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watak 15.08.2003

Wenn Eine eine Reise tut...... Teil 4 von 8

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Pyrenäen
Straßenart
Tour-Motorrad
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Wenn Eine eine Reise tut...... Teil 4 von 8

.......dann kann sie sich verirren.
Mit dem Mopped durch die Pyrenäen....
und dieses Mal steck ich mitten drin :-))
Teil 1 - Teil 2 - Teil 3
Tag 6 Mittwoch, den 30. Juli 2003 343 km 2660 km gesamt

Heute bin ich so richtig in der Pampas gelandet. Dabei fing der Tag ganz gemütlich an. Zunächst einmal von Orlon St. Marie über Tardets Sorholus und Maulon-Licharre mach St. Jean. Und hier begann dann das Versehen, statt in St. Jean de Viev links abzubiegen fuhr ich weiter nach St. Jean Pied de Port und bog dort links ab Richtung St. Michael. Eigentlich noch nicht so total falsch, aber meine Irrfahrt begann. Ich bog bei nächster Gelegenheit wieder rechts ab und landete auf einem steilen Weg. An dessen Wegrand sich jede Menge Blumen ausbreiten...




Als ich endlich eine Möglichkeit zum Wenden gefunden hatte war diese bereits besetzt mit einigen Schafböcken,

und mit denen wollt ich mich doch lieber nicht anlegen, also noch ein wenig weiter bergauf, dann endlich ging es. Das ganze Stück zurück und wieder aud die eigentliche Strecke. Es war ein herrliches fahren, Kurve reihte sich an Kurve, das schmale graue Band der Straße war hier wirklich um die Berge gewickelt. Auf den Wiesen wuchs statt Gras Farn, so hoch, das die Schafe sich darin hervoragend verstecken können.

Es ging immer höher, einige Kehren kamen zwischendurch, eng und steil wie man sie sich besser nicht wünschen könnte.



Das Fahren machte einen Heidenspaß, bis das ich nach dem Scheitelpunkt einer Kehre auf der gesamten Straße frische Kuhfladen vorfand, und drei Meter vor mir standen die dazugehörigen Kühe....
Sie machten mir freiwillig Platz und weiter ging es, aber mir wurde klar, dass ich irgendwann auch mal wieder runter fahren würde, und dann so etwas in der Kehre - nöö, bitte nicht....
Die erste Gabelung der Straße kam kurz darauf, ohne jegliches Hinweisschild war ich aufgeschmissen, hier wäre nun ein GPS ganz nützlich gewesen :-))
Ca. 10 km später die nächste Gabelung, und so ging es weiter...
Ich fuhr mal recht, mal links, grad wie es sich ergab.. Doch.....




Wo bin ich? Und wo fahre ich eigentlich hin?? Keinen blassen Dunst hatte ich davon. Egal ob ich mich für rechts oder links endschied immer ging es herrlich kurvig weiter, immer ging es rauf und runter, Mal ein Gefälle von sicherlich über 15%, dann wieder eine Steigerung gleichen Kalibers, ich wusste nun schon lange nicht mehr wo genau ich mich befand, aber das Fahren machte Spaß, Sprit hatte ich genug, was sollte schon schief gehen....
Bei einem Halt sehe ich einen ganz besonderen Schmetterling

ein anderes Mal Pferde auf einer Kuppe stehen

Dann kam ein kleines Brückchen, idyllisch gelegen, eine richtig romantische Stelle.

Nach der Brücke aber nur noch Schotter... Anhalten!!!

Erst mal um die Kurve geguckt, da geht es mit Schotter weiter.. bergauf hätte ich mir das ja zugetraut, aber was wenn es auf diesem Schotter auch solche Gefälle später gibt, nee, das wollte ich mir nicht antun.

Nix da, ich muss wenden. Nur wenden ist und war bei mir schon immer ein Problem. Doch jetzt nütz gar nicht mehr, da muss ich durch. Also Zähne zusammen beißen, mir selbst gut zureden wie einem kranken Gaul und siehe da, es geht *strahl*
Ein Stück zurück und die andere Seite der Gabelung probiert, und nach gut 20 km bin ich wieder auf einer richtigen Straße, so mit Nummer und sogar mit Mittelstreifen :-))

10 km weiter erreiche ich bewohntes Gebiet, ich bin gerettet.... nun weiß ich wieder wo ich bin und wo ich weiterfahren werde.
Ab nach Spanien über den Col de ?? (ja ja, Gedächnis wie ein Sieb... aber was sind schon Namen :-)) ) heißt es nun, und hier in Spanien gibt es fantastische Straßen, sie sind bedeutend besser als in Frankreich, wohl weil sie neueren Datums sind :-)

Ich fahre die N140 Kurven ohne Ende und die Schräglage kann ich richtig auskosten, kein Fitzelchen Split in den Kurven hindert mich. Manche Kurven ziehen sich dafür ganz schön zu gegen Ende, so dass meine Fußrasten hier endlich auch mal Bekanntschaft mit dem Asphalt machen, da war wohl doch nicht mehr soviel Luft dazwischen wie ich dachte :-))
Weiter geht es nach Zubiri, dann nach rechts und über die N138 zurück nach Frankreich. In St. Etienne de Baigorry wende ich mich nach links und damit nach Spanien. Dort genieße ich noch einmal gute 70 km gute Straße um ab Dancharia endgültig wieder auf französischem Boden weiter zu fahren. Über Amotz geht es nun nach Saint Pèe sur Nivelle wo ich mich in eine schier endlose Autokaravanne gen St. Jean de Luz einreihe. Das macht einfach keinen Spaß, auch wenn es die Fahrer einem hier leicht machen zu überholen, und da es sowieso schon bald 18:00 Uhr ist, und ich mir die Hotelsuche in einer Touristen-Stadt auch nicht unbedingt antun will schau ich mich um, und finde auch ganz flott eine Unterkunft.
Der Atlantik ist schließlich auch noch Morgen da, so genieße ich den Feierabend zunächst bei einem großen Milchkaffee auf der Terrasse. Zum Essen empfiehlt mir dann die Chefin das Menü des Hauses. Da ich zwischenzeitlich gelernt habe, das ich eine französische Speisekarte nur in Ausnahmefällen verstehe nehme ich dankbar ihren Vorschlag an. Als Vorspeise gibt es eine baskische Spezialität: Tomaten mit Frischkäse gekocht und Paprikastückchen, die später dazu gegeben werden. Dazu gibt es, wie in ganz Frankreich üblich, frisches Baguette, eine große Karaffe gekühltes Wasser und einen ausgesprochen würzigen Rotwein. Es schmeckt nicht nur hervorragend, es macht auch satt, noch dazu wo die Portion riesig ist. Dann kommt das Hauptgericht. Für den, der Lachs und Spargel gerne isst sicherlich ein Schmaus, doch für mich eher ein Problem. Sicher die Basilikumsoße schmeckt vorzüglich, aber die zwei Hauptzutaten sind beide nicht mein Fall. Hätte ich nun noch Hunger, so würde ich beherzt zugreifen, aber ich bin eigentlich bereits satt und so bemühe ich mich der Bedienung zu erklären, dass das Essen zwar gut ist, aber leider nicht mein Geschmack. Dann erkläre ich das Ganze noch mal dem Oberkellner, und danach der Chefin persönlich. Die ist dann total erschüttert als ich ihr auch noch verständlich mache, dass ich nicht anstelle dessen nun ein Fleischgericht möchte. So erhalte ich denn mein Dessert, ein Stück Kuchen mit Marmelade gefüllt... Auch dieses schmeckt lecker, nun bin ich wirklich papp satt. Da wird mir vom Chef als Entschädigung noch eine Auswahl seiner besten Patisserie gebracht. Wo soll ich das denn noch lassen? Ich bin wirklich kein schlechter Esser, ich verdrücke schon so manches, aber als ich brav auch noch dieses (es war übrigens ebenfalls sehr gut) aufgegessen habe, habe ich das Gefühl zu platzen. Aber ich wage es nicht auch nur einen Krümel liegen zu lassen - schließlich bin ich hier ja praktisch im ETA-Land :-)))
Bilder vom 1. bis 3. Tag gibt es hier zu sehen.
Bilder vom 3. bis 6. Tag gibt es hier zu sehen.

Kommentare


ABSENDEN

Offline
mopedist
erstens klasse bericht....super
zweitens....das mit dem insekt...hab ich vor kurzem auch gesehen...leider war ich nicht so intellent ;-) im internet nach der info zu suchen....vielen dank.
Grüße aus Köln
Jürgen S.
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Absolut Korrekt. *lol*
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watak
ich mich vielleicht nicht, aber ich vertraue der Info aus dem Internet...
alles was ich da lesen kann ist doch richtig, oder? *lol*
Gruß
Wally
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Aber mit Insekten, da kennste Dich aus, mhmm? *sfg*
;o) Jojo
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watak
Irgendwie scheine ich mich selbst nicht mehr zu kennen....
natürlich:
LG
Wally
*bisserldurcheinanderbin*
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Deaktiviert
watak
Nö nö,
Schwärmer sind Schmetterlinge.
zumindest bei den Insekten *gg*
Wally
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watak
Ja, menschenleer, und weit und breit auch kein anderes Mopped zu sehen. Das war schon etwas ganz tolles, so mit der Natur allein zu sein.
LG
Heike
PS: so wie es ausschaut ist meine Kleine Freitag-Nachmittag wieder einsatzbereit. *freu*
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Offline
heike1303
Hi Wally
Was soll ich da noch sagen, klasse dein Bericht, ich habe mich um 1 Jahr zurückgesetzt gefühlt und auch wieder diese kleinen Strassen und die endlosen menschenleere Gebiete vor mir gesehen.
10 Punkte, ist ja wohl klar :-)
Gruss Heike
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Kolibri-Schwärmer klingt gut, das kann ich mir merken und paßt zu ihm. *g*
Pöh, Schmetterling, das ist bestimmt ein Fehler in der Zuordnung, das sind doch die Flatterdinger die rumeiern als wären sie besoffen. *fg*
;o) Jojo
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watak
Hi Jojo, mittlerweile hab ich ihn gefunden :-))
Hier auf dieser Seite
und das sind seine Namen:
Macroglossum stellatarum (L.)
Taubenschwänzchen
Kolibri - Schwärmer
Humming-bird Hawk-moth
ist doch eim Schmetterling... ätschibätsch :-))
LG
Wally
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