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against-the-wind 03.09.2008

Slowakei Tour 2008 (Teil 2)

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Slowakei Tour 2008 (Teil 2)

Ihr habt es schon befürchtet: Natürlich bin ich aus der tiefsten Slowakei heil zurückgekehrt. Also, hier ist der zweite Teil der gesammelten Abenteuer und zusätzlich ein paar Hinweise für die, die jetzt auch dorthin wollen.
Košice, Sonntag, 20.7.2008, frühmorgens, (km 74930)
Frühstück im Baranok gibt’s erst ab 8.00 Uhr. Also hab ich noch Zeit und überlege hin und her, ob ich noch mal 80 km zur ukrainischen Grenze fahren will und rüberwinken, oder ob ich lieber slowakische Nebenstraßen genießen will. Ich entscheide mich schweren Herzens gegen Ukraine. Zum Rüberfahren würde mir vielleicht die Zeit fehlen, abgesehen davon habe ich kein Kartenmaterial und ich glaube, Steffi, die Navi, würde einen Nervenzusammenbruch kriegen.
Nach dem Frühstück schaue ich mir an diesem Sonntagmorgen das fast leere Košice an. Ich fahr ein drittes Mal in die Innenstadt, diesmal – blöd, wenn man alt wird – hab ich das Schlagloch vergessen und brettere mitten durch (das musste ja mal probiert werden). Als ich auf der anderen Seite wieder rauskomme ist aber immer noch alles dran an Iron Lady.
Košice hat Straßenbahnschienen, auf denen keine Straßenbahn (mehr) fährt, die Innenstadt ist mit kleinen Wasserkanälen durchzogen, in die man leicht stolpern könnte, hat ein Staatstheater mitten in der City, einen Dom mit einer Inschrift davor von Hans-Dietrich Genscher, einen Wegweiser nach Wuppertal (1490 km), und ein Bier, das Kelt heißt, aber in Slovakien gebraut wird. (Kein Wunder, die Kelten waren ja auch schon vor mir hier).






Aber dann ist genug mit Stadtbesichtigung. Von Košice fahre ich nördlich über Kysak und Velka und Mala Lodina dem Fluss Hornad entlang um wieder auf die 547 zu gelangen. Besonders das letzte Drittel dieser Strecke ist wieder enduro-entsprechend eher ein Weg als eine Straße. Verkehr ist hier ganz wenig, von einem Auto und zwei Cowboys auf Pferden mal abgesehen. Wie? Momentchen mal. Ich reibe mir die Augen, aber tatsächlich sehen die aus, wie aus einem Western entlaufen. Ich bin so geschockt, dass ich vergesse ein Foto zu machen.


Ich mach noch einen kleinen Abstecher am Ufer des Vod nadrz Rozin entlang, da wo ich schon gestern nach den Campingplätzen gesucht hatte. Es überrascht mich schon leicht, dass in dieser schönen Gegend keine Zeltplätze sind. Andererseits, wer in Kauf nimmt, morgens von irgendwelchen Anglern aus dem Schlaf gerissen zu werden, könnte hier auch problemlos sein Zelt irgendwo aufschlagen und wild campen.

Über Margecany und Krompachy fahre ich Richtung Spissky hrad. Wenige Kilometer vor der Burg fahre ich wieder an einer dieser Brettersiedlungen vorbei, auch hier wieder Menschenmengen auf und an der Straße, einsturzgefährdete Holzhütten eng aneinandergezimmert, nackte oder halbnackte Kinder am Straßenrand.
Ein paar Minuten später parke ich mein Motorrad auf dem Parkplatz zu Spissky Hrad, der Zipser Burg und laufe in meinen Motorradstiefeln eine halbe Stunde hoch bis zu dieser gigantischen Burganlage. Mein Gott, wie sind die Ritter früher nur in Rüstung hier hoch gekommen. Die Sicht ist gut, man sieht kilometerweit von hier oben, bis hin zur Hohen Tatra. Es sieht nach Wetterwechsel aus.






Als ich nach einer Stunde zu meinem Motorrad zurückkehre stehen am Wegesrand zwei dunkelhäutige Kinder – wahrscheinlich aus dem Slumviertel, an dem ich vorbeigefahren bin – und betteln. Dem zweiten Kind werfe ich eine Münze zu, aber das hält dieses etwa neunjährige Mädchen nicht ab, um mehr zu betteln. Soviel verstehe ich: sie bittet um Geld für die Schule, läuft weiter neben mir her mit dem wiederholten flehentlichen „prosiiiiim“ und „pliiiiiease“. Ich fürchte, selbst wenn ich ihr ein paar Geldscheine geben würde, sie würde weiter um mehr betteln. Wer die Hütten gesehen hat, in denen sie lebt, der versteht auch weshalb.
Nach der Zipser Burg ist Kaffeepause notwendig. Ich fahr nach Levoca, und finde an diesem Sonntagnachmittag ein wunderschönes Café und schaue mir dieses Städtchen an. Mit all den Fassaden und Gebäuden ist das wieder so ein wenig Freiluftmuseum in dem sogar die Abfallbehälter aus behauenem Stein sind und nach Kirchenfenster aussehen.


Dann fahre ich nach Spisska Nova Ves, Havrania Dolina, die 535 weiter bis Stratena, die Aussicht ist herrlich, die Straße in einem „naturbelassenen“ Zustand mit sehr interessanter Patchwork- Asphaltierung.


Urplötzlich stehen am Wegesrand dieser einsamen Gegend mehrere Pensionen und Hotels nebeneinander. Das muss Touristengebiet sein. Ich fahre weiter um im „Narodny Park Slovensky Raj“, dem „Nationalpark Slovakisches Paradies“ die Straße durch dieses Naturschutzgebiet zu finden. Da ist sie schon, aber an der Abbiegung ist ein kryptisches Schild das nach „Durchfahrt verboten“ aussieht und auf eine Umleitung verweist. Gesperrt ist die Straße aber nicht. Überhaupt „Straße“? „Weg“ wäre der bessere Ausdruck. Es erinnert mich ein wenig an Hafenlohrtal. Diese Strecke ist traumhaft. Ich komme am Grasland von Kopanec vorbei, alles optisch keine Sensation aber dennoch paradiesisch und wunderschön.


Dort wird dann klar, warum die Straße gesperrt ist. In der Mitte der vielleicht 20 km langen Straße zwischen Stratena und Hrabusice ist ein Teil der Straße abgesackt, dort ist es für Autos sicherlich nicht ungefährlich, durchzufahren. Für Enduro kein Problem. Mehr noch: diverse weitere Felsbrocken auf der Straße und die gut verteilten Schlaglöcher größeren Kalibers sorgen dafür, dass diese Strecke verkehrsberuhigt ist. Dazu die herrliche, nahezu menschenleere Landschaft – das ist wirklich paradiesisch. Ich lasse mir viel Zeit und tuckere gemütlich durch.
So wird es fast 18 Uhr als ich in Poprad eintreffe. Poprad ist auf den ersten Blick ein kleines, verschlafenes Nest, das aber über 50.000 Einwohner hat und eine Menge Sehenswürdigkeiten, die von einer bewegten Geschichte zeugen. Poprad hat eine orthodoxe Kirche mit goldenen Kuppeln, eine Tatrabahn, einen Flughafen und eine Buchhandlung, in der ich eine tschechische und eine slowakische Campingkarte bekomme. Vielleicht finde ich jetzt die Zeltplätze besser. (Irrtum. Das Geld hätte ich besser versaufen sollen). Poprad (Deutschendorf) entwickelte sich im 13. Jahrhundert aus einem slowakischen Fischerdorf, einer madjarischen Grenzwache und einer deutschen Ansiedlung. Unklar ist, ob es auch eine Verbindung zu John Denver gegeben hat (der ja auch mal Henry John Deutschendorf hieß).




Mittlerweile ist die Sonne dieses wunderschönen Sommertages einer aufziehenden dunklen Wolkendecke gewichen. Es wird regnen, soviel ist sicher. Ich mache mir Hoffnung, dass die Regenwolken vielleicht nicht über die hohe Tatra kommen, und beschließe, auf die Nordseite nach Polen zu flüchten, um in Zakopane auf dem mir schon bekannten Zeltplatz unter der Sprungschanze zu nächtigen, auf dem ich vor 3 Jahren mal gewesen bin. Das wird mir wenigstens die nervtötende Suche nach einer Bleibe ersparen. (Trotz frisch erworbener Campingkarte). Ich starte und komme ein paar Kilometer weit bis Velka Lomnica als die ersten Tropfen fallen. Bei Tatranska Kotlina fällt schon richtig Regen und ich fürchte, ich komme vielleicht gar nicht mehr bis Zakopane. Die wunderschöne Landschaft wird neblig grau, den Fotoapparat lasse ich jetzt stecken. Ich komme an der – jetzt verlassenen – Grenze vorbei, und ich schaue mal auf die Tafel des Geldwechsels. Was? 3,05 zl bekomme ich für einen Euro? Das ist ja wirklich wenig. Ich fahre weiter, um der schwarzen Wolke zu entkommen, und tatsächlich: der Regen hört auf, ich erreiche Zakopane und die Straßen sind trocken. Ob das so bleibt?


Die junge Dame an der Rezeption des Campingplatzes ist sichtlich erstaunt als ich sie in polnisch anspreche. Da liegt ein Wörterbuch polnisch/deutsch neben ihr – sie hat in Krakow deutsch studiert und verdient sich noch ein paar Groschen dazu, einen polnischen Schüler mit Leistungskurs Deutsch für die Abiturprüfung vorzubereiten. Nach ein wenig Smalltalk baue ich mein Zelt auf, neben mir ein oesterreichisches Päärchen mit Fahrrädern. Sie sind heute mit dem Zug von Wien bis Poprad gefahren und wollen in den nächsten drei Wochen quer durch Polen bis Tallin (Estland) radeln. Mit den Fahrrädern ! Da wünsch ich aber mal viel Vergnügen.
Dann fahre ich zur Innenstadt. Zakopane ist anders als die meisten polnischen Städte. Zakopane ist eine Touristenstadt. Während an anderen Orten abends die Bürgersteige hochgeklappt werden, ist die Innenstadt hier gegen 20 Uhr gerade richtig belebt. Ich finde einen Bankautomat, der mir ein paar Zloty ausspuckt, (auch einen, der sie mir verweigert finde ich), gleich zwei Internet-Cafes, die mir erlaubten, ein paar eMails zu schreiben, ich finde einen Laden, wo ich Magenbitter und ein Fläschchen Wodka bekomme und ein nettes Restaurant in dem ich endlich einmal kielbasa – polnische Bratwurst - probiere. Ich schätze mich glücklich. Der Himmel ist sternenklar. Vielleicht bleibt es trocken. Ich habe eine Schlafstelle und gleich etwas zu essen. Die Welt ist schön. Gegen 22:30 Uhr steht mein Abendessen auf dem Tisch. Gegen 22:40 Uhr fallen die ersten Regentropfen. Es regnet sich ein, wird heftiger, es gießt. Zurück auf dem Campingplatz unterhalte ich mich erst noch mit einer Gruppe belgischer Pfadfinder aus Antwerpen, die eine Polentour machen. Ich habe die Zelte der Gruppe schon bei meiner Ankunft gesehen und mein eigenes Zelt in respektvollem Abstand aufgestellt. Ich hatte befürchtet, die würden die ganze Nacht singen und tanzen. Singen und Tanzen fällt aber jetzt ins Wasser. Sie essen in der überdachten Küche des Campingplatzes Spaghetti und unterhalten sich auf flämisch.
Ein Pole gesellt sich noch zu mir, Piotr, der hier auf seiner Fahrt nach Ungarn mit seiner Familie halt gemacht hat. „fajna pogoda“ - feines Wetter, meint er sarkastisch. Es gießt in Strömen. Alles ist nass. Es ist dunkel. Die Kneipe hat auch zugemacht. Ich gehe schlafen und träume von schönem Wetter.

Zakopane, Montag, 21.7.2008, km 75196
Am Morgen hat es zwar aufgehört zu regnen, nass ist dennoch alles. Also: wieder einmal lege ich das Zelt nass zusammen und packe das tropfende Bündel auf den Rücksitz. Ich fahr nochmal in das Zentrum von Zakopane, denn dort kenne ich ein Café, wo es auch schon morgens um 9 prima Kaffee und Stückchen gibt. Die Wolken hängen tief, als ich mit Frühstück fertig bin, beginnt es termingerecht wieder zu tröpfeln. Ich starte dennoch, diesmal will ich die Hohe Tatra auf der Nordseite umfahren. Gut, dass ich das weiß, dass die Hohe Tatra da ist, denn sehen kann man sie im Nebel und in den Wolken nicht. Ich fahre die 958, nach ein paar Kilometern muss ich erst einmal Zwangspause machen, weil es wieder anfängt zu schütten, als ich gerade Schäfchen vor der Tatrahütte fotografieren will.


Bei Sucha Hora überquere ich wieder die Grenze zur Slowakei.
Ich bin froh, dass ich meine gefütterten Winterhandschuhe dabei hab. Auf den Einsatz der Heizgriffe verzichte ich, da die Batterie heute morgen wieder deutlich den Anschein von Unwilligkeit erweckt hat.
Ich fahre über Trstena und Orawska Priehrada ein wenig am Orava-Stausee entlang und erinnere mich, dass ich beim letzten Mal in genau der gleichen Gegend in Richtung Norden vor den schwarzen Wolken geflüchtet bin. Gibt’s in dieser Gegend eigentlich irgendwann auch mal schönes Wetter??

Die Karte stimmt irgendwie nicht ganz mit den realen Gegebenheiten überein, ich fahre ein paar Mal hin und her, bis ich nach Namestovo finde. Das Wetter bleibt grau, es wird kein bisschen heller. Ich fahr weiter über Lokca nach Hrustin und Oravski Podzamok und dann wieder nach Norden. In Kriva muss ich doch mal halten und diese niedlichen Tatra-Häuschen fotografieren. Wenig später fahre ich in Podbiel (km 75198) an der Ruine der französischen Erzhütte aus dem 19. Jahrhundert vorbei, die mich schon vor drei Jahren fasziniert hat. Die mächtigen Mauern, die monumentalen Fenster – das sieht nach einer Burgruine aus, ist aber „nur“ das Überbleibsel eines technischen, tschechischen Bauwerks. Jetzt ist die Zufahrt gesperrt, vor drei Jahren durfte man da noch reingehen.

Eisen wurde in Podbiel schon im 17. Jahrhundert gemacht (eehrlich? da gabs doch BMW noch gar nicht). Die französische Hütte wurde 1836 gebaut und 1863 schon wieder geschlossen. Also mal gerade 27 Jahre ... Aber gut, das ist eine ganz andere Geschichte...
Eigentlich fahre ich nur rum, weil ich die Hoffnung habe, dass die Wolkendecke aufbricht und die Sonne rauskommt. So ganz verstehen kann ich nicht, weshalb mich in dieser Gegend immer graues Wetter umgibt. Irgendein Voodoo-Zauber? Oder ist es hier immer so? Ich fahre über Biely Potok und Haboyka die 584 südlich. Eine schöne Route ist das allemal, auch bei grauem Himmel. Bei Brnice (moment mal, da ist doch ein Campingplatz, der auf meiner neuen Karte gar nicht drauf ist) biege ich rechts ab in Richtung Ružomberok.

Die Straße ist wenig befahren – bei den Schlaglöchern wundert mich das nicht. Die sehen aus wie kleine Pfützen, können aber erstaunliche Tiefe haben.

Nur der letzte Teil der Strecke ist wieder langweilig, kurz bevor ich im Stadtzentrum von Ružomberok (km 75386) ankomme.
Stadtzentrum? Nein, kann man eigentlich nicht sagen. Ich finde zwar die Fußgängerzone, nachdem ich durch das graue Industrieviertel gefahren bin, aber nicht das Stadtzentrum. Vorausgesetzt, das Mausoleum von Andrej Hlinka sei nicht das geistige Zentrum von Ružomberok. Die Informationen, die ich über Andrej Hlinka finde, zeigen mir, dass es keinen Grund gegeben hat, das Mausoleum zu besuchen. Vielleicht hätte man ihn besser mitsamt seinen Nationalistischen und patriotischen Ideen begraben sollen…..

In Ružomberok trinke ich noch in einem kleinen Cafe einen Cappuccino. Dieses – Verzeihung - Instant-Gesöff führt nun zur endgültigen Abwertung von Ružomberok. Keine Ahnung, wofür dieser Ort seine gelbe Markierung verdient. Für das Mausoleum nicht, auch nicht für den Cappuccino. Besser, ich wäre einfach an Ružomberok vorbeigefahren.
Es ist nun schon 15 Uhr, die Sonne hat sich noch immer nicht gezeigt, und außerdem ist es nicht klar, ob sie sich überhaupt irgendwann wieder mal zeigt. Ružomberok will ich jetzt verlassen und fahre in Richtung Westen. Über Kral´ovany und Parnica folge ich der wunderschönen 583 bis nach Terchová, ich reibe mir die Augen und denke, ich bin schon in der Schweiz.


Ich fahre weiter bis Žilina, ein lebhafter Ort, an dem mir vor allem eine Frau auffällt, die versucht, einen gelben Ferrari in eine enge Parklücke so einzuparken, dass sie bestimmt nicht mehr rauskommt. Ich glaube, es ist ihr voll gelungen. Jetzt, genau jetzt, wo der Tag schon fast vorbei ist, kommt überraschend doch noch ein wenig Sonne raus. Ich beschränke mich auf einen Kurzrundgang und fahre dann weiter. Ich will ja nicht der Frau mit dem Ferrari im Weg stehn, wenn sie versucht, auszuparken.

Ich fahr die 18 bis Makov, eine schöne Strecke, aber zu viel Verkehr, vor allem LKW. Kurz vor der Grenze zu Tschechien gabelt sich der Weg und ich nehm die 487, die südliche Route über Velke Karlovice.
Jetzt muss ich mich langsam nach einem Campingplatz umsehen. Leichtsinnigerweise lasse ich den ersten unberücksichtigt, im Glauben, es sei ja noch früh am Nachmittag. Ich fahre noch bis Vsetin, mache kurzen Halt bei Lidl in Sachen Notverpflegung. Ich will weiter die 57 Richtung Norden, aber plötzlich bin ich mitten in einer Umleitung. Wenn Umleitung, dann richtig. Das gilt auch besonders für Tschechien und die Tschechen sind da gnadenlos. Da kann eine Umleitung schon mal 45 km anstelle von 28 km bedeuten.
Ausgerechnet jetzt komme ich an allem vorbei, aber nicht an einem Campingplatz. Bei Novy Jicin suche ich den Campingplatz, nur, als ich da bin, stehe ich vor einem verschlossenen Tor. Ich fahre weiter, immer nördlich, und weiß schon gar nicht mehr, wohin genau ich fahre. Durch einen Wald, ein See links und plötzlich sehe ich Zelte stehen. Gerettet! Ich fahre an die Schranke und wähne mich schon im Glücksgefühl, den schönsten Campingplatz der Gegend gefunden zu haben, als die Concierge heraustritt und mir auf tschechisch (oder ist es eine andere Sprache?) vermittelt, dass ich zum Betreten des Platzes einen speziellen Camperausweis benötigen würde. Cicho! Ruhe! so verstehe ich, das wäre das Wichtigste auf diesem Platz. Ich fürchte, die Frau hat zu viel Sonne oder Sozialismus abbekommen. Ich lächle und wünsche ihr noch einen schönen Abend und muss doch irgendwie an einen Fussballspieler namens Effenberg denken.
Jetzt wird es rasend schnell dunkel. Ich fahre nur noch nach Himmelsrichtung ohne eine genaue Vorstellung zu haben, wohin. Und dann sehe ich aus Zufall noch ein Schild „Autokemp“. Budisov nad Budisovkov, ein kleines Nest, der Zeltplatz war sogar in den Karten eingetragen. Schon gefasst darauf, wieder eine Ablehnung zu kassieren – Zelte sehe ich nämlich nicht auf dem Platz – findet sich der Eigentümer schnell in der Kneipe des Platzes, und er ist bereit, mich zum Gegenwert von etwa 4,00 € auf seinem Platz übernachten zu lassen. Also, ich könnte ihn knutschen in diesem Moment, aber ich muss mich beeilen, beim Restdämmerlicht mein Zelt aufzustellen.
Bei der Rundfahrt durch den Ort zeigt sich zwar, dass sie alle schon die Bürgersteige hochgeklappt und die Herde in den Restaurants ausgeschaltet haben, zu futtern gibt es nichts mehr. Ich fahr zurück, und in der Kneipe des Zeltplatzes schenken sie mir kurz vor Feierabend noch zwei Bier aus und ich verzehre meine Müsliriegel dazu. Also, man kann sagen was man will, einen so gepflegten Campingplatz habe ich noch nie gesehen. Selbst die Toiletten waren in einem wirklich guten Zustand. Hätten sie unter der Dusche auch noch warmes Wasser gehabt, wäre es perfekt gewesen. Nicht zuletzt, weil es in dieser Nacht bitter kalt wird. Es ist nun 22.30 Uhr nachmittags. Es ist dunkel aber trocken und vor allem totenstill. Als Schlummertrunk öffne ich mein polnisches Wodkafläschchen und bin gerade eingeschlafen, …. als mein Handy klingelt und mich wieder weckt. Ja, ich habe schon geschlafen. Nein, es regnet gerade nicht aber ist saukalt. Nein, ich weiß nicht genau, wie das Nest heißt, in dem ich bin ….
Budisov nad Budisovkou, Dienstag, 22.7.2008 (km 75629)
Sonnenstrahlen kitzeln an der Nase, es ist kurz vor 7 Uhr. Blauer Himmel. Wie gut das tut, mal nicht in einem nassen Zelt aufzuwachen. Das modert mir ja sonst noch weg, bevor ich zu Hause bin. Als ich abreisefertig bin, sehe ich ein paar Wölkchen am Himmel.
Ich drücke auf den Starterknopf und erschrecke: Die Kälte gefällt wohl auch Iron Lady nicht, der Anlasser dreht zwei drei Mal unwillig und langsam, aber sie springt an. Wie lange wird meine Batterie noch halten?
Über Kruzberg, Medice und Slezska Harta will ich nach Bruntal. Kleine Sträßchen, kein Verkehr. Oh, hoppla, ich glaube ich habe einen Wegweiser übersehen, ich kehre um und biege ab. Das Sträßchen wird zum Weg, der Weg wird zum Feldweg, der Feldweg wird zur Hoppelpiste. Mitten durch den Wald, an Waldarbeitern vorbei, die dabei sind, Bäume zu fällen. Jeden Moment fürchte ich, dass ein Baum quer über dem Weg liegt und ein Schild zum umkehren auffordert. Nur, wer hier mit dem Motorrad stehen bleibt, hat verloren. Gut 30 Minuten dauert die Fahrt durch den tschechischen Dschungel, dann bin ich wieder auf einer geteerten Straße. Das ist zugegebenermaßen nicht die Straße, auf der ich sein wollte, aber ein Erlebnis war es allemal.
Vorbei am Slezska Harta Stausee. Noch immer kein Verkehr auf den Straßen, das ist die ideale Gegend zum Wandern, Radfahren und – Motorradfahren.

Dann komme ich gegen 9 Uhr in Bruntal an, noch früh, aber die Cukrarna am Marktplatz hat schon offen und ich bekomme einen herrlich schmeckenden Milchkaffee und ein Stück Torte dazu, was mich mit meiner traumatischen Erinnerung an Ružomberok versöhnt.

Von Bruntal aus fahre ich erst auf der 452 nach Vrbno und weiter auf der 450 nach Jesenik, die Straße ist zwar breit und gut, aber es gibt ein paar nette Serpentinen. Bis nach Hanusovice (km 75759) ist die Straße eher langweilig, wird aber bis Kraliky nochmal deutlich schöner: Alleen entlang an Feldern und durch Wälder. Wie schön, die Sonne zu spüren.


Etwas Sorge bereitet mir lediglich die zunehmende Bewölkung. In einer Art Zangenbewegung versuchen mich zwei dunkle Wolkenwände einzukesseln, aber durch geschickte Zickzackbewegungen gelingt es mir, mich in den kleinen blauen Streifen zu retten. Er führt mich nach Boboszow wo ich die Grenze zu Polen wieder überquere (km 75780). Polen empfängt mich exakt an der Landesgrenze mit Sonne und wieder einmal will ich die Strecke zwischen Międzylesie und Kudowa Zdrój fahren. Dort gibt es eigentlich zwei Wege, die weitgehend parallel verlaufen, und diesmal will ich den nordöstlicheren erkunden, der auf der 389 über Rozanka und Spalona führt. Gleich zu Anfang stehen – nicht ganz zu Unrecht – Warnschilder, die auf ein paar Schlaglöcher hinweisen, in denen ein Fiat Polski möglicherweise bis zum Dach versinken könnte. Hier ist nun auch Schluss mit dem guten Wetter. Die Sonne verzieht sich erst mal und es beginnt zu tröpfeln


Mit der Straße zwischen Kudowa Zdrój und dem Abzweig auf die 389 habe ich früher schon schlechte Erfahrungen gemacht. Dort gibt es entweder einen Stau wegen Unfall oder einen Stau wegen Bauarbeiten. Heute wegen Bauarbeiten. Ich habe ich vor, das Schicksal auszutricksen und biege auf der 389 von Süden kommend bei Zieleniec ab nach Duszniki-Zdrój. Schicksal lässt sich aber nicht austricksen. In Duszniki Zdrój stehe ich im Stau, kein Rad bewegt sich, alle warten. Nachdem ich dort 5 Minuten stehend schwitze, drehe ich, fahre in die andere Richtung, irgendwie muss dieser Stau ja umfahrbar sein. Irgendwie schon. Ich fahre bestimmt 15 Km in großem Bogen, wähne mich schon am Ziel, als ich feststelle, dass ich zwar auf einer anderen Straße, aber immerhin im selben Stau stehe. Wenigstens wird mir die Ursache klar: Baustelle. Hin und wieder werden ein paar Autos durchgelassen und irgendwie kann ich mich da durchmogeln. Also jetzt: Kudowa Zdrój (km 75866) . Wenige Minuten später bin ich dort. Der Vorteil, wenn man schon mal dort war: man weiß, wo es genießbaren Kaffee gibt.
Das Wetter sieht zunehmend unberechenbarer aus. Das Eulengebirge liegt nur 70 km nördlich, ich könnte noch einen Ausflug dorthin machen und Andrzej in Walim besuchen, der mich vor drei Jahren aus dem Regen gerettet hat. Nur könnte es auch dazu führen, dass er mich in diesem Jahr erneut aus dem Regen retten muss. Also, das Risiko ist zu groß, ich entscheide mich, Richtung Westen zu fahren und mich näher zur deutschen Grenze zu bewegen.
Über Hronov und Ubice fahre ich am Broumovska Vrchobina, am Braunauer Ländchen entlang bis Trudnov. Von dort aus die etwas weniger interessante Strecke direkt bis nach Mlada Boleslav. Erlkönighaft türmen sich jetzt auf beiden Seiten und hinter mir die Wolkenwände schwarz und bedrohlich immer höher. Den Regen kann ich schon riechen. Ich fahre kurz durch Mlada Boleslav, stelle fest, dass ich hier schon mal gewesen bin, halte mich nicht weiter auf und heize weiter bis nach Melnik (km 76029) . Melnik – die Stadt, die ich vor ein paar Jahren einfach wegen Umleitungen nicht finden konnte, jetzt finde ich sie und erreiche sie trocken. Und es sieht so aus, als würde mir das Wetter eine kleine Verschnaufpause gönnen.




Ich habe gerade Iron Lady auf dem Parkplatz abgestellt und die Kamera gezückt, um dieses morbid verfallene Haus zu fotografieren, als mich Josef anspricht. Josef ist ein paar Jahre älter als ich und gerade mit einem Freund am Diskutieren. Er beginnt, mir die Geschichte Melniks darzulegen. Darin ist er ein Fachmann. Er spricht hervorragend Deutsch. Und so komme ich – ohne es eigentlich zu wollen – zu einer ganz persönlichen Stadtführung. Melnik liegt etwa 30 km nördlich von Prag und hier fließen Moldau und Elbe zusammen. Ich stehe in der bedeutendsten Weinbaulage in Böhmen (schade, dass ich mit dem Motorrad unterwegs bin) und Josef erzählt mir von Fürsten und Königen, von Kelten und Schweden, vom Řip, dem heiligen Berg der Tschechen, von den Katakomben unter den Häusern, und davon, dass immer, wenn das Wasser im Fluss silbern funkelt, es schlechtes Wetter gibt. So wie jetzt. Ich schwanke, ob ich nicht besser gleich in einem Hotel einloggen soll, schließlich ist es jetzt 19 Uhr. Aber mein rein persönlicher Wetterfrosch empfiehlt, weiterzufahren, und so verabschiede ich mich von Josef (und Freund) nicht ohne zu versprechen, einmal wiederzukommen und mir die ganze Geschichte von Melnik anzuhören.
Ich schaue auf die Uhr. 19.10 Uhr. Telefonisch erkundige ich mich, ob ich am Basislager Tröstau übernachten kann. Wunderbar, das geht. Nur – von hier bis Tröstau sind es rund 211 km, im Normalfalle eine Strecke, für die man zwischen drei und vier Stunden benötigt, da kaum ein Stückchen Autobahn dabei ist.
Aber an diesem Abend ist das Glück auf meiner Seite, die Wolken türmen sich zwar bedrohlich, aber außer einem heftigen 10-minütigen Schauer auf dem Weg Richtung Karlsbad verschonen sie mich. Die Straße (rot) ist breit und gerade, ich hänge mich an ein tschechisches Auto ran, ich denke, die wissen besser, wo die Radarwagen stehen. Ich merke, dass man kleine Dörfer am Geruch riechen kann: Kaum kommt man am Ortsschild vorbei, riecht es nach geräucherter Wurst. Vermutlich heizen die schon (– tatsächlich ist es nicht übermäßig warm). Nach zweieinhalb Stunden passiere ich das Ortsschild von Cheb, ich war so schnell, dass ich jetzt Zeit habe, noch ein Häppchen zu essen, bevor ich über die Grenze nach Deutschland fahre. Jetzt ist es 22 Uhr und stockdunkel. Die letzten 40 km lege ich einfachheitshalber in die Hände von Steffi, meinem Navi. Ich schaue nicht mehr auf die Wegweiser, ich schaue nur noch auf das Navi in meinem Tankrucksack. Steffi leitet mich sicher auf die B303 bis 5 km vor Tröstau. Aber dann, Gott weiß, was ich ihr getan habe, sie holt mich ohne Not von der B303, leitet mich über Breitenbrunn und Schönbrunn durch Wohnviertel, in denen nachts nach 22 Uhr sich nur noch Fuchs und Hase gute Nacht sagen, und über Feldwege – vielleicht mag sie mir ja auch nur die schöne Gegend zeigen – und dann wieder zurück auf die B303 um mich bei der nächsten Abzweigung nach Tröstau (km 76274) abbiegen zu lassen. Vielleicht war es ja zu dunkel und sie konnte die Karte nicht mehr lesen. Oder ist sie kurzfristig eingenickt? Oder sie wollte sich rächen.
3300 km unfallfrei in sieben Tagen. Viel gesehen und erlebt. Keine gefährlichen Situationen. Nur ein paarmal nass geworden. was will man mehr? Jetzt eine heiße Dusche, und fürs Motorrad zwei neue Reifen, neue Bremsbeläge, einen neuen Kettensatz, ein wenig Öl und vor allem eine neue Batterie. Iron Lady guckt mich erschöpft an. „Gib mir ein paar Tage zum Ausruhen“ sagt sie, „dann gehen wir auf die nächste Tour, ja?“

Hinweise:
für alle die noch nie dort waren, es aber mal probieren wollen ein paar Tips:
Verkehr
Überholen : In Tschechien (CZ), Polen (PL) und Slowakei (SK) ist mir immer wieder aufgefallen: 90% der Autofahrer fahren ausgesprochen vorsichtig, sehr regelkonform und oft gemütlich und etwa 10% haben es ausgesprochen eilig. Besonders beim Überholen. Dazu muss man wissen, dass es in diesen Ländern kaum Autobahnen sondern fast nur Landstraßen gibt, und die teilt man sich mit PKWs, LKWs, Traktoren oder auch mal Pferdegespannen . Daher wird oft auch dann überholt, wenn es eigentlich gar nicht geht, und die Fahrer vertrauen auf die Kooperation des Gegenverkehrs. Also – lieber bremsen, ausweichen, eine Lücke lassen, als schimpfen, denn wenn ihr mal 15 km irgend einem Traktor hinterhergetuckert seid, freut ihr euch ja auch, wenn der Gegenverkehr euch eine Lücke lässt.
Promillegrenze: PL: 0,2, CZ und SK: 0,0 Promille. Aber wer Motorrad fährt weiß ja: don´t drink and drive. Schade nur, das tschechische Bier ist ausgesprochen gut.
Tempolimits: (innerhalb Ortschaften/ausserhalb/Autobah​n)​
PL: 50/90/130, SK : 60/90/130, CZ: 50/90/130
Warnweste: in der Slowakei auch für Motorradfahrer Pflicht.
Maut/Autobahnbenutzung:
Polen: Nur auf den Autobahnen A2 und A4 zwischen 6,50 PLN und 11 PLN
Slowakei: 300 Kronen für 15-Tage Vignette für Autobahnen auch für Motorräder
Tschechien: 200 Kronen (7 Tage), 350 Kronen (1 Monat) auch für Motorräder
(soviel zur Theorie, aber mal ehrlich: wo soll ich das Ding eigentlich am Mopped hinpappen)
unbeschrankte Bahnübergänge
An unbeschrankten Bahnübergängen steht meistens eine Art Ampel mit drei Leuchten. Wenn das untere Licht in blau blinkt, heißt das: Warnleuchte funktioniert, aber kein Zug in der Nähe.

Wenn die oberen zwei Lichter rot blinken, heisst das: Vollbremsung, hier kommt irgendwann ein Zug. Wenn keine von den Lampen blinkt oder leuchtet, ist was faul. Dann auf jeden Fall anhalten und gucken, ob ein Zug kommt. Was aber auch grundsätzlich nicht schaden kann.
Einkaufen:
In PL kann man selbst in kleineren Städten kleine Lebensmittel- oder Getränkeläden finden, die auch Samstag und Sonntag bis in die Nacht geöffnet sind.
In CZ und SK ist das wesentlich schwieriger. Die kleinen Läden schließen werktags häufig um 19 Uhr, samstags schon früher und sonntags sind sie gar nicht offen. In größeren Städten kann man allerdings mit Glück einen Lidl, Tesco oder ähnliches finden, die auch sonntags geöffnet sind.
Geld
Bislang rechnet man in PL noch mit Zloty, in CZ mit tschechischen Kronen und in SK mit slowakischen Kronen. Währung tauschen kann man an den Grenzen oder in den Städten beim „Kantor“. Geld ziehen mit Kreditkarte oder EC-Karte ist ebenso selbst in den kleineren Städten möglich, aber meistens teuerer als beim Kantor wechseln.
Tanken:
Keine Angst, in größeren Städten und entlang der Hauptverbindungsstraßen ist immer eine Tankstelle zu finden, die geöffnet ist. Auf den Nebenstrecken und abseits der Städte sollte man besonders am Wochenende vorausschauend planen.
Straßenkarten
Die Beschilderung ist in PL, SK und CZ manchmal etwas dürftig. Wer Lust am Pfadfindern hat, sollte auf detaillierte Straßenkarten verzichten, er wird einen unvergesslichen Urlaub haben. Für die anderen sind gute und aktuelle Straßenkarten eine große Hilfe, sofern ihr wisst, wo ihr hinwollt.
Übernachten
Hotel: Am einfachsten aber am teuersten natürlich: im Hotel. Je nachdem wo, muss man zwischen € 40,00 und € 80,00 für ein Einzelzimmer mit Dusche rechnen. Wenn man den Eindruck hat, abgezockt zu werden, sollte man einfach wieder gehen.
Pension
Günstiger geht es in Pensionen. In Polen heißen die „noclegi“ und in Tschechien und Slowakei „ubytovanie“. Dort wird man zwischen € 10,00 und 20,00 passable Unterkunft finden können, aber sowohl ans Bett wie auch an die Ausstattung sollte man nicht allzu hohe Ansprüche stellen.
Camping
Vorsicht: das, was wir unter Camping verstehen, nämlich das Aufstellen eines eigenen Zeltes, läuft unter dem Begriff „Autokemp“. In Polen steht auch der Ausdruck „pole namiotowe“ für Zeltplatz. Nicht jeder Zeltplatz ist für Selbst-Zeltaufsteller offen. Die sanitären Bedingungen sind eben wie überall auf Campingplätzen: da kann man Glück haben, oder auch Pech. Wildes Campen ist wahrscheinlich nicht unbedingt erlaubt, aber dürfte in den dünn besiedelten Gegenden allerdings kein Problem sein. Sicherer wäre aber, bei einem Bauern zu fragen, ob man auf seiner Wiese ein Zelt aufstellen darf – vorausgesetzt, man spricht seine Sprache…. Keine Angst, Tschechen, Polen und Slowaken sind meistens sehr gastfreundlich.
Sprache
Je weiter man nach Osten kommt, um so eher wird man die Erfahrung machen, dass man – vor allem außerhalb der Städte - mit Deutsch oder Englisch nicht immer weiterkommt. Grundsätzliche Verständigungsprobleme gibt es aber selten.
Polizei
Polizeipräsenz in PL, CZ und SK ist höher als in Deutschland. Ich habe die Ordnungshüter als sehr freundlich und hilfsbereit in Erinnerung. Wenn die Verständigung schwer ist, wenden sie sich bei Bagatellsachen lieber dem nächsten Problem zu. Trotzdem sollte man auf Radarkontrollen achten.

Kommentare


ABSENDEN

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Gelöschter Benutzer
Es gibt Reiseberichte, bei denen bei mir eine erhöhtes Risiko besteht mit dem Kopf abrupt auf die Tischplatte zu knallen, neuzeitlich gesprochen, von dem harten aufprall dann die Tastatur beschädigt wird. Nicht so geschehen, bei deinem Zweiteilig tollen Bericht. Ganz im Gegenteil, ich war echt überrascht ihn so schnell verschlungen zu haben. Liegt wohl an einer lebendig Mitreißenden Erzählkunst, deiner Erlebnisse sowie Mit Aweck verpacktes informatives Wissen.
Das dort ein Schild hängt, wo Wuppertal drauf steht, kommt nicht so ganz von ungefähr!
Erstens, damit ich weiß, wie nah ich noch an zu Hause dran bin, wenn ich da sein sollte. Zweitens und das doch eher, ist Kosice eine Partnerstadt von Wuppertal. Als erste bundesdeutsche Großstadt nahm Wuppertal im Jahr 1980 partnerschaftliche Beziehungen zu einer Stadt in der damaligen Tschechoslowakei auf. Sie entwickelte sich im politisch geteilten Europa zum Modellfall für Städtepartnerschaften zwischen Ost und West. Somit haben wir Wuppertaler schon weit vor der Wende für eine Wende gesorgt!? Öhmmm… OK.
Aber komisch ist, das es von Kosice nach Wuppertal 1490 Kilometer sind, hingegen von Wuppertal nach Kosice nur 1312 Kilometer. Liegt wohl auch an den entsprechenden Umleitungen im dortigen Land. *gg
Kurz und gut der Worte es hat einfach nur Spaß gemacht deinen Bericht zu lesen. Und wie hier schon geschrieben, es macht sehr neugierig darauf diese Länder mal selbst zu bereisen. Dankeschön dafür.
Ein weiterhin fröhliches Ride On wünscht Dir
Searcher
1312 Kilometer entfernt sitzend von Kosice.
PS: Ach ja, Redoute Bedeutet: Befestung oder fortification auf Französisch.
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against-the-wind
Danke für den 10er und für die Tips. Ich werd da sicher wieder hinfahren, dann kommt auch Damanovska dolina dran.
Gut, dass du die Hinweise zu den Bahnübergängen ergänzt. Da hab ich gar nicht dran gedacht. Ich hab mit meiner Enduro einfach Schwung genommen und bin drübergeheizt. Bei einem Gerät mit weniger Federweg könnten da schon mal die Schrauben oder Spiegel abfallen. Ich wollte es halt nicht so deutlich sagen: Enduros sind dort etwas im Vorteil.
gute fahrt
against-the-wind
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Ich muß gestehen:
ich bin kein leicht zu begeisternder und auch kein sehr ausdauernder Leser.....neige eher dazu alles nur "quer" zu lesen.
Aber:
Dein äußerst informativer und wirklich unterhaltsamer Bericht, der außerdem gekrönt war mit jeder Menge toller Bilder, hat mich dazu gebracht, Deinen Ausführungen Wort für Wort gespannt zu folgen.
Dafür gibt´s leider nur 10 Punkte!!!(obwohl die ja eigentlich sowas von unwichtig sind ;-)
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traum-wunsch
auch der zweite Teil läßt nichts zu wünschen übrig - außer - ja außer die Tour selber mal zu machen...
volle Punktzahl - ist doch logisch :-))
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suzi1
Vor den Bahnübergängen in der alten DDR, kann ich mich entsinnen, mußte generell die Geschwindigkeit gesenkt werden.
Vermutlich aus Sicherheit bzgl. des Bahnverkehrs, aber es tat auch so Not, weil man beim Überqueren der Gleise auch leicht "absatteln" konnte *gg*.
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against-the-wind
Ihr habt es schon befürchtet: Natürlich bin ich aus der tiefsten Slowakei heil zurückgekehrt. Also, hier ist der zweite Teil der gesammelten Abenteuer und zusätzlich ein paar Hinweise für die, die jetzt auch dorthin wollen.  mehr...
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Jep, ... geb dir´nen Zehner.
Aber Slovenskyraj musst du dir mehr Zeit nehmen und paar Wanderungen durch die Schluchten machen, lohnt wirklich.
In dem Gebiet gibt es auch eine der größten Eishöhlen und ein Stück weiter die Dämanovska Höhle(weiss nicht, ob ich das jetzt richtig geschrieben hab), da wird man auch mit dem Kahn herumgefahren.
In Levoca gibt es einen wunderschön geschnitzten Altar.
Was Schade ist, Juli-August sind die feuchtesten Monate in Slovakien, wenn man da Pech hat, fährt man zwei Wochen im Regen.
Deine Hinweise sind gut, vielleicht noch was zu den Bahnübergängen, .... auf Nebenstrassen sollte man die immer im Schritttempo fahren, sonst können die einen schon mal absatteln. wenn Schilder stehen "Achtung Bodenwelle" ... die sollte man ernst nehmen, im Baustellenbereich können das auch 20 cm oder tiefere Absätze bedeuten.
Klasse, sehr informativer Bericht von dir.
Salut Mustang
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