Auf der Suche nach dem Frühling Teil 2

Auf der Suche nach dem Frühling Teil 2

Sollten wir ihn dieses mal finden?
Aber bevor wir ihn gesucht haben, sind wir erstmal im Regen zum BMW Händler gefahren und sind die neuen Motorräder Probe gefahren.
Wir haben uns mit Dirk, Golol und Silvia um 10.00 Uhr beim Stucki verabredet. 2 Motorräder waren dort, die uns reizten sie mal zu fahren. Die BMW R1200 GS Adventure und die HP2 als Supermoto. Ich bin sie beide am Samstag Probe gefahren. Die Höhe der Adventure, naja, ich kam grad so mit den Zehenspitzen runter. Aber beim Fahren, da ist kaum ein Unterschied zur normalen, obwohl ich den Eindruck hatte sie kommt im unteren Drehzahlbereich besser, kräftiger. Nun gut, das könnte man bei der normalen 1200er bestimmt noch durch einen anderen Auspuff auch hinbekommen.
Ansonsten: Ich würde sie mir holen, wenn ich eine Weltreise vorhätte, für das normale reisen reicht mir die nomaler 12er auch.
Die HP2 mit als Supermoto, schlank, leicht und kräftig, ich muss immer noch grinsen, wenn ich an die Probefahrt denke. ;--) Bei der könnte ich schon schwach werden, aber ich dachte ja eher als 2. Motorrad an was sportlicheres.
Um 14 Uhr waren wir dann alle fertig mit dem Probe fahren und Golol, Silvia, Jens und ich machten uns auf den Weg, den Frühling zum 2. mal zu suchen. Nachdem es am Vormittag ja doch recht nass war, fuhren wir bei stark bewölktem Himmel in Richtung Süden. Wir vertrauten dem Wetterbericht, der für das Tessin frühlinghafte 20 Grad für Sonntag voraussagte.
Da wir so spät losfuhren überbrückten wir die grössten Strecken auf der Autobahn. Nur die Strecke Hinterrhein an der Via Mala vorbei hoch zum St. Bernadino Tunnel liessen wir uns nicht entgehen. Der typische grüne Split lag noch reichlich auf der schmalen und sehr kurvigen Strasse. Auch Eis und Schnee waren noch reichlich vorhanden, unter den Brücken sogar noch weit auf der Fahrbahn. Es war noch kein bisschen Frühling zu spüren, allerdings war das Wetter schon erträglich geworden und ein schmales blaues Band war in Richtung Süden zu sehen.
Aber je mehr wir in den Süden kamen, desto wärmer wurde es und desto seltener sahen wir Schnee. Wir fuhren durch bis Ponte Brolla am Fusse des Maggiatals. Ausgang zum Centovalli, hier haben wir uns das Hotel Centovalli ausgesucht, leider war es schon besetzt, aber Mama hatte noch 2 Doppelzimmer in ihrem Häuschen frei. Die blühenden Gärten und die vielen Palmen um die Häuser rum faszinierten mich, ich mache einen Haufen Bilder, damit ich sie zu Hause anschauen konnte um dabei den Schnee vor der Haustür zu vergessen. Wir haben noch einen Tisch im voll besetzten Restaurant bekommen und durften das weltbeste Risotto geniessen. So wurde es uns angepriesen und es bewahrheitete sich, absolut lecker und empfehlenswert. Leider mussten wir um 20.30 Uhr den Tisch wieder räumen und wir suchten uns einen Tisch in der Pizzaria MamaMia um noch einen Nachttrunk zu geniessen. Am nächsten Morgen entschieden wir uns für das Centovalli. Eine schmale kurvenreiche Strasse führte uns durch kleine alte Orte, neben uns tauchte immer wieder der Lago Maggiore Express auf. Schnell waren wir auf der Italienischen Seite im Valle Vigezzo, wir fuhren durch den Wallfahrtsort Re in der die neo-byzantinische Kirche Santuario della Madonna di Re. Wallfahrtsort wurde Re wegen dem Wunder vom 29. April 1494. Ein Steinwurf traf die Stirn eines Marienbildes vor der örtlichen Kapelle und während sich Blut über das Marienbild und das Jesuskind ergoss, geschahen Heilungswunder an den herbeigeeilten Menschen. Zuerst entstand hier eine kleine Wallfahrtskirche und 1894 wurde eine riesige neue Kirche im Stil des Historismus begonnen und 1958 fertiggestellt und geweiht.
In Malesco stärkten wir uns noch einmal, denn jetzt ging es wieder hinunter zum Lago Maggiore auf einer engen und wieder durch vielen Spitzkehren gewundenen Strasse die uns nach Cannobio brachte. Ab jetzt ging es immer am See entlang und der Hunger veranlasste uns nach einem Restaurant umzuschauen. Das erste bediente leider nicht draussen und drinnen war es voll, tja da blieb nichts weiter übrig als noch das Schiff zu fotografieren, das ein gesunkenes Boot wieder an die Oberfläche holen wollte. Weiter ging es auf der Suche nach einem Restaurant, nach ein paar weiteren Kilometern haben wir nun endlich ein Restaurant mit einem Garten direkt am Wasser gefunden, in dem wir auch etwas zu Essen bekamen.
Herrlich, draussen essen, die Sonne geniessen, die Aussicht auf den See, das ist Kurzurlaub pur, auch wenn es nur das Wochenende ist.
Weiter ging es nach Intra, hier setzten wir uns auf die Fähre um nach Laveno überzusetzen. Die Fähre war voll von Marktwagen, bzw. Verkaufwagen, aber die Töffs hatten noch Platz. Nach der Fahrt fuhren wir an der anderen Seeseite wieder Richtung Bellinzona. Auf dieser Seeseite war deutlich mehr los, ein Motorrad nach dem anderen sahen wir, fast schon so wie im Sommer. In Maccagno verliessen wir die volle Seestrasse wieder um über eine kleine, sich an den Hängen des Lago Maggiore windende Strasse zur schweizer Seite zu gelangen. Auf der Schweizer Seite überqerten wir den Pass Alpe di Neggia, der immerhin 1395 Meter hoch ist. Natürlich haben wir erst einmal eine kleine Schneeballschlacht gemacht, haben wir ja nun schon soooo lange keinen Schnee mehr gesehen.
Nach wiederum vielen Kurven und Spitzkehren kommen wir wieder am See an und nun heisst es wieder durchstarten, denn langsam müssen wir wieder nach Hause, ja nach Hause mit dem Schnee vor der Tür. Auf der Raststätte kurz vor Bellinzona erfahren wir, das der St. Bernadino Tunnel gesperrt ist, also fahren wir zurück durch den Gotthardttunnel. 17 km langeiliger stickiger heisser Tunnel, aber es geht eingermassen zügig voran. Nachdem Tunnel trennten wir uns von Silvia und Golol und fuhren über den Sattel zum Zürichsee und den Rest auf der Autobahn nach Hause.
Ein tolles Wochenende mit richtig tollen Motorradstrecken, viel Frühling und tollen Leuten.
Bilder sind wieder im Album zu sehen im Ordner Tessin 3/06
Ja es gibt ihn den Frühling :-))) ich hab ihn gesehen
Grüsse aus dem Schnee
Heike

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