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DracoM 07.08.2007

Schreckenstour

Wegstrecke 0 km
Länder/Regionen/
Wegpunkte
Nordrhein-Westfalen
Straßenart Landstraße
Tour-Motorrad
Schwierigkeit mittel
Schlagworte Unfall Sauerland tödlich
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Schreckenstour

trotzdem entspannend.
Die diesjährige Saison liess mir nicht viel Zeit, die ich auf dem Motorrad verbringen konnte. Die Familie und eigene Prioritäten sorgten dafür, dass das Motorrad häufig im Stall bleiben musste. Häufig fahre ich mittlerweile lieber ein paar Stunden mit dem Rennrad, als mit dem Motorrad. So sind dieses Jahr nicht einmal 5000km zusammen gekommen. Eigentlich lohnt sich so ein grosses Motorrad bei solchen Fahrleistungen nicht wirklich. Ab und an gehen mir dann auch Verkaufsgedanken durch den Kopf...
Dieses Wochenende jedoch ist alles perfekt. Ich bin allein zu Hause - Frau und Kind sind bei den Schwiegereltern zu Besuch. In dieser Woche bin ich zudem knapp 300km mit dem Fahrrad gefahren, so dass hier ein Ruhetag nicht schaden kann.
Der Wetterbericht lässt gutes erwarten. Die mögliche Sonnendauer wird voraussichtlich voll ausgenutzt.
Also schiebe ich die CBR1100 wieder einmal aus der Garage, wische mit einem weichen Tuch den STaub von Tank und Verkleidung und starte den Motor. Immer wieder fasziniert mich dieser harmlos sanfte Motorlauf dieses kraftstrotzenden Motorrades.
Während ich mir Jacke, Helm und Handschuhe anziehe hat der Motor Zeit, das Öl an alle notwendigen Stellen zu transportieren. Es wird oft gesagt, den Motor warmlaufen zu lassen wäre eher schädlich. Ich denke aber, dass eine Minute Standlauf besser ist, als ohne Öl sofort mit Belastung (wenn sie auch noch gering ist) loszufahren.
Was auch immer besser für den Motor ist, ich habe es schon immer so gehalten und damit bislang noch nicht einen einzigen Motor sauer gefahren.
Trotzdem fahre ich dann gemächlich mit wenig Drehzahl los. Die ersten Kilometer sieht der Drehzahlmesser selten Zahlen über 3500U/min. Dank dem starken Motor der CBR ist das nicht gleichzusetzen mit herumschleichen. Das zulässige Landstrassenlimit wird auch in dieser Phase spielend erreicht.
Wie schon so oft, führt mich der erste Weg über meine Hausstrecke, den "Pass", entlang dem Sorpestausee vorbei am Motorradtreff, den ich jetzt aber links liegen lasse. Ich bin ja gerade erst los gefahren.
Leider kann ich heute am Samstag nicht über den berüchtigten "Ochsenkopf" nach Arnsberg fahren. Viele Spinner haben mit ihren Motorrädern in Verbindung mit hirnloser Raserei viele Unfälle verursacht, was an Wochenenden das aus für Motorräder bedeutete. Seitdem fährt es sich mit dem Fahrrad viel angenehmer über diese Strecke. Heute aber ärgere ich mich über diese egoistischen Idioten.
Es gibt aber im Sauerland nicht nur eine schöne Strecke und so wähle ich eine nette, kurvige Alternativstrecke über Müschede nach Arnsberg. Später überquere ich am Möhnestausee die Brücke und noch ein kurzes Stück weiter zum Parplatz bei "Wolffs Revier".
Hier lasse ich mir einen frischen Kaffee reichen und setze mich erst einmal gemütlich zum Frühstück hin. Zwei Schweineohren habe ich mir dafür schon vor der Abfahrt beim Bäcker beschafft.
Gut gelaunt starte ich die CBR wieder und säusele von dannen. Speziell an den typischen Bikertreffs halte ich mich mit dem Zug am Kabel sehr zurück. Es ist halt leider so, dass ein einzelner Fahrer, der sich nicht beherrschen kann, dafür sorgt, dass Passanten sich später nur an genau diesen Motorradfahrer erinnern werden. Und beweisen muss man mit seinem Motorrad ja auch nichts mehr - die Zeiten sind lange vorbei.
Entlang dem Südufer folge ich dem Möhnestausee. Viele imposante, gepflegte Anwesen lassen mich hier immer wieder staunen. Wieder auf der Hauptstrasse, werde ich von drei Fahrern mit ihren Supersportlern überholt. Ich selbst fahre gerade knapp 120km/h und habe trotzdem das Gefühl, zu stehen. Kopfschüttelnd schaue ich den Racern hinterher. Einige Kilometer weiter biege ich nach rechts in Richtung Hirschberg ab. Hier fahre ich durch das Land der 1000 Ameisenhaufen. Diesen Ruf hat dieser Abschnitt nicht umsonst. Überall am Wegesrand finden sich diese typischen braunen Haufen, die bei näherem Betrachten wirklich selbst zu leben scheinen. Alles ist hier in Bewegung. Unterwegs nutze ich hier nicht das erste und sicher auch nicht das letzte mal die Gelegenheit, bei einem Honighändler, der hier fast immer mit seinem VW-Bus steht, ein Glas leckeren Waldhonig zu kaufen. Die Strecke von Hirschberg nach Freienohl geniesse ich dann richtig. 50km/h sind hier gestattet - und viel mehr ist auch wahrhaftig nicht notwendig, um Spass zu haben. Flüssig ohne viel Beschleunigung oder Bremseinsatz wedele ich mit der CBR den Berg hinab. Dann sehe ich im Rückspiegel pötzlich ein rythmisches blaues Blitzen. Ich ahne nichts gutes und drossele das Tempo. Einen Moment später werde ich von der Polizei und kurz darauf auch noch von einem Rettungswagen überholt. Ein paar Kurven später bewahrheitet sich meine Ahnung. Einer der flotten "Kollegen" war offenbar zu flott unterwegs und ist in die Böschung geknallt.
Weiter geht es auf meiner Homepage

Kommentare


ABSENDEN

Missing_mini
Gelöschter Benutzer
ooh.. 'o|
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DracoM
Is nix mit genesen - ich hatte ja geschrieben, dass er den Transport NICHT überstanden hat :o/
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Watt hast Du dem auf nem Affentwin zu suchen?
Hat der fliegende Pflasterstein etwa Steinpilzbefall oder was? *fg*
;o) Uwe
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
WoW...
5 quietschbunte Plastikgeschosse, nebst Fahrern in noch bunteren Papageienanzügen, mit über 200 Km/h an nem fast geparkten Mopped vorbei...
Ein fotografisches Gedächtnis nennt man sowas glaube ich. *g*
Wie auch immer...
Mein Mitgefühl gilt dem Biker dessen Saison zunächst beendet sein dürfte und spreche ihm meine besten Genesungswünsche aus, falls er dies wider Erwarten lesen sollte.
;o) Uwe
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DracoM
An der besagten Stelle sind 50km/h erlaubt. Solche Fahrzeug- und Flurschäden entstehen definitiv NICHT bei Stadttempo.
200 waren es just zum Zeitpunkt des Crashs ganz sicher nicht. Aber dass es einer dieser Gruppe war ist schon sicher. Motorräderanzahl, Typ, Farbe und Kleidung der Fahrer passten. So viele Zufälle gibt es nicht.
Aber wahrscheinlich habt ihr alle recht. Er wird sich kurz nach dem Überholvorgang besonnen haben und deshalb ist der arme Kerl dann in dieser Kurve aufgrund mangelnder Kreiselkräfte, bedingt durch zu geringe Geschwindigkeit, einfach umgekippt...
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traum-wunsch
oh wie recht Du doch hast...
deshalb gab es auch bei Motorradrennen noch nie bikes die allein in den Kies gefahren sind während der Fahrer bereits flach lag.
Oder willst Du nu behaupten diese Fahrer hatten auch Angst vor der Schräglage?
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DracoM
jawie, ich denk, Du fährst Motorrad. Also bevor man freiwillig in die Böschung kracht, versucht man doch erst einmal, die Kurve noch zu schaffe. Dazu gehört physikalisch bedingt nun mal mehr Schräglage. Und wenn mit dieser Schräglage die Haftfähigkeit der Reifen nicht mehr ausreicht, dann gibt es Kratzspuren vor dem Crash. Gibt es die nicht, wer es idR Angst vor mehr Schräglage. Man hat also die gegebenen Möglichkeiten nicht ausgenutzt...
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
O Backe, datt hab ich am eigenen Geldbeutel gespürt. Hab für´ne Fusrastenhalterung einer A-Twin 130,60 €uronen geblecht. Zuerst dachte ich der Verkäufer will mich verarschen, dann meinte ich, dass ich den Laden nicht kaufen wölle, dann zahlte ich erschütterden Herzens.
Wieso so ein Teil auf einer weichen Wiese, bei der Masse an Schutzbügeln, gerade an einem Tourenenduro kaputt geht? Die miesen, kleinen Schlitzaugen werden sich watt dabei gedacht haben.
Saubande, elendige.
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Missing_mini
Gelöschter Benutzer
Wenn er mich meint, der mit´m Holzroller.
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xxmagic
kann es nur arme geben? natürlich nicht!
schliesslich gibt es doch die hondafahrer!*fg*
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