Wilde Cevennen
Wegstrecke | 0 km |
Länder/Regionen/ Wegpunkte |
Südfrankreich |
Straßenart | |
Tour-Motorrad | |
Schwierigkeit | |
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Wilde Cevennen
Urlaub Anfang Juni 2005Ein toller Urlaub mit viel Fahrspaß und herrlich engen, steilen, kurvenreichen Straßen und Sträßchen
Unser Urlaub begann in Düsseldorf, wo meine Family und ich (Peter, Jens und Tonia) erstmalig Bekanntschaft mit einem Autoreisezug machten, der uns und unsere Motorräder über Nacht in den Süden bringen sollte. Mindestens 40 andere Biker mit ihren Fahrzeugen hatten die gleiche Idee und noch etliche der autofahrenden Zunft. Das Verladen ging zügig von statten, die 2 Kawas und mein Fazerchen wurden von uns auf die Waggons gefahren und vom DB-Personal festgezurrt. Wir 3 bekamen unser Abteil im Schlafwagen und der Urlaub konnte beginnen. Abfahrt war um kurz nach 17.00 Uhr. (Hiervon gibts leider keine Bilder, da wir den Fotoapparat zu gut verstaut hatten *g*)
Am nächsten Morgen kurz vor 10 Uhr war Narbonne im Süden Frankreichs erreicht, das Abladen der Motorräder ging wiederum prima, obwohl bei dem Fahren über 5 vorgehängte Waggons die Haltung auf dem Bike nicht gerade bequem genannt werden konnte, Helmtragen war guut. Unser Gepäck wurde an den Bikes angebracht und los gings, ca. 200 km Richtung Cevennen, wo wir am Rande des "Naturparks Cevennen" ein Häuschen gemietet hatten. In der Sonne und Mittagshitze fuhren wir über Frankreichs Straßen, in voller Montur, jeder Biker kann nachvollziehen, dass wir uns öfter mal wie in einer Sauna fühlten. Sohn Jens hatte einen Navi an seiner Kawa, der Ort "St. Germain de Calberte" wurde eingegeben, so ging die Fahrt über Beziers, Roujan, Clermont l`Herault, ein Stück über die Autobahn, durch diverse kleine Orte (auch Ganges war dabei, hier aber kein Fluss in Indien *g*). Die Straßen wurden immer kleiner, enger, steiler, die Kurven in den Steigungen (warum muss man oft bergauf-bergab erst in eine Richtung und dann in die gleichen Richtung wieder retour fahren), glaub das nennt man SERPENTINEN, also das Fahren wurde immer anspruchsvoller. Den Ort St. Germain de Calberte fanden wir dank Navi ja schnell, nur, wo versteckte sich unser gemietetes Häuschen?? Die Häuser in den Cevennen tragen Namen, keine Straßen und Hausnummern, gib sowas mal in den Navi ein *schmunzel*. Nach Abfahren von 3 verschiedenen Möglichkeiten auf den Zufahrtsstraßen (boah, was für Straßen, und alles mit einigem Gepäck), habe ich im Ort St. Germain einen Monsieur "gefragt", natürlich mit Händen und Füßen, ein wenig englisch, weil keiner von uns der französischen Sprache mächtig war, wo sich denn wohl das Häuschen "la Chataigne" befindet?? Hmm, der Name sagte ihm nix, gott sei Dank hatten wir Bilder von dem Häuschen dabei, AHHH "La Coudou", warum heißt das Häuschen nur in Wirklichkeit anders als im Internet *komisch*, konnte er uns den Weg zeigen und ENDSPURT...dann haben wir es gefunden, unser Zuhause für eine Woche.
Ein altes Steinhäuschen, laut Vermieter schon 400 Jahre alt und immer mal wieder ausgebaut. Das Vermieterehepaar bewohnte einen anderen Teil des Häuschens. Es lag mitten in den Bergen, ca. 7 km vom Ort St. Germain entfernt. Endlich angekommen!!
Abends noch ein schöner Spaziergang über die Sträßchen und Wege rund ums Haus, ab und zu kam ein Auto (eher Seltenheit), Schafe mit Glöckchen um den Hals bimmelten auf den steilen Wiesen am Hang und Ameisen gabs dort, woow, 3x so groß wie unsere, auch blauschwarze schimmernde "Flugtiere", sehen fast wie unsere Hummeln aus, nur etwas größer, wie alle Insekten hier etwas größer zu sein scheinen.
Der erste Tag zeigte sich gleich in voller Schönheit, blauer Himmel, Sonne pur...Am Nachmittag machten wir uns auf, die Straßen dort zu erkunden. Hmm, immer, wenn wir irgendwo hin wollten, mussten wir durch den Naturpark, über Straßen, Sträßchen, naja gut, eher oftmals Wege *g*, auf denen manchmal nur 20 km/h gefahren werden konnte, wegen der Spitzkehren...und diese Eichhörnchen dort, die genau in den Kurven ihre Kiefern- und Tannenzapfen lagern mussten. Wo dies nicht geschah, haben die netten Franzosen öfter großzügig kleine Steinchen verteilt, zur Freude von uns Bikern, deshalb war Vorsicht geboten, man wusste nie, was man hinter diesen Kurven vorfand.
Nach einer 3 Stunden Fahrt durch die herrliche Gegend taten mir Arme und Nacken von der ungewöhnlichen Fahrweise weh und ich fragte mich, ob es hier wohl auch gerade Straßen gäbe.
Bei der Heimfahrt über den "Col de Pendidis" (1.031 m, Alpenfreunde werden sicher lächeln) meinte ich, meine Handgelenke seien umfunktioniert und als zusätzliche Stoßdämpfer an Fazerchen gekoppelt.
Die Departementstraßen der breiteren Art haben rechts und links weiße Striche und sind vielleicht 4-4,5 m breit, schmalere tragen in der Mitte in Abständen weiße Punkte und dann gibts noch welche, die tragen grad mal ihr Asphaltkleid. So herrliche alte Brücken gibts einige, wir sind aber "unten" gefahren.
Aufpassen ist also angesagt, denn ab und zu sind hier sogar kleinere LKW`s unterwegs und warum muss immer gerade dann eine ältere Dame ihren kleinen Peugeot um die Kurve tragen, wenn ich von der anderen Seite komme??
In den scharfen Kurven
sind öfter mal kleine Mäuerchen, viele davon sind defekt, Steine runtergefallen und etliche haben vorher ein Warnschild und manchmal gibt es gar keine Mauer, dann iss da nur ein ca. 30 cm Grasstreifen und daneben gehts bergab...und wie!!! Also nix für Menschen mit Schwindelgefühlen. Später am Abend, so gegen 21 Uhr haben wir einmal einen Fuchs gesehn, der mitten auf einer dieser kleinen Straßen stand und ganz gemächlich davon lief, als wir uns näherten.
Ab und zu taucht ein Ortseingangsschild auf, 3, 4 oder sogar 5 Häuser sind hier in den Cevennen eine Ortschaft und schon ist man wieder durch und wieder in der puren Natur. Etliche verfallene Häuser (manche schon richtige Ruinen) liegen am Wegesrand und wir fragen uns, wovon die Menschen hier wohl leben? Die etwas größeren Örtchen dort haben Hauptstraßen, da fühlte ich mich richtiggehend beengt, enge Straße, grad zwei Autos passen nebeneinander. So ein Ort war "Barre du Cevennes"...
Ein paar km von unseren Häuschen entfernt - von der Terrasse aus kann man hinschauen - lebt ein Schafbauer, der herrlichen Schafskäse selbst herstellt. Jedes Mal hoffen wir, aus einer Kurve heraus nicht in die Herde, die gerade die Straße überquert, zu geraten oder auf der knödelförmigen Hinterlassenschaft dieser Schäfchen auszurutschen.
Hier auf der Südseite der Cevennen wachsen sogar Palmen in den Gärten, auch im Garten unseres Häuschens steht eine. Mediterranes Szenario. Der Cevennenkuckuck ruft den ganzen Tag, er steht schon früh am Morgen auf, wenn wir noch im Bett liegen und abends in der Dämmerung ruft er immer noch, was er wohl alles zu erzählen hat??
Auf der Terasse direkt an dem Sträßchen kann man beim Frühstück den Echsen zuschauen, die da in großer Anzahl rumflitzen und in der Dämmerung die Fledermäuse beim Jagen beobachten.
Am zweiten Tag war es bewölkt, gerade richtig für eine Fahrt nach Millau zu der neuen Brücke (der eigentliche Grund für unsere Reise nach Südfrankreich) und einer Fahrt durch die Schlucht du Tarn, ein absolut tolles Erlebnis, aber das ist eine andere Geschichte.
Wir sind auch noch einen Tag zum Mittelmeer runter gefahrn, haben festgestellt, dass die Franzosen Kreisverkehre in allen möglichen Variationen lieben und fahrn nach dem Motto, der schnellere gewinnt...wir haben auch öfter gewonnen *g*
Den "Pont du Gard" und die Ardeche-Schlucht haben wir auch noch besucht. Alles in allem ein wunderschöner Urlaub mit Startpunkt mitten in der Natur.
Für Naturliebhaber ein herrliches Ziel.
Eure Tonia
Kommentare
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hi uwe....jepp, kann man drüber streiten, was besser iss, klebriger schwarzer asphalt oder krümel auffe straße ;)
auf jeden fall wars ne super erfahrung, muss man mal erlebt haben, auch den reisezug *g*
ciaooo und grüßle
hui...toll, ne super fahrt wünsch ich dir...hab deinen reisebericht vom september 2004 gelesen, und einige orte entdeckt, die wir nun auch kennen...schööönen urlaub und grüß mir france ;(
ciaooo
Ich fand Frankreich auch Klasse. Die Landschaft hat was und die teilweise geile Streckenführung ebenfalls . Von der Neigung die Strassen regelmässig zu streuen mal abgesehen... *g*
Und endlich mal wer, der auch die Vorzüge des DB-Reisezugs erkennt. *gg*
10 points...
;o) Uwe
schön geschrieben !!
ja, francland ist schon megageil zum moppedfahren !!
mittwoch gehts zu den pyrenaen....freu
hallöle renè, danke für deine netten worte...eine woche ist viel zu kurz für die schöne gegend. aber die erinnerung hält sicher ne ganze weile an und sicherlich wird uns die gegend wieder sehen.
ciaooo ... grüßle schickt dir tonia
schöner Artikel über eine grandiose Landschaft....., nur schade, dass Ihr vermutlich nicht am \"Cirque de Navacelles\" vorbeigekommen seid...., aber somit habt Ihr schon ein Ziel für Eure weiteren \"Midi\"-Urlaube ;-)
und auf den Strecken dorthin.....es geht von Ganges aus über die von Euch so heissgeliebten \"Kleinststrässchen\"quot;Kleinststrässchen\"Kleinststrässchen\"quot; mit jeder Menge Haarnadelkurven durch das malerische Vis-Tal (vallée de la vis) auf manchen Streckenabschnitten wächst schon das Gras aus der Fahrbahnmitte......
trainiert schon mal Eure Handgelenke!! *ggg*
Gruss (mit 10 Points)
René
Ein toller Urlaub mit viel Fahrspaß und herrlich engen, steilen, kurvenreichen Straßen und Sträßchen mehr...