Willkommen und Abschied…
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Länder/Regionen/ Wegpunkte |
Bayern |
Straßenart | |
Tour-Motorrad | |
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Willkommen und Abschied…
Eigentlich hatte ich nicht vor, so schnell schon wieder zu schreiben. Aber wenn mich mein Fahrlehrer am Samstagvormittag zeitlich noch unterbringen kann, sage ich natürlich nicht nein.Außerdem habe ich mich heute von dem kleinen Pony verabschiedet. Nicht ohne zu zögern. Es war mir doch ans Herz gewachsen und der große Wallach flößte mir noch einigen Respekt ein. Aber nicht sehr lange. Nach einer kleinen Diskussion mit meinem Fahrlehrer, die ungefähr so ablief,
FL: "Ich bin am überlegen, ob wir heut' die Große nehmen sollen."
Ich: "Mhhm..."
FL: "Oder sollen wir noch mal die Kleine nehmen?"
Ich: "Hm..."
FL: "Aber irgendwann musst auf die Große, nützt alles nix."
Ich: "Mhhm..."
gingen wir zum Stall hinüber. Da standen sie alle: Das Pony, die kleine Suzuki aus der ersten Stunde und der Wallach, eine BMW F 650 GS mit 60 PS. Kurze Sitzprobe und ein kleiner Stop & Go zum Eingewöhnen. Hervorragend. Der Wallach war wesentlich unkomplizierter als die kleine Zicke. Nur ein winziges Problemchen kristallisierte sich heraus: Er ist ein wenig schwerer, als das kleine Pony. Das Problem zeigte sich nicht beim Fahren, Halten etc. Es taucht bei einem ganz simplen Handgriff auf: Abstellen auf dem Hauptständer. Bei meinem Fahrlehrer sah es sehr einfach aus. Seine Worte: "Maschine gerade halten, einfach den Fuß auf den Ständer und mit dem ganzen Gewicht nach unten stemmen..." Mit einem kritischen Seitenblick auf mich und gerunzelter Stirn der Nachsatz: "Na...viel davon hast ja nicht..." Danke. Ich nahm es trotzdem mal als Kompliment. Und in der Tat, beim ersten Mal passierte rein gar nichts. Ich stand auf dem Ständer, aber der Wallach ging kein bisschen in die Knie. Auch nicht beim zweiten und dritten Mal. Und der sich langsam aufbauende Kicheranfall meinerseits, sorgte nicht wirklich für Besserung. Es ist wirklich zu schade, dass davon kein Foto existiert, der Anblick muss einfach köstlich gewesen sein. Nach einigen Anläufen und der Drohung meines Fahrlehrers ("Wenn Du das nicht packst, üben wir die nächsten sechs Stunden nichts anderes"), habe ich es doch noch hinbekommen. Unter Aufbietung meiner ganzen Kraft und unter den Anfeuerungsrufen meines Fahrlehrers, stand das Viech endlich auf seinem blöden Ständer.
Nun gut, nachdem das auch geschafft war, fuhren wir endlich los. Der Wettergott scheint es wirklich sehr gut mit mir zu meinen. Zu jeder Fahrstunde schien bis jetzt die Sonne und wirklich kalt war es auch noch nicht. Einfach ideal.
Zu Anfang ging es wieder ein bisschen Überland, Dosen-Fahrschüler an der Bushaltestelle rausgeschmissen und weiter Richtung Autobahn. Auf der Autobahn dann Richtung Kreuz München, weiter Richtung Messe. "Oktoberfest" stand in großen roten Leuchtdioden auf dem Schild "Cool." dachte ich. "Der will mit dir auf die Wies’n." Nee...natürlich nicht. Wir haben lediglich das Auf- und Abfahren geübt. Danach ging es Überland wieder zurück zu Fahrschule. Ich habe es mal wieder sehr genossen. Für die perfekte Kurvenlage fehlt mir einfach noch ein bisschen Mut, aber ich denke, auch das wird nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen.
Fazit:
Über BMW mag man sagen was man will. Die Meinungen teilen sich bekanntlich sehr weit auseinander. Viel Schnickschnack, zu einem überhöhten Preis sagen die einen, komfortabel und super zu fahren, sagen die anderen. Meine Erfahrung war jedoch fast durchweg positiv. Ich saß auf diesem Teil und fühlte mich einfach sofort wohl. Angefangen von der Sitzhöhe, über die Breite der Sitzbank, bis hin zur Höhe und Breite des Lenkers, hatte ich einfach das Gefühl, dass Teil ist wie auf mich zugeschnitten. Das kann ich einfach nicht abstreiten. Die Anfangsprobleme, die ich mit der EL hatte, hatte ich mit der BMW einfach nicht. Okay, ich habe sie auch ein-, zweimal abgewürgt, aber im Handling ist sie wesentlich unkomplizierter als die Kawasaki. Lediglich zwei Sachen haben mich ein bisschen genervt. Beim Schalten blieb ich öfter mit meinem Stiefel hängen. Ich bin aber nicht sicher, ob das einfach nur mein Fehler war. Zweitens: Schon bei 120 km/h fangen die Spiegel so an zu vibrieren, dass eine Beobachtung des rückwärtigen Verkehrs nur sehr schwer möglich ist. Auch hier habe ich aber keine weiteren Vergleichsmöglichkeiten und kann nicht sagen, ob es ein Manko der Maschine ist oder durchaus normal. Ich bitte mal um Aufklärung.
Bleibt mir nur, dem kleinen Pony Goodbye zu sagen. Ich verlasse sie mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Man darf nicht zurückschauen, der Blick geht nur nach vorn. Und ich bin wieder ein Stückchen weiter, wieder ist eine Hürde überwunden. Nur noch ein paar liegen vor mir, aber die sind nicht mehr ganz so hoch und beängstigend wie die ersten.
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Hallo bad-girl!
Deine Erfahrungen beim Umsatteln auf die große
Maschine kommen mir sehr bekannt vor:
Beginn meiner Ausbildung auf ´ner 250er Elli,
dann Umstieg auf ´ne BMW R 850.
Nach der kleinen Kawa war allein schon die Größe
von diesem Apparillo respekteinflößend.
Obwohl ich erst skeptisch war, habe ich schon bald die BMW als deutlich weniger nervös und gutmütiger empfunden und auch ihr
höheres Gewicht spielte keine Rolle mehr.
Was die Spiegelvibrationen angeht, dürften die
für ein 1-Zylinder Motorrad wie die F 650
eher normal sein. Solche Motoren sind von der
Bauart her immer etwas ruppiger.
Viel Spaß bei den kommenden Fahrten.
nis_randers
Wieder ein toller Bericht 10 Punkte ist ja klar.
Als Anfängermotorrad ist die 650er absolut zu empfehlen, vor allem wenn sie auch noch ABS hat. Da bist du beim Bremsen immer auf der sicheren Seite.
Gruss Heike
Nö...hat er nicht. Die ist von 50 auf 60 PS getunt...
hallöchen bad_girl,
ist doch klasse eine stufe weiter zu kommen oder?
so kannst du auch gleich probieren welche maschine du dir kaufen willst.
10 punkte auch von mir super geschrieben.
lg sunny
Mahlzeit :o))
Für so einen Guten Bericht kann man nur "10" geben :o) Weiter so , sowas lese ich gern !
Gruß Guido
...mit wie viel Promille darf man eigentlich noch tippen??? *g*
Aber dass das bei nem Glas Wein manchmal recht gut fluppt, kenn ich aus eigener Erfahrung.
10
Gruß
Stoppel
Eigentlich hatte ich nicht vor, so schnell schon wieder zu schreiben. Aber wenn mich mein Fahrlehrer am Samstagvormittag zeitlich noch unterbringen kann, sage ich natürlich nicht nein. mehr...
Muss mal wieder ein guter Tropfen gewesen sein. ;-) Natürlich 10!