und wenige Autobahnminuten später kann ich in St.Gallen einbiegen.
Und hier noch zwei nachgelieferte Bilder, die eigentlich eher zu Tour 1 und 2 gehören, aber eben jetzt erst fertig geworden sind. Tatsächlich sieht die Einfahrt nach St. Gallen von der Autobahn doch etwas anders aus ;-)

Kommentare


ABSENDEN

Offline
mit-dem-wind
hallo claudia
mach spass deine berichte zu lesen danke für die viele mühe !!!
gruß ulli
Kommentar melden
Offline
chicago-cat
Klasse!!! Du bist bei über 340 Lesern dieses Artikels die erste, die die Diskussion eröffnet :-)
Naja, alles von langer Hand vorbereitet. Das Projekt habe ich schon seit über einem Jahr vor und immer mal wieder gute Bilder gesammelt. Jetzt standen die Texte und nur einige Passagen waren noch unbebildert. Leider hat das Wetter am Hahntennjoch mir am Wochenende wieder einen Strich durch die Rechnung gemacht, dieser Abschnitt bleibt dann eben noch unbebildert bis ich mal mit Muße und bei guten Wetter drüber fahre.
Für weitere schöne Bilder vom Bodensee und dem Appenzeller Land sitze ich ja bei Waschbär gerade richtig, muss eben nur mal auf gute Sicht warten.
Und auf deine Berichte freue ich mich auch schon, die sind auch immer klasse :-)))
... liebe boxer-grüsse ... claudia
Kommentar melden
Offline
chicago-cat
So schön und abwechslungsreich kann eine Wochenendbeziehung sein, gibt es doch so viele schöne Routen zwischen München und St.Gallen, flache und bergige, lange und kurze, schnelle und bummlige. Direkt schade wäre es, wenn es diese schönen 200 bis 400 Kilometer zwischen uns nicht gäbe.  mehr...
Kommentar melden
Offline
heike1303
Hallo Claudia
Super beschrieben wieder und schöne Bilders..
Du bist vieleicht fleissig, mein Bericht vom Sommer, 4 D und Frankreich stehen noch aus ... Himmel ich sollte wirklich mal loslegen
LG Heike
ach ja, logisch 10 Points
Kommentar melden
[Anzeige]

Ähnliche Touren